Diskussionsthema zum Artikel: Nach Fan-Protesten: Kein Investoreneinstieg bei der DFL
Nach Fan-Protesten: Kein Investoreneinstieg bei der DFL
Das Präsidium der DFL wird den Vermarktungsprozess nicht weiterführen. Selbst in etwaigen weiteren Abstimmungen sah man keine weitreichende Lösung des Problems.
Die Pläne für den Einstieg eines oder mehrerer Investoren bei der Deutschen Fußball Liga (DFL) sind vom Tisch. Das Präsidium hat am heutigen Mittwoch in einer außerordentlichen Sitzung beschlossen, den Prozess nicht weiterzuführen, teilte die DFL mit. Diese Entscheidung wurde einstimmig beschlossen. Grund dafür dürften die wochenlangen und teilweise heftigen Fanproteste sein. Obwohl die Abstimmung vom 11. Dezember 2023, die eine 2/3 Mehrheit ergeben hat, als rechtswirksam angesehen wird, "darf nicht verkannt werden, dass es diesem Votum aufgrund der Vorgänge um Hannover 96 an breiter Akzeptanz fehlt", so die DFL in ihrer Pressemitteilung.
Fortführung nicht mehr möglich
Präsidiumssprecher Hans-Joachim Watzke wird in der DFL-Pressemitteilung mit folgenden Wortent zitiert: "Eine erfolgreiche Fortführung des Prozesses scheint in Anbetracht der aktuellen Entwicklungen nicht mehr möglich. Auch wenn es eine große Mehrheit für die unternehmerische Notwendigkeit der strategischen Partnerschaft gibt: Der deutsche Profifußball steht inmitten einer Zerreißprobe, die nicht nur innerhalb des Ligaverbands zwischen den Clubs, sondern teilweise auch innerhalb der Clubs zwischen Profis, Trainern, Clubverantwortlichen, Aufsichtsgremien, Mitgliederversammlungen und Fangemeinschaften für große Auseinandersetzungen sorgt, die mit zunehmender Vehemenz den Spielbetrieb, konkrete Spielverläufe und damit die Integrität des Wettbewerbs gefährden. Die Tragfähigkeit eines erfolgreichen Vertragsabschlusses im Sinne der Finanzierung der 36 Clubs kann in Anbetracht der Umstände im Ligaverband mit seinen 36 Mitgliedsclubs nicht mehr sichergestellt werden."
Über die Auswirkungen dieser Entscheidung wird die DFL in den kommenden Wochen mit allen beteiligen Clubs aus der 1. und 2. Bundesliga sprechen.