DFL konfrontiert Vereine mit Arbeitspapier namens „Sicheres Stadionerlebnis“

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Hintergrund: 36 Profi-Fußballklubs stimmen heute über Sicherheitskonzept ab – Behandlung der Gästefans strittigstes Thema

Von Frank Hellmann

Frankfurt. Bei der heutigen Mitgliederversammlung der Deutschen Fußball-Liga (DFL) geht es weniger um die endgültige Klärung von pikanten Sicherheitsfragen, sondern vielmehr um ein politisches Signal.

Die Bürostadt in Niederrad ist voll und ganz auf Geschäftstätigkeit ausgerichtet. Irgendwie passend, dass sich hier heute in einem Kongresshotel tagsüber die Vertreter von 36 Profivereinen versammeln, um über ein richtungsweisendes 37-seitiges Sicherheitskonzept abzustimmen. Aufgegliedert in 16 Einzelanträge, deren Für und Wider vor ihrer Verabschiedung im geschlossenen Zirkel diskutiert werden. Die Hinweise verdichten sich, dass es der DFL-Führung in Sondersitzungen und Zusammenkünften gelungen ist, die Mehrzahl der Klubs hinter dem mehrfach modifizierten Maßnahmenkatalog zu vereinen.

Trotz weiterhin großer Vorbehalte rechnen DFL-Vertreter fest damit, dass das überarbeitete Sicherheitspapier mehrheitliche Zustimmung erfährt. Liga-Präsident Reinhard Rauball wird dazu eine Grundsatzrede halten, schließlich geht es weniger um die endgültige Klärung von pikanten Sicherheitsfragen, sondern um ein politisches Signal. „Die Pläne für den Fall, dass den Erwartungen nicht entsprochen wird, sind viel konkreter, als manche meinen“, gesteht Rauball.

Ein Stück weit besitzt die Veranstaltung damit auch einen Showeffekt – ansonsten würde die Politik das Heft des Handelns übernehmen, wie Innenminister Hans-Peter Friedrich androht. Michael Gabriel, Leiter der Koordinationsstelle Fanprojekte, urteilt als gemäßigte Stimme: „Letztendlich wird nicht das Papier ausschlaggebend sein, sondern wie die Fans vor und in den Stadien behandelt werden. Es ist ein großer Vertrauensverlust zu konstatieren.“ Diesen Unmut werden deshalb heute einige Vereine in die Debatte tragen.

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Sicher werden der FC St. Pauli und Union Berlin bei ihrer Ablehnung bleiben, neben dem Hamburger SV hat auch der SV Werder Bremen angekündigt, auf eine Verlegung der Abstimmung zu drängen. Präsident Klaus-Dieter Fischer liegt da auf Linie mit HSV-Klubchef Carl-Edgar Jarchow: Die Verunsicherung unter der Anhängerschaft sei zu groß. Der Zorn der Fans zielt vor allem auf zwei Anträge. Hinter Antrag 8 werden Ganzkörperkontrollen vermutet, wie sie im November der FC Bayern vor dem Heimspiel gegen Eintracht Frankfurt durchführte, wo sich Gästefans in Zelten ausziehen mussten. Der Ligaverband stellte danach eilig fest, keine Ganzkörperkontrollen „statuarisch verankern“ zu wollen, beantragt nun aber „lageabhängige Kontrollen“. Entscheiden darüber sollen Heimverein und Polizei.

Misstrauen weckt auch eine mögliche Reduzierung der Kartenkontingente für Auswärtsfans im Antrag 14. Bisher standen jedem Gastverein zehn Prozent des Ticketkontingents der Stadionkapazität zu. Nun heißt es: vorbehaltlich einer „anderslautenden rechtskräftigen Entscheidung eines DFB-Rechtsorgans oder Festlegung des Heimvereins bei Spielen mit erhöhtem Risiko“. Ist also Borussia Dortmund der Ansicht, Schalker Anhänger stellen im Derby eine Gefährdung dar, könnte das königsblaue Kontingent gekürzt werden. Fanvertreter sprechen von Willkür. Bei den Kollektivstrafen besteht mittlerweile zwischen Ligaverband und Fanorganisationen Einigkeit, diese „so weit wie möglich zu beschränken“.

Faninitiativen meinen, dass Hardliner aus Politik und Polizei, die mit der Abschaffung der Stehplätze oder der Kostenübernahme von Polizeieinsätzen drohen, nur noch mehr Schaden anrichten. Vor diesem Hintergrund ist die DFL immer noch der bessere Gesprächspartner. „Ich hoffe, die DFL lässt den Worten Taten folgen. Wir setzen jedenfalls auf Dialog“, sagt Philipp Markhardt, Sprecher der für den Stimmungsboykott verantwortlichen Organisation „12Doppelpunkt12“. Wenn es hilft, mehr miteinander zu reden und vielleicht ohne Zeitdruck noch alternative Lösungen zu entwerfen, wäre die Verabschiedung des Sicherheitspakets ein Meilenstein für ein friedliches Miteinander. So kann es kommen. Im günstigsten Fall. Im ungünstigsten dreht sich die Spirale der Gewalt weiter.

