Was ich mich noch frage ist, wer genau steckt hinter der Planung des 90-minütigen Protests? Die Ultras? Klar! Anderweitige Fanclubs? Keine Ahnung! Fanvertretung? Ja, aber mit wem außer den Ultras wurde da gesprochen? Mir gehen solche unkommunizierten Aktionen aufn Sack.
DFL konfrontiert Vereine mit Arbeitspapier namens „Sicheres Stadionerlebnis“
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Wars denn "früher" anders?
jedenfalls gab es keine randalierende alkoholisierte Jugendlichen,obwohl damals alles viel billiger war und die Leute noch mehr Geld in den Taschen hatten als heute..
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Wir die Old Devils werden unsere Zaunfahne aus Protest gegen die Zustimmung zu dem DFL-Papier beim heutigen Heimspiel nicht aufzuhängen.. Es haben sich schon zig Fanclubs angeschlossen. Das Stadion wird auch dadurch leerer und trostloser aussehen, wenn nirgens eine Zaunfahne hängt.. Ein gewohntes Bild gibt das jedenfalls nicht..
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Ich habe mich seit ca 1999 immer mehr von dieser neuen Art Fußball entfernt. Habe dennoch daran festgehalten, wie man halt an seiner ersten großen Liebe festhält, obwohl man merkt man lebt sich immer weiter auseinander. Da wir Fans nicht nur von den Verbands/Vermarktungsfuntionären, sondern auch von Vereinsseite am 12.12. nochmal voll eins in die Fresse bekommen haben, gibt es für mich nur eins. Kein Stimmungsboykott, kein Protest - ich bleibe einfach weg und gehe ab sofort am Wochenende zu meinem Heimatverein. Hat sogar noch den Vorteil das auf den Dörfern die Verpflegung um Lichtjahre besser und auch noch günstiger ist.
Was mir zum Glück niemand nehmen kann sind die wundervollen Erlebnisse in den 80er und 90er Jahren, als Fußball noch rau, hart und herzlich war. Und vor allem die vielen Freundschaften die sich über diese Jahre gebildet haben. Vor allem die nach Paris und Stuttgart.
Ich wünsche allen viel Spaß in sterilen Hochglanzarenen, vollgedröhnt mit dem besten Mix- den meisten Hits, Klatschpappen, abgezockt und ausgenommen wie eine Weihnachtsgans und so überwacht wie es sich noch nicht mal Orwell in seinen schlimmsten Träumen vorstellen konnte. Das "Neusprech" hat ja schon längst Einzug gehalten, eindrucksvoll in einigen Threads hier bewiesen. -
jedenfalls gab es keine randalierende alkoholisierte Jugendlichen,obwohl damals alles viel billiger war und die Leute noch mehr Geld in den Taschen hatten als heute..
das muss aber sehr, sehr lange her sein.
In den 80ern war die Gewaltbereitschaft (zumindest meinem persönlichen erleben nach) in den Stadien wesentlich höher , die Wahrscheinlichkeit in eine ungewollte Schlägerei verwickelt zu werden meiner Erinnerung nach viel höher.
Frauen habe ich ganz wenige gesehen, auch ganz wenige Kinder, hauptsächlich Zuschauer zwischen 15 und 30 und dann wieder ab 60.
Und gesoffen wurde in den 80ern viel, viel mehr als heute - das kann man statistisch nachweisen.
Und schaut EUch mal die Zuschauerzahlen in den ach so tollen 60ern, 70ern oder 80ern an - da kamen teilweise halb so viele wie heute in der zweiten Liga.
Und in den 60ern und 70ern hatten die Leute VIEL weniger Kohle als heute, nicht mehr...
Ich möchte ja niemandem sein Recht auf Vergangenheitsverklärung nehmen - aber "früher war alles besser" haben schon die alten Ägypter gesagt...
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Zitat
… dass Fußballkultur nichts mit Pyrotechnik zu tun hat
Leidenschaftliche Fußballfans machen das Stadionerlebnis für alle erst richtig schön. Das wird niemand bestreiten, schon gar nicht die Vereine, die von ihren Fans auf vielfältige Weise profitieren: von ihrem Eintrittsgeld, von der Unterstützung für die eigene Mannschaft und von vielen Ideen, eindrucksvollen Gesängen und kreativen Choreographien.Das alles ist auch mit den Sicherheits-„Leitplanken“ möglich, die die 36 Profiklubs am Mittwoch verabschiedet haben. Wichtig: Sie sind nicht in Beton gegossen, sondern richten sich nach künftigem Fanverhalten. Geschlossen haben die Anhänger in den Stadien der obersten deutschen Ligen mit ihrer Aktion „Ohne Stimme keine Stimmung“ teils zu Recht gegen Kernpunkte des am 12.12. verabschiedeten Konzepts protestiert.
Damit haben sie viel erreicht – obwohl das Papier abgesegnet worden ist: Das konsequente kollektive Schweigen der Fans in den ersten 12 Minuten und 12 Sekunden in den vergangenen Wochen in den Stadien, das etwa beim Spiel Union Berlin - 1. FC Kaiserslautern gar so weit ging, dass das Raunen bei Großchancen mit einem hundertfachen „Schschschscht“ erstickt wurde, hat Vereinsbosse und vor allem die Spieler tief beeindruckt. So haben die Kaiserslauterer Profis Tobias Sippel und Florian Dick betont, dass sie sich ohne die gewohnte Stimmung auf dem Spielfeld gar nicht wohlgefühlt haben. Das zeigt: Echte – friedliche – Fans genießen eine sehr hohe Wertschätzung bei Klubs und Spielern. Die Anhänger bekommen die gesellschaftliche Anerkennung, die sie suchen und die wir alle ein Stück weit brauchen.
