Beiträge von Dirk

    Diskussionsthema zum Artikel: Roundhouse-Kick: Hört ihr die Kurve schrei'n?


    Roundhouse-Kick: Hört ihr die Kurve schrei'n?

    Heute im Roundhouse-Kick: Frisches Blut zum Restart, unnötige Störfeuer im Netz, Reisegruppe „Rot-Weiß-Rot“, ein neues Teufelsbündnis und ein Weltmeister im Wartestand.


    Hashtag der Woche: #reinenervensache. Fünf lange Wochen hatte man gehofft, die Roten Teufel würden gestärkt aus der Winterpause kommen und allen zeigen, dass die Schwächephase im Herbst nur eine Momentaufnahme war. Das Erwachen war bitter. Eine nach wie vor nur bedingt zweitligataugliche Defensivleistung und offensive Bemühungen, die fast schon an Hilflosigkeit grenzten, zogen mit dem 0:2 beim FC St. Pauli die logische Konsequenz nach sich. Statt jetzt aber die Nerven zu verlieren und durch blinden Aktionismus noch mehr Unruhe in den ohnehin schon harten Abstiegskampf zu bringen, wäre es für alle Beteiligten - also auch für die Fans - besser, zusammenzurücken und gemeinsam zu versuchen, sich aus der Situation zu befreien. Alles was rund um den Betzenberg und in der letzten Woche sonst noch wichtig war - hier in unserem Wochen-Rückblick.

    1. Onkel Toms Einkaufzettel

    Thomas Hengen war zu Gast im SWR Sport-Podcast „Nur der FCK“, wo er auf das Trainingslager in Belek zurückblickte und verriet, dass er vom Klassenerhalt seiner Mannschaft überzeugt ist. Mit den Verpflichtungen von Ronstadt, Stojilkovic, Simakala, Abiama und Kaloc habe man in der Winterpause auch viel Geld in die Hand genommen, nun müssten Ergebnisse her. Warum allerdings bis auf Kaloc ausschließlich Offensivspieler verpflichtet wurden, erschließt sich dem Betrachter nur bedingt. Schließlich kassierten die Roten Teufel in jedem Punktspiel mindestens ein Gegentor und stellen damit die zweitschlechteste Abwehr der Liga. Vielleicht kommt ja noch ein sechster Mann.


    Aufholjagd oder Abstiegskampf? FCK-Boss Thomas Hengen ist überzeugt vom Klassenerhalt

    2. Fake-News

    Nach der 0:2-Niederlage beim FC St. Pauli lagen vielerorts die Nerven blank. Was einige „Fans“ daraus machten, war allerdings ein eher unrühmliches Schauspiel, mit dem sich auch FCK-Geschäftsführer Thomas Hengen auseinandersetzen musste. Denn einige Stimmungsmacher versuchten, die allgemeine Enttäuschung über den Fehlstart ins neue Jahr für sich zu nutzen und verbreiteten in den sozialen Medien gezielt Falschmeldungen, die ein zerrüttetes Verhältnis zwischen Trainer und Mannschaft belegen sollten. Was solche Aktionen bezwecken, bleibt ein Rätsel. Wirklich hilfreich sind sie jedenfalls nicht.


    Thomas Hengen: "Das hat uns schockiert"


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    3. Wir sind von der Westkurv', ihr wisst schon

    Bei jedem Auswärtsspiel des 1. FC Kaiserslautern rollt eine rot-weiße Karawane durch die Republik, die es in dieser Form nur selten gibt. Leider sind seit einiger Zeit nur noch die wenigsten Fahrten zu den Gastspielen der Roten Teufel vergnügungssteuerpflichtig. Dennoch nehmen die FCK-Fans nach wie vor jede Reise in Kauf, um ihre Mannschaft lautstark zu unterstützen und nach vorne zu peitschen. Für die jeweiligen Hausherren könnte es schlimmer kommen. Denn zusammen mit dem FC Schalke 04 und dem Hamburger SV füllt der FCK regelmäßig den kompletten Gästeblock und spült so ordentlich Geld in die meist klammen Kassen. Jetzt müssten auf der Heimreise nur mal wieder Punkte mit an Bord sein.


    Schalke, HSV und Kaiserslautern sorgen stets für volle Gästeblöcke

    4. Wir buchen, Sie fluchen – nicht!

    Der FCK geht in vielen Bereichen neue Wege. Jüngstes Beispiel ist die frisch geschlossene Partnerschaft der Roten Teufel mit der Hamburger Agentur Onside Sports. Die Nordlichter haben sich auf die Organisation von Trainingslagern, Testspielen und Turnieren spezialisiert. Bereits die Lautrer USA-Reise zu Saisonbeginn und das Wintertrainingslager in Belek wurden von Onside geplant und durchgeführt, nun soll die Zusammenarbeit auf Dauer angelegt werden. Da der neue FCK-Partner bereits mit 25 nationalen und internationalen Profivereinen zusammenarbeitet, dürfte sich für die Lautrer durch die Kooperation ein ganz neues Netzwerk mit vielen Möglichkeiten eröffnen. Auf ein gutes Gelingen!


    FCK schließt Partnerschaft mit Onside Sports

    5. Coach Miro

    Miroslav Klose würde gern als Trainer Fuß fassen. Eigenen Aussagen zufolge hat sich der WM-Rekordtorschütze zuletzt intensiv mit einem möglichen Engagement bei Eintracht Braunschweig, Hansa Rostock oder natürlich auch dem FCK auseinandergesetzt. Die Roten Teufel, in deren Umfeld man übrigens immer noch darauf wartet, dass Klose, wie 2010 angekündigt, seine Karriere in Kaiserslautern beendet, entschieden sich Anfang Dezember allerdings für Dimitrios Grammozis. Für Klose kein Grund verärgert zu sein. Im Gegenteil: Ganz Sportsmann wünscht er dem Lautrer Trainer viel Erfolg bei seiner Arbeit. Vielleicht klappt es ja beim nächsten Mal!


    Zweitliga-Klubs im Blick: Klose bietet sich für neuen Job an


    In diesem Sinne: Isses Läwe noch so trieb, immer hoch die Gellerieb!

    Diskussionsthema zum Artikel: FCK zu Gast am Millerntor: Ein Ausfall und die Qual der Wahl


    FCK zu Gast am Millerntor: Ein Ausfall und die Qual der Wahl

    Die Roten Teufel reisen am Samstag zum Rückrundenauftakt zum FC St. Pauli. Personell kann Dimitrios Grammozis fast aus dem Vollen schöpfen.


    Direkt zu Jahresbeginn ist der zuletzt in Punktspielen arg gebeutelte 1. FC Kaiserslautern beim Aufstiegsaspiranten FC St. Pauli zu Gast. Nach acht Punktspielen ohne dreifachen Punktgewinn stehen die Roten Teufel vor Beginn der zweiten Saisonhälfte mit dem Rücken zur Wand und müssen so schnell wie möglich die Wende schaffen. Nur ein Punkt vor Relegationsplatz 16 und lediglich vier Punkte vor dem ersten direkten Abstiegsplatz lassen am Betzenberg die Alarmglocken läuten. Der erste Schritt in die richtige Richtung soll bereits in der Hansestadt gemacht werden. FCK-Cheftrainer Dimitrios Grammozis ist nach einer intensiven Vorbereitungsphase zuversichtlich, dass dieses Vorhaben gelingen kann.

    „Wir sind der FCK, wir können auch was!"


