Mittellos in Magdeburg

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    Mittellos in Magdeburg

    Magdeburg ist und bleibt für den 1. FC Kaiserslautern keine Reise wert. Völlig verdient mit 0:2 verloren und vom Relegationsplatz gefallen. Können die Roten Teufel unter Druck nicht mehr?


    550 Kilometer oder fünf Stunden Autofahrt - diese Strapazen nahmen mehr als 3.000 FCK-Fans auf sich, um ihre Mannschaft beim Auswärtsspiel in der Landeshauptstadt von Sachsen-Anhalt zu unterstützen. Gemeinsam mit den Anhängern der Heimmannschaft sorgten sie für einen würdigen Rahmen, den ein erneutes Spitzenspiel der Liga (3. gegen 5.) auch verdient hatte. Grund zum Lachen hatten am Ende aber nur die Magdeburger: Baris Atik als Doppeltorschütze, Christian Titz mit seiner Heimsieg-Garantie gegen Lautern und die Fans der Blau-Weißen nach dem Sprung auf Platz 3. Für die Pfälzer muss die Ursachenforschung und Fehleranalyse ganz oben auf der Tagesordnung stehen.


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    In allen Duellen unterlegen


    Das erste Duell, das hier beleuchtet werden soll, ist das der beiden quirligen Tempodribbler Baris Atik und Daisuke Yokota. Doch der japanische Leihspieler in Diensten des FCK blieb insgesamt blass, konnte keine nennenswerten Akzente setzen und scheint noch nicht an die Form der Hinrunde anknüpfen zu können. Auf der Suche nach einem geeigneten Duellpartner für Atik drängte sich Jan Elvedi auf, der ihm buchstäblich auf den Füßen und schließlich sogar auf dem Knie stand, dafür aber - mit dem Fußballgott im Bunde - nicht einmal die gelbe Karte sah. Hätten sich die Pfälzer ein Beispiel an der beherzten Spielweise ihres Schweizer Teamkollegen genommen, hätten sie die Spielfreude des Gegners etwas eindämmen und vielleicht einen Fuß in die Tür bekommen können.


    Dass sich die Lautrer im gesamten Spiel keine echte Großchance erspielen konnten, lässt sich aus dem direkten Vergleich der beiden Toptorjäger der Liga, Martijn Kaars und Ragnar Ache, ableiten. Kaars spielte zwar nicht die Sterne vom Himmel, brachte aber im Gegensatz zu seinem Gegenspieler einen Großteil seiner Pässe an den Mann und leistete sich weniger Ballverluste. Natürlich kann auch der eingefleischte FCK-Fan nicht erwarten, dass Ache jedes Wochenende mindestens einmal trifft. Wenn ein Stürmer bei guter Defensivarbeit des Gegners überhaupt nicht zur Geltung kommt, liegt es nahe, ihn auszuwechseln und im Sturmzentrum neue Impulse zu setzen. Markus Anfang verzichtete jedoch darauf und tauschte in seinem ersten Wechselfenster nach einer Stunde gleich drei Abwehrspieler aus.

    Trügerische Kaderbreite


    Natürlich muss an dieser Stelle erwähnt werden, dass der Lautrer Trainer eine Viertelstunde vor Schluss Ranos für Ritter einwechselte und nach etwa 80 Minuten Bauer durch Alidou ersetzte. Damit kamen quasi alle Offensivkräfte der Pfälzer zum Einsatz, ohne dass diese nachhaltige Akzente setzen konnten.

