Beiträge von Gerrit

    Diskussionsthema zum Artikel: Bader: FCK plant mit 5,5 Millionen Etat - Noch 3-4 Neuzugänge geplant


    Bader: FCK plant mit 5,5 Millionen Etat - Noch 3-4 Neuzugänge geplant

    Nach der Lizenzerteilung durch den DFB hat Martin Bader nun offiziell Eckdaten der kommenden Saison benannt. Unterdessen stehen zwei Spieler vor dem Abschied.


    Der Spieleretat soll demnach wie in der abgelaufenen Saison 5,5 Millionen Euro betragen. Möglich macht dies die gesicherte Lizenz und unter anderem der 2,6 Millionen Vorschuss von Investor Flavio Becca. Der Etat gibt Geschäftsführer Martin Bader Spielraum, den Kader zu verstärken. "Wir wollen noch drei bis vier Spieler holen und Schwachstellen verbessern", sagte Bader gegenüber der BILD Zeitung. Diese sieht der Sportchef insbesondere in der Innenverteidigung, im Sturm, sowie im offensiven und defensiven Mittelfeld.

    Albaek und Löhmannsröben vor Abschied - Klatt dankt den Mitarbeitern und hofft auf guten Start

    In der Zentrale beheimatet sind eigentlich auch Mads Albaek und Jan Löhmannsröben. Beide Kontrakte laufen am 30.06. aus, die Zeichen stehen auf Abschied. Während sich der FCK und Mads Albaek bislang auf keine für beide Seiten zufriedenstellende Vertragskonstellation einigen konnten, scheint nun auch Jan Löhmannsröben seine Zelte nach nur einem Jahr wieder abzubrechen. Trainer Sascha Hildmann sprach im April noch seine Wertschätzung für Löhmannsröben aus, hob seine Mentalität hervor und bezeichnete ihn als "wichtigen Spieler". Allerdings war auch er sehr inkonstant, rief sein Potenzial zu selten ab. Deswegen scheint der FCK nun nach Alternativen Ausschau zu halten. Als Neuzugang steht bislang lediglich Mittelfeldspieler Simon Skarlatidis von den Würzburger Kickers fest.


    Baders Geschäftsführerkollege Michael Klatt unterstrich gegenüber der RHEINPFALZ unterdessen abermals, wie erleichtert er sei, dass die Lizenz nun endgültig gesichert ist. "Nicht nur Martin Bader und mir wird eine Last von den Schultern genommen. Vor allem gilt das für unsere Mitarbeiter", hebt Klatt die Leistung der Menschen in Geschäftsstelle und im Nachwuchsleistungszentrum hervor. Sie seien viele "Extrameilen gegangen", um die anfänglich 12 Millionen Euro große Finanzierungslücke zu schließen.


    Für die kommende Saison, die voraussichtlich am Wochenende des 19. Juli startet, kalkuliere der FCK mit rund 10.000 bis 11.000 Dauerkarten. Ein guter Saisonstart ist dabei in vielerlei Hinsicht unerlässlich. Klatt macht deutlich, wonach die viel geschundene Fanseele lechzt. "Die ganze Region sehnt sich nach sportlichem Erfolg." Was ein positiver Start auslösen kann, das haben die Fans des 1. FC Kaiserslautern schon zur Genüge unter Beweis gestellt. Er ist das Fundament für eine erfolgreiche Saison, die der FCK so unbedingt braucht.


    Quelle: Treffpunkt Betze

    Diskussionsthema zum Artikel: Entscheidung gefallen: FCK erhält Drittliga-Lizenz


    Entscheidung gefallen: FCK erhält Drittliga-Lizenz

    Was sich die letzten Tage und Wochen schon abgezeichnet hatte, ist nun offiziell: Der DFB hat dem FCK die Zulassung für die Drittligasaison 2019/2020 erteilt.


    Der 1. FC Kaiserslautern hat vom Deutschen Fußball-Bund (DFB) die endgültige Zulassung für die Drittligasaison 2019/2020 erhalten. Nach Erfüllung der gestellten Auflagen und Bedingungen treten die Roten Teufel somit als eines von zwanzig zugelassenen Teams in der dritthöchsten deutschen Spielklasse an.

     

    Am 12. April 2019 war dem 1. FC Kaiserslautern die Zulassung mit Auflagen und Bedingungen erteilt worden. Am Montag, 3. Juni 2019, konnte der DFB nun verkünden, dass alle zwanzig sportlich qualifizierten Klubs nach Überprüfung der wirtschaftlichen und technisch-organisatorischen Leistungsfähigkeit auch endgültig die Zulassung zur Dritten Liga erhalten haben.

     

    "Ein besonderer Dank für den Erhalt der Lizenz gilt den Mitarbeitern unserer Geschäftsstelle, die mit ihrer engagierten Arbeit einen großen Teil dazu beigetragen haben, dass wir einen endgültigen positiven Bescheid vom DFB erhalten haben. Auch bei unseren Finanzpartnern, mit denen wir insbesondere in den vergangenen Wochen erfolgreiche Gespräche geführt haben, möchten wir uns ausdrücklich bedanken. Sehr gefreut haben wir uns auch über die fantastische Unterstützung unserer Fans im Rahmen des Zulassungsverfahrens", freute sich FCK-Geschäftsführer Michael Klatt über den Bescheid des DFB.

     

    Der erste Spieltag der Dritten Liga ist für das Wochenende des 19. bis 22. Juli 2019 terminiert. Der offizielle Spielplan, der sich nach den am 28. Juni 2019 erscheinenden Spielplänen der Bundesliga und 2. Bundesliga richtet, wird in der ersten Juli-Woche veröffentlicht.


    Quelle: Pressemeldung 1. FC Kaiserslautern

    Diskussionsthema zum Artikel: Erster Neuzugang fix: FCK holt Skarlatidis aus Würzburg


    Erster Neuzugang fix: FCK holt Skarlatidis aus Würzburg

    Der erste Neuzugang der Roten Teufel für die kommende Saison steht fest. Von den Würzburger Kickers wechselt Mittelfeldspieler Simon Skarlatidis ablösefrei auf den Betzenberg.


    Der erste Neuzugang der Roten Teufel zur Saison 2019/20 steht fest. Simon Skarlatidis wechselt ablösefrei vom Ligakonkurrenten Würzburger Kickers auf den Betzenberg. Der flexibel einsetzbare Mittelfeldspieler unterschreibt beim FCK einen Vertrag bis zum 30. Juni 2021.

    Der 1,74 Meter große Deutsch-Grieche, der in der Sommerpause seinen 28. Geburtstag feiern wird, wurde in Waiblingen geboren und begann beim VfB Stuttgart mit dem Fußballspielen. Nach acht Jahren beim VfB wechselte er über Zwischenstationen in Fellbach und Backnang zur SG Sonnenhof Großaspach, bei der er den Sprung in den Profifußball schaffte und sechs Jahre lang spielte. Nach zwei Jahren beim FC Erzgebirge Aue, mit dem er den Aufstieg in die Zweite Liga feiern konnte, verbrachte er die vergangenen beiden Spielzeiten bei den Würzburger Kickers. Insgesamt sammelte der torgefährliche Rechtsfuß dabei die Erfahrung von 137 Drittligaspielen (21 Tore, 14 Vorlagen) und zwölf Zweitligapartien (zwei Treffer).


    Martin Bader, Geschäftsführer Sport: „Simon ist ein variabel einsetzbarer, offensiver Spieler, der seine Klasse bereits nachgewiesen hat. Wir freuen uns, dass er uns zugesagt hat und sind überzeugt, dass er sowohl sportlich als auch charakterlich ein Gewinn für unsere Mannschaft ist.“

    „Ich habe mich sehr gefreut, als ich die Anfrage aus Kaiserslautern bekommen habe. Ein Verein mit einer solchen Geschichte, solchen Fans und diesem Stadion, da musste ich nicht lange überlegen. Jeder Fußballer kennt den FCK und weiß, dass Verein und Fans eigentlich in eine andere Liga gehören. Jetzt freue ich mich darauf, mitzuhelfen, den FCK wieder in die Erfolgsspur zu bringen. Dafür werde ich alles geben“, freut sich Simon Skarlatidis auf seinen Wechsel an den Betzenberg.


