Diskussionsthema zum Artikel: Wochen-Rückblick: Es hätte so schön werden können
Wochen-Rückblick: Es hätte so schön werden können
Neu auf Treffpunkt Betze - der etwas andere Rückblick. Alles über den Hashtag der Woche #ScheißeamFuß und was in der letzten Woche sonst noch wichtig war.
Es hätte alles so schön werden können. Nach dem kaum zufriedenstellenden 1:1 gegen die zweite Garde des FC Bayern München wurden die Münder abgeputzt, die Haare geglättet und die Schienbeinschoner zurecht gerückt. Vier Punkte aus zwei Spielen unter dem neuen Trainer Marco Antwerpen. Eine Bilanz, die sich im Abstiegskampf durchaus sehen lässt. Alles über #ScheißeamFuß und was in der letzten Woche sonst noch wichtig war. Unser Wochen-Rückblick.
1. Die Woche begann mit einem für den eh schon stark gebeutelten FCK-Fan mit einem verheerenden Doppelschlag. Der zu Türkgücü München ausgeliehene Stürmer Lucas Röser, der im Trikot der Roten Teufel eigentlich nie wirklich in Form kam, traf im Heimspiel gegen den FC Magedeburg binnen weniger Minuten doppelt. „Wie kann er nur“? Beim näheren Hinsehen zeigte sich jedoch, dass Rösers Doppelpack durchaus ein Geschenk für den FCK sein konnte, schließlich ballerte Röser den Aufsteiger gegen Lauterns unmittelbaren Konkurrenten im Kampf gegen den Abstieg zum Sieg. „Nochmal Glück gehabt“.
2. Corona-Zeit ist Geisterspiel-Zeit. Allen Vereinen fehlen bereits seit Monaten wichtige finanzielle Einnahmen. Sei es die Bratwurst, die überdrüssigen dreizehn Biere oder einfach nur die Ticketeinnahmen. Es sind schwere Zeiten für das sonst so verwöhnte Fußball-Business. Da kommt es doch gerade recht, dass der 1. FC Kaiserslautern seinen treuen Fans eine „Gutschein-Dauerkarte“ als vorzeitiges Weihnachtsgeschenk auf den Tresen legt. Damit erhalten Fans ein Vorverkaufsrecht auf die verbliebenen Heimspiele. Den Spaß gibt es für schlappe 30 oder 50 Euro. Ihr treuen Fans dort draußen: Zugriff!
Zeig deine Treue – Mit deiner Gutschein-Dauerkarte! (1. FC Kaiserslautern)
3. Martin Bader feiert sein Comeback. Aber nicht nur irgendeines. Und der FCK scheint beinahe involviert zu sein. Doch was ist geschehen? Am 09. Februar verkündete der 1. FCK Thomas Hengens Rückkehr zum Betzenberg – als neuen Geschäftsführer Sport. Hengen, der bei zahlreichen internationalen Clubs Erfahrungen als Scout sammeln konnte, agierte zuletzt als Manager beim Regionalligisten Alemannia Aachen. Hengen suchte eine neue Herausforderung, der FCK einen neuen starken Mann für die Entwicklung einer sportlichen Philosophie. Die Alemannia ließ sich nicht lumpen, griff zur berühmt berüchtigten Excel-Tabelle und präsentierte wenige Tage nach Hengens Abgang Martin Bader als neuen Geschäftsführer und sportlichen Leiter. Auweia.
Martin Bader wird neuer Geschäftsführer und sportlicher Leiter (Alemannia Aachen)
4. Jetzt aber: „Haste Scheiße am Fuß, haste Scheiße am Fuß“. Nein, nicht Peter Neururer, der kürzlich und voller Leidenschaft im Videocast vom Fums Magazin berichtete, wie er sich einst als Trainer von Offenbach in die Hose …! Das Zitat stammt, und natürlich werden es alle Lautrer wissen, vom großartigen Andy Brehme. Ok, zurück zum FCK im Februar 2021. #ScheißeamFuß. Es war Redondos Gesicht nach dem kein bißchen abseitsverdächtigen Treffer zum 2:1 gegen München abzulesen. Nun ja, Schiedsrichter sind ja bekanntlich auch nur Menschen. Zum Glück gibt es Marco Antwerpen, der sich im Interview mit Transfermarkt extrem gut präsentiert hat. Sein Wunderwaffe scheint das hohe, aggressive und lauffreudige Pressing zu sein. Die Chancenverwertung hat aber auch er noch nicht in den Griff bekommen.
