Kosta Runjaic (16.09.2013 - 23.09.2015 als Trainer)


  • Auf den Kopf getroffen, so ist es.
    Ich bin vor ca. 38 Jahren Fan des FCK geworden, vermutlich dem grandiosen Sieg gegen Real Madrid geschuldet. Lautern und 1. Liga, anders kannte ich das nicht. Und jetzt soll ich jetzt der 2.Liga zufrieden sein ? Im Leben nicht !
    Und ja, die 2. Liga ist die Verliererliga und die finanzielle Misere hat sich der Klub selbst eingebrockt, niemand sonst. Deswegen steht es mir auch zu den Verein, seine Strukturen, seine Führung, Trainer und erst recht die Spieler zu kritisieren wenn es das für nötig halte und als langjähriges Vereinsmitglied sowieso.
    Ich bin nicht zufireden mit Liga 2., werde ich nie.


    Völlig richtig, der FCK trägt selbst die Schuld an seiner Lage. Aber dass man in diese Lage kam ist weder die Schuld von Kuntz, noch die von Runjaic oder Schupp. Die sind gekommen, als man da stand wo man jetzt eben steht. Und die versuchen den Verein wieder in bessere Bahnen zu lenken.


    Nun ist eben die Situation wie sie ist und man muss ganz nüchtern sagen, dass es der FCK schwer haben wird in Zukunft Bundesligist zu sein. Weil Vereine wie Leipzig oder Ingolstadt nach oben drängen und die Gelder auch ohne die Bundesliga haben. Damit kann man zufrieden sein oder nicht, aber es wird einfach so kommen. Natürlich, hätte man damals die Fehler nicht gemacht wäre man evtl noch immer Bundesligist. Ist man aber nicht. Und deswegen von den jetzigen Verantwortlichen jede Saison den Aufstieg (und sonst nichts anderes) zu verlangen ist eben an der Realität vorbei. Das "kleine" Darmstadt und der "kleine" KSC leisten eben auch gute Arbeit. Und der FCK ist bei Weitem nicht mehr das, was er mal war. Der FCK ist ein Zweitligist, seit Jahren. Jeder wünscht sich, dass sich das ändert, so bald wie möglich. Aber in der Realität muss man sehen, dass nicht mehr viel von dem da ist, was den FCK mal ausgemacht hat. Und daher kann man auch nicht erwarten, dass es so läuft wie damals. Die Zeiten in denen der FCK zur Bundesliga gehörte sind vorbei. Wenn wir ein wenig Glück haben, können wir es wieder nach oben schaffen. Aber das ist ein Privileg, keine Selbstverständlichkeit. So lange man das nicht erkennt, wird man wohl nie zufrieden werden als FCK-Fan. Der FCK war in seiner Stellung schon immer außergewöhnlich in der Bundesliga und hat außergewöhnliches erreicht. Nur eines ist auch klar, wenn man sich die Umstände bewusst macht: Fehler, vor allem finanzieller Art, kann der FCK einfach viel schwerer auffangen als andere Vereine und das ist der Grund, weshalb der FCK früher oder später immer wieder in der 2. Liga gelandet wäre bzw landen wird. Wir sollten jedes Jahr Bundesliga das wir bekommen genießen und auch alles dafür tun dort spielen zu dürfen.