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    Der Eindruck der letzten Wochen schien sich auch im Spiel gegen Magdeburg zu bestätigen: Wenn ein Spieler im Laufe des Spiels müde wird oder einfach keinen guten Tag erwischt (siehe Ache gegen Magdeburg), kann er von der Bank aus vor allem im Angriff derzeit nicht adäquat ersetzt werden. Dazu passt auch, dass sicher nicht wenige Fans der Roten Teufel den ehemaligen Spieler Walter Frosch indirekt verflucht haben. Mit 27 gelben Karten in 37 Spielen sorgte er Ende der 70er Jahre dafür, dass die Gelbsperre nach fünf gelben Karten in einer Saison eingeführt wurde. Und genau wegen einer solchen Sperre musste Daniel Hanslik beim Auswärtsspiel in Sachsen-Anhalt aussetzen - er spielt die beste Saison seiner Karriere und ist aktuell ohnehin nicht gleichwertig zu ersetzen.

    Die Erfolgs-Phobie


    Bei den Betzebuben ist seit gut zehn Jahren eine gewisse Angst zu spüren, die Ernte einer Saison einzufahren, die man zuvor mühsam gesät hat: In der Relegation 2013 verlor man gegen eine zugegebenermaßen qualitativ weit überlegene Hoffenheimer Mannschaft, auch in den beiden Folgejahren machte man den Sack nicht zu und verpasste die Rückkehr in die Bundesliga trotz jährlichem Aufstiegskampf denkbar knapp. Überspringt man die dunkle Zeit des Absturzes bis in die 3. Liga, kommt einem unweigerlich die Leistungsdelle im Aufstiegsrennen mit Marco Antwerpen in den Sinn, die ihn letztlich den Job kostete, den FCK aber immerhin im letzten Moment über den Umweg der Relegation zurück in die 2. Bundesliga brachte.


    Ein ähnliches Muster zeichnet sich auch in dieser Saison ab, seit die Pfälzer im Spätherbst des vergangenen Jahres im oberen Tabellendrittel mitmischen: Nach dem Derbysieg gegen den KSC Anfang Dezember grüßten die Pfälzer von Platz zwei, verloren dann aber die beiden Spiele vor Weihnachten. Bis Ende Februar kämpfte man sich wieder auf Platz 3 vor, um dann vom Tabellenführer HSV mit einer 0:3-Klatsche nach Hause geschickt zu werden. Und nun, nachdem sich die Roten Teufel von der Klatsche in Paderborn erholt haben und mit einem überzeugenden Heimspiel gegen Düsseldorf auf den Relegationsplatz geklettert sind, scheint es einer mathematischen Gesetzmäßigkeit zu folgen, dass sie beim Versuch, diesen zu sichern, am direkten Konkurrenten aus Magdeburg scheitern.

    Was trotzdem Mut macht


    Sechs Spieltage bleiben dem 1. FC Kaiserslautern noch, um sich für eine über weite Strecken starke Saison zu belohnen. Gegen Magdeburg sehen die Betzebuben traditionell schlecht aus, deshalb sollte dieses Spiel schnell abgehakt werden. Gegen einen extrem gut eingestellten Gegner darf man auch mal verlieren, vor allem, wenn man selbst nicht den besten Tag erwischt hat. Das Restprogramm sieht mit dem letzten Samstagabendspiel am kommenden Wochenende gegen Nürnberg und dem möglichen Showdown in Köln am letzten Spieltag nur noch zwei Begegnungen mit Teams aus der oberen Tabellenhälfte vor. Gewinnt man eines davon und holt aus den vier Spielen dazwischen mindestens neun Punkte, könnten die Pfälzer Träume doch noch wahr werden.

  • Leute ganz im Ernst jetzt. Im Grunde haben wir gegen die kleine Heulsuse Atik verloren. Das erste Tor von ihm hätte leicht verhindert werden können wenn Elvedi die richtige Entscheidung getroffen hätte. Das 2:0 für mich sehr fragwürdig und hätte auch annulliert werden können.

    OK, wollte aber schreiben das wir hinten einfach zu schwach sind und vorne auch für die Bundesliga meiner Meinung nach zu schwach sind. Also ist es wahrscheinlich, abgesehen vom Verlust der Fernsehen Gelder, besser wir bleiben da wo wir sind.

    Mir gefällt die Zweite Liga im Grunde echt gut und macht auch richtig Spaß.

