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    Diskussionsthema zum Artikel: Vereinsvorstand gefunden: de Buhr und Buck in Gremium berufen


    Vereinsvorstand gefunden: de Buhr und Buck in Gremium berufen

    Der 1. FC Kaiserslautern e.V. hat einen neuen Vorstand gefunden. Wilfried de Buhr wird demnach neuer Vorstandsvorsitzender, der ehemalige FCK Profi Andreas Buck komplettiert das Gremium.


    Die Suche hat ein Ende. Nachdem der frühere Vorsitzende Rainer Keßler im Dezember von seinem Amt abberufen und zuvor schon Michael Littig von seinem kommisarischen Amt zurückgetreten war, stand der 1. FC Kaiserslautern e.V. ohne Führung da. Jetzt hat der Aufsichtsrat zwei geeignete Kandidaten gefunden.


    Neuer Vorstandsvorsitzender wird der ehemalige Geschäftsführer und Aufsichtsrat des FCK, Wilfried de Buhr. Der 65-jährige war in mehreren Funktionen von 1995 bis 2005 beim FCK tätig.

    „Für mich schließt sich mit diesem Engagement ein Kreis, denn ich bin seit 1995, nicht nur aufgrund meiner langjährigen Freundschaft mit Norbert Thines, dem FCK und den Menschen in dieser Region eng verbunden. So bin ich auch bei all meinen beruflichen Stationen nach 1996 stets in der Region geblieben. Ich freue mich auf die anstehenden Aufgaben und auf die Zusammenarbeit mit meinem Vorstandskollegen Andreas Buck, dem Aufsichtsrat und der Geschäftsführung. Wir werden jetzt die Gespräche mit den Abteilungen, den Gremien und den Mitgliedern suchen. Für uns ist es wichtig, die dringend nötige Ruhe in den Verein zu bringen“, erklärt der neue Vorstandsvorsitzende de Buhr.


    Ihm zur Seite stehen wird Andreas Buck. Den Fans dürfte er vor allem als Spieler der legendären Meistermannschaft von 1998 in Erinnerung geblieben sein. "Ich freue mich auf die anstehenden Aufgaben und darauf, den FCK in dieser schwierigen Zeit zu unterstützen. Wer mich kennt, der weiß, dass ich diese Aufgabe mit viel Ehrlichkeit und Engagement angehen werde", so Andi Buck auf der FCK-Homepage.


    Auch der Aufsichtsratsvorsitzende Patrick Banf zeigte sich zufrieden:

    Wir freuen uns sehr darüber, nach den intensiven Gesprächen in den vergangenen Wochen zwei geeignete Kandidaten für den Vorstand des FCK gefunden zu haben, die über die notwendige Kompetenz und Persönlichkeit verfügen. Wilfried de Buhr bringt viel Erfahrung mit, kennt das Geschäft und die Position an der Spitze eines großen Traditionsvereins. Darüber hinaus sind wir sehr erfreut, mit Andreas Buck auch einen ehemaligen Spieler an Bord zu haben, der den FCK und die Menschen hier aus der Region kennt und seit seiner Spielerkarriere tief in der Pfalz verwurzelt ist“, so Banf über die Berufung des neuen Vorstands, in die auch Ehrenrat, Vereinsrat und die sportlichen Abteilungen eingebunden waren.


    Quelle: Treffpunkt Betze

    Quelle Bild: 1. FC Kaiserslautern


    Diskussionsthema zum Artikel: Kolumne: "Und wenn du denkst es geht nicht mehr ..."


    Kolumne: "Und wenn du denkst es geht nicht mehr ..."

    "Die Hoffnungslosigkeit ist schon die vorweggenommene Niederlage". Hinter dem FCK liegt das unbestritten das schlimmste Jahr seiner 119-jährigen Vereinsgeschichte. Doch an Aufgeben ist nicht zu denken.


    Hinter dem 1. FC Kaiserslautern liegt unbestritten das schlimmste Jahr seiner fast 119-jährigen Vereinsgeschichte. Wieder einmal. Blickt man in die Zukunft, sieht man viele Fragezeichen. Gewiss ist nur die bedingungslose Liebe der Fans. Wieso sich die Frage nach dem „warum“ gar nicht erst stellt und was trotz allem Hoffnung macht, darauf habe ich in meiner neusten Kolumne „Vegges emol die Redd ned“ einen Blick geworfen.


    Seit meiner letzten Kolumne ist schon etwas Zeit vergangen. Im Oktober des letzten Jahres beschäftigte mich die Frage, ob es typisch FCK sei, dass Euphorie und Lethargie so eng beieinander liegen, sich so schnell abwechseln, und ebenso gegenteilig sind wie Tag und Nacht. „Himmelhochjauchzend – Zu Tode betrübt“ überschrieb ich dies damals.