  • Ja ja , die Realität ist schon etwas wirres.
    Da werden die guten alten Zeiten aufblühen gelassen, die zweifellos vorüber sind.
    Stattdessen werden Phrasen geschwungen das der fck kein Erstligist ist, was auch zweifellos richtig ist, aber das Vereine wie Darmstadt und der KSC auch gute Arbeit machen, was auch zweifellos richtig ist, das es Vereine wie Hoffenheim und Leipzig gibt etc......Auch Hopp saß auf dem Betze un wollte investieren, aber er wurde aus X Gründen quasi zum Teufel gejagt. Für mich der erste von ganz vielen Fehlern.
    Das aber beim fck seit Jahren keine gute Arbeit gemacht wird , wird irgendwie zu spärlich erwähnt. Als Kuntz Übernahm war er nicht an der aktuellen Situation Schuld, völlig richtig. Das er aber nicht wirklich was bewirkt hat , wird auch zu spärlich erwähnt.
    Ganz ganz selten ein Volltreffer bei Verpflichtungen, Trainer die nicht passen und immer die Kampagne Herzblut. Das es aber verdummbeutelt wurde aufzusteigen mangels fehlender Motivation und festhalten an den falschen Spielern, ist anscheinend Nebensache. Warum auch. Soll man sich eventuell an Freiburg, Mainz oder Augsburg orientieren? Die machen es vor wie man auch ohne große finanzielle Mittel wieder recht souverän Bundesliga spielen bzw erreichen kann, auch wenn es dieses Jahr in Freiburg schwerer ist. Da wird sportlich absolut top Arbeit geleistet. Absolut fähig was Management und Transfers angeht.
    Das ist auf beim fck nicht möglich weil die guten Zeitenrum sein sollen? Viel zu einfach und eine von zig Ausreden um über die Inkompetenz hinweg zu täuschen.
    Natürlich ist es schwerer als früher, aber es ist nicht unmöglich , auch nicht für den fck. Solange man aber Spieler verpflichtet wie Ariel und Shechter z.b , die eine enorme Summer kosten, diese dann aber nie wirklich integriert, vlt auch weil sie nicht zum fck passen ( wieder schlechte Transferpolitik) , wird man es schwer haben. Natürlich gilt das auch für Verpflichtungen wie Schulze, Karl, Formitschow, Löwe, Jessen.....oh weh, wieder eine ungenügende Transferpolitik, anscheinend mangels Fachkompetenz.
    Meiner Meinung nach kommt der fck erst wieder auf einen gemeinsamen Nenner wenn Herr R. weg ist und auch Kuntz weniger zu sagen hat.


    Es ist nicht unmöglich in die Bundesliga aufzusteigen , es ist unmöglich wie dumm man es verspielt und sich dann in Interviews gibt. (Siehe Kuntz, Herr R. , Löwe und Karl )

  • Das aber beim fck seit Jahren keine gute Arbeit gemacht wird , wird irgendwie zu spärlich erwähnt. Als Kuntz Übernahm war er nicht an der aktuellen Situation Schuld, völlig richtig. Das er aber nicht wirklich was bewirkt hat , wird auch zu spärlich erwähnt.


    Inwiefern wird das zu spärlich erwähnt? Die Kritik an Kuntz zu Zeiten als er auch den Posten des Sportdirektors inne hatte kam quasi von allen Seiten. Bis auf paar wenige Ausnahmen, ich nenne sie mal die "Kritiklosen", hat doch wirklich jeder FCK-Fan gefordert, dass ein Sportdirektor kommen soll. Aus eben den von dir genannten Gründen, die sportliche Kompetenz hat gefehlt bei Kuntz, auch gepaart mit einer Arbeitsbelastung in zu vielen Bereichen.


