Könnte es bei dir sein, dass du durch deine gewisse räumliche Distanz deine Begeisterung für den FCK "konservieren" konntest?
Ich weiß diese Frage galt nicht direkt mir, aber ich geb trotzdem mal drauf ne Antwort... :
Ich weiß jedenfalls nicht, ob es daran liegt, dass ich weit weg wohne und deshalb meine Leidenschaft für den FCK konservieren konnte. Tatsache aber ist, dass meine Leidenschaft da ist und auch da sein wird – egal ob ich im Stadion stehe oder vorm Fernseher sitze, egal ob sie 1. Liga spielen oder 3.
Als ICH meine wirklich große Leidenschaft für den FCK entdeckte, war der FCK gerade zum 1. Mal abgestiegen. Klar, Interesse war schon vorher da, mein Vater fckzipfe trug nicht unwesentlich dazu bei – aber die wirklich bewusste Entscheidung „Das ist mein Verein“ traf ich, als ich damals in der Sportschau die Meldung hörte: „Der FCK hat, obwohl er jetzt in der 2. Liga spielt, mehr Dauerkarten verkauft als jemals zuvor.“
Das fand ich damals so unglaublich und hat mich wirklich sehr berührt. Von da an hatte ich die Überzeugung, der FCK hat echte Fans, Fans die gerade dann hinter ihrem Verein stehen, wenns schlecht läuft. Und ich wollte Teil dieses Vereins sein, dazugehören, das der Welt zeigen, gerade und besonders auch dann, wenn ich als Fan gebraucht werde, wenns grad nicht so läuft.
Vielleicht berührt es mich im Umkehrschluss, heute, 20 Jahre später emotional genauso, (wenn auch im negativen Sinne) wenn ich hier lese, dass „Fans“ IHREN Verein, dessen Spieler, Trainer, Sportdirektor, ja eigentlich jeden, der irgendwas damit zu tun hat- aufs Übelste beschimpfen. „Trümmerhaufen“, „Die können gar nix.“ - Das hat in meinen Augen nichts mit Kritik zu tun.
Am schlimmsten aber finde ich, dass Leute, die nach wie vor hinter ihrem Verein stehen, denen es NICHT egal ist, was mit dem FCK passiert und die weiterhin ins Stadion gehen, als naiv, realitätsfern und irgendwie dämlich dargestellt werden, als Relikte einer vergangenen Zeit, als Träumer, die man bestenfalls belächelt.
Nichtsdestotrotz - ICH fahre am Freitag nach Nürnberg, eben weils grad nicht so läuft und weil sich – ihr werdet es nicht für möglich halten –an meiner Leidenschaft für den Verein nichts geändert hat.