    Wir als Profisportler haben immer den Anspruch an uns selbst, jedes Spiel gewinnen zu wollen und dabei eine gute Art und Weise zu zeigen“, gibt der Coach einen Einblick, welche eigene Erwartungshaltung die Roten Teufel haben. Gleichzeitig warnt er aber auch vor den Stärken des Gegners. „St. Pauli verfügt über eine sehr stabile Mannschaft. Sie werden bis zum Ende ein gewichtiges Wort um den Aufstieg mitreden. Sie haben eine gute Mischung aus Spielstärke, Ballbesitz und einer Zielstrebigkeit, was wir versuchen müssen, mit unserer Aggressivität zu verhindern“. Nichtsdestotrotz soll seine Mannschaft selbstbewusst in die Begegnung gehen und auch beim Zweitplatzierten zeigen, dass man um jeden Meter kämpfen will. „Die Mannschaft soll mutig spielen. Ich will, dass unsere Mannschaft nach Hamburg fährt und sich sagt: Wir sind der FCK, wir können auch was!

    Afeez Aremu fehlt gesperrt


    Durch die Transferoffensive von FCK-Geschäftsführer Thomas Hengen, der lediglich die Abgänge von Terrence Boyd und Lex-Tyger Lobinger gegenüberstehen, hat Dimitrios Grammozis ein Luxusproblem. Er verfügt über einen sehr breit aufgestellten Kader, der ihm nahezu komplett zur Verfügung steht. Lediglich Afeez Aremu, der noch zwei Spiele seiner Rotsperre absitzen muss, wird am Millerntor nicht dabei sein können. Alle anderen Spieler, auch der zuletzt angeschlagene Ragnar Ache, sind einsatzbereit.


    Auf die Reiselust der FCK-Anhänger ist auch im neuen Jahr Verlass. Für die Begegnung am Millerntor wurde das Gästekontingent erneut voll ausgeschöpft, sodass 2.811 Fans ihre Roten Teufel nach Hamburg begleiten werden.


    Quelle: Treffpunkt Betze

    Diskussionsthema zum Artikel: Roundhouse-Kick: Neues Jahr, neues Glück?


    Roundhouse-Kick: Neues Jahr, neues Glück?

    Heute im Roundhouse-Kick: Zweifelhafte Urteile, neue Teamstrukturen, Sympathieträger auf Abwegen und herrlich torpedierte Wahlen zum Nationalspieler des Jahres.


    Hashtag der Woche: #happynewyear. Eine Winterpause voller guter und schlechter Nachrichten rund um den FCK neigt sich dem Ende zu. Don Hengen hat sich auf dem Transfermarkt ausgetobt und mit Stojilkovic, Simakala, Abiama, Ronstadt und Kaloc gleich fünf Spieler von einem Engagement am Betzenberg überzeugen können. Terrence Boyd hat mit seinem zwar durchaus verständlichen, aber für einige auch unverständlichen Wechsel zu Waldhof Mannheim den Beweis geliefert, dass man sein Trikot mit keinem anderen Namen als Fritz Walter beflocken lassen sollte. Und auch das letzte Vorbereitungsspiel gegen Drittliga-Tabellenführer Dynamo Dresden ging so richtig in die Hose. Zum Glück sind die Roten Teufel seit dem 1:2 in Braunschweig ohne Pflichtspielniederlage, so dass man sich mit breiter Brust auf das Gastspiel beim FC St. Pauli vorbereiten kann. Alles was rund um den Betzenberg und in der letzten Woche sonst noch wichtig war - hier in unserem Wochen-Rückblick.

    1. Ich mach mir die Welt, wie sie mir gefällt

    Die obersten Hüter von Anstand und Moral in deutschen Fußballstadien haben gnadenlos zugeschlagen. Fortuna Düsseldorf wurde vom Sportgericht des Deutschen Fußball-Bundes wegen diverser Unsportlichkeiten zu einer Geldstrafe von insgesamt 13.300 Euro verurteilt. Unter anderem wurde der Flaschenwurf im Heimspiel gegen den 1. FC Kaiserslautern mit diesem Urteil geahndet, was der Glaubwürdigkeit der Institution nicht gerade zuträglich ist. Unter dem Strich bleibt für den neutralen Beobachter die Erkenntnis, dass der DFB sich scheut, bei solchen Vorfällen selbst aktiv zu werden. Stattdessen schiebt man die Verantwortung lieber auf die Vereine und verhöhnt die Geschädigten obendrein noch mit einem lächerlichen Strafmaß. Man darf gespannt sein, wie ähnlich gelagerte Vorfälle in Zukunft sanktioniert werden.


    13.300 Euro Strafe für Fortuna Düsseldorf

    2. Der Geist von Belek

    Nachdem Thomas Hengen seinen ersten Kaufrausch auf dem Transfermarkt etwas stillen konnte, liegt es nun an Dimitrios Grammozis aus den Individualisten ein schlagkräftiges Kollektiv zu formen. Dass noch nicht alle Abläufe reibungslos funktionieren und die Feinabstimmung bei den Roten Teufeln noch verbesserungswürdig ist, erscheint durchaus nachvollziehbar. Viel wichtiger sind im Moment aber teambildende Maßnahmen, um die neuen Spieler möglichst schnell zu integrieren. In dieser Hinsicht ist der FCK-Coach mit seiner Mannschaft sehr zufrieden und sieht sie auf einem guten Weg zu einer eingeschworenen Truppe. Wenn sich jetzt noch die ersten Erfolgserlebnisse einstellen, steht einer erfolgreichen Rückrunde nichts mehr im Wege.


    FCK-Coach Dimitrios Grammozis: So schlagen sich die Winter-Neuzugänge


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    3. Goodbye Terrence

    Es hatte sich seit Tagen abgezeichnet und man konnte sich langsam an den Gedanken gewöhnen, bevor die Protagonisten ernst machten: Terrence Boyd verließ den FCK und wechselte seiner Familie zuliebe in die Nachbarstadt von Ludwigshafen. Ein nicht ganz unproblematischer Vereinswechsel, der auch durch Boyds „Lautre“-Tattoo, das er sich nach dem Zweitligaaufstieg hatte stechen lassen, befeuert wurde. Der Stürmer ließ nun verlauten, dass er sich keineswegs für seine FCK-Vergangenheit schäme, aber aus Respekt vor seinen neuen Fans künftig mit langen Ärmeln auflaufen wolle. Damit dürften nun endgültig alle zufrieden sein, so dass man Boyd für seine Zukunft nur das Beste wünschen kann.


    Wegen FCK-Tattoo: Mannheims Boyd will langärmlig spielen

    4. Galopper des Jahres

    Kurzzeitig kam der Verdacht auf, der DFB könnte Humor haben. Glücklicherweise konnte das Missverständnis schnell aufgeklärt und die Wahl von Emre Can zum Nationalspieler des Jahres relativiert werden. Zwei deutsche X-User hatten ihre Follower dazu aufgerufen, für den Dortmunder Holzfuß zu stimmen und so dafür gesorgt, dass Niclas Füllkrug und Jamal Musiala das Nachsehen hatten. Dabei hätte das Abstimmungsverhalten durchaus noch etwas kontrollierter ausfallen können. Knapp 65 Prozent für Can klangen dann doch etwas unglaubwürdig. Topfavoriten für das nächste Jahr sind übrigens Dieter Eilts und Heiko Westermann.


    Emre Can wird bei torpedierter Wahl »Nationalspieler des Jahres«


    In diesem Sinne: Isses Läwe noch so trieb, immer hoch die Gellerieb!

    Diskussionsthema zum Artikel: Miroslav Kadlec: „Die Westtribüne ist einzigartig“


    Miroslav Kadlec: „Die Westtribüne ist einzigartig“

    Drei Fragen, drei Antworten: Ex-FCK-Profi Miroslav Kadlec über seine schönsten Erfahrungen im Trikot der Roten Teufel, seine berufliche Laufbahn und die Bedeutung der Fans.


