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Kein Abnicker - Markus Schupp (links) sei wegen seiner Quälität eingestellt worden, nicht wegen seiner Nähe zu Stefan Kuntz (rechts), betonte Dieter Rombach, der Chef des Aufsichtsrates. (foto: kunz)
Der 1. FC Kaiserslautern verlängert mit Vorstandschef Stefan Kuntz bis 2017 und stellt Sportdirektor Markus Schupp vor. Talentförderung soll noch wichtiger werden, das Team oben mitspielen.
Der 1. FC Kaiserslautern will seine neue Philosophie energisch mit Leben füllen. Jüngere, vor allem aber erfolgshungrige Spieler formen und entwickeln und trotzdem mit der ersten Mannschaft oben mitspielen. Allerdings ohne sofortigen Aufstiegszwang. Diesen enorm schwierigen Spagat zu meistern, dazu fühlen sich der gestern vorgestellte Sportdirektor Markus Schupp (48 ) und der Vorstandsvorsitzende Stefan Kuntz (51) berufen. Schupps Vertrag läuft bis 30. Juni 2016 und ist für die Zweite und für die Erste Liga gültig.
Der Aufsichtsrat des FCK hat zudem Kuntz’ Arbeitspapier vorzeitig bis 31. Dezember 2017 verlängert. Und das trotz der zuletzt heftigen Kritik auch an Kuntz seitens vieler frustrierter FCK-Anhänger nach dem zum zweiten Mal in Folge verpassten Bundesliga-Wiederaufstieg. „Der Gesamtverein FCK hat unter Stefan Kuntz und seinem Vorstandskollegen Fritz Grünewalt enorme Fortschritte gemacht“, sagte Aufsichtsratsvorsitzender Dieter Rombach, „vor allem bei den Finanzen und bei der Nachwuchsarbeit.
Jetzt wollen wir im sportlichen Bereich mit der ersten Mannschaft nachziehen. Dazu haben wir mit diesen beiden Personalien wichtige Weichen gestellt.“ Die Einstellung eines Sportdirektors und die Vertragsverlängerung mit Kuntz habe der Aufsichtsrat mit einer deutlichen Mehrheit gefällt.
Sportdirektor Schupp ist mit Trainer Kosta Runjaic für die Spielerauswahl und die Kaderzusammenstellung zuständig. Schupp soll das tägliche Training begleiten, er leitet zudem das Scouting im Klub. Dagegen verlässt Scout Frank Lelle den FCK mit Vertragsende am 30. Juni „auf eigenen Wunsch und in beiderseitigem Einvernehmen“, sagte Kuntz.
Dass Kuntz und der neue Sportdirektor Schupp sich lange kennen und mit dem FCK als Spieler 1990 gemeinsam DFB-Pokalsieger und 1991 Meister wurden, habe bei der Entscheidung für Schupp keine Rolle gespielt, betonte Aufsichtsratschef Rombach. Schupp setzte sich in der Endauswahl gegen Michael Oenning (48 ) und Thomas Hengen (39) durch.
„Wir stellen hier keine Bekannten von Stefan Kuntz ein“, unterstrich Rombach auf Nachfrage dieser Zeitung, „wir stellen diejenigen ein, die unserer Auffassung nach die Besten für den jeweiligen Job sind und genau in das klar definierte Anforderungsprofil passen.“
Ex-Trainer Schupp, bis Dezember 2013 Sportdirektor des VfR Aalen, soll mit Coach Runjaic für jede Position im FCK-Kader Kandidaten ausloten. Der Sportdirektor bekomme dann bei Spielerverpflichtungen die Entscheidungshoheit innerhalb des vorgegebenen finanziellen Rahmens, betonte Kuntz. Der Lizenzspieler-Etat für die am 1. August beginnende Saison 2014/15 soll wie zuletzt bei gut elf Millionen Euro liegen. Entscheidungen über die ersten Neuverpflichtungen sind noch nicht gefallen.
„Junge Talente und einige dazu passende erfahrene Schlüsselspieler“ sollen den FCK 2014/15 bilden, sagte Schupp. Der gebürtige Idar-Obersteiner betonte trotz der mittelfristig angelegten Strategie: „Auch in einem Jahr kann viel entstehen!“ Die Mischung soll’s machen – jung, erfahrener, regional, national, international. Ab jetzt sind Schupp und Runjaic gemeinsam auf der Suche nach der Glücksformel für die Roten Teufel.
Rheinpfalz am Sonntag