Diskussionsthema zum Artikel: Nicht schön, aber geil! FCK feiert Derbysieg!
Nicht schön, aber geil! FCK feiert Derbysieg!
Südwestderbysieger! Der FCK feiert mit dem 2:0 nicht nur einen wichtigen Heimsieg, sondern auch den Derbysieg gegen den KSC. Boyd und Redondo trafen mitten ins Herz der Gäste.
Kaiserslautern, Fritz-Walter-Stadion. Dienstagabend, Flutlichtspiel. In der 62. Ausführung des Südwestderbys trafen an diesem 16. Spieltag der 1. FC Kaiserslautern und der Karlsruher Sportclub aufeinander. Der FCK fokussierte sich auf seine Stärken, tat insgesamt wenig fürs Spiel, offenbarte jedoch abermals eine brutale Effizienz vor dem gegnerischen Tor. Am Ende hieß es durch die Treffer von Terrence Boyd und Kenny Redondo: 2:0 Heimsieg, Derbysieg und die Punkte 24, 25 und 26.
Drei Änderungen in der Startelf
FCK-Trainer Dirk Schuster musste seine Mannschaft zu Beginn auf drei Positionen umstellen. Für den gelbgesperrten Erik Durm rückte Philipp Hercher in die Verteidigung, zudem rutschten Jean Zimmer und Daniel Hanslik für Aaron Opoku und Kenny Redondo in die Startelf. Vor Anpfiff erstrahlte die Lautrer Westkurve in einem rot-weißen Fahnenmeer, gefolgt von einer roten Pyroshow, die sich über die gesamte Kurve erstreckte. Auf dem Platz ging es jedoch weniger brisant zu. Zwar waren die Intensität und Zweikampfführung einem Derby entsprechend hoch, jedoch setzten beide Mannschaften zunächst auf die defensive Kontrolle. Auf eine kurze Lautrer Druckphase nach rund 15 Minuten folgte die Übernahme der Spielkontrolle durch die Gäste aus Karlsruhe.
In dieser Phase des Spiels konnten sich die Hausherren hinten raus kaum befreien. Zu wenig Präzision im Passspiel, viele verlorene Bälle und fehlende Anspielstationen sorgten dafür, dass der KSC den Druck auf das Lautrer Tor zunehmend erhöhen konnte. Die Führung erzielten jedoch trotzdem aus dem Nichts die Roten Teufel. Philipp Hercher und Marlon Ritter sorgten für die Vorbereitung und Terrence Boyd mit seinem achten Treffer für die Führung gegen den Sportclub. Die Karlsruher hatten mehr vom Spiel und die besseren Torchancen, der FCK wiederum die nötige Effektivität vor dem Tor. Eine insgesamt mehr als glückliche Pausenführung.
KSC wehrt sich
In Halbzeit zwei zeichnete sich weitgehend ein ähnliches Bild ab. Der Karlsruher SC schnürte die Hausherren teilweise in der eigenen Hälfte ein - dem FCK gelang es überhaupt nicht, sich zu befreien. Dirk Schuster reagierte ungewöhnlich früh und brachte in der 60. Minute Lobinger und Redondo für Boyd und Klement. Doch auch die personellen Änderungen bewirkten kaum Entlastung, denn der KSC machte permanent Druck und zwang die Roten Teufel zu Fehlern im Spielaufbau. Trotz der zahlreichen Chancen der Gäste gelang es den Pfälzern stets, jeden Ball in letzter Sekunde abzuwehren. Defensiv standen die Roten Teufel sehr gut gestaffelt und verteidigten geordnet und konsequent alles weg. In der 82. Minute brachte Schuster für die Schlussoffensive Wunderlich und Opoku für Hercher und Hanslik. Und wieder einmal unterstrichen die Lautrer ihre wahnsinnige Torgefahr. Der KSC machte auf, der FCK schaltete über Opoku schnell um. Nach einer flach getretenen Flanke verpassten erst Ritter und Lobinger, Redondo jedoch stand goldrichtig und traf ins leere Tor zur 2:0 Führung. Die Entscheidung. Der Derbysieg und ein epochaler Jubelschrei auf dem Betzenberg.
"Richtig geil"
"Für uns persönlich natürlich richtig geil. Aber umso mehr ist es eine größere Freude, dass du eine Region stolz machen kannst und dass du die Leute glücklich zur Arbeit schicken kannst. Die gehen alle happy nach Hause und wissen, sie sind Derbysieger", beschrieb FCK-Stürmer Terrence Boyd die Stimmungslage nach dem Spiel. Die Roten Teufel feierten erstmals in dieser Saison zwei Siege in Folg und blieben zum dritten Mal in den letzten vier Spielen ohne Gegentor. Mit 26 Punkten nach erst 16 Spielen sind die Pfälzer zudem bester Aufsteiger nach fünf Jahren. Für Trainer Dirk Schuster sind all das keine Gründe, um am Saisonziel 'Klassenerhalt' zu rütteln. "Wir werden nicht größenwahnsinnig oder anfangen Ziele zu revidieren. Jeder Punkt tut uns gut und nichts anderes wollen wir in dieser Saison erreichen. Der Klassenerhalt die oberste Priorität."
Zum Spiel selbst fand der Trainer gewohnt ehrliche und deutliche Worte. Der FCK war nicht die bessere, aber nun mal die effektiver Mannschaft. "Man muss ehrlicherweise sagen, dass die Karlsruher besser Fußball gespielt haben als wir. Es war ein Spiel ohne große Torraumszenen, ohne große Chancen. Wir haben alle Angriffe des Gegners sehr ordentlich wegverteidigt und dadurch kaum Großchancen zugelassen. Und die wenigen Möglichkeiten, die wir selber hatten, haben wir in Tore umgemünzt. Das hat heute gereicht. Aber das wird nicht immer reichen. Vom Spielerischen her haben wir uns heute viel Luft nach oben gelassen. Wir müssen uns aber nicht entschuldigen, dass wir das Spiel gewonnen haben. Die Mannschaft hat sich solch einen schmutzigen Sieg auch mal verdient", analysierte Schuster nach der Partie.
Trotz des Derbysieges sah der Trainer nach dem Spiel keinen Grund zum Feiern. "Heute gibt es keinen Alkohol. Wir brauchen zwei Tage zum Regenerieren und jedes Bier verzögert diese Regeneration. Also gilt striktes Alkoholverbot für alle. Was die Jungs aber nach dem Düsseldorf-Spiel machen ist mir scheißegal." Entsprechend gilt die Konzentration nun dem letzten Spiel dieses Jahres - auch in Düsseldorf will der FCK erfolgreich Fußball spielen und eine tolle Hinrunde positiv abschließen.
Betze Inside: Daten zu #FCKKSC
Derbys kann der FCK! Die Partie gegen den Karlsruher SC hat wieder einmal unter Beweis gestellt, dass ein ballbesitzorientiertes Auftretenz wenig bis nichts darüber aussagt, wie gut die Leistung eines Teams ist. Der KSC war zwar dominant und wirkte spielerisch reifer, wurde jedoch kaum gefährlich. Außerdem kamen die Roten Teufel mit gerade einmal acht Schüssen auf einen xG-Wert von 2,0. Sprich: Wenn abgeschlossen wurde, dann meist aus sehr guten Positionen.
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Quelle: Treffpunkt Betze