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Markus Karl sorgt für das Lauterer 1:1 bei den „Löwen“ – Gutes Debüt von Manfred Osei Kwadwo
München. Die schwächste Saisonleistung des Fußball-Zweitligisten 1. FC Kaiserslautern wurde mit einem Punkt belohnt: Markus Karl rettete gestern nach Kevin Stögers Ecke und Philipp Hofmanns Kopfballvorlage ein 1:1 (0:1) beim TSV 1860 München. Ein Tor des Willens.
Für den gesperrten Amin Younes kehrte Kevin Stöger in die Startelf des FCK zurück. Er spielte eine Hauptrolle vor dem Führungstor der „Löwen“: Kerem Demirbay versuchte, mit seiner Eckballvariante den zur Sechzehnmeterkante sprintenden Stöger zu erreichen. Der wollte den Ball direkt nehmen, wurde von Gary Kagelmacher gefoult. Schiedsrichter Thorsten Kinhöfer sah’s anders, ließ den Konter laufen. Die Gefahr schien schon gebannt, dann erreichte Daniel Adlungs Flanke Yannick Stark, dessen Kopfball immer länger wurde und im langen Eck landete: 1:0 in der 26. Minute. Michael Schulze hatte Adlung kampflos flanken lassen, auch Ruben Jenssen war nur Statist.
Die „Löwen“, vorher atemberaubend harmlos, führten mit der ersten Chance. Läuft’s dumm, steht es vier Minuten später 3:0. Das verhinderte Tobias Sippel, der nach Eckbällen von Maximilian Wittek und Adlung zwei Kopfbälle Guillermo Valloris abwehrte. In der 78. Minute die dritte Glanzparade Sippels, als Zaudermann Schulze Marius Wolf zum Torschuss eingeladen hatte.
Der FCK spielte und spielte und spielte. Es dauerte aber 20 Minuten, ehe Demirbay nach Zusammenwirken mit Stöger erstmals den Abschluss suchte, der Schuss wurde abgeblockt. Die Brotloskünstler vom Betzenberg gestatteten „Löwen“-Torwart Ortega erst in der 41. Minute einen Ballkontakt. Bezeichnend der Freistoß, den Chris Löwe nach großem Tamtam in die Mauer setzte (43.). Schwach! Bezeichnend für die Unbedarftheit der Lauterer im Abschluss die 50. Minute: Jenssen startete ein wunderbares Solo über links, verfehlte aber das Ziel. Typisch!
Demirbay und Stöger, die Protagonisten des Lauterer Offensivspiels, flüchteten in Breitwandfußball. Jean Zimmer verlor sich in Einzelaktionen. Srdjan Lakic blieb als Spitze völlig wirkungslos und wurde folgerichtig durch den wuchtigen Hofmann ersetzt. Er brauchte lange, um ins Spiel zu finden, scheiterte in der Nachspielzeit knapp – und war dann da, spielte seine 1,95 Meter im Luftkampf aus. Und Karl traf im zweiten Versuch. Der Kopfball misslang, dann stocherte er das Runde ins Eckige (85.). „1:1 so kurz vor Schluss, da darf man schon mal jubeln“, sagte Karl, „aber letztlich ist bei dem Aufwand, den wir betrieben haben, zu wenig Produktives rausgekommen.“ Den Eckball zu Karls erstem Saisontor hatte Manfred Osei Kwadwo erarbeitet.
Der 19-jährige Debütant, für Jenssen eingewechselt, beflügelte den FCK, brachte lange vermissten Schwung. „Ich sollte einfach Tempo machen und Spaß haben“, sagte Osei Kwadwo beschwingt, „das hab’ ich gemacht.“ FCK-Trainer Kosta Runjaic resümierte: „Mit der Einstellung dieser jungen Mannschaft bin ich zufrieden, zumal bei unseren vielen Verletzten. Mit dem Ergebnis nicht.“
So spielten sie
TSV 1860 München: Ortega – Angha (86. Wojtkowiak), Kagelmacher, Vallori, Wittek - Stark, Sanchez - Rama (40. Claasen), Adlung, Wolf - Okotie (90. Mulic)
1. FC Kaiserslautern: Sippel - Schulze, Orban, Heintz, Löwe - Karl, Jenssen (78. Osei Kwadwo) - Zimmer (74. Jacob), Demirbay, Stöger - Lakic (64. Hofmann)
Tore: 1:0 Stark (26.), 1:1 Karl (85.) - Gelbe Karten: Sanchez (5/1), Stark (5), Wolf (2) - Schulze (2)
Beste Spieler: Wittek, Wolf, Vallori - Orban, Sippel
Zuschauer: 13.800 - Schiedsrichter: Kinhöfer (Herne).
Die Rheinpfalz - Pfälzische Volkszeitung