Wie endet das Spiel am Millerntor? 30
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Auswärtssieg (13) 43%
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Unentschieden (9) 30%
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Niederlage (8) 27%
Die Lage vor dem Spiel
Der FCK ist seit sechs Spielen ungeschlagen, das ist gut! Der FCK hat in diesen sechs Spielen acht Punkte gesamelt, das ist schecht! Die Roten Teufel treten auf der Stelle. Na ja, ehrlich gesagt geht es was die Tabelle angeht sogar eher nach unten. Mittlerweile ist die Elf von Kosta Runjaic - der gerade erst seinen Vertrag um ein Jahr bis 2016 verlängert hat - auf Platz 8 gelandet. Vor ihnen stehen Teams wie Darmstadt, Heidenheim oder auch der KSC. Alles Mannschaften die spielerisch nicht mit dem FCK mithalten können. Doch am Ende zählt eben nicht die Überlegenheit in Zahlen, sondern die geschossenen Tore und damit die nackten Ergebnisse. Es rächt sich nun immer mehr, dass die Roten Teufel ihre Dominanz die sie in fast jedem bisherigen Spiel in der Saison 2014/15 ausstrahlen nur selten in einen Sieg wandeln konnten. Anfangs konnte das mit fünf Heimsiegen am Stück noch ausgeglichen werden, doch nun stottert auch der Heimmotor. Das 0:0 gegen Darmstadt war nach dem 1:1 gegen Düsseldorf und dem 2:2 gegen Bochum die dritte Punkteteilung in Folge. Da auch Auswärts bisher noch gar nicht dreifach gepunktet wurde steht der FCK eben dort wo er gerade steht. Im Mittelmaß der Liga.
Solche Probleme wie sie die Pfälzer aktuell haben hätte der Kultverein aus Hamburg gerne. Nach dem 14. Spieltag steht der FC St. Pauli mit gerade mal 12 Punkten auf dem 17. Tabellenplatz. Am letzten Spieltag setzte es mit der 1:4-Pleite in Leipzig achte Niederlage insgesamt und die vierte aus den letzten fünf Spielen. Das Team von Trainer Thomas Meggle - zu dem seit dieser Saison auch der ehemalige FCK-Spieler Enis Alushi gehört - steckt statt im Aufstiegskampf mitten im Abstiegskampfsumpf. Eigentlich wäre es ein guter Zeitpunkt für den ersten Dreier in der Fremde, doch der FCK zeigte sich in den letzten Jahren zu gerne als Aufbaugegner für Mannschaften in einer Formkrise. Beispiele dafür gab und gibt es genug. Das letzte ist das 2:3 in Nürnberg am 8. Spieltag dieser Saison.
Statistik (bundesliga.de und Treffpunkt Betze)
In der 2. Bundesliga gab es bei dem Duell zwischen dem FC St. Pauli und dem 1. FC Kaiserslautern noch kein Unentschieden: Siebenmal gewannen die Pfälzer, dreimal die Hamburger.
- Kaiserslautern schoss gegen kein anderes Team in der 2. Bundesliga so viele Tore wie gegen St. Pauli (23 in zehn Spielen).
- In Hamburg wechselten sich bei dieser Paarung in der 2. Bundesliga jeweils Heim- und Auswärtssiege ab - 2013/14 siegten die Roten Teufel, eigentlich wäre nun also wieder ein Erfolg von St. Pauli dran.
- Michael Görlitz hat mit dem FSV Frankfurt alle vier Spiele gegen Kaiserslautern verloren.
- Enis Alushi wechselte Ende August aus Kaiserslautern nach St. Pauli, hatte beim FCK einen schweren Stand und absolvierte in zwei Jahren nur 18 Einsätze.
- Philipp Hofmann hat mit Paderborn und Ingolstadt nie gegen St. Pauli gewonnen (drei Remis, eine Niederlage; ein Tor gelang ihm dabei nie).
- St. Pauli ist seit fünf Spielen sieglos (vier Niederlagen). Den letzten Sieg gab es mit 3:0 am 4.10.2014 gegen Union am Team 9. Spieltag.
- St. Pauli sammelte nur zwölf Punkte - das sind deutlich weniger als zum vergleichbaren Zeitpunkt der letzten Saison (22).
- Kein Team hat mehr Niederlagen auf dem Konto als St. Pauli (acht).
- Kaiserslautern trennte sich die letzten fünf Spiele unentschieden - eingestellter Vereinsrekord in der 2. Bundesliga. Kein Team teilte sich häufiger die Punkte als Kaiserslautern (7 Mal).
- Kaiserslautern ist seit fünf Spielen sieglos. Eine derartige Misserfolgsserie hatte es zuletzt vor über sieben Jahren gegeben. Den letzten Sieg gab es mit 2:0 am 4.10.2014 gegen Karlsruhe am 9. Spieltag. Nur Düsseldorf und Ingolstadt verloren seltener als Kaiserslautern (zwei Niederlagen).
- St. Pauli hat die letzten acht Spiele verloren, in denen man mit 0:1 in Rückstand geraten war. Gepunktet wurde nach einem 0:1-Rückstand zuletzt beim 1:1 am 2.8.2014 gegen Ingolstadt am 1. Spieltag.
