Freitag, 30. August 2013 "Das Gespann Schäfer/Lutz folgt auf Foda" (Die Rheinpfalz)

Zitat

UMFRAGE: Paukenschlag auf dem Betzenberg: Der 1. FCK stellte gestern mit sofortiger Wirkung seinen Cheftrainer Franco Foda von seinen Aufgaben frei. Die RHEINPFALZ fragte Passanten in der Innenstadt, was sie davon halten.

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Marius Schulz: „Mich hat Franco Fodas Entlassung nicht überrascht. Nach dem Spiel beim VfR Aalen habe ich es vermutet. Der FCK hat da einfach zu schwach gespielt. Es war mir klar, dass etwas passieren würde. Die Führung des FCK richtet sich nach den Fans. Und ich glaube, Stefan Kuntz hat sich ihnen gebeugt und Foda den Laufpass gegeben. Franco Foda hat auch Fehler gemacht. So hat er das von seinem Vorgänger eingeführte Kurzpassspiel aufgegeben. Unter ihm wurden nur noch lange, hohe Bälle auf Idrissou gespielt. Die Mannschaft besitzt genug Potenzial, um den Aufstieg in die Erste Bundesliga zu schaffen. Der vor kurzem vom VfB Stuttgart entlassene Bruno Labbadia könnte als Trainer zum FCK passen.“

Andreas Heinze: „Mich hat es schon überrascht, dass der FCK sich schon nach so kurzer Zeit von Trainer Franco Foda getrennt hat. Er hat ja noch einen Vertrag bis zum Sommer 2014. Der Verein muss ihn also bezahlen. Bei der schwierigen finanziellen Situation des Klubs ist das schwer verständlich. Ja, der FCK hat in Aalen schwach gespielt, aber nach einer Schlappe wirft man noch nicht den Trainer raus. Man hat ihn nach meiner Meinung grundlos rausgeworfen. Ich hätte ihm noch eine Chance gegeben. Der FCK kann ja jetzt entweder Bruno Labbadia oder Felix Magath verpflichten. Beide sind frei.“

Wolfgang Wohlwend: „Ich bin davon ausgegangen, dass Franco Foda gehen muss. Im Spiel gegen den VfR Aalen sah es so aus, als ob die Mannschaft nicht für den Trainer gespielt hat; sie hat offensichtlich nicht alles gegeben. Beim 0:4 in Aalen hat das ganze Team einen Offenbarungseid geleistet. Dabei besitzt die Mannschaft viel Potenzial. Ich traue ihr durchaus zu, dass sie in dieser Saison den Aufstieg in die Erste Liga schafft. Deshalb finde ich es gut, dass sich der FCK schon zu diesem frühen Zeitpunkt von Foda getrennt hat. Besser zu früh als zu spät. Der FCK sollte jetzt einen unverbrauchten Trainer verpflichten. Auf keinen Fall Bruno Labbadia.“

Daniel Schreiner: „Ich finde es nicht gut, dass der FCK so früh in der Saison Trainer Franco Foda entlassen hat. Es war nicht nötig, jetzt schon die Reißleine zu ziehen. Auch nach der Klatsche in Aalen hätte ich Foda noch eine Chance gegeben. Es hat ja nicht an ihm gelegen. Die Spieler können viel mehr, als sie in Aalen gezeigt haben. Aber die Fans sitzen Stefan Kuntz im Nacken. Der FCK-Boss hat mit Fodas Rauswurf darauf reagiert. Foda ist zwar kein Toptrainer, aber er hat in seiner Zeit beim FCK gute Arbeit geleistet. Als Nachfolger fällt mir Otto Rehhagel ein. Er wäre der richtige Trainer für den FCK. Aber mir scheint, dass der FCK für die Zweite Liga zu stark und für die Erste zu schwach ist.“

Holger Cappel: „Der FCK hat mit der Entlassung des Trainers die richtige Entscheidung getroffen. Franco Foda hat den FCK nicht weitergebracht. Schon in der vergangenen Saison hat man gesehen, dass er kein System hat. Immer diese hohen Bälle nach vorne. Damit kann man gegen starke Mannschaften nichts ausrichten. Und dann auch noch diese häufigen Wechsel. Foda hat einfach viele Fehler gemacht. Als Titelfavorit in der Zweiten Liga darf man sich nicht nach dem Gegner richten. Da muss man sein Spiel durchziehen. Nach vorne spielen und selbstbewusst auftreten. Die Mannschaft muss zeigen, dass sie will. Am Kämpferischen hat es in der vergangenen Saison nicht gelegen. Das Spielerische hat aber gefehlt. Durch Rennen allein gewinnt man kein Spiel. Der FCK braucht jetzt einen Trainer, der schon gezeigt hat, dass er was aufbauen kann. Als Beispiel fällt mir der SC Freiburg mit seinem Trainer Christian Streich ein. Der hat, bevor er das Bundesligateam übernahm, als Jugendtrainer gute Arbeit geleistet.“

Anja Eimer: „Den Trainer zu entlassen, das finde ich nicht richtig. Dass der FCK in Aalen 0:4 verloren hat, das lag an der Mannschaft, aber nicht am Trainer Foda. Da war kein Zusammenspiel zu sehen, das war kein Team. Die Moral der Spieler war im Keller. Deshalb finde ich es zu einfach gedacht, nun Franco Foda zum alleinigen Sündenbock zu machen und ihn rauszuwerfen. Foda hat ja erst im vergangenen Sommer die Mannschaft übernommen. Man hätte ihm auf alle Fälle noch Zeit geben müssen, aus der Mannschaft etwas zu machen. Bruno Labbadia könnte ich mir als Fodas Nachfolger vorstellen. Er könnte das Team aus dem Loch holen. Wenn er auf den Betzenberg kommen sollte, dann wäre es aber wichtig, dass man ihm genug Zeit gibt, damit er seine Vorstellungen verwirklichen kann. Ich wünsche mir, dass der FCK aufsteigt.“

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Pfälzische Volkszeitung