Was mich gestern wirklich aufgeregt hat war mal wieder diese Nominierung von Tiffert hinter der Spitze..
Ich meine was erwartet man von einem Mann wie Tiffert auf dieser Position?
Torgefährlichkeit? Dynamik und Laufstärke? Löcher für Wagner zu reißen? Bäller für Wagner abzulegen? Gute Tribblings? Schnelligkeit für etwaigige Konter?
Das ist das was mich gestern wesentlich mehr aufgeregt hat als die Nominierung von Wagner!
Dieser Versuch ist sicher der gemeinsamen Zeit in Stuttgart geschuldet, in der Tiffert diese Position eigentlich sehr zufriedenstellend eingenommen hat. Dazu kommt, daß Tiffert damals durchaus Torgefahr ausgestrahlt und auch wichtige Tore erzielt hat. Es hätte ja durchaus sein können, daß......
Die Diskussion um die Stürmer v,w,x,y und z verstehe ich nicht so ganz. Deren geballte Torgefährlichkeit entspricht doch genau derjenigen, der Innenverteidiger v,w,x,y und z. Gesamttreffersumme = 0. Aus welchen Gründen auch immer, ALLE Stürmer treffen nicht. Gut, der eine ist jünger, der andere älter. Der eine ist Eigengewächs, der andere ein geliehener "Söldner", der eine dies, der andere das. Vor allem ist der eine der Liebling von x, der andere der von y. Für mich alles keine Argumente.
Ganz abgesehen davon, gibt es Mannschaften, die nicht von den Stürmern, weder deren schierer Anzahl, noch deren "Netto-Effektivität" leben, weil die Torgefahr auf mehrere Schultern verteilt ist. Beispielsweise Freiburg in der Zeit nach Cissé. Auch beim FCK ist es daher durchaus eine zulässige Variante, die erfolglosen Spitzen zumindest teilweise durch Spieler zu ersetzen, die erstens auch nicht daran gehindert wären Tore zu erzielen und zweitens wenigstens, wenn schon keine Treffer, so doch an anderen Fronten, wie beispielsweise gewonnene Zweikämpfe, punkten können.
Was die offensichtliche Kardinalfrage "Wagner oder Wooten" betrifft, kann ich voll und ganz verstehen, warum man Erstgenanntem eine Chance nach der anderen einräumt. Warum? Wagner hat eben ganz schlicht und einfach bereits bewiesen, daß er zumindest punktuell wertvoll sein kann. Und zwar in 2. Liga (MSV Duisburg), 1. Liga (Werder Bremen) und nicht zu vergessen auch im internationalen Bereich (U-21-WM). Summa summarum unter Profibedingungen in Profiligen. Den Vergleich mit der viertklassigen Regionalliga kann man doch nicht allen Ernstes als Gradmesser und Argumentationspunkt heranziehen. Das Problem bei Wagner, vermutlich auch bei den anderen "erfahrenen Stürmern", ist genauso schlicht in der Diagnose wie komplex in der Therapie und hört auf den Namen "Selbstvertrauen" und der einzig gangbare Weg zur Besserung ist "Rückhalt". Und diesen auch wenn es schwerfällt.