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FCK kassiert bei Härtetest gegen zehn Franzosen aus Nancy noch 2:2
RAMSTEIN-MIESENBACH. Das war eine ziemlich durchwachsene Generalprobe: Zehn Tage vor seinem ersten Zweitliga-Auftritt 2014/2015 hat der 1. FC Kaiserslautern gestern in Ramstein 2:2 (1:1) gegen den französischen Zweitligisten AS Nancy gespielt. Die Lothringer waren nach einer Roten Karte eine Stunde lang nur zu zehnt auf dem Platz.
In der Schlussminute befanden sich die Lauterer gedanklich wohl schon unter der Dusche: Maurice Dalé durfte unbedrängt durch die Hintermannschaft marschieren und traf mit dem Abpfiff zum 2:2 (90.).Der erste Treffer der mäßigen Partie zweier vom Training der vergangenen Wochen oft müde wirkender Teams gelang Marcel Gaus (27.). Der schnelle Lauterer Außenbahnspieler, der links für ähnlich viel Unruhe sorgte wie sein Pendant Karim Matmour über rechts, schloss die schönste Kombination der Begegnung gekonnt ab: Kevin Stöger – Jean Zimmer – Srdjan Lakic – Marcel Gaus – Tor – 1:0.
Unnötig – zumal in einem Test- und Freundschaftsspiel: die Rote Karte, die sich Nancys Joel Sami im Duell des deutschen Zweitliga-Vierten der vorigen Runde gegen den französischen Zweitliga-Vierten der Vorsaison verdiente. Schiedsrichter Christian Dingert aus Gries, der mit Tobias Christ und Christian Gittelmann ein souveränes pfälzisches Gespann bildete, blieb keine andere Wahl. Sami stieß Stöger grob unsportlich um (30.).
Die kuriose Wirkung der Hinausstellung beschrieb FCK-Trainer Kosta Runjaic später so: „Durch den Platzverweis für Nancy sind bei uns Spannung und Rhythmus verloren gegangen.“ So glich Jeff Louis zum 1:1 aus (43.), als sich die Lauterer Defensive um Dominique Heintz und Marc Torrejón durch einen simplen Querpass in die Mitte übertölpeln ließ.
So redete Runjaic nach dem letzten echten Härtetest vor der Saisonpremiere am 4. August gegen 1860 München denn auch Klartext: „Die Gegentore dürfen nie fallen, das zweite war eine Katstrophe.“ Sehenswert indes war der Steilpass, mit dem der nach der Pause eingewechselte Markus Karl aus dem Mittelfeldzentrum heraus den montenegrinischen Neuzugang Stefan Mugosa in den Strafraum schickte. AS-Torwart Paul Nardi holte den schnellen, eleganten Mugosa von den Beinen, und Karim Matmour verwandelte den fälligen Strafstoß (67.) zur zwischenzeitlichen 2:1-Führung.
Der spanische Testkandidat des FCK, „Sisi“ Sisinio González, drängte sich gestern im Mittelfeld nicht gerade für eine Verpflichtung auf. Für einige Akzente sorgten vor allem Lauterer, die schon in der vergangenen Runde das FCK-Trikot trugen: Stöger, Matmour, Gaus, Zimmer und Karl.
„Man darf Tests nicht überbewerten. Man darf aber auch nicht blind für die eigenen Fehler sein“, meinte Gaus. Der FCK-Vorstandsvorsitzende Stefan Kuntz betonte: „Wir haben gesehen, dass wir die eine Woche bis zum Start noch gut brauchen können. Es gibt noch viel zu tun.“
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Die Rheinpfalz - Pfälzische Volkszeitung