    Quelle: Pressemitteilung 1. FC Kaiserslautern

    Diskussionsthema zum Artikel: Erster Neuzugang fix: FCK holt Skarlatidis aus Würzburg


    Erster Neuzugang fix: FCK holt Skarlatidis aus Würzburg

    Der erste Neuzugang der Roten Teufel für die kommende Saison steht fest. Von den Würzburger Kickers wechselt Mittelfeldspieler Simon Skarlatidis ablösefrei auf den Betzenberg.


    Der erste Neuzugang der Roten Teufel zur Saison 2019/20 steht fest. Simon Skarlatidis wechselt ablösefrei vom Ligakonkurrenten Würzburger Kickers auf den Betzenberg. Der flexibel einsetzbare Mittelfeldspieler unterschreibt beim FCK einen Vertrag bis zum 30. Juni 2021.

    Der 1,74 Meter große Deutsch-Grieche, der in der Sommerpause seinen 28. Geburtstag feiern wird, wurde in Waiblingen geboren und begann beim VfB Stuttgart mit dem Fußballspielen. Nach acht Jahren beim VfB wechselte er über Zwischenstationen in Fellbach und Backnang zur SG Sonnenhof Großaspach, bei der er den Sprung in den Profifußball schaffte und sechs Jahre lang spielte. Nach zwei Jahren beim FC Erzgebirge Aue, mit dem er den Aufstieg in die Zweite Liga feiern konnte, verbrachte er die vergangenen beiden Spielzeiten bei den Würzburger Kickers. Insgesamt sammelte der torgefährliche Rechtsfuß dabei die Erfahrung von 137 Drittligaspielen (21 Tore, 14 Vorlagen) und zwölf Zweitligapartien (zwei Treffer).


    Martin Bader, Geschäftsführer Sport: „Simon ist ein variabel einsetzbarer, offensiver Spieler, der seine Klasse bereits nachgewiesen hat. Wir freuen uns, dass er uns zugesagt hat und sind überzeugt, dass er sowohl sportlich als auch charakterlich ein Gewinn für unsere Mannschaft ist.“

    „Ich habe mich sehr gefreut, als ich die Anfrage aus Kaiserslautern bekommen habe. Ein Verein mit einer solchen Geschichte, solchen Fans und diesem Stadion, da musste ich nicht lange überlegen. Jeder Fußballer kennt den FCK und weiß, dass Verein und Fans eigentlich in eine andere Liga gehören. Jetzt freue ich mich darauf, mitzuhelfen, den FCK wieder in die Erfolgsspur zu bringen. Dafür werde ich alles geben“, freut sich Simon Skarlatidis auf seinen Wechsel an den Betzenberg.


    Quelle: Pressemitteilung 1. FC Kaiserslautern

    Diskussionsthema zum Artikel: Florian Dick: „Den FCK dürfen wir nicht kaputtgehen lassen!“


    Florian Dick: „Den FCK dürfen wir nicht kaputtgehen lassen!“

    Florian Dick nahm für ein Gespräch mit Treffpunkt Betze noch einmal auf der Spielerbank Platz. Wir sprachen über 16 Jahre Profifußball, Momente des Zweifels und natürlich den FCK.


    Er ist Kapitän, Identifikationsfigur und fast schon eine Lautrer Legende. Treffpunkt Betze traf Florian Dick zum großen Abschiedsinterview. Wobei: Abschied klingt anders. Dem FCK will Florian Dick treu bleiben, sein Herz schlägt auch in Zukunft für den Pfälzer Traditionsverein. Wenn es nach selbigem geht, auch weiterhin als Spieler.


    Treffpunkt Betze: Hi Flo. Du bist ja im Moment ein gefragter Mann…


    Florian Dick: Ja, die ein oder andere Interviewanfrage gibt es (lacht).


    Treffpunkt Betze: Fangen wir mit etwas Wichtigem an: Wie geht es dir? Wie ist deine körperliche Befindlichkeit nach 16 Jahren Profifußball?


    Florian Dick: Ja, mein Körper ist schon ziemlich in Mitleidenschaft gezogen worden die letzten Jahre. Es war eine intensive Zeit. Meine Spielweise war jetzt auch nicht gerade körperschonend, weder für den Gegner noch für mich (lacht). Ich habe viele Spiele über 90 Minuten gemacht, dementsprechend muss ich mir jetzt überlegen, ob es noch Sinn macht weiterzumachen.

    Fortsetzung der Karriere: "Kopf und Herz streiten sich noch"

    Treffpunkt Betze: Also hast du diesbezüglich noch keine finale Entscheidung getroffen?


    Florian Dick: Natürlich würde ich gerne so lange es geht Teil einer Mannschaft sein. Das ist einfach ein unbezahlbar schönes Gefühl. Ich bin gerne mit den Jungs zusammen, auf und neben dem Platz. Deswegen, wenn es irgendwie noch möglich ist, dann würde ich wahnsinnig gerne noch in der 2. Mannschaft spielen. Hier streiten sich aber aktuell noch Kopf und Herz (lacht).


    Treffpunkt Betze: Welcher der beiden hat denn aktuell die besseren Argumente?


    Flo Dick: Es ist wirklich schwierig. Wahrscheinlich ist Aufhören das Vernünftigste. Aber mein Herz blutet schon arg bei dem Gedanken. Deswegen will ich mir auch noch ein wenig Zeit nehmen, vielleicht die nächsten Wochen etwas Abstand gewinnen, um zu schauen, ob es Sinn macht. Ich muss ehrlich sein: Die letzte Zeit war nur mit Schmerzmitteln machbar. Die Zeit kleine Verletzungen auszukurieren habe ich mir auch nie genommen, dementsprechend geht es eben vor allem meinen Sprunggelenken. Aber ich habe noch etwas Hoffnung. Mal schauen wie es am Ende ausgeht.


    Treffpunkt Betze: Im Laufe deiner Karriere bist du größtenteils von schlimmeren Verletzungen verschont geblieben, 2007 hast du dir allerdings das Kreuzband gerissen. Wie verpackt man das als junger Spieler?


    Florian Dick: Das war eine schlimme Phase, aber im Rückblick auch eine sehr lehrreiche. In dieser Zeit habe ich gelernt, gewisse Dinge mehr zu schätzen. Ich hatte damals wirklich Angst, nie wieder Fußball spielen zu können und wäre froh gewesen, im Wald joggen zu können. Wenn wir jetzt heute Waldläufe absolvieren oder andere „Schweineeinheiten“ machen müssen, dann denke ich oft an diese Zeit zurück. Diese Erfahrung war glaube ich für meine Karriere sehr wichtig, auch wenn die Zeit eine schlimme war.


    Treffpunkt Betze: Sind das Erfahrungen, die du beispielsweise Dylan Esmel mitgeben kannst, der sich ja mit seinen 21 Jahren innerhalb kürzester Zeit zweimal das Kreuzband gerissen hat?


    Florian Dick: Definitiv. Wenn ich eines gelernt habe dann, dass im Fußball alles möglich ist und man sich nie unterkriegen lassen darf. Auch aus den schlechtesten Situationen kann man etwas Positives ziehen oder stärker hervorgehen. Das versuche ich natürlich an die jungen Spieler weiterzugeben, ihnen Hilfestellungen anzubieten. Jeder geht natürlich anders damit um, aber grundsätzlich denke ich, kann auch so eine Phase jeden Spieler weiterbringen.


    Treffpunkt Betze: Wann reifte in dir das Vorhaben, Profifußballer zu werden? Mit welchen Einschnitten und Konsequenzen war diese Entscheidung auch für dein Leben verbunden?