Mit dem FCK „ist viel möglich, mittelfristig vielleicht die 2. Liga“ (Transfermarkt)
5. Himmel, Arsch und Zwirn. Das Fritz-Walter-Stadion bekommt endlich einen neuen Rasen. Nachdem in den letzten Wochen in den sozialen Medien haufenweise Grafiken tobten, auf denen zu sehen war, dass die stetig katastrophale nach unten zeigende Formkurve des Vereins seit 2014 scheinbar mit den Geschicken Boris Notzons verbunden sein muss, ersetzten kluge Köpfe nun ganz schnell Notzons Namen mit dem heiligen Betze-Geläuf. 2014 wurde der Rasen letztmalig verlegt. Zuletzt ähnelte er eher einem Mallorca-Sandstrand-Besuch. Neuer Rasen, neues Glück!
Neuer Rasen für den Betze (1. FC Kaiserslautern)
6. Gerry Ehrmann, Trainerwechsel, Querelen im Aufsichtsrat, Insolvenz, Abstiegskampf. Der 1. FC Kaiserslautern hat ein bewegtes Jahr 2020 hinter sich. Da blickt doch wirklich kein Mensch mehr durch. Das hat sich auch die Spox-Redaktion gedacht und einen recht umfassenden Überblick über die aktuellen Themen beim pfälzischen Traditionsclub verfasst. Wer den FCK allerdings in guter Erinnerung behalten will, sollte direkt zu Punkt 7 übergehen.
Insolvenz, sportlicher Niedergang, umstrittene Trainerwechsel: So äußert sich Merk zur Kritik (Spox)
7. „Ihr könnt auf uns zählen“! Homosexualität im Fußball ist bis heute ein Tabuthema. Noch kein aktiver Spieler hat sich bis heute „geoutet“. Als Reaktion darauf startete das 11 Freunde Magazin eine Aktion, die allen homosexuellen Spielern ihre Solidarität zusichern soll. Mehr als 800 Spieler und Spielerinnen nahmen daran teil und veröffentlicthen Fotos, Plakate und persönliche Solidaritätsbekundungen. Stellvertretend für den FCK setzte auch der Mannschaftsrat – bestehend aus Jean Zimmer, Marvin Pourié, Kevin Kraus, Tim Rieder und Alex Winkler ein Zeichen der Solidarität.
Die Erklärung der 11 Freunde verdient an dieser Stelle die volle Aufmerksamkeit:
"Auch im Jahr 2021 gibt
es keinen einzigen offen homosexuellen Fußballer in den deutschen
Profiligen der Männer. Die Angst, nach einem Coming-out angefeindet
und ausgegrenzt zu werden und die Karriere als Profifußballer zu
gefährden, ist offenbar immer noch so groß, dass schwule Fußballer
glauben, ihre Sexualität verstecken zu müssen.
Niemand soll zu einem Coming-out gedrängt werden. Das ist die
freie Entscheidung jedes Einzelnen. Aber wir wollen, dass sich jeder,
der sich dafür entscheidet, unserer vollen Unterstützung und
Solidarität sicher sein kann. Weil es zu den elementaren
Freiheitsrechten jedes Menschen gehört, sich zu seiner sexuellen
Orientierung bekennen zu können. Und weil nur der seinen Beruf mit
Freude ausüben kann, der nicht einen wichtigen Teil seiner
Persönlichkeit vor anderen verstecken muss.
Und deshalb sagen wir allen, die mit dieser Entscheidung
ringen: Wir werden euch unterstützen und ermutigen und, falls
notwendig, auch gegen Anfeindungen verteidigen. Denn ihr tut das
Richtige, und wir sind auf eurer Seite."
You‘ll never walk alone (11 Freunde)
Quelle: Treffpunkt Betze