Diskussionsthema zum Artikel: Weltweit auf Platz vier: Die FCK-Momente 2023
Weltweit auf Platz vier: Die FCK-Momente 2023
34 von möglichen 102 Punkten holte der FCK im Jahr 2023. Eine Bilanz, die an längst vergessene Zeiten erinnert. Wir lassen das FCK-Jahr 2023 noch einmal Revue passieren.
Oberflächlich betrachtet gleicht die Formkurve des 1. FC Kaiserslautern im Kalenderjahr 2023 eher einer Geraden. Von links oben nach rechts unten. Doch so einfach ist es nicht. Der FCK war wieder einmal mehr Garant für eine Achterbahnfahrt. Zu Beginn des Jahres schien der Durchmarsch möglich, dann folgte Tristesse im Mittelmaß, gefolgt von einem fulminanten ersten Saisonviertel, das sogar kurzzeitig die Tabellenführung einbrachte, bevor der Absturz bis an den Rand der Abstiegszone begann. Doch ist diese Momentaufnahme Realität oder nur die Talsohle vor dem nächsten Gipfelsturm? Fragen über Fragen, auf die wir wohl auch in diesem zweiteiligen Jahresrückblick keine Antworten finden werden. In einer Statistik sind die Roten Teufel immerhin ganz weit vorne: 43.016 Zuschauer pilgerten im Schnitt auf den Betzenberg. Damit belegt der FCK den vierten Platz in der weltweiten Besuchertabelle aller zweiten Ligen. Und damit zum ersten Teil unseres Jahresrückblicks mit den Monaten Januar bis Juni.
Januar 2023: Der Zug, der Zug, der Zug hat keine Bremse!
Wie in jedem Jahr begann unmittelbar nach den Silvesterfeierlichkeiten das große Treiben auf dem Transfermarkt. Für Don Hengen und Dirk Schuster hieß das im Januar 2023 endlich den Wunschtransfer einzutüten. So wechselte Nicolai Rapp, als "Sechser" mit reichlich Vorschusslorbeeren ausgestattet, auf Leihbasis von Werder Bremen zum FCK. Gleichzeitig konnten die Arbeitspapiere von Marlon Ritter und Boris Tomiak verlängert werden, während Maximilian Hippe, Anas Bakhat, Muhammed Kiprit und René Klingenburg eine Luftveränderung nahegelegt wurde. Das Sahnehäubchen zu Beginn des Jahres waren jedoch 8.000 Fans und eine grandios aufspielende FCK-Mannschaft beim Rückrundenauftakt in Hannover. Und spätestens mit dem Last-Minute-Transfer von Nicolas de Préville stellte sich die Frage: Wer will diesen FCK noch stoppen? Eine Frage, die sich im Laufe des Kalenderjahres übrigens noch öfter stellte, aber zum Leidwesen vieler immer relativ schnell beantwortet wurde.
Februar 2023: Laut(r)er Frust breitet sich aus
Philipp Herchers 3:1 im Niedersachsenstadion sollte nämlich nicht nur bis zum Auswärtsspiel in Nürnberg, das allerdings erst für Mitte Mai terminiert war, das letzte Fernschusstor der Roten Teufel in dieser Saison sein - es war auch das für den gleichen Zeitraum letzte Auswärtstor überhaupt. Die bis dahin erfolgreichste Mannschaft auf fremden Plätzen verlor ihre Selbstverständlichkeit, mit der sie bis dahin von Auswärtssieg zu Auswärtssieg marschiert war und rund um den Betzenberg Euphorie und Träume von einer möglichen Rückkehr in die Bundesliga entfacht hatte. Die Spiele beim FC St. Pauli und in Paderborn holten auch die größten Optimisten auf den Boden der Tatsachen zurück, und wie es in Kaiserslautern so üblich ist, machte sich erstmals seit langer Zeit wieder etwas Frust breit. Langweiliges Mittelmaß mit einem ungefährdeten Klassenerhalt reicht eben nicht. Entweder man ist im Freudentaumel oder zu Tode betrübt - dazwischen gibt es beim FCK leider nichts.
