ZitatAlles anzeigenMit dem Abpfiff sackten die Spieler des 1. FC Kaiserslautern auf dem Rasen zusammen, auf Mitleid der Chefetage warteten sie aber vergeblich. Vorstandsboss Stefan Kuntz kannte trotz einer ansprechenden Leistung nach der äußerst unglücklichen 1:2 (1:1)-Niederlage beim SC Freiburg keine Gnade. Kuntz faltete die Mannschaft, die nur zögerlich ihren traditionellen Kreis bildete, nach der fünften Pleite und dem siebten Spiel in Folge ohne Sieg zusammen .
"Dieses Lob für ein gutes Spiel muss einen als Spieler eigentlich brutal verärgern. Wenn der Trainer sagt, dass die Gier fehlt, ist das das Schlimmste, was man einem Spieler sagen kann", sagte der Europameister von 1996: "Und der Trainer hat Recht. Da fehlt die Gier. Das sind dann die zehn Prozent, die fehlen, um vorne die Bude zu machen oder das Gegentor hinten zu verhindern. Da muss man sich umstellen." Kuntz will dem Treiben am Betzenberg nicht länger tatenlos zusehen und kündigte klare Worte an. "Mir machen die Leute, die nicht im Kader sind, zu wenig Druck. Da werden wir in den nächsten Wochen klare Gespräche führen. So stelle ich mir das sicher nicht vor", sagte der Vorstandsvorsitzende der Pfälzer. Der FCK stellte seinen Negativrekord von fünf Niederlagen in Folge aus der Abstiegssaison 2005/06 ein und rangiert mit sieben Punkten auf dem 14. Tabellenplatz.
Damit der Aufsteiger nicht erneut absteigen muss, erhöht Kuntz den Druck. "Wenn man in der ersten Liga bleiben will, müssen wir Ergebnisse bringen. Die müssen jetzt kommen", sagte der Klubchef mit Blick auf das Pokalspiel am Dienstag gegen den Zweitligisten Arminia Bielefeld und das Bundesliga-Kellerduell am Samstag mit Borussia Mönchengladbach. "Die meiste Hilfe gibt man sich am besten selbst", lautete Kuntz' Rat für die Profis, die ansonsten mit verstärkter Konkurrenz in der Rückrunde rechnen müssen. "In der Schnelllebigkeit des Fußballs ist das die einzige Möglichkeit, die kommen könnte. Aber bis dahin ist es noch weit hin", sagte Kuntz zum Thema Verstärkungen in der Winterpause. Den Druck auf Trainer Marco Kurz will er aber nicht erhöhen: "Um Gottes Willen - auf keinen Fall, nein!"
Stärkeren Druck haben die Profis dagegen offensichtlich nötig. Obwohl der viermalige deutsche Meister das Spiel vor 24.500 Zuschauern im ausverkauften Freiburger Stadion kontrollierte und durch Jan Moravek sogar früh in Führung ging (8.), gaben die Roten Teufel das Spiel aus der Hand. Beim achten Saisontor des Freiburger Torjägers Papiss Cisse (35.) und dem Treffer des kurz zuvor eingewechselten Stefan Reisinger (60.) standen die FCK-Verteidiger Rodnei und Alexander Bugera Pate. Dreimal hat der FCK auswärts nach 1:0-Führung noch 1:2 verloren. (...)
Quelle : http://11 Freunde