Antwerpen und Döpper entlassen - Dirk Schuster wird Nachfolger

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    Hengen: „Ich kann den Shitstorm aushalten“

    Noch 10 Tage hat das neue Trainergespann um Dirk Schuster Zeit, die Mannschaft auf die Relegation vorzubereiten. Indes äußert sich Hengen zu seiner unpopulären Entscheidung.


    Das Chaos am Betzenberg ist perfekt. Nachdem in den vergangenen Tagen etliche Gerüchte rund um die Person Marco Antwerpen und dessen Zukunft beim FCK die Runde machten, zog die Führungsebene am Dienstag Nachmittag endgültig die Reißleine. Thomas Hengen beendete die Zusammenarbeit mit dem Cheftrainer sowie mit Co-Trainer Frank Döpper. Grund dafür scheinen neben der Talfahrt der vergangenen drei Niederlagen in Folge auch wochenlange interne Diskrepanzen gewesen zu sein. Antwerpen selbst ging noch am Morgen von einem Verbleib bei den Roten Teufeln aus. Zeitgleich mit der Entlassung gab der 1. FC Kaiserslautern mit Dirk Schuster den direkten Nachfolger bekannt. Schuster übernimmt das Team anderthalb Wochen vor dem so wichtigen ersten Relegationsspiel gegen Dynamo Dresden. Auch bei einem Verbleib in der 3. Liga soll Schuster Trainer der Roten Teufel bleiben. Heute Mittag leitete er erstmals ein Training auf dem grünen Rasen im Fritz-Walter-Stadion. Bei der anschließenden Pressekonfernz standen Schuster sowie der in den sozialen Medien stark in der Kritik stehende Thomas Hengen Rede und Antwort.

    Erstes Training unter Dirk Schuster


    Es ist nicht alles Gold was glänzt,“ analysiert Schuster seine Eindrücke nach der ersten Einheit auf dem Trainingsplatz. Das jedoch sei für eine erste Trainingseinheit durchaus normal. Dennoch habe der neue Cheftrainer eine Mannschaft vorgefunden, die mit sehr viel Eifer, Elan und Enthusiasmus auf dem Platz stand. „Am Anfang war es ein bisschen zäh und sehr ruhig. Wir haben eingefordert, dass die Mannschaft laut sein muss, dass sie sich gegenseitig helfen und unterstützen muss.“ Bei einem Trainerwechsel gehe immer ein gewisser Ruck durch die Mannschaft. Jeder könne sich zeigen, jeder bekäme eine Chance und keiner werde ausgegrenzt, so der neue Cheftrainer.

    Relegation gegen Dynamo Dresden – „Wir wissen, was uns erwartet“


    Im Hinblick auf die beiden anstehenden Relegationsspiele äußert sich Schuster sehr selbstbewusst und verweist in Sachen 'Aufstiege' auf seine eigenen gesammelten Erfahrungen. „Sascha Franz und ich haben das schonmal geschafft, damals gegen Arminia Bielefeld mit Darmstadt 98. Wir wissen was uns erwartet. Wir wissen, dass 50.000 hier sein werden. Wir wissen aber genauso, dass in Dresden die Fans und die Mannschaft alles geben werden“, äußert Schuster. Die Relegation sieht der neue Chefcoach als Chance und Möglichkeit, die man positiv einschätzen und angehen sollte. „Man muss positiv nach vorne denken und sich auf diese zwei überragenden Spiele freuen und darauf, dass man jetzt nach wie vor alles selber in der Hand hat,“ so Schuster.

    Thomas Hengen über die Gründe der Entlassung


    Geschäftsführer Thomas Hengen skizzierte zunächst die Geschehnisse bezugnehmend zum Auftreten der Mannschaft im Spiel gegen Viktoria Köln und dem generellen „extremen Leistungsabfall“ der letzten Wochen. Mit Blick auf die Partie in Köln kritisiert Hengen die Spielweise und die Art und Weise, wie man sich gegen den Abstiegskandidaten präsentierte. „Wir reißen uns den Arsch nicht auf, wir haben keinen Mut und haben schon fast Angst gegen einen Abstiegskandidaten. Eine indiskutable Leistung.“ Ein Punkt, der Hengen nach der Niederlage in Köln ganz besonders störte, waren die zahlreichen Gerüchte um einen möglichen Trainerwechsel, die schon kurz nach Spielende gestreut wurden.