    Und im Vergleich zur letzten Saison ist das doch alles viel besser geworden.

    Forza FCK


    :schild:

  • Die Mannschaft hat heute leider versagt.Wenn Anfang dauernd von "Weiterentwicklung" und "besser werden" spricht dann muss man auch die ein oder andere Mannschaft aus der oberen Tabellenregion schlagen oder sich zumindest spielerisch verbessern.All das ist momentan nicht zu sehen.Es sind eher Rück- als Fortschritte zu sehen und das betrifft nicht nur die Mannschaft sondern auch den Trainer.Gewisse Wechsel verstehe ich einfach nicht.

  • Das Restprogramm sieht mit dem letzten Samstagabendspiel am kommenden Wochenende gegen Nürnberg und dem möglichen Showdown in Köln am letzten Spieltag nur noch zwei Begegnungen mit Teams aus der oberen Tabellenhälfte vor. Gewinnt man eines davon und holt aus den vier Spielen dazwischen mindestens neun Punkte, könnten die Pfälzer Träume doch noch wahr werden.

    Das wären vier Siege aus den letzten sechs Spielen, darunter S04, KSC und Darmstadt... Wer dran glaubt

  • Ja wir haben leider verdient verloren

    :schild: Eine Liebe ein Leben lang :schal:
    „Großer FCK deine Lieder singen wir voller Liebe wieder, wir stehen zu dir bis zum Tod, unsere Farben sind Weiß und Rot.“

  • Das wären vier Siege aus den letzten sechs Spielen, darunter S04, KSC und Darmstadt... Wer dran glaubt

    Ich glaube es zwar auch nicht aber unmöglich ist das garantiert nicht. Wir haben drei Heimspiele gegen drei Mannschaften die absolut machbar sind und spielen in Braunschweig. Beim KSC haben wir auch noch lange nicht verloren und Köln am letzten Spieltag muss auch nicht gleich eine Niederlage bedeuten.

  • Das Spiel gestern hat mir nicht gefallen, logischerweise kann man gegen Magedburg verlieren aber das war arg wenig was wir denen entgegen gesetzt haben.

    Die Wechsel von Anfang habe ich (erneut) nicht verstanden, was wollte er mit dem ersetzen von Defensivkräften durch Devensivkräfte erreichen und was hat es auf dem Platz verändert? Wenn man sich anschaut was er dadurch signalisiert hat war es ein verheerendes Zeichen an die Mannschaft, wenn das "wir wollen unbedingt gewinnen" ist dürfte es das mit den Aufstiegsambitionen gewesen sein. Fehlt dem Trainer vielleicht selbst der Glaube Offensivkräfte auf der Bank sitzen zu haben die in schwierigen Situationen weiterhelfen?


    Ich habe irgendwo gelesen, dass Verpflichtungen in der Winterpause meist die Fehler im Bereich der Verpflichtungen vor Beginn der Saison kaschieren sollen, dem würde ich zustimmen und trotzdem konnte man die Probleme in der Defensive nicht abstellen, zudem ist man nicht in der Lage von der Bank offensiv Zeichen zu setzen. Da muss man nach der Saison zwingend mit einer sachlichen Analyse ansetzen, die zu erwartenden Abgänge nach dieser Spielzeit machen das umso notwendiger.

    Selbstredend finde ich eine Saison ohne Zittern, dass man möglicherweise absteigen könnte, gut aber wenn es so ausschaut wie aktuell in der Tabelle, wäre es sinnvoll das "ich will gewinnen" nicht nur den Journalisten auf der PK, sondern vor allen den Spielern zu vermitteln.


    Trotzdem ist das Rennen nicht vorbei, wenn man kommenden Samstag den Club schlagen kann, was schwer genug werden wird, sind wir weiter mitten in der Verlosung. Das Restprogramm aller Teams die vorne stehen ist interessant, es war in den letzten Jahren immer so, dass es Überraschungen gab mit denen niemand gerechnet hat.