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DIE RHEINPFALZ
Ludwigshafener Rundschau

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Würde als erstes einmal dieses blödsinnige Zündeln aufhören, dann wäre dies doch schon ein großer Fortschritt!

Aber nein, es werden Bengalos weiter abgebrannt und gleichzeitig degen
das Papier demonstriert. Dümmer gehts doch nümmer!

so sieht es nämlich mal aus. Chancen das ganze was heute abgestimmt wird zu vermeiden waren genug da und zwar über Jahre. Warum hat keiner gegen das abbrennen von Bengalos demonstriert oder gegen die Gewaltexzesse z.B von den Dresdnerfans oder anderen???? Nein man hat es sich alles angesehen und dazu geschwiegen auch die anderen Fangruppen oder Fanvertretungen. Jetzt wo das Kind in den Brunnen gefallen ist und und der DFL keine anderen Wahl mehr bleibt da der Druck vom Politik und Polizei sehr hoch ist wird dagegen demonstriert ..... nur jetzt ist es zu Spät es kommt was sich über Jahre abgezeichnet hat. Und leiden müssen alle Fans drunter egal ob vorher gewalttätig oder nicht.

Hier folgende Vereine sind dafür & 10 Vereine sind dagegen & fûr Vertagung sind 4 Vereine bin mal echt heute gespannt was passieren wird.

Zitat von Sando79

Jetzt wo das Kind in den Brunnen gefallen ist und und der DFL keine anderen Wahl mehr bleibt da der Druck vom Politik und Polizei sehr hoch ist wird dagegen demonstriert .....

Druck von Politik und Polizei!?? Hab ich was verpasst?

Bei welcher Handhabe? Druck hat nur wer sich erdrücken lässt. Die DFL nutzt das doch nur als Vorwand. Diese schwammigen Ausreden von wegen die Politik könnte etwas verbieten oder sonstwas ist aus dem Land der Märchen und soll bitte auch dort bleiben. Was die Polizei angeht, so sollten die sich auch mal an ihre eigene Nase fassen, schließlich sind da ebenso wie bei den unterschiedlichen Fans auch nicht alle "Unschuldslämmer"...

Ich kann eine Situation nicht beurteilen, wenn ich nur fernab am Schreibtisch hocke und das ein oder andere YouTube Video von einem Stadion seh. Sollte dieses Papier die Mehrheit erhalten (und das wird es allem Anschein nach), brechen düstere Zeiten an.

Die Probleme liegen ganz woanders, aber darüber will bei der DFL/Politik/Polizei niemand sprechen, dass wäre ja zuviel Arbeit sich mit den Fanvertretungen an einen Tisch zu setzen und wirklich ein Papier auf den Weg zu bringen, womit man Leben könnte...Wobei ich mich bis heute frage warum man so einen Schmarn überhaupt braucht...

Warum etwas reparieren, was nicht kaputt ist?...

Zitat von Sokrates

Egal wie es morgen ausgeht, solange sich an dieser Situation nichts ändert werde ich es machen wie viele aus meinem Bekanntenkreis, ich fahre icht mehr auf den Betze und nicht mehr auf Auswärtsspiele.

Ja die mordenden Horden haben die Herrschaft über den Betze und die Fussballwelt übernommen.

Zitat von DarKsidE555

Die Probleme liegen ganz woanders, aber darüber will bei der DFL/Politik/Polizei niemand sprechen, dass wäre ja zuviel Arbeit sich mit den Fanvertretungen an einen Tisch zu setzen und wirklich ein Papier auf den Weg zu bringen, womit man Leben könnte...Wobei ich mich bis heute frage warum man so einen Schmarn überhaupt braucht...

Warum etwas reparieren, was nicht kaputt ist?...

Das sind zwei Punkte, die man nicht oft genug herausheben sollte. Wenn man dann sieht, dass ein Fanzug mit 4 (!) Polizeihubschraubern nach Frankfurt begleitet wird, fragt man sich schon was das soll (und da war nicht mal Pyro im Spiel). Aber man kann sich natürlich auch alles selbt legitimieren, wenn man nur lange genug übertreibt. Und solange dann solche Leute wie Sokrates darauf hereinfallen, ist es bedenklich, aber nicht zu spät. Und das sieht man an dem derzeitigen Widerstand.