    Florian Dick: Das Ziel Profifußballer zu werden war eigentlich immer da. Meine ganze Familie ist total fußballverrückt. Ich bin in der E-Jugend von meinem Heimatverein Hambrücken zum KSC gewechselt, was bedeutete, rund 25 Kilometer zum Training zu fahren. Und damals wurde auch schon drei oder viermal in der Woche trainiert. Das hieß, meine Eltern oder meine Großeltern mussten mich dann immer zum Training fahren und auch wieder abholen. Und das über Jahre hinweg. Das bedeutete dann schon einen großen Aufwand für meine Familie. Meine Eltern haben eine Gaststätte, das heißt am Wochenende mussten mich dann auch oft andere Eltern mitnehmen, weil meine nicht konnten. Sie haben aber über Jahre hinweg diesen enormen Aufwand für mich betrieben. Fußballerisch war relativ früh zu erkennen, was für ein Typ Spieler ich bin. Der talentierteste war ich noch nie. Aber schon damals hatte ich den größten Ehrgeiz und einen enormen Willen. Und ich glaube bis heute, dass Mentalität im Zweifel Qualität schlägt. Ich habe so viele junge Spieler erlebt, die deutlich mehr Talent hatten als ich, die aber dann irgendwann vom Weg abgekommen sind, weil andere Dinge vielleicht wichtiger waren. Du brauchst in diesem Alter den Biss um durchzuhalten, weil du natürlich zurückstecken musst. Wenn deine Kollegen samstags feiern gehen und du sonntags ein Spiel hast, dann musst du samstags abends eben zu Hause bleiben. Das heißt, du musst auf viel verzichten, aber wenn du dich durchbeißt und am Ball bleibst und natürlich auch das nötige Glück hast, dann zahlt es sich immer aus.


    Treffpunkt Betze: Gab es Momente, wo du an deinem Weg gezweifelt hast?


    Florian Dick: Ja, die gab es durchaus. Es war glaube ich in der B-Jugend. Ich war in der Badischen Auswahl und es war Sichtungstag. Damals waren 30 junge Spieler in der Auswahl und ein Spieler ist raus geflogen. Dieser Spieler war ich. Damals stand ich so ein bisschen am Scheideweg. Mein Trainer meinte: „Entweder schaffst du es jetzt nach oben oder es wird eben nichts“. Er dachte aber, es ginge eher bergab und so bin ich aus der Auswahl geflogen. Und da hatte ich dann wirklich eine Phase, in der ich dachte, keine Lust mehr auf Fußball zu haben. Das habe ich zu Hause aber auch nur einmal gesagt (lacht). Denn auch da waren es dann wieder meine Eltern, die mir quasi in den Arsch getreten haben und meinten: „Hör mal, wir haben dich die ganzen letzten Jahre immer da hingefahren, jetzt streng dich mal ein bisschen an und gib nicht auf!“. Und siehe da, ein Jahr später kam ich von der A-Jugend direkt hoch zu den Amateuren vom KSC. Dann rief die Badische Auswahl wieder an, da habe ich dann aber nein gesagt und ein halbes Jahr später spielte ich bei den Profis und die U-20 vom DFB hat direkt angerufen. Für die habe ich dann auch vier Spiele gemacht und mein Weg hat wieder gestimmt. Dafür bin ich auch meinen Eltern heute noch sehr dankbar, dass sie mir an diesem Scheideweg den richtigen Tritt gegeben haben. In dieser Zeit habe ich das kämpfen und beißen erst richtig gelernt.


    Treffpunkt Betze: Du sprichst diese schwierige Phase an. Glaubst du, dass junge Profis heute diesen harten Weg überhaupt noch bestreiten oder hat sich der Fußball dahingehend gewandelt?


    Florian Dick: Ich glaube schon, dass den jungen Spielern heute vieles quasi vor die Füße gelegt, ihnen viele Entscheidungen abgenommen werden. Früher musstest du dich vielleicht ein Stück weit mehr durchbeißen, was später geholfen hat, im Männerbereich zu bestehen. Das ist auch etwas, was ich den Jungs versuche mitzugeben, dass sie zu schätzen wissen, wie gut sie es hier haben mit all den Trainingsmöglichkeiten und Anlagen. Natürlich sind die Spieler heute besser ausgebildet, als ich es damals war. Aber sie müssen sich auch erst ihren Platz erkämpfen und sich den Respekt erarbeiten. Da lege ich auch großen Wert darauf, so lange ich noch Einfluss darauf habe (lacht).


    Treffpunkt Betze: Du sprichst die heutige Spielergeneration an. Wir leben im Zeitalter von Facebook und Instagram. Teilweise hat man das Gefühl, es geht mehr um Mode, Lifestyle und den neusten SWAG-Level. Inwieweit kannst du dich mit dieser Spielergeneration noch identifizieren, wie bewertest du diese Entwicklung?


    Florian Dick: Die sozialen Medien sind überhaupt nicht meine Welt. Es gehört aber mittlerweile dazu, das kannst du auch nicht mehr aufhalten. Nicht nur bei den Spielern, auch bei den Fans drumherum. In meinen Augen wird darauf heute manchmal zu viel Wert gelegt, denn entscheidend ist immer noch auf dem Platz. Ich halte mich da also wirklich zurück und konzentriere mich lieber auf den Trainingsplatz. Aber es ist heute nun mal so und gehört zum heutigen Fußball dazu.

    "Da wo ich war, war ich immer mit Leib und Seele dabei"

    Treffpunkt Betze: 421 Profispiele hast du absolviert, eventuell kommt ja noch das ein oder andere dazu. Wenn du trotzdem jetzt schon ein Resümee ziehen müsstest, auf was für eine Karriere blickst du zurück?


    Florian Dick: Ich habe so unfassbar viele Dinge erleben dürfen, Höhen wie Tiefen, aber in erster Linie sehr viel Emotion. Vor allem hier, wenn ich in dieses Stadion schaue. Hier durfte ich Dinge erleben, die werde ich mein ganzes Leben nicht mehr vergessen. Auch aus heutiger Sicht stehe ich eigentlich zu jeder Entscheidung, die ich getroffen habe. Da wo ich war, war ich immer mit Leib und Seele dabei und vor allem hat es immer Spaß gemacht mit einer Mannschaft zusammen zu sein. Mit den Jungs Zeit zu verbringen, dummes Zeug zu machen, aber auch Erfolge zu feiern, das ist einfach unbezahlbar. Das wird mir irgendwann auch am meisten fehlen. Aber insgesamt war es eine tolle Zeit und es gibt nichts was ich bereue. Das was bleibt, sind die Menschen, die du kennen gelernt hast und die auch über den Fußball hinaus zu echten Freunden geworden sind. Das ist ein sehr schönes Gefühl.


    Treffpunkt Betze: Zu welchen Leuten besteht da heute noch ein besonderer Kontakt?


    Florian Dick: Zu der Aufstiegsmannschaft von 2010 ist der Kontakt nach wie vor sehr eng. Manuel Hornig, der in Bielefeld heimisch geworden ist, hat meine Familie und mich erst unlängst besucht. Aber auch Martin Amedick, der dort in der Gegend wohnt. Außerdem viele Jungs aus meiner Zeit beim KSC, Martin Stoll ist sogar mein Trauzeuge. Aber auch aus dem Umfeld zu Betreuern oder Fans die man immer wieder trifft, besteht viel Kontakt. Das Umfeld ist auch das, was einen Verein wirklich ausmacht. Leider wechseln die Spieler die Vereine in der heutigen Zeit viel zu häufig. Fairerweise muss man sagen, nicht nur weil die Spieler das so wollen, sondern auch weil sich die Vereine oft von den Spielern trennen. Aber die Urgesteine bleiben und die sollen auch bleiben.


    Treffpunkt Betze: Das bist du hier beim FCK definitiv. Apropos: Gibt es Highlights, seien es Spiele, Tore oder andere Erlebnisse, die dir als besonders und einprägsam in Erinnerung geblieben sind?


    Florian Dick: Die Wochen vor und nach dem Aufstieg 2010 waren sensationell, zumindest die Momente, an die ich mich noch erinnern kann. Es ging schon feucht fröhlich zu (lacht). Das war einfach unbeschreiblich. Aber das sicher emotionalste Spiel war 2013, die verlorene Relegation gegen Hoffenheim. Ich weiß noch, ich konnte mindestens eine Stunde lang kein Interview geben oder reden. Hoffenheim hat an der Eckfahne mit ihren 100 Fans gefeiert, aber der Rest des Stadions war noch eine dreiviertel Stunde nach Spielende da und hat uns gefeiert, als wären wir gerade aufgestiegen. Da bekomme ich jetzt noch Gänsehaut, wenn ich darüber erzähle. Das war einer der emotionalsten Momente meiner Karriere und das werde ich auch nie vergessen.


    Treffpunkt Betze: Kleine Quizfrage an dich Flo: Welche Erinnerungen hast du an den 27. August 2010?


