Remis mit enttäuschendem Beigeschmack

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    Remis mit enttäuschendem Beigeschmack

    Der 1. FC Kaiserslautern bleibt gegen Jahn Regensburg weit hinter den Erwartungen zurück. Das vierte sieglose Spiel in Folge wirft mehr Fragen auf, als es beantwortet.


    Der 1. FC Kaiserslautern macht sich das Leben wieder einmal selbst schwer. Statt nach der guten Leistung gegen den Hamburger SV mit Mut und Selbstvertrauen in die Partie gegen den Tabellenletzten Jahn Regensburg zu gehen, wirkten die Roten Teufel gegen den SSV über weite Strecken gehemmt und ideenlos. Der FCK agierte fast wie ein Aufbaugegner für die tief im Tabellenkeller steckenden Regensburger. Wenn die Pfälzer so weitermachen, kann es angesichts der noch ausstehenden Gegner bis zur Winterpause ganz schnell nach unten gehen.


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    Zu wenig Tempo und Bewegung


    Ein großer Pluspunkt für den 1. FC Kaiserslautern in Regensburg abseits des Spielfeldes waren die über 3.000 mitgereisten Fans, die den Auswärtsblock vor dem Spiel wieder in eine ansehnliche Choreographie hüllten und während des gesamten Spiels für lautstarke Unterstützung von den Rängen sorgten. Auf das Spielfeld übertrug sich diese Motivation allerdings eher weniger. Die Roten Teufel waren zwar die spielbestimmende Mannschaft, schafften es aber nicht, über die gesamten 90 Minuten ein souveränes Spiel abzuliefern. Phasenweise wirkte die Mannschaft von Markus Anfang fast lustlos: Zu wenig Bewegung, zu viel Standfußball. Auf beiden Seiten häuften sich die Ballverluste, so dass es unter dem Strich ein chancenarmes (xGoals: 0,4 vs. 1,19; Schüsse auf das Tor: 2 vs 4) Aufeinandertreffen war. Für den SSV Jahn Regensburg war es ein enorm wichtiger Punktgewinn im Abstiegskampf, für den FCK ein leistungstechnischer Rückschlag, der Parallelen zum Spiel gegen Hannover 96 aufwies.

    Offensiv viel zu harmlos


    Dennoch hatte der FCK einige nennenswerte Aktionen in der Vorwärtsbewegung. Nach nicht einmal zwei Minuten die erste Torchance, die aber nur zustande kam, weil die Lautrer mit einer schnellen Kombination nach vorne kamen. Gefährlich waren auch die Schüsse aus der zweiten Reihe, mit denen Torhüter Gebhardt einige Male Mühe hatte. Kurz nach der Pause traf Ragnar Ache nur den Innenpfosten, was vielleicht der Dosenöffner für die zweite Halbzeit gewesen wäre. Doch die meisten Chancen, die sich ergaben, wirkten eher zufällig als gewollt.


    In der Gesamtbetrachtung gelang es den Roten Teufeln nicht, die weitgehend verunsicherten Hausherren in Bedrängnis zu bringen. Sowohl auf den Außenbahnen (Abiama und Tachie) als auch im Zentrum (Ritter und Kaloc) fehlte es an Ideen. Die Regensburger agierten in ihrem 5-2-3-System sehr defensiv, was es den Pfälzern zusätzlich erschwerte, durch das Zentrum zu gefährlichen Torraumaktionen zu kommen. „Die Jungs haben immer wieder versucht, Lösungen nach vorne zu finden, gegen eine Mannschaft, die kompakt und tief stand und sich hauptsächlich auf die Defensive konzentriert hat“, sagte Anfang nach dem Spiel. Warum ausgerechnet das Flügelspiel in die Mitte ziehend betrieben wurde, obwohl diese häufig besetzt war, bleibt ein Rätsel. Trotz über 70 Prozent Ballbesitz konnten die Lautrer kein Kapital daraus schlagen. Alles in allem ein Unentschieden mit enttäuschendem Beigeschmack.

    Gute Leistungen nur gegen Topteams?


    Von außen betrachtet stellt sich die Frage: Wie kann es sein, dass der FCK gegen den HSV eine starke und leidenschaftliche Leistung abliefert und dann eine Woche später gegen den Tabellenachtzehnten so eine Leistung zeigt? Sicherlich nicht ganz fair, aber im Gesamtbild der letzten Jahre drängt sich der Eindruck auf, dass die Lautrer nur unter „fußballromantischen Bedingungen“ guten Fußball spielen können.


