ZitatAlles anzeigenDer 1. FC Kaiserslautern behält in der ersten Runde des DFB-Pokals die Nerven und gewinnt beim Drittligisten SV Wehen Wiesbaden mit 5:3 im Elfmeterschießen. Dominique Heintz krönt seine Leistung mit dem entscheidenden Strafstoß.
Nicht schön, aber spannend: 5:3 gewann Zweitligist 1. FC Kaiserslautern den Samstagskrimi im Elfmeterschießen beim tapferen Drittligisten SV Wehen Wiesbaden und steht in der zweiten Runde des DFB-Pokals. Die fünf Lauterer Schützen Hofmann, Fomitschow, Mugosa, Torrejón und Heintz verwandelten, Wehens Sebastian Mrowca scheiterte an FCK-Schlussmann Tobias Sippel. Der wurde von den FCK-Fans als Pokalheld gefeiert. Mit Recht, denn mit mutiger Parade gegen Tobias Jänicke hatte er den FCK ins Elfmeterschießen gerettet (117.). Sippel aber gab das Lob weiter: „Die Jungs sind eiskalt geblieben, haben nichts zugelassen und top Elfmeter geschossen.“
Der FCK nahm den Kampf an, krampfte bis zur Pause aber mehr, als dass er Fußball spielte. Chancen blieben rar, weil die Pässe von Ruben Jenssen und Alexander Ring Bumerang-Wirkung hatten. Nach dem besten von ganz wenigen guten Spielzügen kam der Ball über Kevin Stöger zu Chris Löwe, dessen klasse Flanke aber setzte Philipp Hofmann neben das vom Ex-Lauterer Florian Fromlowitz gehütete Wehener Tor (42.). Drei Minuten zuvor war ein Freistoß Hofmanns knapp am Gehäuse des SVWW vorbei gezischt. Gefährlich wurde der Drittligist durch die Eingaben von José Pierre Vunguidica, der FCK-Neuzugang Michael Schulze vor einige ungelöste Rätsel stellte. Jean Zimmer macht es ab der 85. Minute viel besser!
Dem Tor Benyaminas nach Book-Ecke verweigerte Schiedsrichter Stegemann zu Recht die Anerkennung: Abseits (9.). Gut für Lautern, dass Dominique Heintz einen Doppelfehler von Schulze und Marc Torrejón ausbügelte (24.) und mit rustikaler Konsequenz den fast fehlerlosen Saubermann gab. Alexander Ring, der Heintz mit einem Kamikaze-Pass in die Bredouille brachte, bügelte den Fauxpas geistesgegenwärtig aus und bremste Tobias Jänicke (36.).
In der Verlängerung demonstrierte der FCK seine Abschlussproblematik. So ging Jenssen dem Tor aus dem Weg (92.). Stefan Mugosa, für Stöger gekommen, deutete nach längerer Anlaufzeit an, warum ihn der FCK verpflichtete. Nach Mugosas klasse Pass aber zauderte Ring beim Abschluss (96.), Sekunden danach servierte Mugosa eine präzise Flanke, die Jenssen frei per Kopf erwischte, aber nicht veredelte. In der Schlussminute vermochte Fromlowitz den Ball nach Mugosas Schuss nicht festzuhalten, Karim Matmour traf, aber der Treffer wurde wegen Abseitsstellung nicht anerkannt. Das Tor hätte Matmours gebrauchten Abend retten können. Wieder betrieb er einen riesigen Aufwand, aber der Ertrag stand in krassem Missverhältnis dazu. In der 114. Minute schoss er auch noch einen Riesenbock, bügelte den Fehler gegen Schnellbacher aber immerhin aus.
Dominique Heintz war der beste Lauterer. Die Krönung seiner Top-Leistung war, dass er den fünften Elfmeter verwandelte. Chris Löwe konstatierte: „Wir hatten die besseren Nerven – und einen super Torwart.“
SV Wehen Wiesbaden: Fromlowitz - Mrowca, Herzig, Geyer, Mintzel (108. Wein) - Wiemann, Robert Müller - Jänicke (118. Kleinsorge), Book, Vunguidica - Benyamina (61. Schnellbacher)
1. FC Kaiserslautern: Sippel - Schulze (85. Zimmer), Torrejón, Heintz, Löwe - Orban - Matmour, Ring (102. Fomitschow), Jenssen, Stöger (64. Mugosa) - Hofmann
Elfmeterschießen: 0:1 Hofmann, 1:1 Wiemann, 1:2 Fomitschow, 2:2 Book, 2:3 Mugosa, Mrowca scheitert an Sippel, 2:4 Torrejón, 3:4 Geyer, 3:5 Heintz - Gelbe Karten: Jänicke, Mrowca - Orban, Stöger
Beste Spieler: Herzig, Vunguidica - Heintz, Sippel - Zuschauer: 9496 - Schiedsrichter: Stegemann (Niederkassel).
Rheinpfalz am Sonntag