    Flo Dick: Da muss ich in der Tat überlegen. Wir hatten auf jeden Fall ein Spiel…


    Treffpunkt Betze: Ganz genau. Stichwort Franck Ribéry…


    Flo Dick: Ahh natürlich (lacht). 2. Spieltag nach dem Bundesligaaufstieg, 2:0 gegen die Bayern gewonnen und danach waren wir Tabellenführer. Das war herrlich.


    Treffpunkt Betze: Franck Ribéry hat an diesem Abend gegen dich kein Land gesehen…


    Florian Dick: Das ist ein Spiel, das immer in Erinnerung bleiben wird. Nicht viele Spieler dürfen überhaupt gegen Bayern spielen, noch weniger haben die Möglichkeit gegen Bayern zu gewinnen. Ich bin unheimlich froh, dass ich das miterleben durfte auf dem Platz. Am Montag findet es ja jetzt als Freundschaftsspiel wieder statt, wieder vor vollem Haus. Es war im Gespräch, ob ich das Spiel noch spielen will, aber ich habe gesagt, dass ich mein Pflichtspiel gegen die Bayern hatte und dieses einmalige Erlebnis ist mir genug. Deswegen belassen wir es dabei. Das sollen jetzt mal die jungen Spieler erleben. (Anm. d. R.: Das Gespräch wurde wenige Tage vor dem Bayern-Spiel geführt)


    Treffpunkt Betze: Das letzte Heimspiel gegen Meppen war sicherlich ein sehr facettenreiches und emotionales zugleich. Unter tosendem Applaus wurdest du eingewechselt und nach dem Spiel durch die Westkurve minutenlang gefeiert.


    Florian Dick: Für mich war es ganz wichtig, dass ich hier nochmal auflaufen durfte. Ich bin sehr froh, dass der Trainer und das Umfeld mir diese Möglichkeit auch gegeben haben. Wie alles dann abgelaufen ist, das hätte ich mir nicht schöner ausmalen können. Das Tor von „Locke“, Wolle Hesl, der dann noch eingewechselt wurde, das hat einfach gepasst. Es war aber auch ein schöner Abschluss für alle Beteiligten. Am Ende einer Saison, in der wir zweifelsfrei hinter den Erwartungen zurückgeblieben sind.


    Treffpunkt Betze: Eine Saison, in der sich sicherlich alle Beteiligten einen gänzlich anderen Verlauf gewünscht haben... Gibt es in deiner Karriere noch andere Erlebnisse, die dir als besonders schmerzlich in Erinnerung sind?


    Florian Dick: Was mir eigentlich am meisten weh tut ist, dass wir diese Saison als Mannschaft nicht das auf den Platz gebracht haben, was wir eigentlich können. Ich weiß, von außen sieht man nur das Spiel am Wochenende, und da sind der Frust und der Ärger auch vollkommen verständlich, weil da waren wir einfach zu oft zu schlecht. Aber wenn ich die Jungs unter der Woche sehe, wenn ich sehe wie sie charakterlich sind, dann tut mir das einfach weh, dass wir so abgeschnitten haben. In dieser Mannschaft gibt es keinen Neid oder keine Hinterhältigkeiten, die Jungs halten zusammen. Da habe ich schon in anderen Mannschaften gespielt, die zwar erfolgreicher waren, wo es intern aber ganz anders aussah. Es ärgert mich, dass wir den Erwartungen, die an uns gestellt worden sind und die wir uns auch selbst auferlegt haben, nicht gerecht geworden sind. Deswegen würde ich auch so gerne mithelfen, das zu korrigieren. Aber als Spieler werde ich das vermutlich eben nicht mehr können. Das schmerzt.


    Treffpunkt Betze: War es da besonders schwer für dich, dass du das letzte halbe Jahr mehr oder weniger nur zuschauen konntest?


    Florian Dick: So lange es ging habe ich im Training natürlich Gas gegeben und versucht die Jungs zu pushen. Das habe ich dann auch von der Bank getan, im Rahmen der Möglichkeiten die ich hatte. Aber natürlich ist es schwer von außen Einfluss zu nehmen und das war dann schon hart für mich. Ich sitze nicht gerne auf der Bank, musste das Gott sei Dank in meiner Karriere auch nicht so oft. Trotzdem habe ich denke ich alles gegeben, damit wir erfolgreich sind, denn letztendlich geht es nur um den Mannschaftserfolg und nicht um Einzelschicksale.


    Treffpunkt Betze: 219 Spiele hast du insgesamt für die Roten Teufel bestritten, du bist hier eine Identifikationsfigur, für viele Fans gar ein Held. Was bedeutet dir der FCK? Und welchen Stellenwert hat er in deinem Leben eingenommen?


    Florian Dick: Definitiv einen sehr großen. Meine Familie und ich, wir haben jetzt ein Haus gekauft in Kaiserslautern. Ich glaube das allein sagt schon vieles aus. Wir fühlen uns sehr wohl hier, haben viele Freunde in der Stadt und im Umland. Wir sind hier jetzt heimisch und wollen die nächsten Jahre hier verbringen. Natürlich ist es auch schön, dass meine Familie nicht weit weg ist. Das war in der Zeit in Bielefeld schon manchmal hart, wenn du zwei kleine Kinder hast und nicht eben mal eine Oma auf die Kleinen aufpassen kann. Das ist jetzt aber alles sehr entspannt, meine Eltern wohnen zwischen Karlsruhe und Heidelberg und da bist du dann in einer Stunde. Der FCK bedeutet mir sehr viel, ich hatte meine erfolgreichste Zeit hier, habe unglaublich viel erlebt und würde dem Verein im Rahmen meiner Möglichkeiten auch weiter gerne helfen, damit es wieder in die richtige Richtung geht.


    Treffpunkt Betze: 2014 musstest du allerdings erst mal Abschied vom Betze nehmen. Nicht ganz freiwillig. Was ist damals passiert?


    Florian Dick: Mein Vertrag lief aus, ich hätte ihn gerne verlängert, aber der Verein und der Trainer wollten das nicht. Und so musste ich dann schweren Herzens gehen. Aber wie schon erwähnt, auch die Zeit in Bielefeld war dann sehr schön. Trotzdem war ich sehr froh, als es 2018 dann mit der Rückkehr geklappt hat.


    Treffpunkt Betze: Gab es Momente, in denen du an deiner Entscheidung zurückzukommen gezweifelt hast?


    Florian Dick: Auf keinen Fall! Überhaupt nicht. Ich wäre gerne schon früher zurückgekommen, aber ich war vertraglich ja gebunden, und der FCK konnte keine Ablöse zahlen. Der Kontakt ist auch nie ganz abgebrochen und so gab es dieses Gedankenspiel immer. Umso glücklicher war ich dann, als es letzten Sommer funktioniert hat, auch wenn die Saison nicht so verlaufen ist, wie wir uns das alle vorgestellt haben.


    Treffpunkt Betze: Du selbst möchtest unbedingt hier bleiben, auch Martin Bader sagte unlängst: „Wir finden eine Funktion für Flo“. In welcher Rolle oder Funktion siehst du dich selbst beim FCK? Welche Stärken und Fähigkeiten kannst du neben dem Platz einbringen?


    Florian Dick: Der Verein hatte glaube ich die vergangenen Tage andere Sorgen, als meine zukünftige Rolle. Wir werden das in den nächsten Tagen und Wochen ganz in Ruhe besprechen, wie und was möglich ist. Ich bin sicher, dass wir uns da einig werden. Aber ich muss wie gesagt jetzt erst einmal schauen, ob die Sprunggelenke noch mitmachen und wenn es dann tatsächlich doch nicht mehr gehen sollte, dann müssen wir weiter schauen. Was ich eigentlich ausschließen kann ist eine Trainerlaufbahn. Ich würde lieber meine Erfahrung an anderer Stelle einbringen. Ich habe schon so viel erlebt bei Vereinen, auch wie Dinge vielleicht nicht ablaufen sollten. Da würde ich gerne versuchen meinen Weg zu gehen. Man sollte nämlich nicht nur schimpfen, sondern auch selbst etwas tun, wenn man die Chance dazu bekommt. Aber ehrlich gesagt hoffe ich, dass es erst nächstes Jahr soweit ist (lacht).

