#FCKSC: Vorbericht | Willkommen zum Kellerduell

Ein auf und ab verspüren die Fans der Roten Teufel dieser Tage. Erst der fulminante 3:0 Erfolg gegen Dresden, nur drei Tage später die 0:3 Schlappe in Heidenheim. Es war also doch nur die allseits bekannte Eintagsfliege. Konstanz auf dem Betze: Fehlanzeige. Die Konsequenz aus der 4. Saisonniederlage, der FCK rutschte auf den vorletzten Platz ab und hat nun gegen Bielefeld ein echtes Kellerduell vor der Brust.

Fehlende Körperspannung, mangelnde Stabilität im Defensivverhalten. Besonders das Innenverteidiger-Duo Vucur und Heubach präsentiert sich in entscheidenden Zweikämpfen immer wieder mutlos, vollkommen unsicher und zudem auch dilettantisch bei Gegentoren. So durfte Heidenheim gleich drei Mal unbeschwert ins Tor von Julian Pollersbeck einnetzen. Insbesondere in der Vorwärtsbewegung zeigen die Roten Teufel immer wieder eklatante Schwächen, diese führen zu Ballverlusten und gefährlichen Kontern. Allerdings fehlen Trainer Korkut auch die Alternativen, im Spiel gegen Heidenheim saß kein einziger geschulter Verteidiger auf der Bank. Ewerton und Mujdza sind verletzt, Schindele und Koch erhalten keine Chance, um sich zu beweisen. Und mit erst vier Treffern stellt der FCK neben dem KSC die schlechteste Offensive der Liga. Ernüchternd ist dabei auch ein Blick auf die Chancenverwertung, denn nur vier von 36 Möglichkeiten wurden genutzt (11,1 Prozent). Die Hoffnung liegt also, ja worauf denn eigentlich?

Die Arminia aus Bielefeld - oder auch anders gesagt die Remiskönige der bisherigen Saison stehen nach 7 Spieltagen auf dem letzten Tabellenrang. Vier Remis und drei Niederlagen stehen auf dem Konto. Nach Nürnberg weist Bielefeld die zweitschlechteste Abwehr der Liga auf, 14 Gegentore in sieben Ligaspielen sprechen eine recht deutliche Sprache. Dies bringt auch Kapitän Klos zur Sprache: "Langsam müssen wir anfangen, uns an die eigene Nase zu fassen. Nur wir sind schuld an unserer Situation". Anders die Offensivbemühungen der Arminia, denn schließlich traf man auch schon zehn Mal ins gegnerische Tor. Fabian Klos und Verteidiger Schuppan gehören mit bisher jeweils drei Saisontreffern zu den sicheren Knipsers. Zuletzt gab es gegen Nürnberg im heimischen Stadion eine 1:3 Schlappe gegen Nürnberg. Auswärts gelang es erst Remis (1:1 in Aue). Gut für den FCK: Schuppan wird aufgrund einer gelb-rot Sperre fehlen, ersetzt wird er in der Innenverteidigung durch Hartherz. Für Rehm wird es im Spiel gegen den FCK um eine stabile Defensive gehen, "Beton anrühren" dürfte die Devise dabei lauten. Rehm trainierte in dieser Woche mit drei defensiven Sechsern. Es läuft also auf ein 4-3-1-2 hinaus.

Korkut lässt seine Roten Teufel seit dem Dresden Spiel im klassischen 4-4-2 mit Raute spielen. Dies bewirkte zumindest ein deutlich verbessertes Spiel über die Außen, welches den FCK offensiv mehr Spielraum bietet. Aufgrund mangelnder Alternativen wird die Abwehrreihe mit Mwene, Vucur und Heubach bleiben wie sie ist, möglicherweise werden Aliji und Gaus ihre Positionen auf der linken Seite weiterhin variabel tauschen. Im Mittelfeld könnte der wieder genesene Christoph Moritz neben dem derzeit gesetzten Alex Ring zum Zug kommen, Stieber erhält den notwendigen Frei- und Gestaltungsraum im offensiven Mittelfeld. Je nach Spielsituation wird aus dem offensiven 4-4-2 ein 4-2-2-2 mit der doppelten Absicherung im defensiven Mittelfeld. Entscheidend wird sein, ob Jacques Zoua fit wird, dann wäre er im Sturm neben Görtler oder Osawe gesetzt.

Unabhängig der taktischen Planung müssen Kacper Przybylko, Mensur Mujdza weiterhin verletzungsbedingt pausieren. Keeper Andre Weis hat seinen Stammplatz vorerst an Julian Pollersbeck verloren und muss sich nun dem Konkurrenzkampf widmen. Daniel Halfar fällt aufgrund einer muskulären Verletzung bis Ende Oktober aus. Sebastian Kerk kommt von der Bank, und Neuzugang Ewerton wird am Sonntag erstmalig im Kader stehen.

Da klingelt doch etwas beim Gedanken an Bielefelds derzeitigen Trainer. Rüdiger Rehm stand im Sommer ganz oben auf Stövers Trainerliste, entschied sich aber letztlich für den Club aus Ostwestfalen. Doch erst mal ein Blick zurück: Norbert Maier, sehr erfolgreich als Trainer in Bielefeld führte die Arminia nach dem Aufstieg in die 2. Liga in der vergangenen Saison auf den zwölften Tabellenrang, im Sommer folgte der Abschied in Richtung Liga eins zu Darmstadt 98. Ein recht großer Verlust für Bielefeld. Das war's dann aber auch schon an namhaften Abhängen. Bielefeld ist es gelungen, große Teile des Kaders zu halten, punktuell verstärkte sich der Club mit Hartherz, Cacutalua (beide Bayer Leverkusen) und Leandro Putaro vom VfL Wolfsburg, zudem mit Mak (Lechia Gdansk), Holota (Slask Breslau) und Prietl (SV Mattersburg). Ein Wiedersehen gibt es mit den beiden Ex-Lautrern Manuel Hornig und Florian Dick, die in Rehms Planungen allerdings kaum eine Rolle spielen.

Korkut: "Es geht um Mut. Es ist wichtig, dass die Spieler nicht ängstlich werden, sie sollen nicht über das "was wäre wenn" nachdenken, sondern entschlossen und selbstbewusst auftreten. Wir werden weiter mutig nach vorne gehen und nicht zurückweichen, auch nicht in schwierigen Situationen".

18.200 Tickets konnte der FCK für die Partie bisher verkaufen. Es werden am Sonntag wie gewohnt zur verbesserten An- und Abreise Zusatzzüge angeboten. Genauere Informationen zu Abfahrtszeiten gibt es hier.