- In vier Partien hat Kaiserslautern trotz eines zwischenzeitlichen Rückstands noch gepunktet - Ligaspitze.
- 10 Spiele in der 2. Bundesliga: 7 Siege, 0 Unentschieden, 3 Niederlagen bei 23:13 Tore
- letzte Saison: 4:1-Sieg in Kaiserslautern, 3:2-Sieg in Hamburg
Links zum Spiel
Homepage des FC St. Pauli
Fan-Forum des FC St. Pauli
News vom FC St. Pauli (Hamburger Abendblatt)
Kader des FC St. Pauli (transfermarkt.de)
ZitatAlles anzeigenDie Annere: FC St. Pauli
Ein Platz unter den besten 25 Clubs in Deutschland: So lautet der selbst formulierte Anspruch des FC St. Pauli. Ein Ziel, das der Verein aus Hamburg in den vergangenen beiden Jahren nicht erreicht hat. Aktuell ist er sogar ein ganzes Stück davon entfernt. Nach 14 Spieltagen der laufenden Saison liegen die Braun-Weißen auf einem direkten Abstiegsplatz.
Nach einem nur mäßigen Start in die neue Spielzeit konnten die Hamburger von den letzten fünf Partien keine einzige mehr für sich entscheiden. Vier Mal ging St. Pauli dabei als Verlierer vom Platz, und das mit einer Tordifferenz von 3:14 Treffern. Dass es nach Rang zehn und Rang acht in den vergangenen beiden Jahren in der Tabelle ein weiteres Stück nach unten gehen würde, hatten vor der Saison nicht viele Experten vorausgesagt. Zwar wurde der Kampf um die Aufstiegsplätze von den Verantwortlichen nicht offiziell als Saisonziel ausgegeben, ein Platz unter den ersten sieben sollte es aber schon sein.
Ansonsten war in der Sommerpause aus St. Pauli häufig das Wort Kontinuität zu vernehmen. Insbesondere auf der Trainerbank, wo im November 2013 mit Roland Vrabec der dritte Cheftrainer innerhalb von 16 Monaten seinen Dienst antrat. Nach einer 0:3-Niederlage bei Greuther Fürth am vierten Spieltag musste der gebürtige Frankfurter allerdings auch schon wieder gehen. Aktuell sitzt der frühere St. Pauli-Profi Thomas Meggle als verantwortlicher Coach auf der Bank. Beide Fußball-Lehrer standen und stehen vor der Herausforderung, mit kleinem Geld einen schlagkräftigen Kader zusammenzustellen und vor allem den zu Werder Bremen abgewanderten Top-Scorer Fin Bartels adäquat zu ersetzen. Mit dem langjährigen Kapitän Fabian Boll hat zudem eine der Identifikationsfiguren der vergangenen Jahre seine Profi-Karriere beendet.
Auf der Liste der Zugänge finden sich mit Daniel Buballa (VfR Aalen) und Michael Görlitz (FSV Frankfurt) derweil zwei Akteuere, die sich in der Liga bereits gut auskennen. Vom Lokalrivalen Hamburger SV sicherte man sich leihweise die Dienste von Lasse Sobiech, dann heuerte auch noch Ex-FCK-Profi Enis Alushi beim FC St. Pauli an. Die Neuen ergänzen einen Kader, in dem sich eine ganze Menge Profis mit reichlich Erfahrung in der ersten und zweiten Liga wiederfinden. Allen voran der zuletzt allerdings verletzt fehlende Florian Kringe, der für Borussia Dortmund, den 1. FC Köln und Hertha BSC mehr als 200 Mal in der Bundesliga auf dem Platz stand.
Aus dieser Erfahrung schöpfen die Hamburger einen guten Teil ihrer Zuversicht, sich im Laufe der Saison aus dem größten Schlamassel befreien zu können. Zudem sind Verantwortliche und Fans des FC St. Pauli auch aus der jüngeren Vergangenheit schon ganz andere Situationen gewohnt. Nur eine Saison nach dem vorletzten Abstieg aus dem Fußball-Oberhaus stand dem Verein 2003 das Wasser buchstäblich bis zum Hals. Nur der vielbeachteten Retter-Kampagne war es zu verdanken, dass die Kiez-Kicker nicht bis in die Oberliga absteigen mussten. Stattdessen durften die Hamburger zumindest für drei Jahre in der Regionalliga Nord um Punkte kämpfen, ehe es weitere zwei Jahre später zusammen mit dem 1. FC Kaiserslautern zum bis heute letzten Mal sogar wieder in die Bundesliga ging.
Parallel zum sportlichen Aufwind investierte der FC St. Pauli auch in die Infrastruktur. Das Stadion auf dem Hamburger Heiligengeistfeld wurde Stück für Stück ausgebaut und modernisiert, die geschickte Vermarktung des Kultclubs mit dem Totenkopf-Symbol betreiben die Hamburger ohnehin schon seit Jahren. Im Ergebnis steht der FC St. Pauli heute finanziell so gut da wie selten zuvor. Nur die sportliche Bilanz lässt aktuell noch zu wünschen übrig.
Quelle: 1.FC Kaiserslautern