Man sollte immer wieder unterscheiden zwischen der (Be-)Wertung eines Spiels, dem dortigen Auftritt und den spieltagsbezogenen Möglichkeiten auf der einen Seite und dann eben der Punktausbeute bzw. Abstand zur Abstiegszone insgesamt. Sicherlich war gegen Nürnberg mehr drin, wir hatten die klaren Chancen und hätten mindestens ein wenn nicht gar 2 Tore machen müssen. Das darf man dann auch kritisieren. Spekulationen über alternative Wechsel und deren Auswirkungen stehe ich da schon kritischer gegenüber; es ist schlicht nicht beweisbar, ob durch andere (=offensivere bzw. mutigere) Wechsel der damit verbundene angenommene Erfolg sich auch tatsächlich eingestellt hätte; oder sich das Risiko als zu hoher Einsatz gezeigt hätte und man vielleicht dämlich das Spiel verloren hätte. Die Bandbreite des Ergebnisses ist dabei überschaubar (Niederlage/Sieg statt Unentschieden), aber die Auswirkungen sowohl auf wie neben dem Platz ungleich umfangreicher.
Und ja, wir hatten schon einige Spiele, wo man sich mit etwas mehr Mut oder vielmehr konsequenterer Spielweise mehr an Punkten hätte erspielen können; das bringt immer Kritik mit sich und Unzufriedenheit. Es ist auch nachvollziehbar, dass wenn man für sich in Anspruch nimmt, dass mehr drin gewesen wäre, man auch mit der aktuellen Ausbeute nicht zufrieden ist und der Mannschaft respektive dem Trainer zu wenig Mut attestiert; sich eine Unzufriedenheit einstellt, die das derzeitige durchaus vorzeigbare Ergebnis überlagert.
Auch sollten wir unterscheiden zwischen den Einschätzungen und Erwartungshaltungen der Fans auf der einen Seite und der Arbeit des Teams auf der anderen Seite. Mit Ausnahme des Spiels gegen Regensburg habe ich beim Team nicht den Eindruck vermittelt bekommen, dass man sich der Situation nicht bewusst wäre und alles daran setzt, ein Spiel zu gewinnen. Das sollte man auch mal berücksichtigen, wenn man schon munter als Kritiker unterwegs ist.