    Zu behaupten es habe sich nichts(!) verbessert seit Kuntz da ist finde ich schlicht unfair. Er hat viel bewirkt und viele Dinge deutlich verbessert. Schon alleine die Tatsache, dass die Stadionmiete jetzt angepasst wurde für erste und zweite Liga ist ein überlebensnotwendiger Schritt für uns gewesen. Denn wir müssen einfach davon ausgehen, dass die Zukunft mehr zweite als erste Liga für uns bereit hält. Darüber hinaus hat man angefangen wieder deutlich mehr in die Jugend zu investieren (-> NLZ). Das sind aber eben Dinge, die nicht "von heute auf morgen" funktionieren. Klar, die hätte man vielleicht früher angehen können. Und das ist sicherlich etwas, über das man diskutieren kann. Aber letztlich muss man auch die Entwicklung sehen, die im Verein stattgefunden hat. Damals nach dem Aufstieg mit Kurz wollte man einfach den Klassenerhalt sichern und hat daher mehr Geld in den Kader gesteckt. Das hat ein Jahr funktioniert. Im zweiten Jahr ging es voll nach hinten los. Wobei ein Abstieg ja da schon vor der Saison nicht unwahrscheinlich schien und entsprechend berücksichtigt wurde. Danach wollte man versuchen den Wiederaufstieg so schnell wie möglich zu erreichen - das hat nicht geklappt mit Foda. Im Nachhinein kann man dann wieder sagen, dass das relativ kurzfristig gedacht war und genau das haben viele FCK-Fans auch kritisiert. Dann kam die Änderung der Strategie nachdem der Aufstieg auch letzte Saison nicht hingehauen hat. Für mich die völlig nachvollziehbare Entscheidung. Denn jedes Jahr seit dem Abstieg hört man, dass man sofort wieder aufsteigen MUSS. Aber ist das wahr? Ist das aus wirtschaftlichen Gesichtspunkten wirklich der einzige Weg um langfristig konkurrenzfähig zu bleiben? Und was passiert, wenn man diesen Weg nach 3 oder 4 Jahren nicht mehr gehen KANN, weil das Geld fehlt? Deswegen haben wir den neuen Weg eingeschlagen. Etat verkleinern, auf junge und entwicklungsfähige Spieler setzen, weniger Risiko bei Transfers eingehen. Die eigene Jugend vermehrt einsetzen. Dieses Konzept ist jetzt im ersten Jahr, dass man hier noch keine Flut von Jugendspielern im Profikader hat ist ja logisch. Ich glaube lediglich Jacob, Schindele und Osei Kwadwo waren Amateure/Jugendspieler, die nicht schon letzte Saison zumindest mal dabei waren. Wenngleich man auch sagen muss, dass sich einer wie Zimmer erst dieses Jahr so entwickelt hat und auch einer wie Orban noch einen Sprung gemacht hat. Wie dem auch sei, wichtig ist für einen Verein wie den FCK die langfristige Perspektive. Und da sehe ich uns deutlichst besser aufgestellt als zu Beginn der Ära Kuntz. Was nicht heißt, dass alles gut ist was Kuntz macht. Ist es ganz offensichtlich nicht. Aber die Strukturen wachsen wieder. Wir haben mit Schupp einen, der jetzt nach seinem ersten Jahr so richtig drin ist und die Fäden in der Hand halten kann. Ob Runjaic Trainer bleibt oder nicht wird sich zeigen, jedoch haben wir hier einen gravierenden Vorteil gegenüber den letzten Jahren. Das Konzept steht! Der Trainer wird passend zum Verein geholt und nicht die Philosophie des Trainers im Verein umgesetzt. Es sollte klare Vorgaben geben. Deswegen wäre ein Trainerwechsel, sollte er denn kommen, auch besser durchführbar. Aber das ist halt nur möglich, weil Kuntz (und jetzt zum Teil auch Schupp) diese Vorarbeit geleistet haben. Und Runjaic den Weg bedingungslos mitgegangen ist. Ich erinnere mal daran, dass Runjaic nicht nur die Abgänge wie Idrissou hinnehmen musste, sondern auch mit Torrejon und Lakic die beiden Kapitäne während der Saison gingen. Er hat sich nicht beschwert, er hat die Situation des Vereins akzeptiert und arbeitet mit dem was er hat. Und das Ergebnis auf Basis dieser Entwicklung finde ich gut, egal ob es zum Aufstieg reicht oder nicht. Auch wenn es aufgrund der verspielten Ausgangssituation extrem ärgerlich und fahrlässig gewesen wäre.


    Und da Freiburg erwähnt wurde. Ich hab von denen mal ein Statement gelesen wo es darum ging was passiert wenn sie absteigen. In Freiburg sieht man da kein Problem. Man sieht sich nicht zwingend als Bundesligist, man sieht sich unter den 20-25 besten Vereinen Deutschlands (den genauen Wortlaut kenne ich nicht mehr). Das heißt, dass ein Abstieg verkraftbar ist, solange man in der Folgesaison wieder um den Aufstieg mitspielen kann. So ist deren Planung ausgelegt, so ist der Kader ausgelegt, so laufen die Investitionen. Manchmal läuft es unerwartet gut, manchmal so wie diese Saison. Trotzdem weiß man genau, dass man langfristig immer wieder Probleme haben wird in der Bundesliga zu bleiben, wenn man keine großen Gelder investiert. Und das wollen sie nicht, weil sie kein Geld ausgeben wollen das sie nicht haben. Freiburg ist ja auch einer der Vereine, der ein Verein bleiben möchte. Und sie leben mit den Konsequenzen. Solange wir beim FCK auch keine Investoren im großen Stil wollen, sind wir in der gleichen Lage. Sauber wirtschaften, kleine Sprünge machen, Spieler ausbilden. Und genau da hin gehen wir jetzt. Ob es aus finanziellen Zwängen heraus geschehen ist oder weil man den Weg aktiv so einschlagen wollte? Ich glaube nicht, dass finanzielle Zwänge DIESES Jahr der Grund waren. Aber wie ich oben erwähnte. Wenn man die vergangenen beiden Jahre finanziell auch noch 1-2 Jahre länger hätte stemmen müssen, dann wäre das vielleicht einfach nicht mehr gegangen. Das Risiko den Verein in den Abgrund zu treiben wäre dann einfach zu groß. Aber wenigstens hat man den Kurs gewechselt bevor ernsthafte Probleme auftraten.