    Ausschlaggebend für den letztendlichen Trainerwechsel war dann eine Beiratssitzung, bei der laut Hengen alles abgelaufen sei, wie sich das gehöre. „Von fünf Stimmen gab es nur eine Enthaltung und der Rest war dafür, dass wir einen Impuls brauchen, einen extremen Impuls, um den Turnaround zu kriegen.“ Hengen ergänzt aber auch, dass es eine verdammt unpopuläre Entscheidung gewesen sei und er sich das auch nicht leicht gemacht habe. Er betont zudem, dass es bei dieser Entscheidung nicht um einzelne Personen gehe, sondern um den Erfolg des Vereins. Hengen weiß um das Unverständnis vieler im Anbetracht der Entscheidung, mit der Kritik könne er aber umgehen. „Ich kann den Shitstorm aushalten, ich habe ein breites Kreuz. Aber wenn es um die Familie geht, wenn es meine Kinder betrifft, dann fasst mich das sehr an. Das gehört sich nicht, dass man dann eine Familie angreift.“

    Hengen über die letzte Chance aufzusteigen


    Die erste Kontaktaufnahme zu Dirk Schuster und Co-Trainer Sascha Franz gab es nach Aussage Hengens erst am Montag. Am selbigen Tag traf man sich kurzfristig, um über die Trainer-Thematik zu beraten. „Es freut mich riesig, dass wir ein erfahrenes Trainerteam gewinnen konnten, die vom ersten Eindruck sofort Feuer und Flamme waren, die sofort die Bereitschaft gezeigt haben." Beide Trainer haben eine solche Situation schon selbst erlebt und mitgemacht. "Jetzt geht es darum, diesen Impuls auch wirklich umzusetzen, um positive Gefühle - darum, den ganzen Verein zu einen, zu stärken und jeden zu unterstützen. Hier geht es wirklich um die Zukunft des Vereins. Da muss ich jedes Prozent aus den Spielern herauskitzeln, was wir in den letzten drei Wochen leider nicht geschafft haben", so Thomas Hengen.


    Quelle: Treffpunkt Betze


    Die Pressekonferenz im Videstream:


  • wahrscheinlich, aber ich denke es bedarf mehr als 3 negative Spiele um einen Trainer der noch aufsteigen kann zu entlassen.

    Das glaubt ja keiner.

    ganz sicher wäre M.A. nicht entlassen worden, wenn wir auf Platz 5 ständen, aber nun kann in 2-Endspielen die 2.Liga erreicht werden, das ist eine neue,

    finanziell deutlich bessere Spielrunde, als die jetzige ! Da galt es jetzt; "Sekt oder Selters" und die Führung möchte die Chance nutzen ! Ich finde dies o.k.

  • Ich finde es konnte halt nicht weitergehen wie seit WW. Wenn Sie diese Lösung als beste gefunden haben müssen Sie sich daran orientieren und abwarten. Ich sehe den Verein und so hat er für mich in der Relegation bessere Chancen.

  • Eins muss ich aber zu der PK auch sagen. Dass Hengen die Trainersuche erst nach der Analyse in Gang gesetzt hat und Schuster rein zufällig beim letzten Dresden Spiel da war das klingt nicht ungedingt glaubhaft.

    Wahrscheinlich hatte er sich sich schon Gedanken gemacht, wen er im Fall des Falles anrufen könnte. Und Schuster kannte er ja.

    Das Geheimnis des Fußballs ist der Ball (Fußballweisheit von Uwe S.)

  • is doch egal wie es für dich klingt...

    Die haben es auf der PK relativ gut und verständlich erklärt. Da jetzt wieder irgendwas reininterpretieren ist einfach nur unseriös.

    Jetzt gilt es den Fokus auf das Spiel in 9 Tagen zu richten. Die Mannschaft, den neuen Trainer, den Verein irgendwie mal zur Ruhe kommen lassen und kein weiteres Öl ins Feuer gießen. Daher... bis in 9 Tagen 👋

  • "den verein irgend wie mal zur ruhe kommen lassen"! der ist gut! wer schaft denn regelmässig für unruhe? das ist doch wohl der verein. der ist alleine für die unruhe verantwortlich

  • Ganz klar … Hengen muss seinen Hut nehmen wenn die Relegation verloren wird!!. Da gibt’s für seine lächerliche Aktion dann keine Ausrede mehr. Einen Trainer zu entlassen weil Laufwerte und zweikampfstatistiken nicht mehr stimmen ist ein Witz. Er sollte sich fragen ob die Mannschaft nicht aufsteigen will weil Dreiviertel seines Teams nicht in Liga 2 zum Zug kommt. Kingenburg, Redondo, Zimmer, Hanslik um nur einige zu nennen werden sich einen neuen Arbeitgeber suchen müssen. …. Die haben keinen Bock auf Aufstieg. Mit der Aktion hat Hengen den Abstieg nächste Saison zu verantworten

  • mal das Wesentliche (Ironie)

    ich bin überrascht, dass DS da in ADIDAS Tretern über den Platz schlumpft :D

    "Die Menschen wissen im Moment nicht wohin mit ihrer Liebe. Sie möchten dafür wenigstens ab und zu ein Fußballküsschen bekommen. Dafür werden sie den Klub weiterhin unterstützen müssen, auch in holprigen Zeiten" !! (Marcel Reif, kicker, 10.10.16)