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Zu viele Jäger - Jean Zimmer versucht sich gegen die Mainzer Christoph Moritz,
Damian Rossbach und Nikolce Noveski (von links) durchzusetzen. Links Srdjan Lakic
Der teilweise gut kombinierende 1. FC Kaiserslautern verliert das Testspiel gegen den FSV Mainz 05 trotz hochkarätiger Chancen mit 1:2. Der Mainzer Innenverteidiger Niko Bungert muss schwer verletzt vom Platz.
3186 wahre Freunde des Fußballs brachen den Schwimmbad-, Eisdielen oder Biergarten-Aufenthalt gestern Nachmittag vorzeitig ab. Sie entschieden sich für einen Besuch eines Testspiels des Fußball-Zweitligisten 1. FC Kaiserslautern gegen den Bundesligisten FSV Mainz 05 im Fritz-Walter-Stadion.
Es waren trotz der hochsommerlichen Temperaturen von 35 Grad doch erschreckend wenige Fans, die sich das Duell der beiden rheinland-pfälzischen Topklubs ansehen wollten. Die Partie hätte ebenso gut in einem kleinen Oberligastadion ausgetragen werden können. Die Sicherheitsbestimmungen, die mittlerweile bei solchen Derbys selbst in der Testspielzeit als notwendig erachtet werden, machen das allerdings unmöglich.
Nun – in den Mainzer „Fanblock“ in der Ostkurve verirrten sich gerade mal 45 Unentwegte. Ein großer Vorteil der besser, aber dennoch spärlich gefüllten Westtribüne: Schattenplätze. Die, die kamen, sahen einen schmeichelhaften 2:1-Sieg der Mainzer nach 1:0-Pausenführung des FCK. Bei den Lauterern stand gestern kein Neuzugang in der Startelf, die Neuen kamen erst im zweiten Abschnitt. Bei den „Nullfünfern“ fehlten die beiden neu verpflichteten WM-Teilnehmer Gonzalo Jara (Chile), ein vielseitiger Defensivspieler, und Stefanos Kapino, ein Torwarttalent (Griechenland). „Es war noch zu früh, sie müssen nach der anstrengenden WM noch ein bisschen langsam machen“, sagte der Mainzer Trainer Kasper Hjulmand.
Erfrischendes gab’s gestern erstmals in der 26. Minute: Kurz vor der von Schiedsrichter Patrick Alt verordneten Trinkpause setzte FCK-Mittelfeldspieler Kevin Stöger einen 20-Meter-Freistoß an den Pfosten. Marcel Gaus hat die kühle Erfrischung aus der Plastikflasche sichtlich gutgetan: Kurz nach dem kleinen Trinkpäuschen marschierte er auf der rechten Angriffsseite der Lauterer auf und davon und vollstreckte souverän flach ins lange Eck zum 1:0 (30.) gegen eine etwas bessere Mainzer B-Elf.
Die Lauterer Startformation von gestern dürfte der Anfangself für das erste Pflichtspiel am 4. August gegen 1860 München schon recht nahe kommen. Den schönsten Spielzug des trotz Hitze sehr lauffreudigen FCK leitete Ruben Jenssen mit einem Steilpass aus dem Zentrum ein, Gaus verfehlte diesmal das lange Eck (55.). Einige gefährliche Impulse nach vorne vermochte auch Rechtsverteidiger Jean Zimmer zu setzen.
Bei den beiden Mainzer Treffern sah die Lauterer Hintermannschaft indes schlecht aus: Petar Sliskovic (58.) und Sebastian Polter (61.) wurden jeweils nicht attackiert und überlupften den weit vor dem Kasten stehenden Torwart Tobias Sippel. Sippels Kollege Marius Müller kam kurz vor Schluss und parierte einen von ihm selbst verursachten Foulelfmeter von Dani Schahin (90.). FCK-Trainer Kosta Runjaic ärgerte sich über die 1:2-Schlappe, konnte aber mit den teils schönen Kombinationen seines Teams zufrieden sein.
Bitter für die Mainzer: Neben Devante Parker schied auch Innenverteidiger Niko Bungert nach einem unabsichtlichen Tritt des Lauterer Stürmers Srdjan Lakic aus. Er wurde gestern Abend zur Untersuchung ins Krankenhaus gebracht.
1. FC Kaiserslautern: Sippel (75. Marius Müller) - Zimmer (75. Lensch), Torrejón (68. Orban), Heintz (75. Schindele), Löwe (68. Fomitschow) - Karl, Ring (46. Hofmann) - Gaus (68. Jacob), Stöger (75. Mugosa), Jenssen (75. Pokar) - Lakic (68. Dorow)
FSV Mainz 05: Karius (68. Zentner) - Brosinski (68. Koch), Bungert (53. Saller), Noveski (46. Bell), Rossbach - Moritz, Geis (68. Soto), Baumgartlinger (68. Nicolai Müller), Devante Parker (34. Polter) - Malli (68. Schahin) - Sliskovic (68. Pflücke)
Tore: 1:0 Gaus (30.), 1:1 Sliskovic (58.), 1:2 Polter (61.) - Beste Spieler: Gaus, Zimmer - Baumgartlinger, Sliskovic - Zuschauer: 3186 - Schiedsrichter: Alt (Heusweiler).
Rheinpfalz am Sonntag