Rund um die 3. Liga

  • Maggo


    Ist das alles? Ich habe meine Meinung klar und deutlich geäußert und man kann da nichts rein interpretieren. Ich habe ausreichend und mehrfach erklärt weshalb der Profifussball derzeit hinten anzustehen hat. Ich weiss nicht was es da an Spielraum für nen Eiertanz gibt. Diese Einnahmen sind sowieso nicht in relevante Bereiche für Versorgung mit Grundbedürfnissen, Gesundheit und Sozialbereich eingeflossen, nur wenn sich mal jemand erbarmt hat zu spenden. Ansonsten ist die Riege nicht nur wohlgebettet sondern bettete sich auf dem Rücken anderer. Das an sich muss nicht das Problem sein, aber Verhältnismässigkeit und Maß und Ziel sind gefragt. Wie gesagt zu Normalzeiten wurde man ja nicht müde sich seiner sozialen Verantwortung zu formulieren.


    Was an den Plänen und Aussagen der Funktionäre und betroffenen Spieler allerdings sozialverantwortlich ist muss mir mal jemand genau erläutern. Es ist assozial. Schlicht und einfach assozial. Übersetzt auf Corona Sicherheitsregeln spuckt man jemand aus der Riskogruppe bewusst und absichtlich ins Gesicht. So ist das.

  • Diese Einnahmen sind sowieso nicht in relevante Bereiche für Versorgung mit Grundbedürfnissen, Gesundheit und Sozialbereich eingeflossen,

    Die sozialversicherungspflichtigen Arbeitsplätze bei den Vereinen ? Die Redakteure, Sportjournalisten, Sportphotographen, Kameraleute, die Veranstaltungs-, Bild- und Tontechniker ? Die Brauereien und anderen Getränkehersteller mit ihren einbrechenden Absatzzahlen ? Die Gastronomie usw. und sofort. Aber hey, schauen wir doch einfach zu und lassen diese Menschen in Kurzarbeit oder Arbeitslosigkeit, lassen unsere Sozialsystem auszahlen ohne das gleichwertig eingezahlt wird. Solange bis der auch der letzte der besorgten Bürger seine Panikattacken in den Griff bekommen hat. Herr im Himmel ....

  • Wenn wir doch auch etwas ehrlich sind: warum schauen viele so skeptisch auf den Fußball.


    Im Gegensatz zu anderen Top Unternehmen in Deutschland, gehen bei Top Fußballunternehmen für ca. 30 Top Angestellte gefühlt 80% des Personalaufwandes drauf. Und das pro Person in mehrfacher Millionenhöhe. Wenn dann die DFL nach Staatshilfen schreit, dann kommt halt der Beisreflex raus. „Sollen doch die Topstars auf 50% des Gehalts verzichten“.... „während viele im Umfeld des Fußballs gerade an Einnahmenverlusten leiden, haben die Topstars kaum schmerzhafte Verluste...“ und man kann noch viele Stereotypen wiederholen. Sicherlich ist dies bei vielen kleinen Vereinen, in der zweiten Liga oder gar in der dritten Liga anders. Aber diese Denke beeinflusst stark die Debatte. Und an dieser Stelle kann sie auch im Meinungsbild nur gewonnen werden mA nach.... durch klare Zeichen und Ansprachen der Topstars. Ich weiß das klingt naiv - aber hinter diesen Stars stehen auch viele Einzelschicksale in den Vereinen, in den Lieferketten. MA nach kann eine emotionale Debatte dieser Art nur durch klare Schritte der Top Klubs gewonnen werden.

    "Die Menschen wissen im Moment nicht wohin mit ihrer Liebe. Sie möchten dafür wenigstens ab und zu ein Fußballküsschen bekommen. Dafür werden sie den Klub weiterhin unterstützen müssen, auch in holprigen Zeiten" !! (Marcel Reif, kicker, 10.10.16)

  • Was spricht im übrigen dagegen, dass die jetzt (vermutlich) wegfallenden Arbeitsplätze nicht in näherer Zukunft neu entstehen? Wenn es nach einem (theoretischen) Totalcrash der Fussballbranche anschließend immer noch oder wieder eine hohe Konsumnachfrage nach Fussball gibt, dann wird es genug Unternehmer geben, die am Geldtopf Fussball wieder verdienen wollen. Aus FCK-Sicht jedoch leider: in diesem Szenario wohl ohne derzeit klamme Traditionsvereine.