    Marcel Reif: "Im Fußball ist es, zumindest bei mir, anders als in der Liebe: Man verliebt sich einmal - und diese Liebe hält. Um wen ich weine? Um den Verein meiner Kindheit, meiner Jugend, meines Lebens, um den 1. FC Kaiserslautern."

  • Der Kämpfer

    Fast alles richtig, was du schreibst.

    Allerdings warte ich schon ewig auf „Analysen und deren Schlussfolgerungen“.

    Am Ende der Saison ist das mE wieder viel zu knapp, um entsprechende „Lösungen“ zu realisieren.

    Nach dem blamablen Aus im Achtelfinale bei der Europameisterschaft 2016 der "Three Lions" gegen das Sensations-Team aus Island (1:2) macht ein Zitat von England-Legende Sir Bobby Charlton die Runde. Auf die Frage eines Reporters, wie sich denn die Weltmeister von 1966 gegen die Isländer geschlagen hätte, entgegnete Charlton: "Wir hätten 1:0 gewonnen." "1:0 nur?", hakte der Reporter nach - "Ja, die meisten von uns sind bereits schon über 70!", so die schlagfertige Antwort des Ex-ManU-Profis.




  • Der Kämpfer

    Fast alles richtig, was du schreibst.

    Allerdings warte ich schon ewig auf „Analysen und deren Schlussfolgerungen“.

    Hast du mal nachgefragt ob die deine Nummer oder deine Mailadresse haben? Vielleicht haben die schon mehrfach versucht dich zu erreichen um das mit dir zu besprechen?

    Jeder der ernsthaft glaubt das es beim FCK keine Analysen und Schlussfolgerungen nach und sogar während der Saison gibt, der glaubt vermutlich auch an den Osterhasen.

    Ob die Schlussfolgerungen und die daraus resultierenden Entscheidungen dann wirken ist wie in jedem Unternehmen.. mal hat man Glück, mal hat man Pech

  • Hast du mal nachgefragt ob die deine Nummer oder deine Mailadresse haben? Vielleicht haben die schon mehrfach versucht dich zu erreichen um das mit dir zu besprechen?

    Jeder der ernsthaft glaubt das es beim FCK keine Analysen und Schlussfolgerungen nach und sogar während der Saison gibt, der glaubt vermutlich auch an den Osterhasen.

    Ob die Schlussfolgerungen und die daraus resultierenden Entscheidungen dann wirken ist wie in jedem Unternehmen.. mal hat man Glück, mal hat man Pech

    Deine 2 Fragen und deine Behauptung sind schlichtweg unnötig - und das ist meine schwächste Aussageform, um nicht von den Moderatoren angegangen zu werden.
    Ich habe meine Meinung geäußert, mehr nicht. Wenn die Verantwortlichen über Jahre ordentliche Analysen durchgeführt und entsprechende Schlussfolgerungen gezogen hätten, würde ich die Aussage "allerdings warte ich schon ewig auf Analysen und deren Schlussfolgerungen" erst gar nicht formulieren. Und wenn du dir ähnliche, gleiche, identische Aussagen anderer User vor Augen führen und zusätzlich das Ganze vor allem im sportlichen Bereich etwas kritischer unter die Lupe nehmen würdest, müsste eigentlich deine Meinung mit meiner Meinung und der von anderen übereinstimmen.

    Nach dem blamablen Aus im Achtelfinale bei der Europameisterschaft 2016 der "Three Lions" gegen das Sensations-Team aus Island (1:2) macht ein Zitat von England-Legende Sir Bobby Charlton die Runde. Auf die Frage eines Reporters, wie sich denn die Weltmeister von 1966 gegen die Isländer geschlagen hätte, entgegnete Charlton: "Wir hätten 1:0 gewonnen." "1:0 nur?", hakte der Reporter nach - "Ja, die meisten von uns sind bereits schon über 70!", so die schlagfertige Antwort des Ex-ManU-Profis.