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Das sind zwei Punkte, die man nicht oft genug herausheben sollte. Wenn
man dann sieht, dass ein Fanzug mit 4 (!) Polizeihubschraubern nach
Frankfurt begleitet wird, fragt man sich schon was das soll (und da war
nicht mal Pyro im Spiel). Aber man kann sich natürlich auch alles selbt
legitimieren, wenn man nur lange genug übertreibt. Und solange dann
solche Leute wie Sokrates darauf hereinfallen, ist es bedenklich, aber
nicht zu spät. Und das sieht man an dem derzeitigen Widerstand.

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übertreibt? Nach den vorkommnissen mit dem Fanzug letztes Jahr beim Auswärtsspiel in Frankfurt (Eintracht) kann man das doch nur verstehen.

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Warum etwas reparieren, was nicht kaputt ist?

ist es also nicht kaputt das es in und Rund um die Stadien immer mehr Gewalttaten, Verletzte usw. gibt? Es ist nicht kaputt das unbeteiligte oder Kinder in den Stadien geschlagen werden? Das man als Fan durch Jungs bei denen die Pubertät nie ein Ende findet bespuckt und bedroht, beleidigt wird? Meiner Meinung nach geht dadurch unsere Fankultur kaputt und dagegen muss was unternommen werden.

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Nach den vorkommnissen mit dem Fanzug letztes Jahr beim Auswärtsspiel in Frankfurt (Eintracht) kann man das doch nur verstehen.

Richtig, bei der EIntracht. Dass ein Spiel bei der EIntracht immer ein Hoch-Sicherheits-Spiel ist, ist glaube ich allen bewusst. Aber beim FSV ? Ich erinner nur an die Panikmache beim ersten Auswärtsspiel in Aalen diese Saison ! Das passt einfach gut in den Kram der derzeitigen Berichterstattung rund um diesen fraglichen Wisch. Demnächst dann ein paar Panzer wenn wir ein Testspiel gegen Buxdehude haben ?

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ist es also nicht kaputt das es in und Rund um die Stadien immer mehr Gewalttaten, Verletzte usw. gibt? Es ist nicht kaputt das unbeteiligte oder Kinder in den Stadien geschlagen werden? Das man als Fan durch Jungs bei denen die Pubertät nie ein Ende findet bespuckt und bedroht, beleidigt wird? Meiner Meinung nach geht dadurch unsere Fankultur kaputt und dagegen muss was unternommen werden.

Ich erinner mich da eher an einen Bericht der deutlich gezeigt hat, dass die Gewaltaten nicht zugenommen haben. Es werden eher noch Straftaten die rund um den Spieltag geschehen mit in die Statistik aufgenommen. Sicherlich haben wir ein Problem, aber das Problem war schon immer da und ist heute nicht größer als noch vor ein paar Jahren. Vorallem wenn du es mal in Relation zu einem Besuch auf dem Wurstmarkt oder dem Oktoberfest siehst. Wenn so viele Menschen zusammen kommen, gibt es leider unweigerlich solche Vorfälle. Auch bin ich der Meinung,dass man noch etwas tun kann, vorallem wenn es um Themen wie Pyrotechnik und Co gibt. Aber da muss etwas konstruktives her und nicht so eine völlig einseitige, in meinen Augen fast rechtswidrige Regelung !

Zitat von Sando79

ist es also nicht kaputt das es in und Rund um die Stadien immer mehr Gewalttaten, Verletzte usw. gibt? Es ist nicht kaputt das unbeteiligte oder Kinder in den Stadien geschlagen werden? Das man als Fan durch Jungs bei denen die Pubertät nie ein Ende findet bespuckt und bedroht, beleidigt wird? Meiner Meinung nach geht dadurch unsere Fankultur kaputt und dagegen muss was unternommen werden.

Jaaa, ich seh jede Woche wie Kinder in Stadien geschlagen werden. Das Gutmenschenargument kannste dir getrost sparen. In Afrika sterben auch jeden Tag Kinder...

Gegenfrage. Wars denn "früher" anders? Zudem ist es kein Geheimnis das die Kriminalitätsrate in den letzten Jahren generell gestiegen ist, was ein gesellschaftliches Problem darstellt und kein Verdienst des Fußballs ist. Du wirst IMMER diese Probleme haben, mit oder ohne diesen Fetzen Altpapier. Nur kann ich mit mir nicht vereinbaren, dass mit diesem Teil ein Staat im Staat gegründet wird. Das geht schlichtweg zu weit.

Wenn du sagst die "Fankultur" geht kaputt, dann frag ich mich, wo hat sie denn angefangen?

Hmmm, mir stellt sich die labidare Frage, was unter "Fankultur" zu verstehen ist? Und diese Frage ist ernsthaft gemeint!

Ist es das Babrennen von Pyro? Das Erstellen einer Choreo? Das Erzeugen von Stimmung mittels MFA oder Megaphon? Oder was ist es?

Und wenn jetzt ernstgemeinte Antworten kämen, dann würde mich das freuen.