    Den FCK wieder in die Spur bringen: Das "geht nur mit sportlichem Erfolg"

    Treffpunkt Betze: Es ist hinlänglich bekannt, dass der FCK irgendwann auch aufsteigen muss. Was ist aus deiner Sicht jetzt wichtig, damit der Verein erfolgreich sein kann?


    Florian Dick: Wir müssen aus den Fehlern lernen und jetzt nach vorne schauen. Das Potential ist überall da. Sei es in der Mannschaft, bei den Fans oder in der ganzen Region. Wir müssen wieder in die Spur kommen, denn den FCK dürfen wir nicht kaputtgehen lassen! Es muss Ruhe und Kontinuität einkehren und der Verein muss im Vordergrund stehen. Dann hat dieser Verein so viel Kraft, dann ist so vieles möglich. Es wäre schön, wenn nicht jedes Jahr 15 neue Spieler integriert werden müssten, du nicht bis zum Schluss um die Lizenz bangen musst. Aber klar ist auch: Es geht nur mit sportlichem Erfolg. Dann werden auch gewisse Dinge gar nicht erst so groß gemacht. Dahin müssen wir wieder kommen.


    Treffpunkt Betze: Flo, zum Abschluss unseres Gesprächs noch eine Frage zu einem Thema, an das sich einige Fans sicher noch erinnern werden: Wie geht es eigentlich „Magic Dick“? Gibt es den noch?


    Florian Dick: (lacht). Den gibt es noch, vorwiegend bei Mannschaftsabenden. Leider funktionieren die Tricks aber nur bei Leuten, die sie noch nicht kennen. Deswegen freue ich mich immer über Neuzugänge (lacht). Nein im Ernst, ich hoffe dieses Jahr kommen nicht so viele neue Spieler. Aber es macht mir nach wie vor viel Spaß die Karten rauszuholen und die Jungs ein bisschen zu unterhalten.


    Treffpunkt Betze: Vielen Dank Flo für dieses tolle Gespräch! Wir hoffen, du bleibst dem FCK in welcher Funktion auch immer noch lange erhalten! Alles Gute für dich!


    Quelle: Treffpunkt Betze

    Diskussionsthema zum Artikel: "Für die Jungs war das ein tolles Erlebnis"


    "Für die Jungs war das ein tolles Erlebnis"

    1:1 hieß es am Ende zwischen dem FCK und dem FC Bayern München im "Retterspiel". Dabei war das Spiel vor allem für Fans und Spieler des FCK ein ganz besonderes Erlebnis.


    "Das sind alles Spieler, die kennt man eigentlich nur von der Playstation", sagte Gino Fechner nach dem Spiel in der Mixedzone und sprach damit wahrscheinlich das aus, was sich alle FCK-Kicker gedacht haben werden. Und gegen jene Kicker von der Konsole spielten die Roten Teufel an diesem Abend vor ausverkauftem Haus beachtlich gut. Sicher, der FC Bayern spielte auf Sparflamme, hielt sich zurück und wollte wahrscheinlich vor allem unverletzt aus dieser Partie kommen. Aber trotzdem: Die Roten Teufel, sie fighteten, rannten jedem Ball hinterher und vedienten sich so das keineswegs selbstverständliche 1:1 gegen den frischgebackenen Double-Sieger.

    Mannschaft verabschiedet sich in kurze Sommerpause: "Wird schwer, nicht an Fußball zu denken"

    "Am Ende hätten wir vielleicht sogar den Sieg verdient gehabt", scherzte Carlo Sickinger nach dem Spiel, wohlwissend, dass der FCK in der 2. Halbzeit einige dicke Chancen hatte liegen lassen. Doch das Ergebnis stand am Ende nicht im Vordergrund. Viel wichtiger war, dass ein versöhnlicher Saisonabschluss gelang, in einem Jahr, das für alle Beteiligten zum Vergessen war. "Wir wollten uns ordentlich verabschieden, nochmal alles raushauen. Das ist uns denke ich gelungen", bilanzierte Dominik Schad, der heute wie seine Mannschaftskollegen ein sehr gutes Spiel machte. Jetzt seien aber alle froh, etwas abschalten zu können. "Ich werde zu Hause bleiben. In zwei Wochen geht es ja schon weiter", sagte Schad. Carlo Sickinger wird währenddessen eine Woche auf Kreta verweilen. Sascha Hildmann erwartet sein Team am 16. Juni um 10 Uhr zurück auf dem Trainingsplatz, anschließend steht ein Testspiel gegen eine Fanauswahl an. Deswegen bleibt auch dem Cheftrainer nicht viel Zeit, den Kopf frei zu bekommen. "Es wird schwierig, nicht an Fußball zu denken. Ich fliege eine Woche nach Mallorca, aber mehr geht nicht. Wir stecken mitten in der Kaderplanung", so Hildmann, der Gespräche mit potenziellen Neuzugängen noch nicht kommentieren wollte, aber den FCK dabei auf einem guten Weg sieht.


    Das "Retterspiel", bei dem die Einnahmen von etwa 700.000 Euro komplett dem FCK überlassen werden, es hatte einen mehr als gelungenen Rahmen. Die 48.500 anwesenden Fans - darunter auch viele Bayern Anhänger- unterstützten die Protagonisten lautstark. Auf Münchner Seite wurden insbesondere immer wieder die scheidenden Superstars Robben und Ribéry gefeiert und deren Einwechslung gefordert. Zumindest der Franzose kam auch noch auf rund 20 Minuten Spielzeit. "Man kann sich schon einiges von ihnen abschauen. Es hat unheimlich viel Spaß gemacht", sagte Carlo Sickinger nach der Partie. Auch Sascha Hildmann merkte an, dass sich die Spieler nach dem knappen Pokalsieg einfach auf die Partie gefreut hätten. Dabei hob aber auch Hildmann abermals die Zuschauer hervor. "Für die Jungs freut mich das einfach. Für sie war es ein tolles Erlebnis. Aber unsere Zuschauer, die waren einfach Wahnsinn. Man merkt, dass uns der Pokalsieg - auch wenn er verdammt knapp war - gut getan hat". Dass die Fans nach so einer Saison, solche Unterstützung lieferten, das mache ihn immer wieder sprachlos so Hildmann.


    Hildmanns netter Plausch mit Kovac - Hoeneß drückt dem FCK die Daumen

    Uli Hoeneß erklärte derweil am Sport1 Mikrofon die Hintergründe für das Benefizspiel. "Wir haben gegen den FCK hier schon viele tolle Schlachten geschlagen und es ist schade, dass sie mittlerweile so weit abgerutscht sind. Deswegen haben wir uns entschlossen, hier heute zu helfen", so der Bayern Präsident. Hoeneß weiter: "Wir sind solchen Traditionsvereinen immer schon verbunden. Deswegen helfen wir. Das haben die Fans des FCK verdient". Ermüdungserscheinungen beim frischgebackenen Double-Sieger wollte der Bayern-Präsident derweil nicht gelten lassen. "Ich sage immer, wer saufen kann, der kann auch laufen", gab sich Hoeneß gut aufgelegt.


    Sascha Hildmann konnte am Rande des Spiels auch mit Bayern Trainer Kovac sprechen. "Nico Kovac hat mir zum Pokalsieg gratuliert, ich ihm natürlich auch", scherzte Hildmann und sprach von einem ganz entspannten Gespräch unter Trainern. "Trainerlike eben", so Hildmann.


    Für den FCK geht es jetzt also in die angesprochen kurze Sommerpause, ehe schon am 16. Juni die Vorbereitung auf die neue - hoffentlich erfolgreichere - Drittligasaison.


    Quelle: Treffpunkt Betze

    Diskussionsthema zum Artikel: "Retterspiel" auf dem Betze: Leidenschaftlicher FCK spielt 1:1 gegen Bayern


    "Retterspiel" auf dem Betze: Leidenschaftlicher FCK spielt 1:1 gegen Bayern

    Der FC Bayern München gastierte heute Abend zu einem Benefizspiel auf dem Betzenberg. Dabei gaben die Roten Teufel alles und erzielten ein höchst anständiges 1:1.


    48.500 Zuschauer, ausverkauftes Fritz-Walter-Stadion, der große FC Bayern gastiert auf Deutschlands höchstem Fußballberg. Besser ging es eigentlich nicht. Auch wenn es am Ende nur ein Freundschaftsspiel war.