    Er war einer der gefürchtetsten Standardschützen der Bundesliga in den 90er Jahren, zweifacher Deutscher Meister und DFB-Pokalsieger mit dem FCK, WM-Viertelfinalteilnehmer 1990 und Vize-Europameister 1996 mit Tschechien. Wenn sich ein ehemaliger FCK-Spieler in die Herzen der Fans gespielt hat, dann ist es auf jeden Fall Miroslav Kadlec. Heute arbeitet er als Spielerberater in seiner Heimat und blickt immer wieder gerne auf seine Zeit als Roter Teufel zurück.

    „Ich freue mich, Teil der erfolgreichen Zeit gewesen zu sein“


    Treffpunkt Betze: Hallo Miroslav, du bist einer der erfolgreichsten Spieler in der Geschichte des 1. FC Kaiserslautern. Insgesamt konntest du zwischen 1990 und 1998 zwei Meisterschaften, einen DFB-Pokalsieg, einen Supercup-Sieg und eine Zweitliga-Meisterschaft mit den Roten Teufeln feiern. Welcher dieser Erfolge ist dir am meisten in Erinnerung geblieben und was macht ihn so besonders?


    Miroslav Kadlec: Natürlich freue ich mich sehr, Teil dieser erfolgreichen Zeit in der Geschichte des FCK gewesen zu sein. Jeder Erfolg war etwas Besonderes für den Verein und die gesamte Region, doch der Aufstieg und der anschließende Durchmarsch zum Deutschen Meister 1998 ist etwas so Außergewöhnliches, dass man es einfach nicht vergisst. Das war ein historischer Moment. Nicht nur für die FCK-Familie, sondern für ganz Deutschland! Und jedes Mal, wenn ich Deutschland besuche und dabei ist es egal wo, erinnern sich viele Menschen daran und gratulieren mir. Auch deshalb ist der 1. FC Kaiserslautern einfach unsterblich.


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    „Ich wollte endlich sesshaft werden“


    Treffpunkt Betze: Dich hat es nach deiner Karriere nie in das Trainergeschäft gezogen, du bist stattdessen Spielerberater geworden. Hat es dich nie gereizt, deine Erfahrungen als Coach an jüngere Spieler weiterzugeben?


    Miroslav Kadlec: Nach meiner Karriere habe ich überlegt, welchen Weg ich einschlagen soll. Wenn ich Trainer geworden wäre, hätte ich natürlich den Anspruch gehabt, so hoch wie möglich zu arbeiten. Und das hätte wieder bedeutet, in Hotels zu wohnen und vielleicht Jahr für Jahr umzuziehen. Ich war 19 Jahre lang Profispieler und wollte nach meiner Karriere endlich sesshaft werden. Der Weg ins Spielermanagement hat mir das ermöglicht, das hat für mich einfach perfekt gepasst.

    „Die Faszination wird von Generation zu Generation weitergegeben“


    Treffpunkt Betze: Dem FCK und seinen Fans eilt der Ruf voraus, gerade am Lautrer Betzenberg für die Gegner durchaus furchteinflößend zu sein. Hast du das in deiner Zeit auch so erlebt? Und worin siehst du diesen Mythos begründet?


    Miroslav Kadlec: Die Atmosphäre auf dem Betzenberg ist berühmt und vor allem die Westtribüne ist einzigartig. Die Stimmung in diesem Stadion kann einen tragen und beflügelt die Mannschaft in kritischen Situationen. Ich glaube, dass die Fans ihre Faszination für diesen Verein von Generation zu Generation weitergeben. Ich erinnere mich an eine Zeit, in der wir fast zwei Jahre lang zu Hause nicht verloren haben. Für unsere Gegner war es sehr schwer, bei uns zu punkten. Die Fans waren immer unser zwölfter Mann - und ich glaube, das sind sie auch heute noch für ihre Mannschaft.


    Mein erstes Spiel auf dem Betzenberg wird mir immer in Erinnerung bleiben. Es war der zweite Spieltag und wir hatten Eintracht Frankfurt zu Gast. Ich habe nach einer Viertelstunde mein erstes Bundesligator geschossen, übrigens per Freistoß (lacht), und zum ersten Mal gespürt, was es heißt, in Kaiserslautern zu spielen.

    Diskussionsthema zum Artikel: Betze Background: Die Kopfkino-Regisseure


    Betze Background: Die Kopfkino-Regisseure

    Ein Blick hinter die Kulissen: Treffpunkt Betze durfte Marco Menches und Tom Mihanovic bei ihrer ehrenamtlichen Tätigkeit als Blindenreporter über die Schulter schauen.


    Marco, Tom, Thomas, Jonathan und Thorsten bilden das Blindenkommentatoren-Team des 1. FC Kaiserslautern. Von ihrer ehrenamtlichen Tätigkeit profitieren nicht nur die sehbehinderten Gäste im Fritz-Walter-Stadion. Auch die bis zu 10.000 Hörerinnen und Hörer des FCK-Fanradios können dank der fünf Ehrenamtlichen hautnah am Spielgeschehen der Roten Teufel dabei sein und erhalten einen sehr authentischen Bericht über das Geschehen auf dem Betzenberg. Treffpunkt Betze-Redakteur Dirk durfte die Jungs einen Tag lang begleiten und einen Blick hinter die Kulissen werfen.

    „Wir projizieren mit unseren Worten einen Film in den Kopf“


    Ich habe mich schon lange nicht mehr so auf ein Heimspiel gefreut wie auf das gegen Hertha BSC Berlin. Nicht etwa, weil es das Punktspieldebüt von Dimitrios Grammozis als FCK-Cheftrainer war oder weil mit der „Alten Dame“ zweifellos ein echtes Zweitliga-Schwergewicht auf die Roten Teufel wartete - nein, ich war an diesem Tag mit Marco Menches verabredet. Er ist Teil des FCK-Fanradios und damit einer von fünf ehrenamtlichen Blindenkommentatoren auf dem Betzenberg. In allen Stadien der 1. und 2. Bundesliga sowie in einigen der 3. Liga können sehbehinderte Fans dank dieser speziellen Reporter die Spiele ihrer Vereine in Originalatmosphäre genießen und so hautnah dabei sein, wenn Siege gefeiert und Niederlagen bedauert werden.


    Marco hat zwar keine journalistische Ausbildung genossen, sieht sich aber als Vertriebsmitarbeiter und ehemaliger Spieler und Jugendtrainer des SV Rodenbach durchaus in der Lage, viel und fachlich fundiert zu reden. Und das ist eine der Voraussetzungen, die man als Teil des Kommentatorenteams für sehbehinderte Stadionbesucher mitbringen muss. „Unsere Zuhörer verlassen sich darauf, dass wir mit unseren Worten einen Film in ihren Kopf projizieren. Wir versuchen dafür zu sorgen, dass im Kopf die Bilder entstehen, die die anderen Zuschauer sehen können“, erklärt mir Menches auf dem Weg zur Kommentatorenkabine, die sich hoch oben unter dem Dach der Südtribüne befindet. Einmal im Jahr findet eine zweitägige Fortbildung auf Bundesebene statt, bei der sich alle Blindenkommentatoren Deutschlands treffen, austauschen und Hilfestellung bekommen. Wie Marco erklärt, bekommen die Ehrenamtlichen dort quasi einen Werkzeugkoffer an die Hand, aus dem sie vieles für ihre Reportagen ableiten und nutzen können.