März 2023: Der FCK hält an der 40-Punkte-Marke fest
Seit den Aufstiegsfeierlichkeiten nach den beiden Relegationsspielen gegen Dynamo Dresden wurde in Kaiserslautern die 40-Punkte-Marke als großes Ziel für die erste Zweitligasaison nach vier Jahren Drittligatristesse ausgegeben. Ein Ziel, das für einen Aufsteiger verständlich ist, das aber auch eine Mannschaft lähmen kann, wenn es trotz einer hervorragenden Entwicklung nicht korrigiert wird. Trotz der plötzlichen Auswärtsschwäche des FCK standen die Roten Teufel nach dem Heimsieg gegen Fürth mit 38 Punkten kurz vor dem Klassenerhalt, was Dirk Schuster aber nicht von seinem gebetsmühlenartigen 40-Punkte-Vortrag abbringen konnte. Ein Thema, das den gesamten März in Kaiserslautern bestimmen sollte. Mit einem 2:2 gegen den späteren Absteiger Sandhausen und dem fulminanten Last-Minute-Ausgleich gegen den späteren Meister aus Heidenheim wurde der berühmte Bock umgestoßen und die magische Punktegrenze endlich geknackt.
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April 2023: Ein „Dreier“ für Betze-Herzen
Nach der obligatorischen Auswärtspleite in Braunschweig stand im April eines der Spiele an, auf das man sich nach der feststehenden Rückkehr in die zweite Liga so gefreut hatte. Der Hamburger SV gab sich im Fritz-Walter-Stadion die Ehre, was die Lautrer Fans dazu veranlasste, diesen Spieltag zum „Tag der Tradition“ zu erklären. Vor ausverkauftem Haus und einem grandiosen Rahmenprogramm wurde dem ewigen Aufstiegsfavoriten aus Hamburg die Laune gründlich verdorben und die dringend benötigten Punkte gingen nicht in den Norden, sondern blieben in Kaiserslautern. Es sollte der letzte Saisonsieg der Roten Teufel bleiben, der dafür umso eindrucksvoller zu Stande kam. Auch wenn das trostlose Unentschieden in Regensburg und vor allem die Heimniederlage gegen Rostock absolut vermeidbar waren, konnten die Fans der Roten Teufel insgesamt zufrieden auf den bisherigen Saisonverlauf und den sicheren Klassenerhalt zurückblicken.
Mai 2023: Die Heimkehr der Helden
Im Mai jährte sich zum 25. Mal eine der größten Sensationen des deutschen Fußballs. Und mittendrin war natürlich der 1. FC Kaiserslautern. In der Saison 1997/98 marschierte das Team von Otto Rehhagel als Aufsteiger zur Deutschen Meisterschaft und bewies damit, dass in der Pfalz auch mal das Unmögliche möglich ist. Vor dem Heimspiel gegen Arminia Bielefeld wurden die Helden von damals auf dem Betzenberg empfangen und von den Fans gefeiert. Angeführt von König Otto persönlich folgten auch Spieler wie Marian Hristov, Pavel Kuka oder Miro Kadlec der Einladung zu diesem besonderen Event. Für die Mannschaft von Dirk Schuster hielten sich die Feierlichkeiten in diesem Monat jedoch in Grenzen. Lediglich beim 3:3 in Nürnberg wurde das Punktekonto der Roten Teufel noch einmal etwas aufgefüllt, bevor der FCK mit drei Niederlagen in Folge in die Sommerpause taumelte.
Juni 2023: Aufgalopp in Übersee
Mitte Juni war es wieder soweit: Trainer Dirk Schuster scharte seine Mannschaft um sich und bat zum Tanz. Der FCK-Tross absolvierte sein Sommertrainingslager in den Vereinigten Staaten und konnte so auch die Marke „FCK“ in Übersee ein wenig vermarkten. Durch die Nähe zum größten US-Militärstützpunkt außerhalb der USA in Ramstein verfügen die Roten Teufel ohnehin über eine bestehende Fanbase in den Staaten. Mit auf die Reise gingen auch die ersten Neuzugänge des 1. FC Kaiserslautern. Vom Absteiger aus Regensburg wechselte Innenverteidiger Jan Elvedi in die Pfalz und mit Tymoteusz Puchacz wurde ein „Bad Boy“ mit Betze-Mentalität vom Bundesligisten und Champions-League-Teilnehmer Union Berlin ausgeliehen. Weitere Neuzugänge sollten noch folgen - zumal Abgänge wie Robin Bormuth, Nicolas de Préville, Dominik Schad oder Nicolai Rapp kompensiert werden mussten.
Der zweite Teil unseres Jahres-Rückblicks mit den Monaten Juli bis Dezember erscheint am morgigen Mittwoch.