    Vor Anpfiff zeigte das Lautrer Fußballvolk, dass es kein undankbares ist. Als sich Stadionsprecher Horst Schömbs um 18:16 Uhr bei den Verantwortlichen des FC Bayern München für das Kommen bedankt, applaudiert das ganze Stadion, vorneweg die restlos gefüllte Westkurve.

    Als um 18:19 allerdings das Betze-Lied ertönt, schallt den Münchnern auch das berüchtigte "Außer Bayern!" entgegen. Doch ist es nicht diese Rivalität, die diese Begegnung überhaupt ausmacht? Der Rahmen vor dem Spiel war jedenfalls mehr als ansprechend. Ein Hauch von altem Betze wehte über Kaiserslautern.

    FCK leidenschaftlich - Zuck trifft zum 1:0

    Die Bayern reisten in Topbesetzung nach Kaiserslautern, auch wenn die meisten Stars wie Robben, Ribéry und Robert Lewandowski zunächst auf der Bank Platz nahmen. Immerhin begannen mit Thomas Müller und Mats Hummels zwei Weltmeister beim Rekordmeister. Beim FCK durften mit Elias Huth, Julius Biada und Hendrick Zuck drei Akteure von Beginn an ran, die in der Liga nicht so häufig zum Zuge kamen. Und ausgerechnet jener Hendrick Zuck war es, der in der 8. Minute den Betzenberg zum Beben brachte. Nach einer Hereingabe in den Strafraum von rechts stand Zuck genau richtig und schob den Ball an Keeper Ulreich vorbei zur 1:0 Führung. Und der FCK wollte mehr. In der 19. Spielminute hatten die Roten Teufel die große Chance auf 2:0 zu erhöhen, scheitern am Ende aber am starken Ulreich. Die Bayern ließen es ruhig angehen, keine Frage. Aber die Mannen von Sascha Hildmann fighteten, warfen sich in jeden Schuss der Münchner und zeigten eine engagierte Leistung.

    Ribéry kommt unter tosendem Applaus - Lewandowski gleicht aus

    In der 2. Halbzeit wechselte Sascha Hildmann einmal komplett durch, damit auch jeder zu seinem Einsatz gegen die Bayern kommen durfte. Auf Seite der Münchner kamen zunächst Tolisso, Früchtl und Süle in die Partie. Und der FCK warf weiterhin alles in die Partie. Gleich mehrmals hatte der FCK die Chance auf 2:0 zu erhöhen, aber sowohl Thiele als auch Kühlwetter vergaben. Auf der Gegenseite rettete der eingewechselte Lennart Grill ein paar Mal stark gegen angreifende Bayern. Doch eigentlich war das Nebensache. Der Betzenberg, er war endlich ein mal wieder sorglos, die Stimmung war prächtig. Die FCK-Fans, sie konnten endlich mal wieder unbeschwert ein Fußballspiel genießen und die Anhänger des FC Bayern feierten vor allem die Stars Robben und Ribéry beim Aufwärmen, als hätten sie gerade ein Tor geschossen. Als der Franzose und Stürmer Robert Lewandowski in der 72. Spielminute dann eingewechselt werden, ist es im Stadion ohrenbetäubend laut. Und eben jener Robert Lewandowski ist es, der in der 80. Minute schließlich auch zum 1:1 Ausgleich trifft. Doch der FCK steckte weiter nicht auf und gefiel, zur Freude des Publikums, das diese Saison so oft hatte leiden müssen. Noch etliche Male vergaben die FCK Stürmer dicke Chancen und so hieß es am Ende 1:1 im "Retterspiel", bei dem alle Einnahmen an den 1. FC Kaiserslautern gehen. Ein mehr als gelungener Tag.

    Statistiken zum Spiel

    Aufstellung #FCK

    Hesl ('46 Grill) - Sternberg, Gottwalt (Kraus), Özdemir (Scholz), Schad - Bergmann (Sickinger) , Löhmannsröben ('Fechner), Jonjic (Morabet), Zuck ('46 Pick), Biada ('46 Kühlwetter) - Huth('46 Thiele)


    Aufstellung #FC Bayern München

    Ulreich, ('45 Früchtl) Hummels ('45 Süle), Davies, Gnabry ('45 Tolisso), Müller ('15 Franzke), Batista Meier, ('63 Coman) Sanches ('60 Shabani), Zirksee ('72 Ribéry), Senkbeil, Türkkalesi ('72 Lewandowski), Zaiser


    Tore:

    1:0 Hendrick Zuck (8. Spielminute)

    1:1 Lewandowski (80. Spielminute)


    Zuschauer:

    48.500 (ausverkauft)


    Quelle: Treffpunkt Betze

    Diskussionsthema zum Artikel: Finaltag: Das wichtigste Spiel des Jahres


    Finaltag: Das wichtigste Spiel des Jahres

    Es ist der Schlusspunkt der Saison. Im Verbandspokalfinale trifft der FCK auf Wormatia Worms. Dabei geht es neben dem Pokalsieg auch um viel Geld.


    Vergangenen Samstag beschloss der 1. FC Kaiserslautern mit dem 4:2 Heimsieg gegen den SV Meppen die Ligasaison, heute steht jetzt der endgültige Schlusspunkt an, zumindest was die Pflichtspiele betrifft. In Pirmasens trifft der FCK im Finale des Bittburger Verbandspokals auf Wormatia Worms. Hätte diese Partie jemand vor der Saison prophezeit, die meisten Fans hätten sich vielleicht höchstens auf eine weitere Aufstiegsparty eingestellt. Niemand aber hätte wohl gedacht, dass es das wichtigste Spiel der Saison wird. Dazu ist es nämlich durch die letzten Wochen und Monate geworden.

    Alles andere als ein Selbstläufer - "Es geht um richtig was für uns"

    Die Wormatia aus Worms, sie ist zwar gerade erst aus der Regionalliga abgestiegen, dennoch dürfte die Partie für den FCK kein Selbstläufer werden. Schließlich winkt dem Gewinner neben der Trophäe, die Teilnahme an der 1. Hauptrunde im DFB-Pokal. "Es geht um richtig was für uns. Motivieren muss ich da keinen", will Trainer Sascha Hildmann gar nicht erst Übermut aufkommen lassen. Der FCK, seit Einführung der Bundesliga immer im DFB-Pokal vertreten, könnte zudem die Einnahmen für die Pokalteilnahme nächste Saison überaus gut gebrauchen. Rund 115.000 Euro an TV Geld gibt es bei einer Teilnahme, außerdem blühen dem FCK nach der Aussage von Geschäftsführer Michael Klatt bis zu 100.000 Euro Zuschauereinnahmen, da der FCK als 3. Ligist ein Heimspiel hätte. Lukrative Gegener sind obendrein wahrscheinlich.


    So war es auch im August 2018, als die TSG Hoffenheim beim frischgebackenen Drittligisten Kaiserslautern gastierte. Am Ende hieß es allerdings 1:6 und der Pokaltraum war schnell ausgeträumt. Es war der Beginn einer Berg- und Talfahrt der Emotionen für die Pfälzer, die sich eigentlich so viel vorgenommen hatten.


    Ein Blick zurück: Fast genau auf die Stunde drei Monate nach dem tränenreichen Abstieg in die 3. Liga, weint auf dem Betzenberg im Juli 2018 keiner mehr. Über 41.000 Fans schrien sich die Seele aus dem Leib, sprangen und jubelten als wäre der FCK schon wieder aufgestiegen. Neuzugang Janek Sternberg hatte gerade den späten 1:0 Siegtreffer erzielt. Nasse, aber in diesem Moment wunderschöne Bierduschen ergossen sich an diesem sehr heißen Sommertag über den Fans in der frisch getauften „Layenberger & Fans“ Westkurve. „Wenn ich es mir vorher hätte wünschen können, hätte ich mir das Spiel genau so gewünscht: Knapp gewinnen, damit jeder im Sattel bleibt und erkennt, wie schwer es wird, in der dritten Liga Spiele zu gewinnen“, sagte Trainer Michael Frontzeck damals nach dem Spiel. Zumindest in dieser Hinsicht sollte er Recht behalten.