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    Man muss ein Verständnis für die kleinen Dinge entwickeln, die ein Bild vervollständigen können. Dinge, die wir aus dem Augenwinkel wahrnehmen, gehen Sehbehinderten verloren. Aus '´Puchacz bekommt den Ball auf der linken Seite, setzt sich gegen zwei Gegenspieler durch und flankt von der Grundlinie vor das Tor auf Boyd', wird in unserem Kommentar 'Puchacz steht etwa zwei Meter hinter der Mittellinie völlig frei, im Hintergrund gestikuliert Dimitrios Grammozis wild mit den Armen. Krahl schaut nach oben, sieht den polnischen Nationalspieler genau im richtigen Moment starten und wirft ihm den Ball präzise zu. Puchacz nimmt den Ball mit der Brust an, läuft auf den ersten Gegenspieler zu, macht erst einen, dann zwei Übersteiger, spielt so den Berliner Rechtsaußen Winkler aus, kann durch sein hohes Tempo auch seinen defensiven Teamkollegen Jonjoe Kenny einfach überlaufen und steuert nun auf seiner linken Außenbahn auf die Grundlinie zu. Er blickt auf, sieht den mitgelaufenen Terrence Boyd und schlägt eine perfekte Flanke genau auf den Kopf des am Elfmeterpunkt lauernden US-Amerikaners'", gibt Menches einen kurzen Einblick in die unterschiedlichen Herangehensweisen.

    „Du brauchst nach ein paar Minuten eine kurze Pause“


    Für einen Kommentator allein wäre eine Spielreportage in dieser Form allerdings nicht machbar. „Du brauchst nach ein paar Minuten eine kurze Pause, denn die präzise Beschreibung des Spielgeschehens ist schon sehr anspruchsvoll und fordernd“, erklärt Marco, während er mir seinen heutigen Partner am Mikrofon vorstellt. Tom Mihanovic ist gebürtiger Lautrer, hat in der Jugend sogar für den FCK gespielt und ist auch heute noch absolut fußballverrückt. Gemeinsam mit Marco geht er die Aufstellungen der beiden Mannschaften durch und erstellt der Einfachheit halber eine taktische Grundaufstellung der beiden Teams. Beide haben sich zur Vorbereitung auf ihren heutigen Einsatz natürlich auch das erst drei Tage zurückliegende DFB-Pokal-Achtelfinale der Hertha gegen den HSV angeschaut und sind erst einmal erleichtert, dass Fabian Reese und Haris Tabakovic zunächst nur auf der Bank sitzen. Tom ist genau wie Marco mit voller Leidenschaft bei der Sache und beide freuen sich, dass das letzte Heimspiel des Jahres nun endlich losgeht.


    Ich habe Glück. Die Mannschaft von Dimitrios Grammozis legt los wie die Feuerwehr. Den Jungs von Pal Dardai ist die Pokalschlacht gegen den HSV deutlich anzumerken, was die Roten Teufel von Beginn an auszunutzen versuchen. Taktisch und kämpferisch sehr diszipliniert gehen die Lautrer das Spiel an und zwingen die Berliner immer wieder zu Fehlern. Marco und Tom fiebern mit und schaffen es mit ihren Kommentaren, das Feuer vom Spielfeld auf die Zuhörer überspringen zu lassen. Nach einer guten Viertelstunde wird es richtig laut in der Kommentatorenkabine. „Jaaaaaaaa, Toooor durch Touré!“ jubelt Marco stimmgewaltig ins Mikrofon, während das ganze Stadion auf dem Kopf steht. Der zu diesem Zeitpunkt hochverdiente Führungstreffer des FCK sorgt für beste Laune und nur zu gerne hätten Marco oder Tom weitere Tore für die Männer in Rot bejubelt. Leider konnte die Überlegenheit in der ersten Halbzeit nicht in weitere Treffer umgemünzt werden, so dass es mit dem 1:0 in die Pause geht.


    Foto: Treffpunkt Betze


    Zumindest für Tom bedeutet die Unterbrechung eine kurze Verschnaufpause. Marco hingegen unterhält sein Publikum weiter und gibt mir in diesem Zusammenhang die Gelegenheit, unser Online-Magazin vorzustellen. Kurz vor Beginn der zweiten Halbzeit teilt mir Marco mit, dass er etwas früher gehen muss und ich seinen Part als Co-Kommentator von Tom dann übernehmen soll. Etwas überrascht versuche ich mich aus der Situation zu retten, doch Marco gibt mir mit einem Augenzwinkern zu verstehen, dass er an dieser Stelle nicht kompromissbereit ist. Ich beruhige mich selbst, rede mir ein, dass ich schließlich nicht auf den Mund gefallen bin und freunde mich mit der Rolle, die in wenigen Minuten auf mich zukommt, etwas an. Wie könnte ich mich besser in die Arbeit der beiden hineinversetzen, als es selbst auszuprobieren?

    Das Ende der eigenen Spontanität


    Dann kommt der große Moment: Afeez Aremu hat seinen Gegenspieler Klemens, wie Menches es ausdrückt, „weggeflext“. Der gerade erst eingewechselte Mittelfeldspieler sieht folgerichtig die rote Karte und Marco nutzt die kurze Spielunterbrechung, um sich zu verabschieden und mir sein Headset zu überreichen. Tom schildert den Zuhörern noch kurz die Situation und bittet mich wenige Spielsequenzen später einen Freistoß für den FCK zu kommentieren. Da stehe ich nun. Headset auf dem Kopf, das Mikro offen und die Menschen wollen etwas hören. So einfach, wie man das manchmal vor dem Radio sitzend vermutet, ist es plötzlich gar nicht mehr. Zaghaft versuche ich das Geschehen und die Position des Balles zu veranschaulichen. Ich beschreibe, wie Tomiak anläuft (später am Abend werde ich feststellen, dass meine Augen der Entfernung nicht mehr ganz so gewachsen waren und es eigentlich Puchacz war) und den Ball relativ zentral auf Gästekeeper Ernst schießt, so dass dieser keine Probleme hat, die Kugel aufzunehmen.


    Es fällt mir von Minute zu Minute leichter, Toms Sidekick zu sein, auch wenn ich das Gefühl habe, relativ oft an die Grenzen meiner Spontaneität zu stoßen. Leider gibt das Spiel seit dem Platzverweis von Aremu nicht mehr viel her, um das FCK-Herz höher schlagen zu lassen. Eher im Gegenteil. Nachdem die Berliner in der zweiten Halbzeit sehr schnell ausgleichen, setzt Kempf mit dem 1:2 in der 81. Minute noch einen drauf. Eigentlich ein Tag zum Vergessen. Allerdings nicht für mich. Ich durfte zwei außergewöhnliche Menschen kennenlernen, die ehrenamtlich einen grandiosen Job machen und dadurch andere Menschen darin unterstützen, eine Barriere abzubauen. Zumindest für 90 Minuten. Respekt für dieses Engagement!

    Diskussionsthema zum Artikel: Das Höllenfeuer neu entfacht: FCK-Jahresrückblick, Teil II


    Das Höllenfeuer neu entfacht: FCK-Jahresrückblick, Teil II

    Das Jahr begann mit Aufstiegsträumen und endete mit Abstiegsängsten. 2023 war ein turbulentes Jahr für den 1. FC Kaiserslautern. Teil II unseres Jahresrückblicks 2023.


