ZitatAlles anzeigenEs ist pikant, dass der Stürmer dem 1. FC Kaiserslautern mit seinem Treffer zum 1:1 den Weg zum Sieg bei seinem künftigen Arbeitgeber Wolfsburg ebnet. Angesichts der Beschimpfungen der FCK-Fans zu Jahresbeginn ist seine Genugtuung nun groß.
VON OLIVER SPERK
Die Gesänge „Nie mehr Zweite Liga!”, „Srdjan Lakic!” und „Marco Kurz, du bist der beste Mann!” wechselten sich gestern ab 17.20 Uhr in der Arena des VfL Wolfsburg ab. Die rund 5000 Fans des 1. FC Kaiserslautern feierten mit der Mannschaft ausgelassen den sicher gestellten Bundesliga-Verbleib des Aufsteigers. Mit dem 2:1 (2:1) bei den „Wölfen” beseitigten die Roten Teufel auch die allerletzten Zweifel.
Und natürlich - wie es sich für solche typischen Fußball-Geschichten gehört - brachte Srdjan Lakic seinen Noch-Klub gegen seinen künftigen Verein zurück ins Spiel. Der 27-Jährige traf nach dem 0:1-Rückstand (6.) zum 1:1-Ausgleich (25.) nach Ecke Christian Tifferts und dessen 21. Torvorlage.
Ausgerechnet Srdjan Lakic. Er hat es nach für ihn sehr schwierigen Wochen und Beschimpfungen gegen ihn nach dem seit Januar feststehenden Wechsel allen gezeigt. „Es war keine einfache Situation für mich”, betonte Lakic später erkennbar bewegt, „vor dem Spiel nicht und auch nach dem Spiel nicht. Aber ich habe jetzt 22 Tore in dieser Saison geschossen, 15 in der Liga und sieben im Pokal. Mit dieser Quote bin ich zufrieden ...”
HALBER JUBEL: Verhalten freut Srdjan Lakic sich über sein Tor, Rodnei gratuliert, rechts Mario Mandzukic.
Mit seinem wuchtigen, mit erkennbarer Willenskraft platzierten Kopfball ebnete er den Weg zur Niederlage seines künftigen Arbeitgebers in einem für den VfL immens wichtigen Spiel. Es gab zumindest einige Pfiffe der „Wölfe”-Fans gegen Lakic nach dessen Treffer. Martin Amedick sorgte mit einem tollen Volleyschuss für einen mindestens genauso sehenswerten 2:1-Siegtreffer des FCK (44.) - zweite Chance, zweites Tor der Lauterer. Der lange, blonde Spielführer zog den Hut vor seinem Kapitänskollegen Lakic. „Er hat gezeigt, dass er eine Top-Einstellung und einen enorm guten Charakter hat”, betonte Amedick. „,Laki' hat sich mit seinem Tor hier in Wolfsburg ja den Start beim neuen Klub auch nicht unbedingt leichter gemacht", sagte er.
Amedick und sein 2:1 - auch eine dieser typischen Fußball-Geschichten. Der FCK-Kapitän und Innenverteidiger vertrat den grippekranken Mathias Abel. Erstmals seit dem 19. Februar, als die Lauterer 0:3 bei Hannover 96 verloren, spielte Amedick wieder von Beginn an. Und erzielte prompt seinen zweiten Saisontreffer - ein wunderschönes Tor. „Es war schön und wichtig für mich, wieder spielen zu können”, sagte Martin Amedick.
„Wir sind glücklich, dass wir uns jetzt für eine weitere Bundesliga-Saison qualifiziert haben”, betonte der gefeierte FCK-Erfolgstrainer Marco Kurz. 43 Punkte, Platz zehn nach 33 von 34 Spieltagen. FCK-Chef Stefan Kuntz kann nun in Ruhe Personalgespräche mit Blick auf die neue Runde führen. Und die FCK-Fans? Sie fuhren völlig anders gestimmt aus Wolfsburg nach Hause als beim Abstieg an gleicher Stelle vor fast genau fünf Jahren. Sie durften frohlocken, feiern und fröhlich singen: „Auswärtssieg!”
Quelle: DIE RHEINPFALZ
Publikation: Pfälzische Volkszeitung