    Ich erwähne nochmal, dass meine Kommentare zur finanziellen Situation auf dem beruhen, was ich so als durchschnittlicher FCK-Fan mitbekomme. Ich weiß nicht was hinter den Kulissen so abgeht.

  • @ Gonzo


    Klasse Beitrag ich mag Leute die Ihre Argumente auch begründen.
    Es ist einfach raus zu schreien das alles Scheiße ist und alles ganz anders laufen müsste, doch wenn man dann frägt wie? Kommt nichts.
    Du versuchst immer deine Argumentation sachlich da zu legen, was dir auch meistens gut gelingt.
    Weiter so!!!

  • @Gonzo ein Top Post der sehr zum nachdenken anregt.
    Und wer ehrlich ist sieht das genauso wie du. Welcher Trainer z.b. hätte diesen Prozeß mitgemacht, hat er nicht sogar das Risiko das ein Trainer seinen Namen kaputt macht ?, das ganze hätte auch nach hinten gehen können wie viel vor der Saison dachten. Jetzt aber hat Runjaic mit der Mannschaft einen vorderen Platz inne, vllt. sogar einen Aufstiegsplatz das müssen wir noch bis Sonntag abwarten. Die Gefahr des Imageverlustes bestand auch bei Schupp als er hier anheuerte aber er schaffte es eine gute Truppe zusammenzustellen. Das hier, wie bemängelt wird, auch Leihspieler dazu gehören ist wohl der finanziellen Situation geschuldet und wird für die kommende Saison wohl auch so sein. Man muss davon abgehen das für gestandene Spieler der FCK nicht mehr die Adresse ist den der Verein zu früheren Zeiten inne hatte heute gehört da schon eine Portion Überzeugungskraft dazu überhaupt Spieler an den Betze zu holen. Hätten wir in dieser Saison einen einstelligen Tabellenplatz zwischen 6 und 9 erreicht wären viele damit zufrieden gewesen, jetzt aber da wir kurz vor Toreschluß den Aufstieg event. verpassen haben einige, u.a. auch ich, derart gegen Trainer und Mannschaft geschossen was letztlich nicht so ernst erscheint das vieles doch aus Enttäuschung geschrieben wurde. Aber noch ist es ja möglich die Hoffnung stirbt zuletzt.

  • Wenn wir am Sonntag den Aufstieg verpassen sollten werde ich natürlich sehr traurig sein... aber Leben geht weiter und FCK existiert weiter. Und es darf von mir aus auch mit Kosta Runjaic weiter gehen. Mir ist im Leben bisher eins klar geworden:


    Erwartungen und Ansprüche sind keine Garantie und kein Recht das diese in Erfüllung gehen - das Leben ist manchmal hart und manchmal gut zu einem. Man sollte dankbar sein für jeden Tag an dem man gesund ist und den FCK in der 2. Bundesliga oben sehen kann. Das alles ist eben nicht so selbstverständlich wie man das manchmal vielleicht denkt. Und wenn wir noch aufsteigen dann dürfen wir genauso dankbar sein, denn solche Momente gibt es nur wenige im Leben und man sollte sehen das sie nicht selbstverständlich sind und nur von kurzer Dauer.

  • Zitat

    Welcher Trainer z.b. hätte diesen Prozeß mitgemacht, hat er nicht sogar das Risiko das ein Trainer seinen Namen kaputt macht ?,


    Jeder, der noch keinen Namen hat. Was hat Runjaic zu verlieren? Einen Ruf hat er doch noch gar nicht.
    Wenns nicht klappt, sind die Schiedsrichter, die Unerfahrenheit der Spieler und die mangelnde Chancenverwertung schuld.

  • Und immer sinnlos draufkloppen wenns um Runjaic geht.

    "Wo Licht ist ist auch Schatten.
    Auf die Sonne folgt der Regen, mein Leben ist ein Fluch und Segen.
    Du darfst auf die Fresse fallen, Gewinner stehen wieder auf nur Verlierer bleiben liegen.
    Mund abwischen weiter gehen, ihr werdet mich von hinten sehen!"