Diskussionsthema zum Artikel: "Ein solcher Support ist nicht alltäglich"
"Ein solcher Support ist nicht alltäglich"
Der FCK hat zwar Leidenschaft bewiesen und viel investiert, blieb jedoch ohne Ertrag. Nach dem 0:0 gegen Dresden sind Trainer und Mannschaft aber optimistisch für das Rückspiel.
Flutlichtspiele auf dem Betzenberg bringen seit jeher eine besondere Atmosphäre mit sich. Flutlichtspiele im Kampf um die Rückkehr in Liga zwei sind in Kaiserslautern allerdings noch gewaltiger. Rund 47.000 Zuschauer sorgten an diesem Freitagabend für eine unglaubliche und überragende Atmosphäre, die manchen Zuschauer gar an frühere Zeiten erinnerte.
Auf dem grünen Rasen wiederum entwickelte sich in Halbzeit eins eine Partie auf ein Tor. Die Roten Teufel wussten die Unterstützung ihrer Fans gut zu nutzen und schnürten die Gäste aus Dresden in der eigenen Hälfte ein. In Halbzeit zwei war der FCK nicht mehr in der Lage, ein solch hohes Tempo zu gehen. Mit zunehmendem Spielverlauf schwanden die Kräfte auf beiden Seiten. Der 1. FC Kaiserslautern fand ingesamt einfach zu wenige spielerische Mittel, um die Defensive der Dresdner ernsthaft in Gefahr zu bringen. Bei all dem, was die Lautrer vor eigenem Publikum investiert haben, ist das 0:0 allerdings deutlich zu wenig.
Hengen: "Herz auf dem Platz gelassen"
Geschäftsführer Thomas Hengen bewertete den Einsatz seiner Mannschaft als durchweg positiv. "Alle haben ihr Herz auf dem Platz gelassen jeder hat 100 Prozent gegeben." Allerdings taten sich die Roten Teufel vor dem gegnerischen Tor sichtlich schwer. "Da waren wir ab und zu zu hektisch, besonders im letzten Drittel. Auf der Leistung können wir insgesamt aufbauen, wir haben uns als Underdog richtig gut verkauft." Aus Hengens Sicht war während der gesamten Spieldauer spürbar, wie viel Druck auf beiden Mannschaften lastet und um wieviel es in der Gesamtheit geht. Für das Rückspiel am Dienstag in Rudolf-Harbig-Stadion erwartet Hengen einen Gegner, der "als Heimmannschaft mehr in der Bringschuld ist, das Spiel zu machen."
Boyd: "Geisteskrank, was die Fans abgeliefert haben"
FCK-Stürmer Terrence Boyd tat sich sichtlich schwer, die Räume zu besetzen, in denen er gefährlich zum Abschluss kommen kann. Zu häufig musste sich der Winter-Neuzugang die Bälle auf den Außen selbst erkämpfen und fehlte dann folgerichtig in der Box. Das Dresdner Innenverteidigergespann wusste allerdings auch sehr gut Boyd aus dem Spiel zu nehmen. "Es war klar, dass sie Mann gegen Mann auf mir draufstehen, das gehört dazu." Ein großes Kompliment hatte der Lautrer Stürmer ganz besonders für das heimische Publikum: "Ein großes Dank an alle Lautrer. Das war geisteskrank was die abgeliefert haben. Die Choreo, der Fanmarsch. Ein solcher Support ist nicht alltäglich - schade, dass wir nicht gewinnen konnten." Boyd sah seine Mannschaft in Halbzeit eins deutlich stärker. "Da hätten wir uns einen Treffer verdient gehabt. Trotzdem, wir haben gut gespielt und das macht Lust auf mehr." Kritik äußerte Boyd an der fehlenden Zielstrebigkeit. "Wir hätten manche Situationen zielstrebiger ausspielen müssen, dann wären wir auch zu mehr Chancen gekommen." Ein wenig Enttäuschung konnte Boyd nach dem Spiel dann noch nicht verbergen. "Du willst schon gewinnen, es hat halt nicht geklappt. Aber heute hat sich noch nichts entschieden."
Wunderlich: "Die Mannschaft stand in der Pflicht"
Auch Routinier Mike Wunderlich sah den FCK in der ersten Halbzeit als die bessere Mannschaft. "Wir sind gut reingekommen und hätten uns in der Anfangsphase ein Tor verdient." In Halbzeit zwei kippten die Machtverhältnisse auf dem Rasen allerdings deutlich. "Da haben wir uns schwer getan nach vorne zu kommen. Da waren wir teilweise zu hektisch, haben lange Bälle nach vorne geschlagen - aber auch da waren wir mindestens ebenbürtig", so der Mittelfeldspieler im Gespräch nach dem Spiel. Bezugnehmend zu den letzten drei Niederlagen in Folge und den damit verpassten direkten Aufstieg sah Wunderlich eine sehr gute Reaktion des FCK. "Das war heute unsere Mannschaft, das war Leidenschaft - das ist uns in den letzten Spielen warum auch immer nicht gelungen. Wenn wir am Dienstag so auftreten, bin ich guter Dinge, dass wir ein gutes Ergebnis erzielen können und in die zweite Liga aufsteigen."