    Beim FCK scheint in diesen Tagen wieder einmal die Tagesform zu entscheiden, wie man sich präsentiert. Gut, wer die Roten Teufel kennt und verfolgt, der weiß, dass sie sich in der Vergangenheit gegen Mannschaften aus dem Tabellenkeller oft genug schwer getan haben. Doch wenn nicht gegen Regensburg, gegen wen dann? Vor der Winterpause muss der FCK unter anderem noch gegen Paderborn, Düsseldorf, Magdeburg und Karlsruhe antreten. Alles Mannschaften, die sich derzeit in den Top Five der Tabelle befinden. Mit aktuell zwei Punkten aus vier Spielen sicherlich kein Wohlfühlprogramm.

  • Gute Leistungen nur gegen Topteams?

    Topteams wollen Fußball spielen die schwächeren Teams kratzen, beißen und sind ziemlich unangenehm. Und das ist eine Sache der Einstellung. Auch gegen schwächere Teams muss die Laufbereitschaft und co vorhanden sein.

  • Wie bereits erwähnt wurde von Hengen das Ziel ausgesprochen ein Platz in der oberen Tabellenhälfte und nicht der Abstiegskampf.Daran muss auch er sich messen lassen und nicht nur Mannschaft und Trainer.Bei den Aussagen von Anfang nach dem Spiel da kann man nur mit dem Kopf schütteln.Regensburg hat es in den ganzen Spielen zuletzt gerade mal geschafft ein mickriges Tor zu erzielen, dazu spielerisch völlig schwach.Und das soll man als Maßstab nehmen für unsere Defensive dass wir zu Null gespielt haben und stabiler stehen?Münster hat dort 3:0 gewonnen, das sollte auch nicht vergessen werden.Wenn das unser Anspruch ist dann kann die Saison ja noch heiter werden.Wenn man in der oberen Tabellenhälfte mitspielen möchte dann müssen solche Spiele einfach gewonnen werden, da gibt es kein Aber.Und was ist mit unserer Offensive?Da zeigt die Tendenz momentan auch ganz klar nach unten.Anfang ist nun etwa 4 Monate da.Wo sind die Fortschritte, die spielerische Entwicklung, Spielidee und Umsetzung?Wenigstens sichtbare Verbesserungen sollten doch mittlerweile zu sehen sein.

  • Ich finde, man kann die Spiele gegen den HSV oder gegen Berlin nicht mit dem Spiel gegen Regensburg vergleichen. Es liegt dem FCK schon seit Jahren nicht, wenn er als Favorit irgendwo hinfährt und dort das Spiel machen soll. Die Ansätze waren sicherlich vorhanden und es hat sprichwörtlich einfach der "Dosenöffner" gefehlt um den Regensburgern den Zahn zu ziehen. Mal sehen wie's nächste Woche in Elversberg läuft.

  • Ich glaube kaum, dass es da anders läuft, da einfach die Mittel fehlen.


    Wir spielen gegen starke Gegner nicht ganz schlecht, gewinnen aber dennoch nicht. Aus solchen Gründen hätte man den Dreier gegen Regensburg dringend benötigt.


    Wenn es jetzt schon anfängt, dass man auch gegen ehr schwächere Gegner nicht gewinnt und zu Hause auch keine Spiele gewinnt, dann muss man sich ernsthaft Gedanken machen.

  • Wir spielen gegen starke Gegner nicht ganz schlecht, gewinnen aber dennoch nicht. Aus solchen Gründen hätte man den Dreier gegen Regensburg dringend benötigt.

    Ich persönlich habe den HSV gegen uns in der ersten Halbzeit letzte Woche nicht ganz so dominant und spielbestimmend gesehen, wie erwartet. Ob Baumgart da einfach nur Respekt vor der Kulisse Betzenberg hatte oder ggf. nicht gleich ins volle Spielrisiko gehen wollte, lässt sich natürlich nicht abschließend beurteilen.


    Gehen die Hamburger aber ähnlich offensiv in die Partie und pressen früh drauf wie bspw. H96 eine Woche zuvor, entwickelt sich ein ganz anderes Spiel meiner Meinung nach. Die Qualität haben die Hamburger und wir hätten höchstwahrscheinlich nicht die richtigen Gegenmittel parat gehabt um dieser Dominanz dann etwas entgegenzusetzen zu können.


    Am Ende muss man dem HSV fast „dankbar“ sein, dass man diese Taktik gewählt hat und uns ein bisschen hat mitspielen lassen, ich denke wir haben alle noch gut vor Augen zu was diese Mannschaft im direkten Vergleich zu uns zu Leisten im Stande ist, gerade wenn man die erdrückende letzte halbe Spielzeit als Referenz betrachtet.