    Im gestrigen Teil unseres Jahresrückblicks haben wir uns mit der Talfahrt der Roten Teufel in der Rückrunde der vergangenen Saison beschäftigt. Bei allem Unmut, der in Teilen sicherlich auch berechtigt war, stand am Ende eine sorgenfreie Aufstiegssaison, die viele Konkurrenten gerne für sich in Anspruch genommen hätten. Dennoch bleiben in der Rückschau besorgniserrengende Zahlen und Statistiken: 34 von 102 möglichen Punkten, ein Punkteschnitt von 1,0 und mit insgesamt 61 Gegentoren die zweitschlechteste Defensive des Jahres 2023. Im heutigen zweiten Teil unserer Jahresrückschau blicken wir auf die Monate Juli bis Dezember 2023 zurück und betrachten vor allem aus sportlicher Sicht die Vorrunde des berühmten „zweiten Jahres“. Stimmung und Highlights waren auf dem Betze wie immer garantiert.

    Juli 2023: Ein Prinz zum Verlieben


    Händeringend suchte Thomas Hengen nach einer Alternative zu Terrence Boyd. Zu sehr waren die Roten Teufel im Sturmzentrum auf den Spieler des Jahres der Treffpunkt Betze-Leser angewiesen. Man wollte sich breiter aufstellen und für den Fall einer Formkrise oder einer Verletzung des Mittelstürmers gewappnet sein. Mit Ragnar Ache gelang es dem „Don“ schließlich, einen echten Unterschiedsspieler nach Kaiserslautern zu locken, und er sollte nicht enttäuscht werden. Schon bei seinem ersten Kurzeinsatz gegen den FC St. Pauli zeigte der Mittelstürmer, was in ihm steckt - so lernten die Fansihren „Krieger“ schnell lieben. Einziger Wermutstropfen des Tages war die 1:2-Auftaktniederlage gegen die Hanseaten. Aber was soll's? Nach nur einer Niederlage brennt in Kaiserslautern doch noch kein Baum - noch nicht!

    August 2023: Die Rückkehr der Unschlagbaren


    Das Gastspiel zur besten Sendezeit am Samstagabend auf Schalke hätte das erste Highlight der noch jungen Saison werden sollen. Leider wurde es zum Alptraum. Zuerst verfiel die komplette Hintermannschaft in einen kollektiven Tiefschlaf und zwang Andreas Luthe zu einer recht robusten Notbremse, die schließlich mit einem Platzverweis geahndet wurde. Dann sah Boris Tomiak seine zweite Gelbe Karte und in doppelter Überzahl gelang es den an diesem Abend völlig überfordert wirkenden Schalkern sogar, die Mannschaft von Dirk Schuster zu besiegen. Mit null Punkten aus zwei Spielen ging es in die erste Runde des DFB-Pokals und eine bedrohliche Stimmung machte sich breit. Nach dem Pflichtsieg in Koblenz folgte das richtungsweisende Punktspieldebüt gegen Elversberg. Eine weitere Niederlage hätte das Fass wohl schon früh in der Saison zum Überlaufen gebracht. Doch die Roten Teufel hielten dem Druck stand. Einem 3:2 gegen die Saarländer folgte ein Auswärtssieg in Paderborn. Und mit den Neuzugängen Nicola Soldo und Afeez Aremu sollte auch die Abwehr endlich stabilisiert werden.

    September 2023: Ein wilder Ritt nach oben


    Schorle oder Ur-Pils, Pferdefrikadelle oder Teufelswurst, Westkurve oder Südtribüne? Alles Schnulli-Bulli, auf dem Betzenberg gab es im September nur die eine, alles beherrschende Frage: Krahl oder Luthe! Nach Ablauf der Rotsperre des Altmeisters war die Spannung groß, welcher Torhüter den Vorzug erhalten würde. Ganz untypisch für Dirk Schuster fiel die Wahl auf den jungen Keeper, der sich bis dahin als zuverlässiger Ersatzmann ausgezeichnet hatte. Mit ihm im Tor setzten die Roten Teufel plötzlich zum Höhenflug an. Die Heimspiele gegen Nürnberg und Rostock wurden gewonnen, von den Auswärtsspielen in Karlsruhe und Osnabrück wurde jeweils ein Punkt mit in die Pfalz gebracht. Mit breiter Brust marschierte der FCK von Aufgabe zu Aufgabe und machte in der Tabelle Platz um Platz gut. Wurde noch vor wenigen Wochen in den sozialen Medien der sichere Untergang prophezeit, war nun (mal wieder) allen klar: Dieser FCK ist fast nicht mehr aufzuhalten!


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    Oktober 2023: Ein Spitzenteam, eine Flasche und ein Absturz


    Der 9. Spieltag wurde mit einem absoluten Topspiel eröffnet. Der FCK empfing Hannover 96 und dem Sieger winkte für eine Nacht der Platz an der Sonne. Der neue Tabellenführer hieß an diesem Abend natürlich Kaiserslautern und die Roten Teufel waren endgültig im Kreis der Spitzenmannschaften angekommen. Mit breiter Brust reiste der Lautrer Tross zum nächsten Saisonhighlight nach Düsseldorf - und bekam dort eine harte Lektion in Sachen Cleverness erteilt. Ohne zu wissen, warum, lagen die Männer von Dirk Schuster nach nur einer halben Stunde mit 3:0 in Front. Allerdings wurde der letzte Treffer von Marlon Ritter zum symbolischen Wendepunkt im Saisonverlauf der Männer in Rot. Beim gemeinsamen Torjubel auf dem Spielfeld wurde Ragnar Ache von einem Flaschenwerfer, der vermutlich erst wenige Volltreffer in seinem bisherigen Leben vollbracht hat, am Kopf getroffen. Fatalerweise entschieden sich die Verantwortlichen das Spiel fortzusetzen, Ache verletzte sich nur wenige Minuten später am Sprunggelenk und der unaufhaltsame FCK-Lauf fand sein Ende. Ab diesem Moment setzte eine tabellarische Talfahrt ein, die selbst die ältesten Roten Teufel noch kaum erlebt hatten.

    November 2023: Schusters Ende


    Wenigstens der DFB-Pokal sorgte in der dunklen Jahreszeit für etwas gute Laune auf dem Betzenberg. Die in der Bundesliga stark schwächelnden Kölner wurden in der zweiten Runde zwar etwas glücklich, aber letztlich verdient mit 3:2 besiegt, zudem bescherte die Losfee der Mannschaft von Dirk Schuster mit dem 1. FC Nürnberg ein weiteres Duell auf Augenhöhe im Kampf um den Einzug ins Viertelfinale. In der Liga konnten die Roten Teufel die Herzen ihrer Fans allerdings immer weniger erwärmen. Der Heimniederlage gegen Fürth folgte eine weitere Klatsche in Wiesbaden und spätestens die 0:3-Pleite gegen Holstein Kiel brachte das Fass zum Überlaufen. Thomas Hengen schob die Misserfolgsserie auf seinen Trainer und entschied sich zu einem äußerst fragwürdigen Zeitpunkt, seinen Cheftrainer samt Co vor die Tür zu setzen. Mit einer Interimslösung sollte beim Auswärtsspiel in Magdeburg zunächst die Wende geschafft werden.

    Dezember 2023: Alles wird gut – hoffentlich!


    Der Ausflug in die MDCC-Arena verlief aber auch ohne Schuster so erfolgreich wie fast immer. Nach einer äußerst dürftigen Vorstellung kassierten die Roten Teufel eine 1:4-Klatsche und es war klar, dass auf den neuen starken Mann an der Seitenlinie viel Arbeit zukommen würde. Nach den Absagen von Enrico Maaßen, Michael Wimmer und dem Vernehmen nach auch Miro Klose wurde Dimitrios Grammozis von Thomas Hengen als neuer Trainer vorgestellt. Die Präsentation einer Wunschlösung hätte wohl anders ausgesehen. Dennoch ging der ehemalige Lautrer Mittelfeldspieler hochmotiviert an seine neue Aufgabe und schaffte es zumindest im Pokalspiel gegen den 1. FC Nürnberg, seiner Mannschaft die berühmten Betzetugenden näher zu bringen. Der Sieg gegen den Club und der damit verbundene Einzug ins Viertelfinale des DFB-Pokals sollte jedoch nur ein Strohfeuer sein. Ein äußerst unglücklicher Spielverlauf im letzten Heimspiel des Jahres gegen Hertha BSC Berlin und eine weitere indiskutable (Nicht-)Leistung in Braunschweig spülten den FCK an den Rand der Abstiegsplätze.