Einige wenige jedoch missbrauchen den Fußball als Bühne auf ihrer verzweifelten Jagd nach vermeintlicher Anerkennung: Sie machen durch verbotene Aktionen auf sich aufmerksam. Sie wollen wahrgenommen werden – ein „stummer Schrei nach Liebe“, wie ihn die „Toten Hosen“ besungen haben. Ein gesamtgesellschaftliches Problem. Uneinsichtige Randalierer, die die gesetzlich gesteckten Grenzen der in unserem Land sehr großen Freiheit überschreiten, aber schaden sich selbst – und „ihrem“ Verein: siehe Dynamo Dresden, das wegen wiederholter Krawalle einer Minderheit nun für nächste Saison vom DFB-Pokal ausgeschlossen wurde. Der klamme Klub kalkuliert mit siebenstelligen Einnahmeverlusten. Zwar sind die Strafen für den verbotenen Pyrotechnikeinsatz geringer; dennoch tun sie den Klubs weh.
Und mit den propagierten „bunten Kurven“ haben „Pyro“-Fackeln nichts zu tun. Viel schöner sind die Bilder, wenn die Hymne „You’ll never walk alone“ von Tausenden angestimmt wird, die dazu ihre Schals heben. Das bringt Atmosphäre, das ist Fußballkultur, verbunden mit dem Anfeuern des eigenen Teams. Auch Choreographien, wie sie die FCK-Freunde „Berliner Bagaasch“ im Spiel bei Union gezeigt haben, lassen die Fankultur leben. Bengalos dagegen sind und bleiben verboten, weil sie in der Enge eines Stadions oder einer Konzerthalle eine Gefahr darstellen. Das muss jeder einsehen. Da hört die Freiheit des einzelnen zu Recht auf. Selbst für das legendäre „Spiel der 1000 Bengalos“ des FCK 1991 gegen den FC Barcelona gilt: Ohne die weltmeisterlich lauten Fan-Gesänge und Anfeuerungsrufe wären die Bengalos wirkungslos geblieben. Die permanenten Gesänge waren das, was damals die Gänsehaut verursacht hat. Nicht die Bengalos.
Was ein echter Fan ist, hat diese Woche auch ein Junge demonstriert, der dem insolventen Traditionsklub Alemannia Aachen helfen will. Er hat dem Noch-Drittligisten einen Brief mit beigefügtem Sparschwein geschrieben: „Liebe Alemannia! Ich heiße Tim und bin 7 Jahre alt. Ich bin ein großer Alemannia-Fan. Leider geht es euch nicht gut. Deswegen habe ich ein Rettungsschwein für euch gemacht und mein Taschengeld reingeworfen, um euch zu helfen. In die 4. Liga komme ich auch mit. Viele Grüße, euer Tim.“
DIE RHEINPFALZ
Pfälzische Volkszeitung -
Zitat
In Schottland ist ein Gesetz in Kraft getreten, dass das Singen von sektiererischen oder beleidigenden Liedern bei Fußballspielen mit drastischen Strafen belegt. Erste Fans wurden bereits verhaftet
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Es ist einfach unfassbar. Und wenn man dann noch die Aussagen von Blatter liest, kann man nur schlimmes ahnen.
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Sicheres Stadionerlebnis gestern schon beim Heimspiel gegen Aalen...
Ordner mussten ja leere Sitze bewachen, das diese leeren Sitze nicht anfangen zu Randalieren oder sonstwas..
Diese bösen, randalierenden Sitzschalen aber auch, das die sich NICHT benehmen können... -
Ich habe am Freitag wegen Zeitmangels die Zusammenfassung des Spiels auf Sport1 gesehen. Sehr interessant war dort ein Interview, daß mit einem Kuttenträger in meinem Alter (Anfang/mitte 40) geführt wurde. Es ging um den Stimmungsboykott und wie dieser unsere Spieler und das Spiel selbst beeinflusst hat. Aussage des Fans war, das er sehr gut nachvollziehen könne das es der Mannschaft und dem Verein in unserer Situation geschadet habe. Er aber darauf keine Rücksicht nehmen könne, weil es um wesentlich mehr als dem Fck gehe. Nämlich darum, das der Volkssport Fußball systematisch kaputt gemacht werde. Wohlgemerkt, dieses Interview kam von keinem Ultra sondern einem ganz normalem Fan.
Wenn ich mir den Blog den Pfalzadler gepostet hat (vielen herzlich Dank dafür) durchlese, geht es sogar um noch wesentlich mehr als unseren Volkssport. Es geht um die Freiheit des Wortes, um Menschenrechte, um unsere Demokratie.
Was bitte soll das für eine Demokratie sein, wenn Fußballfans die in Frankreich irische Freiheitslieder singen, nachts von Spezialkräften aus ihren Betten geholt und eingesperrt werden ?
Jedem normal denkendem Mensch läuft es eiskalt den Rücken runter und es wird einem Himmelangst.