Diskussionsthema zum Artikel: Königstransfer gesucht: Der große FCK-Kadercheck (2/2)
Königstransfer gesucht: Der große FCK-Kadercheck (2/2)
Teil II unserer Kaderanalyse: Die Offensivabteilung der Roten Teufel. Auf welchen Positionen gilt es nachzubessern? Und wo ist der FCK bereits richtig gut aufgestellt?
Im ersten Teil unserer Kaderanalyse ging es um die Abwehrrheihe des 1. FC Kaiserslautern. Beim Blick auf die Offensive wiederum lässt sich eines festhalten: Im Gegensatz zur Defensive wurde die gut besetzte Offensive in der vergangenen Saison ihren Ansprüchen gerecht. Mit 57 geschossenen Toren belegte der FCK gemeinsam mit Hannover 96 den siebten Platz. Spannend: Meister St. Pauli traf nur dreimal mehr als die Roten Teufel. Die Offensivabteilung der Pfälzer ist also kein Sorgenkind, dafür ist das defensive Mittelfeld mehr als dünn besetzt. Unter anderem diese Lücke gilt es zu schließen.
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Defensives Mittelfeld: die größte Lücke im Kader
Als der ablösefreie Wechsel von Julian Niehues zum 1. FC Heidenheim bekannt wurde, dürfte der eine oder andere eher gleichgültig reagiert haben. Einerseits verlor der FCK einen jungen Stammspieler mit Entwicklungspotenzial, andererseits konnte der 23-Jährige bis dahin noch nicht vollends überzeugen. Das änderte sich mit der Vertragsunterschrift beim Bundesligisten, von da an steigerte sich der „Sechser“ enorm und zeigte bis zu seiner bitteren Verletzung, dass er auf dem „Betze“ fehlen wird. Mögliche Nachfolger für Niehues sind rar gesät. Sowohl Afeez Aremu und Neuzugang Luca Sirch als auch teilweise Tobias Raschl und Filip Kaloc könnten die Position des einzigen „Sechsers“ einnehmen, sind aber allesamt mit Fragezeichen behaftet. Aremu konnte erst fünf Spiele für die Roten Teufel bestreiten, Luca Sirch hat noch keine Erfahrung auf Zweitliganiveau. Tobias Raschl ist in erster Linie offensiv orientiert, ebenso wie „Notlösung“ Filip Kaloc, der ebenfalls eher eine Reihe weiter vorne angesiedelt ist. Die Gerüchte um Kervin Arriaga von Minnesota United kommen nicht von ungefähr. Kurzum: Hier braucht der FCK definitiv einen Neuzugang, vielleicht sogar eine Art Königstransfer, der für Stabilität sorgt und die geforderte Rolle gut ausfüllen kann.
Zentrales Mittelfeld: Quo vadis, Klement?
Zum Mittelfeld unter Markus Anfang gehören aber auch mindestens ein, oft sogar zwei „Achter“. Hier dürften die Roten Teufel mit dem in der letzten Saison überragenden Marlon Ritter, Filip Kaloc, der seine erste komplette Betze-Saison vor sich hat und bisher schon zu überzeugen wusste, Tobias Raschl, Philipp Klement und sogar Luca Sirch am stärksten besetzt sein. Eigengewächs Basenach wird den Verein voraussichtlich verlassen. Über mögliche Abgänge gibt es nur lose Gerüchte: So wurde Marlon Ritter mit dem HSV in Verbindung gebracht, was sich jedoch nicht bewahrheitete. Klement könnte einen Wechsel anstreben, da sein Status unter den letzten Trainern nicht der beste war. Aber auch er bekommt unter Anfang eine neue Chance. Und wenn der neue Cheftrainer auf Ballbesitzfußball setzt, wäre Klement dafür wie geschaffen. Tendenz: Wenn keiner geht, braucht der FCK hier nicht zwingend Verstärkung.
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Außenbahnen offensiv: Nichts Halbes und nichts Ganzes
Auch die Flügelpositionen gilt es zu besetzen, denn Flanken auf Ragnar Ache werden auch in der kommenden Saison ein probates Mittel sein. Auf beiden Positionen war der FCK bisher recht variabel besetzt, hat aber mit Aaron Opoku und Kenny Redondo nur zwei „echte“ offensive Flügelspieler im Kader. Spieler wie Richmond Tachie, Dickson Abiama und auch Daniel Hanslik wurden in der Vergangenheit zwar auch auf den Außenbahnen eingesetzt, ihre Stärken liegen aber eher im Zentrum. Spannend dürfte die Entwicklung des Eigengewächses Angelos „Gekas“ Stavridis werden, der zuletzt beim FC 08 Homburg in der Regionalliga sieben Scorerpunkte auf dem Flügel sammelte und zur kommenden Saison in die Pfalz zurückkehrt. Ein neuer Flügelspieler, idealerweise mit gutem Stellungsspiel, Dribbelstärke und hoher Flankenqualität, wäre wünschenswert, doch die Prioritäten müssen und sollen zunächst auf anderen Positionen liegen.
Sturm zentral: Unterstützung für Prince Friedel
Überragender Akteur bei den Roten Teufeln war, sofern er gesund war, Ragnar Ache. Bemerkenswert: Ohne den Neuzugang gewann der FCK in der Liga nur das sportlich bedeutungslose Spiel am letzten Spieltag gegen Eintracht Braunschweig. Dass der 26-Jährige, abgesehen von Verletzungen, unersetzlich ist, zeigen seine sehr starken 17 Tore in 29 Einsätzen, was einem hervorragenden Schnitt von 112 Minuten pro Tor entspricht (Platz 2 im Ligavergleich der Spieler mit mehr als einem Tor hinter Tzolis). Wäre da nicht ein großes Aber: Aches Verletzungsanfälligkeit. Und da Tachie (3 Tore, 7 Assists), Hanslik (4 Tore) und Abiama (kein Tor für den FCK) nicht ganz den gewünschten Torriecher mitbringen, muss ein Backup her. Filip Stoijlikovic hätte hier seinen Platz gehabt, doch laut Ex-Trainer Funkel stimmten weder Einstellung noch Leistung - dementsprechend verließ die Darmstädter Leihgabe die Pfalz wieder. Umso weniger überraschte das konkrete Gerücht, dass Ivan Prtaijn (Wiesbaden) auf dem Zettel von Thomas Hengen stand. Dieser entschied sich für Union Berlin, so dass für den FCK das gleiche gilt wie für die deutsche Nationalmannschaft: „Lücke“ auf der Stürmerposition.
Es fehlt noch Qualität im FCK-Kader
Fakt ist: Auf Enis Hajri und Thomas Hengen wartet viel Arbeit. Denn im aktuellen Kader der Roten Teufel gibt es nicht nur genügend Baustellen, es drohen auch noch weitere hinzuzukommen. Denn auch andere Vereine schauen sich um und dürften FCK-Spieler auf dem Zettel haben. Das spricht einerseits für die unbestrittene Qualität des Spielermaterials, kann andererseits aber auch für Unruhe sorgen. Es bleibt abzuwarten, was die unberechenbare Transferperiode bringen wird.