    Ab jetzt kann es eigentlich nur noch aufwärts gehen. Auf ein gutes neues Jahr!

    Diskussionsthema zum Artikel: Weltweit auf Platz vier: Die FCK-Momente 2023


    Weltweit auf Platz vier: Die FCK-Momente 2023

    34 von möglichen 102 Punkten holte der FCK im Jahr 2023. Eine Bilanz, die an längst vergessene Zeiten erinnert. Wir lassen das FCK-Jahr 2023 noch einmal Revue passieren.


    Oberflächlich betrachtet gleicht die Formkurve des 1. FC Kaiserslautern im Kalenderjahr 2023 eher einer Geraden. Von links oben nach rechts unten. Doch so einfach ist es nicht. Der FCK war wieder einmal mehr Garant für eine Achterbahnfahrt. Zu Beginn des Jahres schien der Durchmarsch möglich, dann folgte Tristesse im Mittelmaß, gefolgt von einem fulminanten ersten Saisonviertel, das sogar kurzzeitig die Tabellenführung einbrachte, bevor der Absturz bis an den Rand der Abstiegszone begann. Doch ist diese Momentaufnahme Realität oder nur die Talsohle vor dem nächsten Gipfelsturm? Fragen über Fragen, auf die wir wohl auch in diesem zweiteiligen Jahresrückblick keine Antworten finden werden. In einer Statistik sind die Roten Teufel immerhin ganz weit vorne: 43.016 Zuschauer pilgerten im Schnitt auf den Betzenberg. Damit belegt der FCK den vierten Platz in der weltweiten Besuchertabelle aller zweiten Ligen. Und damit zum ersten Teil unseres Jahresrückblicks mit den Monaten Januar bis Juni.

    Januar 2023: Der Zug, der Zug, der Zug hat keine Bremse!


    Wie in jedem Jahr begann unmittelbar nach den Silvesterfeierlichkeiten das große Treiben auf dem Transfermarkt. Für Don Hengen und Dirk Schuster hieß das im Januar 2023 endlich den Wunschtransfer einzutüten. So wechselte Nicolai Rapp, als "Sechser" mit reichlich Vorschusslorbeeren ausgestattet, auf Leihbasis von Werder Bremen zum FCK. Gleichzeitig konnten die Arbeitspapiere von Marlon Ritter und Boris Tomiak verlängert werden, während Maximilian Hippe, Anas Bakhat, Muhammed Kiprit und René Klingenburg eine Luftveränderung nahegelegt wurde. Das Sahnehäubchen zu Beginn des Jahres waren jedoch 8.000 Fans und eine grandios aufspielende FCK-Mannschaft beim Rückrundenauftakt in Hannover. Und spätestens mit dem Last-Minute-Transfer von Nicolas de Préville stellte sich die Frage: Wer will diesen FCK noch stoppen? Eine Frage, die sich im Laufe des Kalenderjahres übrigens noch öfter stellte, aber zum Leidwesen vieler immer relativ schnell beantwortet wurde.

    Februar 2023: Laut(r)er Frust breitet sich aus


    Philipp Herchers 3:1 im Niedersachsenstadion sollte nämlich nicht nur bis zum Auswärtsspiel in Nürnberg, das allerdings erst für Mitte Mai terminiert war, das letzte Fernschusstor der Roten Teufel in dieser Saison sein - es war auch das für den gleichen Zeitraum letzte Auswärtstor überhaupt. Die bis dahin erfolgreichste Mannschaft auf fremden Plätzen verlor ihre Selbstverständlichkeit, mit der sie bis dahin von Auswärtssieg zu Auswärtssieg marschiert war und rund um den Betzenberg Euphorie und Träume von einer möglichen Rückkehr in die Bundesliga entfacht hatte. Die Spiele beim FC St. Pauli und in Paderborn holten auch die größten Optimisten auf den Boden der Tatsachen zurück, und wie es in Kaiserslautern so üblich ist, machte sich erstmals seit langer Zeit wieder etwas Frust breit. Langweiliges Mittelmaß mit einem ungefährdeten Klassenerhalt reicht eben nicht. Entweder man ist im Freudentaumel oder zu Tode betrübt - dazwischen gibt es beim FCK leider nichts.

    März 2023: Der FCK hält an der 40-Punkte-Marke fest


    Seit den Aufstiegsfeierlichkeiten nach den beiden Relegationsspielen gegen Dynamo Dresden wurde in Kaiserslautern die 40-Punkte-Marke als großes Ziel für die erste Zweitligasaison nach vier Jahren Drittligatristesse ausgegeben. Ein Ziel, das für einen Aufsteiger verständlich ist, das aber auch eine Mannschaft lähmen kann, wenn es trotz einer hervorragenden Entwicklung nicht korrigiert wird. Trotz der plötzlichen Auswärtsschwäche des FCK standen die Roten Teufel nach dem Heimsieg gegen Fürth mit 38 Punkten kurz vor dem Klassenerhalt, was Dirk Schuster aber nicht von seinem gebetsmühlenartigen 40-Punkte-Vortrag abbringen konnte. Ein Thema, das den gesamten März in Kaiserslautern bestimmen sollte. Mit einem 2:2 gegen den späteren Absteiger Sandhausen und dem fulminanten Last-Minute-Ausgleich gegen den späteren Meister aus Heidenheim wurde der berühmte Bock umgestoßen und die magische Punktegrenze endlich geknackt.


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    April 2023: Ein „Dreier“ für Betze-Herzen


    Nach der obligatorischen Auswärtspleite in Braunschweig stand im April eines der Spiele an, auf das man sich nach der feststehenden Rückkehr in die zweite Liga so gefreut hatte. Der Hamburger SV gab sich im Fritz-Walter-Stadion die Ehre, was die Lautrer Fans dazu veranlasste, diesen Spieltag zum „Tag der Tradition“ zu erklären. Vor ausverkauftem Haus und einem grandiosen Rahmenprogramm wurde dem ewigen Aufstiegsfavoriten aus Hamburg die Laune gründlich verdorben und die dringend benötigten Punkte gingen nicht in den Norden, sondern blieben in Kaiserslautern. Es sollte der letzte Saisonsieg der Roten Teufel bleiben, der dafür umso eindrucksvoller zu Stande kam. Auch wenn das trostlose Unentschieden in Regensburg und vor allem die Heimniederlage gegen Rostock absolut vermeidbar waren, konnten die Fans der Roten Teufel insgesamt zufrieden auf den bisherigen Saisonverlauf und den sicheren Klassenerhalt zurückblicken.

