Ein gutes und lesenswertes Interview mit Martin Amedick: https://fck-blogwart.de/2017/0…rview-mit-martin-amedick/
ZitatDie Öffentlichkeit hat von deiner Erschöpfungsdepression im Juli 2012 erfahren, als Eintracht Frankfurt dich vom Trainingsbetrieb freistellte und eine entsprechende Presseerklärung herausgab. In dem Bericht über deinen Vortrag ist allerdings zu lesen, dass du schon in deiner Lautrer Zeit unter ersten Symptomen littest. Wie hat sich das dargestellt?
Das war ein schleichender Prozess, da muss man die ganze Entwicklung sehen. Ich war 2008 in Dortmund, da wurde Jürgen Klopp Trainer und sagte mir klipp und klar, dass ich bei ihm keine Chance habe. Das war einerseits fair, andererseits: Ich hatte noch ein Jahr Vertrag, gerade kirchlich geheiratet und kurz nach der Hochzeit war mein Schwiegervater an Krebs gestorben – kein guter Zeitpunkt also, sich neu zu orientieren. Dann aber kam Lautern, ein Zweitligist, der wieder nach oben wollte. Das war ein Projekt, mit dem ich mich hundertprozentig identifizieren konnte, das sollte mein Verein werden. Es lief auch sehr gut, wir wurden im ersten Jahr unter Milan Sasic Siebter, dann Meister in der Zweiten Liga und spielten eine glänzende Aufstiegssaison. Auch Erfolg will erst einmal verkraftet werden. Ich war Kapitän, auch außerhalb des Platzes immer der erste Ansprechpartner, wollte für die Fans dasein, hab mich auch sozial engagiert – und ich bin ein Typ, der schlecht Nein sagen kann. Noch eine Tombola hier, noch eine Scheckübergabe da, da hab ich irgendwann schon gespürt, dass das alles zu viel werden könnte. Es hat mir aber auch alles eine Riesenfreude gemacht, von daher hatte ich in Kaiserslautern eigentlich noch nicht das Gefühl, es geht nicht mehr – auch dank der Hilfe meiner Frau und der Trainer.