ZitatAlles anzeigenStefan Kuntz seit einem Jahr als Vorstandsvorsitzender im Amt - Kapitän Bellinghausen soll unbedingt an Bord bleiben
Gestern war ein besonderer Arbeitstag für Stefan Kuntz: Seit genau einem Jahr führt er als Vorstandsvorsitzender den 1. FC Kaiserslautern.
8. April 2008: Der 1. FC Kaiserslautern steht mit 25 Punkten auf Platz 15 der Zweiten Liga. Stefan Kuntz übernimmt als Vorstandsvorsitzender die Führung. Am 18. Mai hat der FCK 39 Punkte und feiert als Tabellendreizehnter den Klassenerhalt. Am 8. April 2009 rangiert der FCK mit 42 Punkten auf Platz fünf. Der Rückstand auf den Relegationsplatz beträgt drei Punkte. Von den Aufstiegsplätzen zwei und drei trennen die Lauterer fünf beziehungsweise sieben Punkte.
„Es war ein ereignisreiches Jahr. Bereut habe ich nie, das Amt übernommen zu haben. Die Komplexität der Verantwortung habe ich so nicht erwartet. Das macht es auch so schwierig", bilanziert Stefan Kuntz im RHEINPFALZ-Gespräch.
„Das erste Ziel ist, einen Schlussstrich unter die Vergangenheit zu ziehen, die uns immer wieder einholt", betont der Vorstandschef. Er sehnt sich danach, die Altlasten bald abgearbeitet zu haben und „von einer Null-Linie" aus arbeiten zu können.
„Wir haben die Zahlen jetzt ja gerade dem Stadtrat vorgelegt. 90 Prozent aller Einnahmen aus dem Ticketing gehen ins Stadion. Jetzt, nach der Mietreduzierung, sind es noch 60 Prozent. Es gibt keinen vergleichbar stark belasteten Verein", rechnet Kuntz vor. „Der Lizenzspieleretat liegt bei uns knapp über acht Millionen Euro. Im Schnitt der Liga liegt er bei 8,8. Die ersten vier Vereine der Zweiten Liga sind bei rund 13 Millionen. Unter diesem Aspekt haben Milan Sasic und die Mannschaft weit mehr mehr erreicht, als eigentlich machbar ist", urteilt Kuntz.
So schwierig das Geschäft angesichts der angespannten Finanzlage auch sei, „wollen wir in der nächsten Saison versuchen, eine ähnlich gute oder so gar bessere Rolle zu spielen", sagte der Vereinschef. Vorrangig sei nun, das Ergebnis des Lizenzierungsverfahrens abzuwarten. Ein Ja aus der Kommandozentrale der Deutschen Fußball Liga (DFL) würde Kuntz als „schönen Erfolg für Stadt, Sponsoren und Verein" werten. Aber auch als Bestätigung der Arbeit sehen, die er mit Vorstandskollege Johannes Ohlinger und Geschäftsführer Jens König leistet.
Stefan Kuntz sind die Wechselgerüchte um Axel Bellinghausen, Aimen Demai und Josh Simpson bekannt, deren Verträge auslaufen. „Wir haben Vorgespräche mit Josh Simpson und Axel Bellinghausen geführt. Uns war es wichtig, den Spielern die wirtschaftliche Situation des Vereins zu erklären", äußert Kuntz. Abschlüsse könnten erst nach der Lizenzierung erfolgen. Das Gespräch mit Aimen Demai sei aufgrund von dessen Grippeerkrankung vertagt. Ein Profivertrag winkt dem aus der zweiten Garnitur „nach oben" beförderten Manuel Hornig. „Er ist ein Gewinner dieser Saison", urteilt der Vereinschef.
„Gerade bei Axel Bellinghausen werden wir uns finanziell strecken, so gut es geht", versichert Kuntz, den Kapitän auf dem Betzenberg halten zu wollen. 2005 ist der Linksfuß von Fortuna Düsseldorf zum FCK gekommen, Publikumsliebling aufgrund seiner Kampf- und Laufbereitschaft. „Axel ist hier Kult geworden. Sein Status ist auch Gegenstand unserer Gespräche", sagt Stefan Kuntz.
„Die Mannschaft hat eine fast sensationelle Euphorie in dieser Runde ausgelöst. Jetzt gilt es, die Saison mit viel Spaß zu Ende zu spielen", erklärt der Vereinschef.
Quelle : Die Rheinpfalz