    Mai 2023: Die Heimkehr der Helden


    Im Mai jährte sich zum 25. Mal eine der größten Sensationen des deutschen Fußballs. Und mittendrin war natürlich der 1. FC Kaiserslautern. In der Saison 1997/98 marschierte das Team von Otto Rehhagel als Aufsteiger zur Deutschen Meisterschaft und bewies damit, dass in der Pfalz auch mal das Unmögliche möglich ist. Vor dem Heimspiel gegen Arminia Bielefeld wurden die Helden von damals auf dem Betzenberg empfangen und von den Fans gefeiert. Angeführt von König Otto persönlich folgten auch Spieler wie Marian Hristov, Pavel Kuka oder Miro Kadlec der Einladung zu diesem besonderen Event. Für die Mannschaft von Dirk Schuster hielten sich die Feierlichkeiten in diesem Monat jedoch in Grenzen. Lediglich beim 3:3 in Nürnberg wurde das Punktekonto der Roten Teufel noch einmal etwas aufgefüllt, bevor der FCK mit drei Niederlagen in Folge in die Sommerpause taumelte.

    Juni 2023: Aufgalopp in Übersee


    Mitte Juni war es wieder soweit: Trainer Dirk Schuster scharte seine Mannschaft um sich und bat zum Tanz. Der FCK-Tross absolvierte sein Sommertrainingslager in den Vereinigten Staaten und konnte so auch die Marke „FCK“ in Übersee ein wenig vermarkten. Durch die Nähe zum größten US-Militärstützpunkt außerhalb der USA in Ramstein verfügen die Roten Teufel ohnehin über eine bestehende Fanbase in den Staaten. Mit auf die Reise gingen auch die ersten Neuzugänge des 1. FC Kaiserslautern. Vom Absteiger aus Regensburg wechselte Innenverteidiger Jan Elvedi in die Pfalz und mit Tymoteusz Puchacz wurde ein „Bad Boy“ mit Betze-Mentalität vom Bundesligisten und Champions-League-Teilnehmer Union Berlin ausgeliehen. Weitere Neuzugänge sollten noch folgen - zumal Abgänge wie Robin Bormuth, Nicolas de Préville, Dominik Schad oder Nicolai Rapp kompensiert werden mussten.


    Der zweite Teil unseres Jahres-Rückblicks mit den Monaten Juli bis Dezember erscheint am morgigen Mittwoch.

    Diskussionsthema zum Artikel: Roundhouse-Kick: Winter Wonderland in Lautre


    Roundhouse-Kick: Winter Wonderland in Lautre

    Heute im Roundhouse-Kick: Eine stimmgewaltige Weihnachtsfeier, ein großer Abräumer, eine schöne Tradition und ein knackiges Winterprogramm.


    Hashtag der Woche: #kollektivversagen. Nach einer indiskutablen Leistung gegen Holstein Kiel zog Thomas Hengen vor knapp drei Wochen die Reißleine und setzte Dirk Schuster vor die Tür, der für den Abwärtstrend des FCK verantwortlich gemacht wurde. Mit seinem Nachfolger Dimitrios Grammozis erhofften sich der Geschäftsführer und wohl auch die Investoren im Hintergrund einen Aufschwung. Nach der Niederlage gegen Hertha BSC Berlin sollte in Braunschweig endlich alles besser werden. Die Sterne standen günstig. Die Eintracht hatte keinen guten Tag erwischt und spielte einen überschaubaren bis schlechten Stiefel. Leider schafften es die Roten Teufel dennoch, den spielerischen Limbo für sich zu entscheiden und gingen völlig zu Recht als Verlierer vom Platz. Vielleicht war Schuster doch nicht ganz allein schuld. Alles was rund um den Betzenberg und in der letzten Woche sonst noch wichtig war - hier in unserem Wochen-Rückblick.

    1. Oh Du Fröhliche

    Die Vorrunde der zweiten Fußball-Bundesliga ist vorbei, was zwangsläufig bedeutet, dass die Vorweihnachtszeit unaufhaltsam auf ihren Höhepunkt zusteuert. Doch bevor das große Fest der Besinnlichkeit beginnt, gehen im Fritz-Walter-Stadion ein letztes Mal in diesem Jahr die Lichter an. Beim „Weihnachtssingen uffm Betze“ wollen der FCK und der größte gemischte Chor der Pfalz gemeinsam für eine atemberaubende Stimmung sorgen und sich auf das Weihnachtsfest einstimmen. Mit dabei sind Künstlerinnen und Künstler wie Vanessa Mai, Volker Rosin, Alexandra Bonn oder Ross Antony. Macht hoch die Tür!


    10.000 Stimmen im Chor – „Kader“ für Weihnachtssingen komplett

    2. Turm in der Schlacht

    Mit Dirk Schuster hat Julian Niehues einen der größten Förderer seiner noch jungen Karriere verloren. Vor zweieinhalb Jahren wechselte der heute 22-Jährige von der Regionalliga-Mannschaft der Gladbacher Borussia zum 1. FC Kaiserslautern. Unter Marco Antwerpen war der Defensivmann noch Ergänzungsspieler, doch mit der Verpflichtung von Schuster wurde Niehues zum Stammspieler. Er verdrängte Hikmet Ciftci und wusste mit seinen Leistungen zu überzeugen. Ob er dem FCK auch über seinen 2024 auslaufenden Vertrag hinaus erhalten bleibt, ist derzeit ungewiss. Zunächst setzt der 1,95-Meter-Hüne große Hoffnungen in die Vorbereitung und hofft, gemeinsam mit seinen Teamkollegen aus dem Formtief zu kommen. Wir drücken - nicht ganz uneigennützig - die Daumen.


    Mut antrainieren für die FCK-Startelf - Julian Niehues hofft auch beim neuen Coach auf viel Spielzeit


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    3. Feliz Navidad

    Weihnachtszeit ist auch die Zeit der strahlenden Kinderaugen. Und weil das Leuchten im Westpfalz-Klinikum Kaiserslautern aufgrund von Verletzungen oder Krankheiten oft etwas gedämpft ist, besuchte eine FCK-Delegation die Kinderstation und versuchte, die jungen Patienten ein wenig aufzuheitern. Dimitrios Grammozis, Sven Piepenbrock, Flo Dick, Tobi Raschl, Richmond Tachie, Niklas Heeger, Nikola Soldo, Saskia Bugera und natürlich Betzi besuchten die Kinder, überreichten ein kleines Geschenk und erfüllten viele Fotowünsche. Außerdem wurde der Klinik ein Spendenscheck in Höhe von 3.000 EUR überreicht, der im Rahmen der Sponsorenweihnachtsfeier gesammelt wurde. Frohe Weihnachten und gute Besserung!


    FCK besucht das Westpfalz-Klinikum

    4. Einmal Vollgas bitte!

    Nach der Monster-Winterpause der Vorsaison ist die Zeit zum Verschnaufen in diesem Jahr sehr begrenzt. Direkt nach dem Spiel in Braunschweig durften sich die Spieler in den Urlaub verabschieden, aus dem sie bereits am 02. Januar 2024 zurückerwartet werden. In der dann nur noch dreiwöchigen Vorbereitungszeit stehen für den FCK ein Trainingslager in Belek und nach derzeitigem Planungsstand zwei Testspiele gegen Gençlerbirliği Ankara und Dynamo Dresden auf dem Programm. Am 20. Januar 2024 treten die Roten Teufel dann bereits zum Rückrundenauftakt beim FC St. Pauli an. Wenig Zeit, um den dringend notwendigen Turnaround einzuläuten.


    Winterfahrplan für die Saison 2023/24


    In diesem Sinne: Isses Läwe noch so trieb, immer hoch die Gellerieb!

    Diskussionsthema zum Artikel: Personalsorgen halten an: Bis zu fünf Ausfälle drohen


    Personalsorgen halten an: Bis zu fünf Ausfälle drohen

    Zum Vorrundenabschluss reist der FCK nach Braunschweig. Dimitrios Grammozis plagen vor der Partie erneut Personalsorgen. Ein echtes 6-Punkte-Spiel für beide Seiten.