Schuster: "Das macht Mut für das Rückspiel"
Lauterns neuer Cheftrainer Dirk Schuster war nach dem Spiel positiv gestimmt. "Wir hatten heute nichts verlieren. Wir sind der Underdog, kommen aus der dritten Liga und haben heute einen richtig guten Anfang gemacht." Schuster sah seine Mannschaft in den Zweikämpfen sehr präsent, mit viel Tempo und Einsatzwillen nach vorne. "Wir hatten bedeutend mehr Abschlüsse als Dynamo und haben hinten kaum etwas zugelassen", zeigte sich Schuster voll des Lobes für seine Mannschaft. Für das Rückspiel in Dresden sieht Schuster in der Kompaktheit den Schlüssel zum Erfolg. Der 54-Jährige entschied sich nach Rücksprache mit seiner Mannschaft bereits letzte Woche nach einem internen Testspiel gegen Dresden auf ein 4-2-3-1 System umzustellen. "Die 4er Kette hat super funktioniert, das hat die Mannschaft gemeinsam mit uns entschieden." Die Leistung der Roten Teufel macht dem Trainer Mut und Optimismus für das Rückspiel am kommenden Dienstag. Verbesserungsbedarf sieht Schuster allerdings in der gegnerischen Box. "Die müssen wir besser besetzen und dort aktiver werden. Wir hatten zwar gute Durchbrüche draußen, haben danach aber nicht die richtigen Lösungen gefunden. Wir müssen zielgerichteter Abschlüsse suchen und die Standards verbessern."
Quelle: Treffpunkt Betze
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Diskussionsthema zum Artikel: Relegation: Aufstiegsentscheidung vertagt
Relegation: Aufstiegsentscheidung vertagt
Der Traum vom Zweitliga-Fußball lebt weiterhin. Um in Dresden bestehen zu können, muss der FCK seine Offensivbemühungen verbessern. Doch auch Dresden steht unter Druck.
Relegation 2022: Im Hinspiel der Relegation kommen die Roten Teufel vor ausverkauftem Haus gegen Zweitligist Dynamo Dresden nicht über ein torloses Unentschieden hinaus. Die Mannschaft von Trainer Dirk Schuster lieferte sich über die gesamten 90 Minuten hinweg einen intensiven Schlagabtausch mit den Sachsen, konnte sich am Ende jedoch nicht belohnen. Gerade in der Offensive war es unter dem Strich einfach zu wenig. Doch eines kann der 1. FC Kaiserslautern auf der Haben-Seite verbuchen: Die Null stand mal wieder - die beste Defensive Deutschlands fand zurück zu alter Stärke. So liegt der Fokus nun auf dem Rückspiel am kommenden Dienstag im Rudolf-Harbig-Stadion, bei dem es heißt: „Alles oder Nichts“.
Bildergalerie vom Relegationshinspiel: 1. FC Kaiserslautern - Dynamo Dresden (0:0)
Noch Luft nach oben
Das Hinspiel der Relegation auf dem Betzenberg lockte am Freitagabend über 46.000 Zuschauer auf Deutschlands höchsten Fußballberg. Bereits eine Stunde vor Anpfiff der Partie war die Westkurve eine durchweg gefüllte rote Wand, die schon zu diesem Zeitpunkt begann, das Team lautstark auf die anstehenden 90 Minuten einzustimmen. Doch was die Roten Teufel auf dem grünen Rasen zu bieten hatten, war schlichtweg zu wenig. Fehlenden Kampf hingegen durfte man der Mannschaft nicht absprechen. Im ersten Durchgang hatte der FCK mehr Ballbesitz als die Gäste - und auch die erste gefährlichere Tormöglichkeit konnten die Lautrer für sich verbuchen. Nach Hereingabe durch Marlon Ritter gelang Terrence Boyd eine Direktabnahme aus rund fünf Metern, die jedoch keinen Torerfolg brachte.
Und das war es auch, was die Lautrer das gesamte Spiel über begleitete. Die fehlende Offensivkraft war durchweg zu erkennen, wie auch Kapitän Jean Zimmer nach Abpfiff bestätigte. „Ich denke, dass wir es in allen Punkten schon sehr ordentlich gemacht haben. Wir müssen vorne aber ein Ticken konsequenter werden, um dann eben ein Tor zu schießen.“ Auch Hendrick Zuck bewerte das Spielgeschehen ähnlich. „Der letzte Pass, die letzte Konsequenz hat vor dem Tor gefehlt“, äußerte sich der Linksverteidiger über die fehlende Durchschlagskraft im gegnerischen 16er. Im letzten Drittel wirkte die Mannschaft zu oft harmlos oder gar ideenlos. Auch unnötige Fehlpässe sowie lange Bälle ins Nichts ließen die Pfälzer Gemüter auf den Rängen in der ein oder anderen Situation hochkochen. All das sind Fehler, die es im Hinblick auf Dienstag anzugehen gilt. Eine deutliche spielerische Steigerung muss her, wenn der FCK in Dresden den Aufstieg perfekt machen will.
