Diskussionsthema zum Artikel: "Normalerweise musst du richtig Bock haben"
"Normalerweise musst du richtig Bock haben"
Im Spiel gegen Hansa Rostock ging der FCK als verdienter Verlierer vom Platz. Wieder einmal war die spielerische Leistung "einfach schlecht". Die Stimmen zum Spiel.
Der FCK hatte sich für das heutige Heimspiel gegen Hansa Rostock einiges vorgenommen: Nach zwei eher durchwachsenen Leistungen gegen Aalen und Cottbus wollte Sascha Hildmann eine hungrige und siegeswillige Mannschaft aufs Feld schicken, die den Gegner "früh stört und offensiv beackert". Wieder einmal waren die Roten Teufel also in der Pflicht eine gute Leistung abzurufen. Und wieder einmal enttäuschten sie auf ganzer Linie.
"Das ist fehlende Konstanz. Kaiserslautern hatte ja auch tolle Spiele gemacht, aber es eben nicht hinbekommen. Uns betrifft das genauso. Es wurden einfach zu viele Situationen liegen gelassen. Mannschaften, die jetzt ganz oben stehen, die schaffen es fast immer ans Limit zu gehen und sind dann in der Lage spielen zu gewinnen. Wenn du denkst es geht nur mit 90 %, dann ist diese Liga viel zu stark, dann wirst du bestraft. Dazu kommt bei beiden Vereinen die Erwartungshaltung im Umfeld, die ist riesig. Trotzdem ist das die dritte Liga, das ist die Realität, und der muss man sich stellen. Die Kader sind jetzt nicht so aufgestellt, dass sie alle problemlos in der 2. Liga spielen könnten. Trotzdem machen es Vereine Osnabrück und Halle eben vor, dass du nicht unbedingt mit besseren Einzelspielern, aber als Mannschaft, die zusammenhält, ganz oben stehen kannst. Wenn du einmal Fahrt aufgenommen hast, gewinnst du auch mal Spiele, in denen du nicht besser warst. Und das musst du dir erarbeiten, und davon sind Kaiserslautern und Rostock ein Stück weit entfernt", beschrieb Rostocks Trainer Jens Härtel die Herausforderungen der dritten Liga.
FCK findet offensiv nicht statt
Nicht zum ersten Mal in dieser Saison zeigten sich die Roten Teufel in der Offensive erschreckend schwach. Abspielfehler, nicht abgestimmte Laufwege und verlorene Offensiv-Zweikämpfte prägten am heutigen Sonntag die Lautrer Offensivbemühungen. Am Ende hat der FCK nicht eine einzige nennenswerte Torchance. "Wir hatten uns in der ersten Hälfte schon schwer getan, Chancen zu kreieren. Wir haben den letzten Pass vermissen lassen, den vorletzten Pass haben wir zu ungenau gespielt. Bälle, die wir uns erkämpft haben, haben wir unheimlich schnell verloren. In der zweiten Hälfte war es ein sehr fehlerbehaftetes Spiel. Das war heute einfach schlecht", analysierte FCK-Cheftrainer Sascha Hildmann die heutige 90 Minuten.
Die Rostocker hingegen erkämpften sich bereits in der ersten Hälfte drei gute Abschlussmöglichkeiten - anstatt den direkten Abschluss zu suchen, wählten die Rostocker aus FCK-Sicht glücklicherweise immer wieder noch einen weiteren Querpass. In Halbzeit zwei machte es Rostock dann besser und effektiver. Binnen 10 Minuten schnürte Merveille Biankadi einen Doppelpack und ließ in beiden Situationen der Lautrer Verteidigung keine Chance: "Rostock hat uns vorgemacht was Effektivität heißt", gab Hildmann anerkennend zu.
Verkrampft, verunsichert, sprunghaft
Gewiss haben die Roten Teufel in ihrer Drittliga-Premierensaison nicht nur schlechte Spiele gemacht, die Mannschaft hat oft genug bewiesen, dass sie starke Leistungen abrufen kann. Die fehlende Konstanz sieht Hildmann "ein Stück weit in der Jugendlichkeit" begründet, "die Truppe hat aber sehr viel Potential und ein starkes Fundament", so Hildmann. "Jedes Spiel bringe diese jungen Spieler mit Blick auf die kommende Saison weiter", entgegnete der Cheftrainer der Frage, wie man mit dieser Mannschaft um den Aufstieg spielen könne.
Hainault: "Normalerweise musst du richtig Bock haben"
Auch Innenverteidiger Andre Hainault konnte mit dem Ausgang der Partie nicht zufrieden sein. Durch Biankadis Doppelpack kassierte der FCK den 44. und 45. Gegentreffer in dieser Saison. "Normalerweise musst du richtig Bock haben. Rostock hatte bereits in der ersten Hälfte mehr Chancen als wir, in der zweiten Halbzeit haben wir zu viele Fehler gemacht. Einmal falsch positioniert und 'bam', dann fällt das Tor. Das ist schwer zu erklären", gab sich Andre Hainault ein wenig ratlos im Gespräch mit Telekom Sport. Vier Spiele bleiben den Roten Teufeln noch in dieser Saison, Hoffnung auf Besserung gibt es eigentlich nur wenig, Andre Hainault gibt sich dennoch kämpferisch: "Wir müssen aus unseren Fehlern lernen. Wir können nicht nur weiterspielen, Daumen drücken und hoffen, dass es besser wird oder wir ein Spiel mit Glück gewinnen".
Quelle: Treffpunkt Betze