    Heute ist Michael Frontzeck lange schon Geschichte, Sascha Hildmann hat "seinen" FCK übernommen. Und auch er weiß, was nächste Saison dringend besser werden muss. "Die einzige Konstante dieses Jahr, war die Unkonstanz", moniert der Trainer, dass meist auf ein gutes Spiel des FCK ein schlechtes folgte. Doch das ist jetzt Geschichte. Mit dem 4:2 gegen Meppen endete eine Ligasaison zum Vergessen mehr als versöhnlich, Kapitän Florian Dick wurde von den Fans noch einmal frenetisch gefeiert und endlich ging es wieder einmal nur um Fußball. Sollte der FCK jetzt das Pokalfinale gewinnen und in den DFB-Pokal einziehen, zumindest der Baustein für eine gewisse Grundeuphorie und eine somit erfolgreiche Saison könnte gelegt werden.

    Unsere Roten Teufel: Ohne Hainault, dafür mit Gottwalt - Grill kann spielen

    Personell wird Sascha Hildmann auf Innenverteidiger André Hainault verzichten müssen, der aufgrund muskulärer Probleme auch im sogenannten Retterspiel am Montag gegen den FC Bayern München fehlen wird. Für diese Partie kann der FCK mit nahezu ausverkauftem Haus rechnen. Für ihn wird Lukas Gottwalt auflaufen. Ebenso ausfallen wird Mads Albaek, der mit Adduktorenproblemen zu kämpfen hat.


    Ansonsten wird Sascha Hildmann keine Experimente eingehen, dazu ist das Spiel im Sportpark Husterhöhe einfach zu wichtig. Mit dabei sein wird auch Torhüter Lennart Grill, der gegen Meppen aufgrund einer schweren Nasenverletzung noch in der 30. Minute vom Platz musste. Rund 8.000 Karten wurden für das Spiel in Pirmasens abgesetzt, Restkarten sind also nach wie vor Verfügbar.

    Wormatia will dem Abstieg trotzen und "nach vorne schauen"

    Hinter Wormatia Worms liegt indes eine rabenschwarze Woche. Mit einem 1:3 gegen den VfB Stuttgart II verabschiedete sich die Elf von Trainer Steven Jones vorerst in die Oberliga. Dabei will Worms, mit sieben Siegen Rekordsieger des Verbandspokals, gegen den FCK für eine Überraschung sorgen und so den Abstieg etwas erträglicher machen. "Wir werden uns nochmal extrem fokussieren. Ab jetzt schauen wir nur noch nach vorne", gab sich Jones vor dem Finale kämpferisch. Auf Unterstützung von den Rängen kann der Trainer dabei nicht zählen, denn der Wormatia Anhang plant einen Stimmungsboykott, ist mit der aktuellen Vereinspolitik nicht einverstanden. Zudem fehlen Worms mit Colak, Volz, Gopko, Schmidt und Ferfelis gleich fünf Spieler.

    "Applaudierende-Gedenkminute" für Jamie Neiß geplant

    Unterdessen trauert Wormatia Worms um einen seiner jüngsten Fans. Jamie Neiß hat im Alter von nur acht Jahren seinen Kampf gegen Leukämie verloren und vergangene Woche verstorben. Ursprünglich sollte eine Gedenkminute stattfinden, doch auf Wunsch der Familie soll diese nun nicht schweigend stattfinden, sondern stattdessen unter Applaus des ganzen Stadions. Dies würde dem kleinen Jamie am ehesten gerecht, so die Familie. Alle Fans sind dazu aufgerufen sich an dieser Aktion zu beteiligen.

    Voraussichtliche Aufstellung

    Grill - Schad, Gottwalt, Kraus, Sternberg - Jonjic, Sickinger, Fechner, Pick - Kühlwetter, Thiele

    Faninfos

    Anpfiff der Partie, die von Schiedsrichter Nicolas Winter geleitet werden wird, ist um 16:15 Uhr im Sportpark Husterhöhe. Der FCK empfiehlt eine frühzeitige Anreise. Alle weiteren Infos findet ihr unter http://www.fck.de


    Quelle: Treffpunkt Betze

    Diskussionsthema zum Artikel: Kommentar: Ein versöhnlicher Saisonabschluss


    Kommentar: Ein versöhnlicher Saisonabschluss

    Im letzten Saisonspiel zeigt sich der FCK mal wieder von seiner besseren Seite. Balsam für die vielgeschundene FCK-Seele. Die Fans geben indes mit einer beeindruckenden Choreo die Richtung für die Zukunft vor.


    Es läuft gerade die 23. Spielminute. Der FCK führt bereits mit 2:1, die Zuschauer sehen ein flottes Spiel auf dem Betzenberg. Da spielt Janek Sternberg den Ball auf Christoph Hemlein, der kommt kurz ins Straucheln, doch verwandelt dann kaltschnäuzig in die untere linke Ecke. Doch für Hemlein ist es kein gewöhnliches Tor. Er dreht sofort ab, rennt Richtung Auswechselbank. Nicht zu einem Betreuer, nicht zu Trainer Sascha Hildmann. Sein Weg führt zum Kapitän der Roten Teufel, zu Florian Dick. Sie umarmen sich, jubeln, Hemlein streckt Dicks Trikot mit der Nummer 23 in die Luft. Dass ausgerechnet Hemlein, der mit Dick viele gemeinsame Spiele gemacht hat und mit dem er eng befreundet ist, dieses Tor schießt und dann auch noch ausgerechnet in der 23. Minute, es war nicht der erste und nicht der letzte Moment an diesem Tag, der für Gänsehaut sorgte.


    Dabei ging es im Duell gegen den SV Meppen eigentlich um nichts mehr. Auch folgte auf die 90 Minuten keine ausgelassene Aufstiegsfeier wie 1997, als die Niedersachsen das letzte und bis dato einzige Mal auf den Betzenberg kamen. Doch einmal mehr zeigten die Fans, dass auch eine gebrauchte Saison und selbst die beispiellosen Schlammschlachten der vergangenen Wochen und Monate ihrer Unterstützung keinen Abbruch tun. Im Gegenteil: Sie waren es, die noch vor Anpfiff für eines der Saisonhighlights sorgen sollten. Vier eindrucksvoll aufwändig gestaltete überlebensgroße FCK-Fan Figuren, umgeben von einem rot-weißen Fahnenmeer und dazu zwei Banner mit der Aufschrift: „Egal in welcher Liga, egal mit welchen Sorgen. Gemeinsam für ein besseres Morgen!“, die ein großes „WIR SIND DER FCK!“ umrahmten. Es war eine Choreografie über nahezu die komplette Westkurve, die auch bei Sascha Hildmann auch noch lange nach Schlusspfiff Gänsehaut auslöste. Aber auch die Meppener, sie feierten und sorgten für sehr gute Stimmung im Gästeblock. Über 2.000 Fans nahmen die über 470 Kilometer auf sich, feierten schon freitags in der Kaiserslauterer Altstadt und freuten sich einfach, auch nächstes Jahr wieder drittklassig zu spielen.


    Die Aussage der Choreo in der Westkurve, sie ist so passgenau auf die aktuelle Situation beim FCK gemünzt wie vielleicht noch nie zuvor. Die letzten Tage und Wochen, sie waren nicht spurlos an der Fangemeinde vorbei gegangen. Nicht nur der Beirat spaltete sich an der Frage, ob lieber der luxemburgische Investor Flavio Becca oder die regionalen Investoren in den FCK investieren sollten, auch die Anhänger waren darüber überaus geteilter Meinung. Und so zeigten die Fans der Westkurve an diesem Samstag, dass alle Querelen, jeder Personalwechsel und jegliche Machtspiele nicht zerstören können, was den 1. FC Kaiserslautern und seine stolze Geschichte ausmachen. Nämlich die bedingungslose Unterstützung seiner unerschütterlichen Fans. Gleichzeitig sollte es als Lehrsatz für alle im Verein dienen, die Verantwortung tragen. Sie müssen jetzt an einem Strang ziehen und aus der Vergangenheit lernen. Denn eine weitere Spaltung, sie könnte der FCK wohlmöglich nicht aushalten.