    Lautrer geben niemals auf - sie kämpfen!

  • Ein wichtiger Faktor ist doch, welche Berufe/Berufssparten als systemrelevant eingestuft werden. Es ist durchaus legitim auch Unterhaltungsbranchen als systemrelevant einzustufen. Selbst im alten Rom waren die Gladiatorenkämpfe schon ein wichtiger Teil des sozialen Lebens. Heute läuft das eben unblutiger mit geordnetem Regelwerk ab. Es ist aber immernoch immens wichtig. Man muss den Leuten Unterhaltung und damit einen Rahmen zum Pflegen sozialer Kontakte bieten. Ausserdem ist das auch wichtig zum Ausgleich des normalerweise doch recht eintönigen Berufsalltags.

    Die Notwendigkeit kann man doch alleine an der Entwicklung der Gehaltsstrukturen in diesen Branchen ablesen. Wäre die Notwendigkeit dieser Freiteitgestaltungsmöglichkeiten nicht gegeben, hätte es diese Nachfrage und somit diesen enormen Anstieg der Gehälter nie gegeben.

    Genauso legitim ist es eine Position einzunehmen, die darauf basiert, dass systemrelevante Sparten nur diese sind, welche die wirtschaftliche und auch gesundheitspolitische Leistungsfähigkeit des Staates am Laufen halten und verbessern.

    Es gibt für beide Positionen gute Argumente und Gegenargumente. Wichtig wird sein, welche Position die Entscheidungsträger einnehmen. Auf jeden Fall wird ein Aufschrei durch das Volk gehen, da dort ebenso verschiedene Positionen vetreten sind.

    Optimismus ist ein Schlüsselfaktor der Resilienz

    Einmal editiert, zuletzt von Trekkie00 ()

  • Was spricht im übrigen dagegen, dass die jetzt (vermutlich) wegfallenden Arbeitsplätze nicht in näherer Zukunft neu entstehen? Wenn es nach einem (theoretischen) Totalcrash der Fussballbranche anschließend immer noch oder wieder eine hohe Konsumnachfrage nach Fussball gibt, dann wird es genug Unternehmer geben, die am Geldtopf Fussball wieder verdienen wollen. Aus FCK-Sicht jedoch leider: in diesem Szenario wohl ohne derzeit klamme Traditionsvereine.


    Die Arbeitsplätze würden sicher wieder kommen, aber die unmittelbaren Folgen für die Betroffenen wären ja doch erstmal da. Das betrifft ja auch nicht nur den Fussball. Deswegen finde ich es auch kritisch, denn weshalb machen wir das denn? Wir sind in einer "Notsituation", oder besser gesagt, wir wollen sie noch vermeiden. Aber wäre Corona wirklich unaufhaltsam, wenn der Profifussball seinen Betrieb wieder aufnehmen würde und die Saison mit Geisterspielen beenden würde? Das ist nicht der Fussball "wie er vorher war", aber man würde eben jenen Totalcrash vermeiden.


    Ostalb-Devil

    Verstehe ich auch und finde ich ebenfalls unverhältnismäßig. Trotzdem kann man deswegen nicht auf stur schalten und das alles gegen die Wand fahren lassen. Das wird vielen mehr weh tun als zu versuchen mit Vorsicht und auf Sparflamme weiter zu machen. Denn wie oben geschrieben, wirtschaftlich hängt da halt viel dran, eben nicht nur für die Fussballer. Mal davon abgesehen, dass viele Profis ja schon auf Gehalt verzichten. Wie sieht es da bei Topmanagern von Firmen aus, die Kurzarbeit anordnen? Hab mich nicht informiert, ist ja aber im Prinzip das gleiche Problem, wenn ein Aufsichtsrat oder Vorstand in einem großen Unternehmen seine Millionen kriegt.

