Michael: Wenn du dir zum Beispiel anhörst was gestern Rangnick im AS zur Aufgabe der Trainer gesagt hat wird klar, dass es um tägliche, intensive Auseinandersetzung und Überzeugung der Spieler geht. Man hat ihn danach gefragt wie das mit den Auseinandersetzungen zwischen ihm und den Trainern ausschaut und darauf hat er betont, dass alle erfolgreichen Trainer sehr eigensinnig und meinungsstark sind. Das kann ich bei unserem Softie auf der Trainerbank beim besten Willen nicht erkennen.
Bei uns wurde in zwei Jahrzehnten auf das eindrucksvollste bewiesen, dass es über Charakter und Eigenmotivation der Spieler überhaupt nicht funktioniert. Wenn man Glück hat und tatsächlich noch eine Saison Anlauf auf einen Aufstieg nehmen darf, willst du es aber erneut über den viel beschworenen Charakter wuppen, bei dem sich das Team selber pusht????
Das halte ich ehrlich gesagt für eine sehr sehr schlechte Idee. Man muss statt dessen endlich ein klares Spielsystem definieren, festlegen und einen Trainer suchen der genau das als sein Credo sieht. Anschließend gilt es das System auf den Platz zu bringen, unabhängig vom eigenen Spielermarterial und Gegner, ich denke das ist ein neuer Ansatz. Die Ausrichtung weg vom Gegner, volle Konzentration auf das eigene Spielsystem, durchboxen der Spielphilosophie gegen alle Widerstände.
Die Ergebnisse werden folgen, ab dem Moment wenn eine Mannschaft auf dem Betze steht die nur das Ziel hat den Gegner aus dem Stadion zu ballern werden die Leute zurückkommen. Das hat übrigens nur bedingt was mit Ergebnissen zu tun, die Zuschauer wollen bei uns Hexenkessel und Spektakel sehen, das gilt es zu bieten. Das war die DNA des FCK, das muss sie wieder werden und warum soll das unmöglich sein? Das haben viel kleinere Clubs auch schon gepackt, man muss es wollen und vor allem aktiv was dafür tun.
Es geht nur mit Leuten an der Spitze die gemeinsam Ziele forumlieren und diese verfolgen. Schau dir bitte an was unsere Verantwortlichen kommunizieren, fragst du drei Leute nach den Zielen für die nächste Saison erhältst du drei verschiedene Antworten. Es braucht daher eine starke Persönlichkeit die den Sauhaufen so richtig aufräumt.
In zwei Jahrzehnten lag die Priorität nicht auf dem wesentlichen, nämlich der Mannschaft und dem Fußball den sie anzubieten hat, sondern ausschließlich dem eigenen Ego der Verantwortlichen und so wird das, wenn genau das nicht umgehend geändert wird, auf Sicht nichts mehr mit erfolgreichem Fußball in Lautern.