    Offenbar wurden auch die Spieler von der eindrucksvollen Performance motiviert. Die Hildmann-Elf spielte befreit und erfrischend wie seit Wochen nicht mehr, erspielte sich Chancen und erfreute seine Anhänger mit Offensivfußball. So hätte man sich das öfter gewünscht! Sicherlich machte es Meppen den Roten Teufeln insbesondere in der ersten Halbzeit auch einfach. Auch Meppens Trainer Christian Neidhardt sprach von einem „Tag der offenen Tür“ seiner Mannschaft, doch durch die muss eine Mannschaft ja auch erst mal gehen. Und so freuten sich die Lautrer Fans am Samstag zu Recht, versöhnten sich ein Stück weit mit ihrer Mannschaft, die sie unter dem Strich in dieser Saison sehr oft enttäuscht hatte. Manch ein neutraler Zuschauer mag die Szenen nach Abpfiff nicht verstanden haben, dass da eine Elf gefeiert wird, die ihr Saisonziel so klar verfehlt hat. Doch wer den FCK kennt oder Teil seiner Familie ist, der versteht es. Es braucht eben nicht viel, damit die Mannschaft die Westkurve hinter sich versammelt. Einsatz, Mut und Leidenschaft. Manch ein Fan wies in Bezug auf diese Betze Tugenden in den letzten Wochen schon starke Entzugserscheinungen auf. Und so war der Saisonabschluss ein Stück weit Balsam auf die geschundene Seele, auch weil man sich endlich einmal wieder auf Fußball konzentrieren und vor allem an Fußball auf dem Betze freuen konnte.


    Einer der Einsatz, Mut und Leidenschaft verkörpert wie kein Zweiter ist Florian Dick. Vor der Saison war er aus Bielefeld auf den Betze zurückgekehrt, doch seine viel geschundenen Sprunggelenke verhinderten, dass er nochmal zum Stammspieler werden konnte. Doch wie wichtig er für diese Mannschaft und für diesen Verein ist, das zeigten nicht nur die Reaktionen auf Hemleins Tor in jener 23. Minute. In der 80. Spielminute signalisierte Hildmann seinem Kapitän, dass es jetzt so weit sei, dass er nochmal auf „seinem“ Betze ran dürfe. Als er dann für seinen Kumpel Hemlein den Platz betritt, kennt der Jubel im Fritz-Walter-Stadion keine Grenzen mehr. Die Mannschaftskollegen applaudieren, laute „Dick, Dick, Dick“ Rufe schallen auf den Rasen. Und als ob das nicht schon genug wäre, bekommt Dick gleich einen seiner schon fast berühmt gewordenen Einwürfe, mit denen er einst in der Bundesliga beim Gegner durchaus des Öfteren für Angst und Schrecken sorgte. Flo Dick schritt lächelnd, angefeuert von der Westkurve zur Tat und um ein Haar wäre daraus auch noch ein Tor entstanden. Es wäre wohl zu viel des Guten gewesen.


    Doch auch so war es am Ende ein gelungener Tag, ein versöhnlicher Abschluss einer zweifellos unglaublich enttäuschend verlaufenden und emotionalen Saison. Und zudem sicherlich ein Motivationsschub, denn ganz vorbei ist die Saison noch nicht. Am Samstag steht für den FCK noch das überaus wichtige Verbandspokalfinale in Pirmasens gegen Worms an, bei dem ein Sieg eigentlich Pflicht ist. Denn es geht um nicht weniger als die Teilnahme am DFB-Pokal. Die Fans werden auf jeden Fall wieder dabei sein. Denn sie gehen mit, „egal mit welchen Sorgen, gemeinsam für ein besseres Morgen.“


    Quelle: Treffpunkt Betze

    Diskussionsthema zum Artikel: "Diesen Sieg waren wir Flo schuldig"


    "Diesen Sieg waren wir Flo schuldig"

    Im letzten Saisonspiel hatten die Fans des FCK noch einmal einen Grund zum Feiern. Dabei sorgen vor allem einige Gänsehautmomente für Aufmerksamkeit.


    "Egal in welcher Liga, egal mit welchen Sorgen. Wir sind der FCK. Gemeinsam für ein besseres Morgen". Die Choreo, sie schmückte die gesamte Westkurve und sie wirkte auch noch lange nach Schlusspfiff nach. "Ich bekomme jetzt noch Gänsehaut, wenn ich nur daran denke. Dieses Banner, es sagt genau das aus, worauf es ankommt. Unsere Fans sind einfach der Wahnsinn", sagte Sascha Hildmann nach der Pressekonferenz über die Lautrer Anhänger. Nach all den Querelen der letzten Wochen ein Statement, welches Mut macht und d Motto der kommenden Saison auch für den Verein werden muss.

    Kühlwetter trifft doppelt: "Einfach ein geiles Gefühl"

    Der FCK, er agierte heute sehr spielfreudig, erspielte sich Chancen und wirkte fast schon befreit. Dabei stach insbesondere Christian Kühlwetter heraus, der gleich doppelt traf. "Ich bin natürlich sehr zufrieden. Wir haben ein gutes Spiel gemacht, die beiden Tore sind natürlich ein geiles Gefühl", sagte Kühlwetter nach dem Spiel. Dabei schienen auch die Worte von Kapitän Florian Dick eine ganz besondere Motivation gewesen zu sein. "Flo hat gesagt: Kühli sorg dafür, dass es bis zur 80. Minute entschieden ist. Da hatte ich ja dann keine Wahl", scherzte der Torjäger.


    Ohnehin stand Florian Dick heute im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit. In der 80. Minute wechselte Sascha Hildmann den 34-jährigen Kapitän ein, der heute vermutlich sein letztes Spiel für den FCK gemacht hat. "Das war eine Wertschätzung der ganzen Mannschaft für Flo, der große Verdienste für diesen Verein hat und sich die ganze Saison in den Dienst der Mannschaft gestellt hat. Er hat sich das verdient", sagte Sascha Hildmann über seinen Kapitän. Der war selbst äußert gerührt und habe mit den Tränen gekämpft, sagte er nach dem Spiel in der Mixed-Zone. "Dass ich direkt nach meiner Einwechslung den Einwurf bekomme, das war schon alles sehr speziell heute", sagte Dick.

    Hemlein widmet Dick sein Tor - "Ein Tor für einen ganz besonderen Menschen"

    Christoph Hemlein sorgte in der 23. Minute selbst für das 3:1. Der Flügelspieler, diese Saison oft kritisiert, machte keinen Hehl daraus, wie er sein Tor einordnete. "Ich bin es leid mich zu entschuldigen. Die Saison ist für alle nicht so gelaufen, wie wir es uns vorgestellt haben, aber Fußball ist eben nicht planbar. Dieses Tor heute tut gut und es ist für einen ganz besonderen Menschen. Diesen Sieg waren wir Flo schuldig". Gemeint ist natürlich Florian Dick. "Ich habe mit keinem Menschen so viele Spieler auf dem rechten Flügel gemacht wie mit ihm. Wir sind auch privat eng befreundet, unsere Frauen verstehen sich gut. Dann mache ich heute noch das Tor in der 23. Minute, da hat einfach alles gepasst", sagte Hemlein, der nach dem Tor direkt zur Bank und auf Florian Dick zustürmte und mit ihm jubelte.

    Hildmann legt den Fokus auf Worms - Entwarnung bei Lennart Grill

    Sascha Hildmann war derweil insbesondere mit der ersten Halbzeit zufrieden. "Es war ein sehr flottes Spiel, insbesondere in der ersten Hälfte. Wir haben uns viel vorgenommen, hatten gute Umschaltmomente, die vor allem Carlo sehr gut genutzt hat. Das ist uns in der zweiten Halbzeit etwas verloren gegangen, aber heute sollten wir damit auch einfach mal zufrieden sein", sagte Hildmann fügte aber an: "Jetzt zählt nur das Spiel gegen Wormatia Worms und das wir da gewinnen. Das wird vermutlich ein zähes Spiel, aber wir wollen und müssen es unbedingt gewinnen", so Hildmann.


    Entwarnung gibt es derweil bei Lennart Grill, der in der 30. Minute nach einem Schlag auf die Nase ausgewechselt werden musste. "Vermutlich ist sie gebrochen, aber dafür gibt es ja heute Masken", sagte Grill nach dem Spiel. "Ich hätte auch weitergespielt, aber ich durfte nicht, weil es nicht aufgehört hat zu bluten", so der Keeper.


    Für den FCK geht es am Samstag um 16:15 in Pirmasens gegen Wormatia Worms um den Gewinn des Bittburger Verbandspokals und damit auch um den Einzug in den DFB-Pokal.


    Quelle: Treffpunkt Betze