  • Die Arbeitsplätze würden sicher wieder kommen, aber die unmittelbaren Folgen für die Betroffenen wären ja doch erstmal da. Das betrifft ja auch nicht nur den Fussball. Deswegen finde ich es auch kritisch, denn weshalb machen wir das denn? Wir sind in einer "Notsituation", oder besser gesagt, wir wollen sie noch vermeiden. Aber wäre Corona wirklich unaufhaltsam, wenn der Profifussball seinen Betrieb wieder aufnehmen würde und die Saison mit Geisterspielen beenden würde? Das ist nicht der Fussball "wie er vorher war", aber man würde eben jenen Totalcrash vermeiden.


    Ostalb-Devil

    Verstehe ich auch und finde ich ebenfalls unverhältnismäßig. Trotzdem kann man deswegen nicht auf stur schalten und das alles gegen die Wand fahren lassen. Das wird vielen mehr weh tun als zu versuchen mit Vorsicht und auf Sparflamme weiter zu machen. Denn wie oben geschrieben, wirtschaftlich hängt da halt viel dran, eben nicht nur für die Fussballer. Mal davon abgesehen, dass viele Profis ja schon auf Gehalt verzichten. Wie sieht es da bei Topmanagern von Firmen aus, die Kurzarbeit anordnen? Hab mich nicht informiert, ist ja aber im Prinzip das gleiche Problem, wenn ein Aufsichtsrat oder Vorstand in einem großen Unternehmen seine Millionen kriegt.

    Ja Gonzo, das kann ich teilen, deine Sicht. Und ich bin auch nicht fürs auf stur schalten


    Zum Thema Top Manager:

    Ich selbst arbeite in mittleren Management einer Milliarden Unternehmung. Bei weitem nicht so groß wie SAP oder Daimler, aber doch deutlich über 5.000 mio Jahresumsatz. Bei mir ist schon jetzt sehr wahrscheinlich, dass durch die Variable Vergütung im Rahmen der Zielerreichung ca. 30% des Gehalts vom letzten Jahr entfallen. Bei unseren Top Managern ist die Zahl doppelt so hoch. Auch wir haben Leute in Kurzarbeit. So sieht es auch in anderen Unternehmen ähnlicher Größe aus. Reden wir darüber: kaum. Denn auch mit diesen Einbußen geht es uns noch gut. Klar schmerzt es und es wird zu Einschränkungen im persönlichen Leben kommen - aber im Gegensatz zu den Leuten in der Produktion will ich nicht auf hohem Niveau Jammern.


    Bei Top Managern von zig Milliarden Umsatz Unternehmen sieht das dann schon wieder differenzierter aus. Denn selbst mit einer Null Zielerreichung ist das Gehalt dort immer noch seeeeeehr hoch. Und ja auch da könnten zweifelsohne mehr Zeichen gesetzt werden. Auch wenn es nur wäre um eine Neiddebatte jetzt zu unterbinden und Rücksicht auf den sozialen Frieden zu nehmen


    Edit

    Zum Thema Gehälter von Top Managern teile ich die Meinung von Werner wenning - gleiches könnte man auch über Fußballstars schreiben


    https://www.google.de/amp/s/m.…terview-16741623.amp.html

    "Die Menschen wissen im Moment nicht wohin mit ihrer Liebe. Sie möchten dafür wenigstens ab und zu ein Fußballküsschen bekommen. Dafür werden sie den Klub weiterhin unterstützen müssen, auch in holprigen Zeiten" !! (Marcel Reif, kicker, 10.10.16)

  • Die veröffentlichten Zahlen der John Hopkins University werden weltweit auf die gleiche Art und Weise erhoben.

    Und das bedeuted das die Zahlen weltweit vergleichbar sind?


    Ach was!


    Aha wieder was gelernt.