    Nach fünf Niederlagen in Folge ist der 1. FC Kaiserslautern auf Platz 15 abgerutscht und hat nur noch einen Punkt Vorsprung auf den Relegationsplatz. Am letzten Spieltag der Hinrunde steht nun das Sechs-Punkte-Spiel bei Eintracht Braunschweig an, die mit einem Sieg über die Pfälzer den Anschluss an die Nichtabstiegsplätze wiederherstellen könnten. FCK-Cheftrainer Dimitrios Grammozis hofft nach den beiden Spielen gegen Nürnberg und Hertha BSC Berlin, dass der Turnaround beim Tabellenvorletzten gelingen kann. Gerade die hohe Einsatz- und Laufbereitschaft, die seine Mannschaft zuletzt an den Tag gelegt hat, könnte den Unterschied ausmachen.

    „Ich habe viele gute Sachen gesehen"


    "Ich habe gegen eine starke Hertha viele gute Sachen gesehen. Die Jungs arbeiten gut und ich bin sehr positiv gestimmt, was das Spiel in Braunschweig angeht“, stärkt der Lautrer Coach seiner Mannschaft den Rücken. Gleichzeitig weiß Grammozis aber auch um die Bedeutung des Spiels für Eintracht Braunschweig. Schließlich haben sich die Löwen durch den Auswärtssieg in Wiesbaden wieder in eine aussichtsreiche Position gebracht und dürften gegen den FCK besonders motiviert sein, nachzulegen. „Wir werden auf eine Mannschaft treffen, die lebt und um ihre Punkte kämpft. Wir treffen auf einen hochmotivierten Gegner, der uns hoch pressen wird“.

    Drei Ausfälle, zwei mögliche Rückkehrer


    Personell muss Dimitrios Grammozis seine Startelf im Vergleich zur Vorwoche etwas umbauen. Ragnar Ache und Almamy Touré sind zwar wieder zurück ins Mannschaftstraining eingestiegen, ob sie aber am Sonntag zur Verfügung stehen, bleibt abzuwarten. Kapitän Jean Zimmer kann die Reise nach Niedersachsen wegen eines Muskelfaserrisses definitiv nicht antreten, ebenso fehlen Aaron Opoku und Afeez Aremu, der Anfang der Woche vom DFB-Sportgericht für sein Foulspiel gegen Berlin für drei Spiele gesperrt wurde.


    Rund 2.268 Fans werden die Roten Teufel zum Jahresabschluss nach Braunschweig begleiten und ihre Mannschaft lautstark unterstützen.

    Diskussionsthema zum Artikel: Roundhouse-Kick: Let's have a party


    Roundhouse-Kick: Let's have a party

    Heute im Roundhouse-Kick: Probelauf für's Finale, ein Europapokalheld feiert Geburtstag, die Mär von der Betze-DNA und der langsame Abstieg eines einst seriösen Sportanbieters.


    Hashtag der Woche: #abstiegskampf. Es hätte ein versöhnlicher Abschluss einer turbulenten Woche werden können. Nach der Trennung von Dirk Schuster und der 1:4-Klatsche in Magdeburg kam mit Dimitrios Grammozis frischer Wind nach Kaiserslautern. Mit viel Leidenschaft und Kampf zogen die Roten Teufel gegen Nürnberg ins Viertelfinale des DFB-Pokals ein und wollten im Heimspiel gegen Hertha BSC Berlin direkt nachlegen, um das beruhigende Polster auf die Abstiegsplätze nicht komplett zu vergeigen. Doch der Plan ging nicht auf. Afeez Aremu setzte dem großen Engagement der Mannschaft noch eins drauf und erwies seinem Team mit seiner Übermotivation einen Bärendienst. Nun richtet sich der bange Blick nach unten und die Formkurve hoffentlich bald wieder nach oben. Alles was rund um den Betzenberg und in der letzten Woche sonst noch wichtig war - hier in unserem Wochen-Rückblick.

    1. Berlin, Berlin, wir fahren nach Berlin

    Das Losglück hätte dem 1. FC Kaiserslautern deutlich schlechter gesonnen sein können. Die Mannschaft von Dimitrios Grammozis darf am 31. Januar 2024 bei Hertha BSC Berlin antreten und mit der alten Dame um den Einzug ins Halbfinale des DFB-Pokals kämpfen. Natürlich haben die Lautrer damit ein echtes Brett vor der Brust, aber angesichts der anderen Möglichkeiten ist ein Duell unter Zweitligisten durchaus akzeptabel. Die beiden Bundesliga-Schwergewichte Leverkusen und Stuttgart treffen in der Runde der letzten Acht sogar direkt aufeinander, so dass schon jetzt feststeht, dass mindestens zwei Zweitligaclubs im Halbfinale vertreten sein werden. Schau'n mer mal, was noch so geht.


    DFB Pokal: Zwei Zweitligisten sicher im Halbfinale!

    2. Geburtstagsfeier im (Un-)Ruhestand

    Nur drei Jahre verbrachte Friedhelm Funkel in seiner Karriere auf dem Lauterer Betzenberg. Zeit genug für den Mittelfeldmotor, um als einer der großen Roten Teufel in die Geschichte des Traditionsvereins einzugehen. Er gehörte zu der Mannschaft, die Anfang der 80er Jahre erstmals an der Bundesliga-Meisterschaft schnuppern durfte - auch sorgte Funkel international für Furore, zum Beispiel im Jahrhundertspiel gegen Real Madrid, als er die ersten beiden von insgesamt fünf FCK-Toren erzielte. Am Samstag feierte der Rekordaufstiegstrainer seinen 70. Geburtstag und ließ bereits durchblicken, dass er noch lange nicht genug hat. Vielleicht schafft er es ja eines Tages noch einmal auf den Betze.


    Von wegen Rente mit siebzig! – Erinnerungen zum 70. Geburtstag von Friedhelm Funkel


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    3. Die Ohren ham gebluded

    Mario Basler, also der Mario Basler, der nach seiner aktiven Karriere absolut gar nichts mehr im professionellen Fußball auf die Kette bekommen hat, muss sehr, sehr dankbar sein, dass es ihm SPORT1 regelmäßig ermöglicht, seinen Senf zu allen möglichen Dingen dazuzugeben. Und wenn er darf, tut er das natürlich auch. Jetzt hat sich der Lautsprecher der Nation Thomas Hengen vorgenommen. Von lächerlichen Floskeln, die er nicht mehr hören könne, über die fragwürdige Begrifflichkeit einer Betze-DNA bis hin zu Querelen hinter den Kulissen - Super-Mario hat zu allem eine Meinung. Hoffen wir, dass Thomas Hengen die Nörgeleien Baslers ignoriert und einfach weitermacht wie bisher. Denn das ist gut so.


    Basler knöpft sich FCK-Boss vor

    4. Clickbaiting at it´s best

    Während Mario Basler über die „Betze-DNA“ sinniert, legt sein Kollege vom gemeinsamen Arbeitgeber SPORT1 richtig los. In typischer „Schwarz-Weiß-Malerei“ stellt der Fußballexperte fest, dass in Kaiserslautern angeblich der Betze brennt. Ohne auf das Zustandekommen der Niederlage gegen Berlin einzugehen, wird die Negativserie und eine daraus angeblich resultierende Missstimmung innerhalb der Mannschaft in den Vordergrund gestellt. Sicherlich ist die aktuelle Entwicklung beim FCK besorgniserregend, aber die Aufmachung solcher Artikel ist nichts anderes als billiger Sensationsjournalismus.


    FCK: Unruhe um vier Aufstiegshelden


    In diesem Sinne: Isses Läwe noch so trieb, immer hoch die Gellerieb!