ZitatVon Oliver Sperk AGIA NAPA. Während die Spieler des Fußball-Zweit-Bundesligisten 1. FC Kaiserslautern im Trainingslager auf Zypern gestern zwei intensive Übungseinheiten absolvierten, wirft das Freundschaftsspiel am Montag (19 Uhr) gegen den FC Bayern München seine Schatten voraus.
"Ein Riesendankeschön an die Bayern, dass sie uns einen großen Teil der Einnahmen aus diesem Spiel überlassen", betont FCK-Vorstandsvorsitzender Stefan Kuntz, der seit Sonntag im FCK-Quartier in Agia Napa weilt und selbst fleißig mittrainiert. Ohne das Entgegenkommen des Rekordmeisters "wäre zum Beispiel der Bilek-Transfer nicht möglich gewesen", sagte der FCK-Chef. Für die Partie sind schon über 40.000 Karten verkauft worden. "Wir wollten gezielt Spieler für Positionen holen, auf denen wir bisher nicht so breit aufgestellt waren", begründete Kuntz die Verpflichtungen von Mittelfeldspieler Jiri Bilek, Offensivmann Danny Fuchs und Außenbahnspieler Fabian Müller in der vergangenen Woche. Falls es die Finanzen erlauben, soll noch ein Angreifer kommen. Kontakte zu Werder Bremen wegen des 20 Jahre alten bosnischen Nationalspielers Said Husejinovic, einem Offensivtalent mit bislang drei Bundesliga-Einsätzen (wir informierten), bestätigte Kuntz. Hinsichtlich der drei zu Hause gebliebenen Profis Sven Müller, Sebastian Reinert und Christopher Lamprecht, die der FCK nach den Abgängen von Marcel Ziemer und Fabian Schönheim zum SV Wehen Wiesbaden auch noch abgeben möchte, sagte der FCK-Chef: "Auch mit Blick auf ihre Karriere hoffe ich für die drei, dass sie in den sauren Apfel beißen und wechseln. Denn ich bin fest davon überzeugt, dass das nächste halbe Jahr in Kaiserslautern für sie ein verlorenes wäre."
Ein Ziel ist für den 46-Jährigen, "die Lücke zwischen Junioren, zweiter Mannschaft und Profis kleiner zu machen". Der Vorstandschef betont: "Trotz des finanziellen Mehraufwands streben wir an, dass unsere zweite Mannschaft in der Dritten Liga spielt, wenn sie den Aufstieg schafft." Hinsichtlich eines möglichen Bundesliga-Aufstiegs der Profis, derzeit Zweitliga-Zweiter, warnt Kuntz vor verfrühtem Optimismus. "Wir arbeiten von Spiel zu Spiel", sagte der Ex-Europameister, "wenn wir am 28. Spieltag (sechs Spiele vor Saisonende, d. Red.) noch da oben stehen, können wir über etwas Anderes reden. Da muss alles passen, es darf kein Verletzungspech dazukommen und auch kein größerer Leistungseinbruch." Hart arbeiten und nur von Spiel zu Spiel denken - auch Trainer Milan Sasic wird nicht müde, dies immer wieder zu betonen. Mit intensiven Intervall-Spielformen - hohes Tempo, kurze Pause und wieder hohe Belastung - schlauchte der Trainer seine Spieler gestern. Fitness, Disziplin und permanente Aggressivität sind für Sasic die Grundlage jeglichen Erfolgs. Wieder im Mannschaftstraining: die genesenen Axel Bellinghausen, Sidney Sam und Sascha Kotysch. Ihr Trainer sieht in dem Freundschaftsspiel gegen den FC Bayern eine Belohnung für Mannschaft und Anhänger: "Unsere Fans, die einen großen Anteil an unserem Erfolg haben, haben sich dieses Spiel redlich verdient." Auch Kuntz, der am Freitag nach Deutschland zurückfliegt, um für die letzten Vorbereitungen wieder zu Hause zu sein, freut sich sehr auf Montag: "Ich denke, es ist eine tolle Sache für den FCK. Auch wenn man sich natürlich mit Wehmut an die Zeiten erinnert, in denen wir regelmäßig in der Bundesliga gegen die Bayern gespielt haben " Vor dem Rückrundenauftakt am 2. Februar (20.15 Uhr) gegen Mainz 05 bestreitet der FCK noch zwei weitere Testspiele: am 22. Januar im Ludwigshafener Südwest-Stadion gegen den FSV Lu-Oggersheim und am 26. Januar im Fritz-Walter-Stadion gegen MSK Zilina/Slowakei. Anpfiff ist jeweils um 18.30 Uhr.
Von Oliver Sperk
Quelle : http://www.rheinpfalz.de/cgi-b…/rhp/sport/fck&id=4529567