    `When the seagulls follow the trawler, it is because they think sardines will be thrown into the sea'

  • Ich konnte das Spiel nicht live schauen und habe es mir am Abend aufgenommen (ohne das Ergebnis zu kennen) angeschaut. Der Tag war anstrengend und ich habe mich auf ein gutes Spiel gefreut. Die Enttäuschung war dann schon groß. Ich weiß wir tun uns gegen Gegner schwer die unten stehen und uns das Spiel über lassen wollen. Aber mal ehrlich, dass ist mir zu einfach. Wir können auch für spielen. Was war das Problem?


    - wir haben viel zu viel hinten von links nach rechts und zurück gepasst.

    - wir hatten kaum Ideen nach vorne.

    - die Aufstellung war mal wieder nicht dem vorhandenen Spielern angepasst. Wieso spielen Abiama und Tachie außen? Das sind beides kein Spieler für die Flügel. Wenn Opoku dabei ist klappt das einigermaßen mit Tachie, weil er mit Ache harmoniert und auch mal torgefährlich ist und Opoku halt die außen gut abdeckt. Aber Abiama, ich weiß nicht wofür man ihn geholt hat, behaupte aber er würde praktisch nie nach seinen Talenten eingesetzt.

    - auf den außen sind ja viele ausgefallen, aber dann ändere ich entweder das System (warum nicht mal vorne zwei Stürmer?) oder muss mir was einfallen lassen. Zimmer in wäre offensiv auf den außen besser gewesen als Abiama... Und den Vogel schießt der Trainer ab als dann wieder Mause auf den Flügeln stellt. Am Ende Mause zu Ache vorne rein und Bälle in den Strafraum. Aber irgendwie hat man sich da (oder vielleicht von Anfang an...Achtung Wortspiel... schon aufgeben)

    - Klement von Beginn an hätte vielleicht Sinn gemacht um vorne Ideen zu haben.

    - und wenn man nichts hinbekommt dann versucht von mir aus hoch und weit und hoffe das Ache dran kommt und einer trifft.

    - und da kommt auch mein letzter Punkt, was war die Vorgabe? Gespielt haben sie definitiv auf 0:0. Sowas will ich nicht mehr sehen.


    Also das wird ein schwerer Saison. Man hat einen Trainer der offenbar mit dem vorhandenen Kader nicht zurecht kommt. Sie passen nicht in sein Konzept. Und er scheint auch nicht in der Lage sich auf einen Gegner einzustellen. War das System gegen den HSV gut, war es gegen Regensburg nicht die Lösung. Aber scheinbar fehlen ihm die Idee sowas auch während dem Spiel zu korrigieren. Oder die Mannschaft versteht ihn nicht. Gefühlt kommen während der Spielen keine Impulse von außen. Wenn ich überlege, Schuster hat das vielmehr erreicht. Da war die Mannschaft nach der Pause teilweise wie ausgewechselt. Da konnte man nach Wechseln auf eine Besserung hoffen. Jetzt wird es gefühlt noch schlechter.

  • Es lag an stinkender Faulheit durch Überheblichkeit. Dieses Team muß zwingend in jedem Spiel die Extrameile gehen, für den Nebenmann zur Not einspringen, sich im Gegner verbeissen und ihn niederkämpfen. Und das in jedem Spiel und nicht nur Samstag Abend, unter Flutlicht, im TV gegen Hamburg, Köln, Schalke oder DFB Pokalspielen.

    Diese Arroganz zu glauben, "ach gegen Team xyz gehts auch mit 20% weniger Einsatz", ist eine große Schwäche seit Aufstieg in die 2. Liga.

    Und genau dass trifft es auf den Punkt.


    Tomiak z.b. hab ich gefressen... der lässt sich im Mittelfeld anspielen, hält nur den Fuß hin, lässt die Kugel wieder prallen. Und dann kommt nichts mehr. Der läuft keine 3 Meter um sich wieder anzubieten.

    Eigentlich trifft das fast auf jeden zu.


    Die Bewegung ohne Ball ist ne Frechheit, das der Gegner mehr Kilometer läuft da er dem Ball hinterherlaufen muss ist klar, aber KEINE 7 Km!


    Dann schau ich lieber dem Zimmer zu, der zerreißt sich wenigstens für den Verein.


    Hätte beim Kneitinger das Bier und der Schweinebraten nicht so gut geschmeckt wäre meine Laune noch bescheidener.

  • Die Bewegung ohne Ball ist ne Frechheit, das der Gegner mehr Kilometer läuft da er dem Ball hinterherlaufen muss ist klar, aber KEINE 7 Km!

    Hat denn der Hengen letzte Saison nicht die fehlende Laufleistung kritisiert dass das schleunigst besser werden muss?Gerne würde ich ihn jetzt dazu nochmal befragen.