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Kommentar: Schommers' Risiko wird belohnt
Mit dem Sieg gegen Uerdingen hat der FCK seine Negativserie in der Fremde gestoppt. Dennoch bleibt die Lage nach wie vor angespannt. Ein Kommentar.
Bereits vor dem Spiel sorgte Boris Schommers mit der Versetzung von Hemlein, Sternberg und Jonjic in die 2. Mannschaft für ordentlich Gesprächsstoff. Mit Carlo Sickinger bestimmte er zudem einen neuen Kapitän. Nach einer langen Analyse sollten mit dem neuen Impuls sowohl Struktur und Hierarchie der Mannschaft verändert als auch der Druck auf mehrere Schultern verteilt werden. Zeitgleich scheint es auch ein Zeichen an alle Spieler zu sein, dass die bisherigen Leistungen nicht ausreichend waren. Ein Prozess der wohl längst überfällig war, aber nicht ohne Risiko ist.
Dennoch glaubte kaum einer daran, dass der FCK überhaupt etwas Zählbares gegen den KFC holen würde, dafür waren die letzten Auftritte zu schwach. Doch man wurde zum Glück eines Besseren belehrt. Der FCK zeigte beim verdienten 3:0 Auswärtssieg die beste Leistung der laufenden Saison, dabei hätten die Roten Teufel sogar höher gewinnen können.
Schommers' Plan geht auf
Neben den strukturellen Änderungen des Kaders, kehrte Schommers, um der Abwehr mehr Stabilität zu verleihen, zum klassischen 4-4-2 zurück. Die Maßnahmen des Trainerteams sollten sich an diesem Tag auszahlen. Die Roten Teufel waren von Beginn an hellwach und fokussiert. Zudem legten sie eine hohe Laufbereitschaft an den Tag, waren in den Zweikämpfen bissig und strahlten große Entschlossenheit aus. Attribute, die sich so häufig in dieser Saison vermissen ließen und die hoffentlich auch in den kommenden Wochen wieder zum Vorschein kommen. Insgesamt eine rundum gelungene Mannschaftsleistung. Auch das Glück, dass dem FCK in den vergangenen Wochen verloren ging, kehrte zurück. Glück welches man sich hart erarbeitete, wie beim 1:0, ausnahmsweise mal einem Eigentor des Gegners. In der Defensive standen die Roten Teufel so sicher wie lange nicht mehr und hielten das erste Mal seit dem 3. Spieltag hinten die Null.
Auch personell lag Boris Schommers absolut richtig. Für viele etwas überraschend stand Hendrick Zuck zum ersten Mal in dieser Saison in der Startelf. Dabei zeigte Zuck die vielleicht beste Leistung seit seiner Rückkehr zum FCK. Seine stärkste Partie im Dress der Pfälzer bisher machte auch Janik Bachmann, der zusammen mit Carlo Sickinger vor der Abwehr einen tadellosen Job machte und so gut wie jeden Zweikampf gewann.
Wie von Schommers gefordert wurde die Verantwortung unter den Spielern aufgeteilt, wie beispielsweise Carlo Sickinger, Andre Hainault oder Timmy Thiele. Man pushte sich gegenseitig und baute sich bei Fehlern auf. Mit zunehmender Spieldauer war förmlich zu spüren, wie die Mannschaft auf dem Platz mehr Sicherheit bekam und die einzelnen Spieler an ihrer Aufgabe wuchsen.
Balsam für die Seele
Dass auch die vergangenen Wochen nicht spurlos an den Spielern vorbei gingen, zeigte sich bei Christian Kühlwetters Torjubel zum 2:0. Der Angreifer ging nach seinem Tor auf die Knie und ließ seinen Emotionen freien Lauf. Nach dem Timmy Thiele auch noch das 3:0 erzielte, spürte man nach dem Spiel sichtlich die Erleichterung der Akteure und auch bei den Fans.
Als warnendes Beispiel sollte die vergangene Saison gelten, damals sollte in der Hinrunde der Sieg gegen Uerdingen die Wende einleiten. Der Rest ist bekannt. Boris Schommers kann das Ganze dementsprechend einordnen: „Das ist ein Schritt in die richtige Richtung, mehr nicht. Wir müssen die Leistung bestätigen“.
Quelle: Treffpunkt Betze