Schuster statt Antwerpen. Was war anders?
Der Trainerwechsel so kurz vor der Relegation hatte in und rund um Kaiserslautern bekanntlich für mächtigen Wirbel gesorgt. Welche Änderungen nahm Dirk Schuster, der neue Mann an der Seitenlinie, in den wenigen Trainingstagen nach seiner Einstellung vor? Schließlich hatte Schuster angekündigt, nur Impulse zu setzen und nicht alles umzukrempeln. Insgesamt drei Änderungen in der Startelf nahm der Cheftrainer im Vergleich zum letzten Saisonspiel in Köln vor. So durften Daniel Hanslik, Julian Niehues und Jean Zimmer von Beginn an ran. Letzterer erfuhr erst spät von seinem Startelfeinsatz. „Als wir vorhin in der Kabine waren. Das war so um 19:15“, verriet der Lautrer Publikumsliebling im Nachgang des Spiels. Zimmer, der in den vergangenen Monaten mit einer gutartigen Darm-Erkrankung zu kämpfen hatte, freute es daher besonders, das Vertrauen des Trainers bekommen zu haben. „Es war natürlich ein geiles Gefühl, gerade für so ein wichtiges Spiel dann wieder fit zu sein. Dafür habe ich einiges geschwitzt, einiges gearbeitet. Es hat einen Haufen Spaß gemacht und ich glaube, das hat man uns angemerkt."
Spaß gemacht hat am Freitagabend zweifelsohne die Pfälzer Defensive, die im Gegensatz zu den letzten drei Partien unter Marco Antwerpen nichts anbrennen ließ. „Wir haben nahezu keine Chance von Dresden zugelassen, das müssen wir ins Rückspiel mitnehmen. Das müssen wir da genauso machen“, äußerte Zimmer nach dem Spiel. Im Vergleich zur Partie gegen Viktoria Köln, bei der Marco Antwerpen wie gewohnt mit einer Dreierkette agieren ließ, bevorzugte Dirk Schuster in seinem ersten Match als Cheftrainer die Umstellung auf eine Viererkette. Durchweg positiv nahm die Mannschaft die Systemumstellung auf. „Wir haben es im Training trainiert, jeder hat schonmal Viererkette gespielt und das hat heute auch ordentlich funktioniert“, äußerte Hendrick Zuck. Besser als noch zuletzt unter Antwerpen hat gegen Dynamo die Einstellung und Mentalität der gesamten Mannschaft funktioniert. Es war wieder der Wille zu sehen, sich in jeden Zweikampf reinzuwerfen. Die Mannschaft wirkte wach und aktiv. Häufig gelang es dem FCK, in Zweikämpfen dazwischenzukommen und den Dresdnern den Ball abzugewinnen, um dann Konter zu starten, die jedoch zum Leid der Fans nach ohrenbetäubenden Anfeuerungen durch ungenaues Passspiel oftmals scheiterten. Dennoch: Die Roten Teufel haben in diesem ersten Spiel unter dem Strich ein anderes Gesicht gezeigt als in den letzten Wochen. Und das ist es, was man als Fan und Zuschauer anerkennen sollte. Eine Steigerung ist da, der Grundstein für das Rückspiel ist gelegt.
„Wir haben nichts verloren, wir haben nichts gewonnen“
Alle Blicke sind nun auf das Rückspiel in Dresden gerichtet. Die Ausgangslage ist dabei weiterhin komplett offen. Während die Defensive steht, muss an der Offensive in den wenigen Tagen gearbeitet werden. Dennoch gibt es keinen Grund mit hängenden Köpfen nach Dresden zu fahren, so Matheo Raab. Ganz im Gegenteil. „Wir fahren mit breiter Brust dahin“, äußert sich Lauterns Schlussmann. Und das ist das Einzige, was dem FCK jetzt übrigbleibt. Es gilt, die Ruhe vor dem Sturm zu bewahren. "Das Wichtigste sei es, die nächsten drei Tage nahezu jede Sekunde zu nutzen, um zu regenerieren", so Jean Zimmer. Hierbei sei noch einmal klar betont. Es ist noch alles offen! Der Traum vom Aufstieg in die zweite Liga lebt weiterhin. Die Mannschaft wird im Rückspiel ein letztes Mal alles reinhauen für das große Ziel. Unterstützt wird sie wieder einmal - natürlich, wie sollte es anders sein - von einem großen Anhang aus der Pfalz. Also, jetzt in diesen Tagen final alle Kräfte sammeln für den großen Traum: AUFSTIEG 2022!
Quelle: Treffpunkt Betze