Von Abbrüchen bis zu Gehältern: Der Fußball in Zeiten von Corona

  • "Folgt man den schlechtesten Szenarien könnten einige Sportarten eh erst wieder gegen Winter 2020 weitergehe"


    Maggo

    Damit könnte ich gut leben..höre ich aber so manchen Virologen oder Herrn Lauterbach , so ist dieses Datum unrealistisches Wunschdenken..und das macht mir persönlich etwas Angst, Frust..weiß gar nicht wie ich das ausdrücken soll

  • Die paar Wochen Zwangspause bringen viele Branchen in Schwierigkeiten die den normalen Endkunden haben. Von der Gastro, über Fitnesstudios, die Reisebranche, ja sogar Zahnärzte waren zu lesen. Einige können sich notdürftig mit Rettungsschirmgeldern halten, einige werden schlicht von der landkarte verschwinden.


    Ich würde gern verstehen warum Du denkst dass es nach den zwei Monaten nur dem Fußball so existenziell an den kragen geht.

    Wenn du mich damit gemeint hast, dann habe ich mich entweder blöd ausgedrückt und/oder du hast mich missverstanden. Mir ist natürlich bewusst, dass alle Branchen mit Endkunden Schwierigkeiten haben. Mir ging es darum: Im Profifußball wird inzwischen mit so viel Geld hantiert, dass ich fassungslos bin, dass bei einem vorzeitigen Saisonende 1/3 (oder war es sogar die Hälfte?!) der Clubs in Liga 1 und 2 insolvent seien. Daran sieht man, wie vond er Hand in den Mund gelebt wird. Ist ja wie beim FCK, nur in noch größeren Summen. Und da stelle ich mir die Frage: Wo soll das enden??? Der SC Freiburg hatte das vor kurzem ja auch schon angemerkt.



    Im Handball wurde mit geschlechtlichem Maß gemessen was den Meistertitel angeht. Auf und Abstieg wurden ausgesetzt was zu einer Problemverschiebung auf der Zeitleiste führt (Saison mit mehr Mannschaften -> 4+ x mehr an Spieltagen in einem eh schon überfüllten Kalender und DENNOCH nich das Wissen wann es dort weitergehen kann.

    Diese Entscheidung fand ich übrigens auch völlig falsch. Ich spiele ja selbst auf Kreisebene Handball. Bei uns ist man da auch mit dem Würfelbecher durchgegangen und hat Aufsteiger gekürt, aber keine Absteiger. In meiner Liga war die Sache klar, da die ersten beiden Plätze uneinholbar vorne lagen. Aber das war die Ausnahme. Wir spielen nächste Saison jetzt statt mit 12 Mannschaften mit 16.

    Folgt man den schlechtesten Szenarien könnten einige Sportarten eh erst wieder gegen Winter 2020 weitergehen. Da würde ich fast auf der alten Saison aufsetzen. So würde auch nur bedingt etwas verzerrt da alle Mannschaften zumindest eine Vorbereitung hätten. ein völlig faires setup gibt es nicht. Schon allein deshalb nicht weil die Verträge die im Sommer enden eben ... im Sommer enden.

    Die Idee fände ich sportlich gar nicht so verkehrt. Wirtschaftlich scheint das ja aber keine Lösung zu sein.


    Die Vertragssache ist meines Wissens nach jedoch nicht so eindeutig. Gab da vor ein paar Wochen Aussagen von Arbeitsrechtlern, dass die Verträge auch über den 30.06. hinaus gültig sein könnten, da diese Arbeitsverträge im Fußball ja faktisch für Saisons abgeschlossen würden. Und wenn die Saison halt nicht offiziell beendet ist, enden auch die Arbeitsverträge nicht.

    16.05.2019 - R.I.P 1.FC Kaiserslautern - R.I.P Anstand, Werte und Moral


    01.09.2019 - Der Tag, an dem ich mein Fantum aufgegeben habe

  • @Lautern1967

    Nun, wenn eines durch die letzten Wochen belegt wurde dann folgendes:

    Keiner (!), ausnahmslos keiner und explizit auch Herr Lauterbach, hat eine Glaskugel. Die Entwicklung zu Testverfahren, Impfstoffen, Medikamenten und Schutzmaßnahmen verläuft hochdynamisch. Da sind bereite "Meilensteine" erzielt worden (z.B. der test von Roche, die ersten klinischen Studien zu einem Impfstoff) die so in diesem Zeitfenster nicht für möglich gehalten wurden. Was lernt man daraus: Eine dyanamische Entwicklung beinhaltet immer auch Hoffnung auch wenn diese Kehrseite der "Angstmedaille", welche Lauterbach und Co. nur allzugern propagieren, den Virologen nicht gefällt. Nur sollte man immer das gesamte betrachten und das tun viele dieser Herren nicht was mich befremdet.



