Boris Schommers [Trainer] (09/2019 - 05/2021)

  • Machen wir's doch einfach. Schafft Hildmann mit Münster den Klassenerhalt, ist er ein Durchschnittlicher Trainer, bei Abstieg ist er die größte Pflaume :ironie:

    Mal im Ernst. Sollte er den Klassenerhalt schaffen, was nicht selbstverständlich ist, kann man dafür schon mal Respekt zollen.

    Jeder Traum geht mal zu Ende,
    nur WIR warten auf die Wende....

  • Wird jetzt hier ernsthaft wieder das Thema Hildmann bis zum Äußersten ausgeschlachtet, nur weil der sich hier mit destruktivem Mauerfußball einen Punkt ergaunert hat? Dass Hildmann das kann, hat er bei uns zu Genüge demonstriert. Die Handschrift passt ja auch, wenn ich einen Abstiegskandidaten betreue. Wenn ich allerdings weiter oben mitmischen will reicht "hinten gut stehen und vorne hilft der liebe Gott" alleine bei weitem nicht mehr aus. So sehe ich das.


    Schommers lässt in meinen Augen hingegen wesentlich mutiger und offensiver spielen. Zur Abwehrstabilisierung hat er so gesehen auch nicht viel verändert. Ihm blieb nach mehreren gescheiterten Varianten ja nicht viel anderes übrig, als wieder auf das IV-Duo Kraus/Hainault zu setzen, was man ja nach letzter Saison, aufgrund von Tempodefiziten, eigentlich nicht mehr wollte.

    Da aber Matuwila, der ja eigentlich als die neue Abwehrstütze verpflichtet wurde, komplett abgebaut hat, Sickinger im DM benötigt wurde, Gottwalt fußballerisch in der dritten Liga überfordert ist und auch solche Experimente wie Fechner als IV nicht gefruchtet haben, blieb ja irgendwann nix mehr anderes übrig, als Hainault nochmal aus der gefühlten "Altersteilzeit" zu reaktivieren. Da hatte man auch schlichtweg Glück, dass das so gut funktioniert hat.


    Meiner Meinung nach steht Schommers jetzt mittlerweile vor dem gleichen Problem wie einst schon Runjaic. Man stirbt in Schönheit, der Gegner parkt den Bus vorm Tor und lacht sich ins Fäustchen, weil wir keine Lösungen finden. Ich würde behaupten, dass uns das in den nächsten Heimspielen noch öfters in der Form blühen könnte, weil wir damit noch nie richtig zurechtgekommen sind. Die Konkurrenz ist ja nicht blöd und hat unsere Serie vor der Winterpause auch zu Kenntnis genommen.


    Es ist immer verdammt schwer, rein spielerisch solche Bollwerke zu knacken. Dafür haben wir zu wenig individuelle Qualität. Da kann man sich also fragen: Was machen denn andere Teams, um solche Mannschaften erfolgreich zu bespielen? Die Antwort ist in meinen Augen relativ einfach: Gute Standards.

    Mal im Ernst, wenn ich sehe wie viele Mannschaften, egal in welcher Liga, Woche für Woche ihre Eckbälle und Freistöße in Zählbares verwerten und auf die Art so manche Spiele auch mal richtig dreckig gewinnen, dann bekomme ich regelrecht Pickel in der Kniekehle, wenn ich parallel sehe, wie leichtfertig man beim FCK solche Möglichkeiten verschenkt.


    Das ist so ein Problem, was bereits seit Jahren existiert und seit Marco Kurz eigentlich kein einziger Trainer in den Griff bekommen hat. Gefühlt machen wir aus Freistößen und Eckbällen rein gar nichts. Du kannst echt rot im Kalender ankreuzen, wenn wir mal ein Tor nach einem Standard erzielen. Da frage ich mich manchmal echt: Ist das eigentlich so schwer, sowas zu trainieren und einzustudieren? Zur Not muss man dann halt auch mal Sonderschichten einlegen.


    Wie gesagt: Solche mauernden Gegner wirst du, ohne herausragende Individualisten in deinen Reihen, nur knacken können, wenn man mal einen Freistoß in den Winkel zimmert oder nach einer Ecke das Ding per Kopf versenkt. Ansonsten sehe ich als Drittligist da wenig Chancen. Oder generell sollte man bei Gelegenheit auch mal öfter aus der zweiten Reihe abziehen, wenn sich keine Lücke findet. Fände ich jedenfalls besser als dieses ständige "und nochn Querpass, und noch einer, und noch einer...", worauf sich ein Gegner spielend leicht einstellen kann, indem er clever verschiebt.


    Ich bin jedenfalls gespannt, was uns nächste Woche in Braunschweig erwartet. Die sind ja auch, von der Punkteausbeute her, nicht gerade prickelnd ins neue Jahr gestartet.

  • Hildmann hat das spielen lassen was man so beim FCK spielen lässt. Das war nicht anders als gegen Aspach. Logischerweise stellt man sich hinten rein beim Favoriten. FCK-Aussenposten hat jedoch schon alles zum Spiel geschrieben was zu schreiben ist.

  • Kann mir evtl. jemand nochmal den Sinn erklären warum Schommers ein dem Anschein nach gut funktionierendes 4-4-2 System vor der Winterpause ohne Not u. Mühe in ein 4-3-3 geändert hat?


    Ich weiß, die Systemfrage wird Fachmännern nach ohnehin überbewertet aber für mich persönlich standen wir im alten System deutlich besser u. Ich verstehe nach wie vor einfach nicht warum Schommers diese Baustelle unbedingt aufmachen musste.

    `When the seagulls follow the trawler, it is because they think sardines will be thrown into the sea'

  • Er wollte nach eigener Aussage flexibler und damit weniger ausrechenbar werden. Er hat die durchaus begründete Gefahr gesehen, dass, sollte der Schlüssel erst mal geknackt werden, die Gegner eine Blaupause für das Spiel gegen die Mannschaft haben. Nur gibt das meiner Meinung nach der Kader nicht her.

    Optimismus ist ein Schlüsselfaktor der Resilienz

  • Was spricht eigentlich dagegen mal frühzeitig während dem Spiel das System zu ändern, wenn man sieht es läuft nicht?

    „Früher war der FCK zu Hause eine Macht, das Anfeuern der Fans setzte in uns Energie frei. Heute sagt man, es verursacht bei den Spielern Druck. Druck hat ein Familienvater mit Frau und drei Kindern, der 2000€ im Monat nach Hause bringt. Lautern soll nicht belasten, sondern Lust machen!" (Martin Wagner, 20.07.2019)