    Diabolo

    Rücklagen waren doch da und müssen ja auch über den Sommer reichen, also im spielfreien Zeitraum. Der Fusball ist nunmal auch ein Saisongeschäft und gerade die Primetime der Einnahmen brach weg. Das wäre bei anderen saisonalen geschäften nicht anderst denke ich siehe Tourismus und Gastro. Die überleben auch nur ein paar Monate.

    So schön wie früher wirds nie werden, das gibt die Zukunft so nicht her...

  • und warum gehen viele pleite ? weil sie nicht rechnen können und nie gelernt haben, dass in "guten Zeiten" was auf die hohe Kante zu legen ist und nicht konsumieren, als würde es immer so weitergehen !

    Es sind nicht nur die dummen Amis, die mit ihren geleasten SUVs an den Suppenküchen Schlange stehen !

    koha

  • weil sie nicht rechnen können und nie gelernt haben, dass in "guten Zeiten" was auf die hohe Kante zu legen ist und nicht konsumieren, als würde es immer so weitergehen !

    Das sehe ich etwas anders. So einfach ist das nicht. Die meisten Vereine müssen auf der Rasierklinge laufen um wettbewerbsfähig bleiben zu können/zu werden. Da ist nicht viel Spielraum für die Bildung eines finanziellen Polsters.

    Optimismus ist ein Schlüsselfaktor der Resilienz

  • https://www.badische-zeitung.d…zustimmen--185505404.html


    Zitat


    Ein Abbruch der Saison 2019/20 scheint für die Funktionäre aller drei baden-württembergischen Verbände derzeit als die sinnvollste Lösung. Benötigt wird dafür allerdings ein außerordentlicher Verbandstag. Geplant ist dieser Richtung 20. Juni und soll digital stattfinden. Dort sollen die Vereine über zwei Szenarien entscheiden, erklärt der Freiburger Bezirkschef Arno Heger der Badischen Zeitung

    "Die Menschen wissen im Moment nicht wohin mit ihrer Liebe. Sie möchten dafür wenigstens ab und zu ein Fußballküsschen bekommen. Dafür werden sie den Klub weiterhin unterstützen müssen, auch in holprigen Zeiten" !! (Marcel Reif, kicker, 10.10.16)

  • Da ist nicht viel Spielraum für die Bildung eines finanziellen Polsters.

    wie gesagt, immer losgelöst von der persönlichen Befindlichkeit dass es Fußball ist:

    Ist es unternehmerisch sinnvoll Rücklagen für einen Zeitraum > 3 Monaten, >6 Monaten zu bilden? Jetzt ist das einfach zu sagen doch dieses Szenario ist von keinem vorherzusagen gewesen. Unter normalen unternehmerischen Gesichtspunkten baue ich Rücklagen für kurze Dellen auf. Ansonsten versuche ich zu reinvestieren um wirtschaftlicher zu werden und mich am Markt zu positionieren um nachhaltig eine Umsatzbasis aufzubauen.


    Man findet genug Informationen dazu wie über Branchen hinweg die Unternehmen langsam an ihre Grenzen kommen. einzelne berichte über Unternehmen die länger durchhalten haben meist gemeinsam dass die Rücklagen für Investitionen gebildet wurden die NOCH nicht angegangen wurden. Nehmen wir zwei prominente Beispiele:

    - Tim Mälzer wollte die Bullerei eh umbauen. Nun hat er aufgrund einer völlig zufälligen Planung eben etwas mehr an Rücklagen als er sonst gehabt hätte

    - Das Wunderland in Hamburg wollte umbauen und sich vergrößern. Nur deshalb können sie relativ lange durchhalten.


    Es ist einfach weder wirtschaftlich noch finanztechnisch klug Geld einfach nur auf die Seite zu legen. Dort trägt es im Normalfall sogar Minuszinsen, das war bis vor 8 Wochen realistisch (Banken wollten Geld dafür haben dass Du Dein Geld bei Ihnen auf dem Konto rumliegen lässt).


    Es ist also ein sehr verkürztes Bild jetzt einfach die Rücklagen einer einzelnen Branche zu betrachten.

    So schön wie früher wirds nie werden, das gibt die Zukunft so nicht her...

  • Wirtschaftlich scheint das ja aber keine Lösung zu sein

    Da wollte ich noch drauf eingehen:

    Wirtschaftlich gesehen muss man Umsatz machen. Brech ich die Saison ab kann ich weder das Produkt vermarkten noch habe ich eine Plattform mit Präsenz für das Merchandising und Werbepartner. für die Angetellten ist eh Kurzarbeit angemeldet. Als zusätzliches Risiko kommen Rechtsstreitigkeiten.


    Unterbreche ich bleibt das Produkt im Thema damit ein wenig mehr im Fokus für Merchandising und welche Kosten sind höher als die bei einem Abbruch? Das würde ich gern verstehen denn die höheren Kosten kann ich erst einmal nicht nachvollziehen.

    So schön wie früher wirds nie werden, das gibt die Zukunft so nicht her...