    Knapp vier Monate später könnte das genauso gut die Überschrift für diesen Artikel sein. „Wo Gefühl ist, ist auch viel Leid“, wusste schon Leonardo da Vinci. Hätte es den Verein damals schon gegeben, er hätte glatt Fan des 1. FC Kaiserslautern sein können.


    Das Wechselbad der Gefühle, der leidgeprüfte FCK-Fan hat es auch die letzten Wochen wieder erleben müssen. Jetzt, Anfang Februar ist das ausgegebene Saisonziel Aufstieg meilenweit entfernt, spätestens nach der jüngsten Niederlage in Münster endgültig verfehlt. Die Sorge um die Existenz des FCK bedrückt die Anhänger, das Sportliche rückt dabei beinahe in den Hintergrund. Wie konnte das geschehen, war doch zu Beginn der Saison der Verein wie elektrisiert, eine Euphorie vorhanden, die gleichermaßen unheimlich wie unerklärbar war.


    Wo bei anderen Vereinen innerhalb dieser letzten vier Monate schlicht 11 Pflichtspiele absolviert worden wären, bot der FCK nahezu eine facettenreiche Daily-Soap. Zu sehen gab es eine vermeintliche Aufholjagd, darauf folgende Ernüchterung, blutleere Auftritte und Klatschen, Trainerentlassungen, Trainerhoffnungen, vermeintliche Aufholjagden, darauf folgende Ernüchterungen … „Gute Zeiten, schlechte Zeiten“ at its best.


    Doch der FCK wäre nicht der FCK, wenn neben der sportlichen Berg- und Talfahrt nicht noch persönliche Grabenkämpfe dazukämen. Es offenbarte sich im letzten Quartal auch das große 12 Millionen Loch, das es zu füllen gibt, möchte man die Lizenz für ein weiteres Jahr dritte Liga erhalten. Im Zuge dieser Problematik trat zuerst Vereinsvorstand Rainer Keßler zurück, dann entbrannte ein Kampf im Aufsichtsrat. Aufsichtsratschef Banf gegen Mitglied Littig, dann alle gegen Banf, der auf einmal gestürzt werden sollte und schließlich doch im Amt blieb. Obendrein schaltete sich Hauptsponsor und Vollblut-Fan Harald Layenberger lautstark in die Diskussion ein, stellte sich öffentlich gegen Banf. Der „1. FC Chaoslautern“ - er war wieder da. War er jemals weg?

    Ruhe und Kontinuität? Ein frommer Wunsch

    Im Oktober des letzten Jahres lobte ich den Verein noch für seinen eingeschlagenen Weg. „Ruhe und Kontinuität beim FCK“ hieß es damals. Die Roten Teufel hatten gerade ihre Negativerlebnisse in der Nachspielzeit abgeschüttelt und Befreiungsschläge gegen Braunschweig und Lotte gefeiert. Die Niederlage in Osnabrück konnte ja einmal passieren.


    Hätte ich damals gewusst, dass am Folgespieltag Uerdingen zu Hause mit einer bärenstarken Leistung 2:0 besiegt wird, ich hätte mich bestätigt gefühlt. Ähnlich muss es den Herren Bader, Notzon und Frontzeck ergangen sein.


    Michael Frontzeck - viel diskutiert, viel kritisiert. Auch ich hatte meine Zweifel, fand es aber zunächst gut, dass der Verein an ihm festhielt. Wie schon erwähnt, „Ruhe und Kontinuität“ eben. Da war der Wunsch der Vater des Gedankens …


    Nachdem der FCK auch in Aalen gewann, dachte wohl so gar der ein oder andere Hardcore-Frontzeck-Kritiker, der Verein greife wirklich noch einmal oben an. Der Sieg auf der Ostalb überdeckte aber schon dort die ein oder andere eklatante Schwäche, die von den Verantwortlichen jedoch weggeredet wurden. Dass die gute Stimmung, das scheinbar neugewonnene Vertrauen, sowohl in der Mannschaft als auch in Frontzeck selbst sehr fragil war, zeigte die Tatsache, dass nur drei Spiele später die Stimmung wieder am Nullpunkt - besser gesagt am Siedepunkt - angelangt war. Nach einer Heimniederlage gegen Cottbus erlitten die Teufel mit 1:4 bösen Schiffbruch bei der Hansa Kogge. Als die Fans dann im Heimspiel gegen Wehen-Wiesbaden ein trost- und ideenloses 0:0 zu sehen bekamen, entluden sich offensichtlich lang angestaute, nur zeitweise betäubte Emotionen. Lautstarke „Frontzeck raus!“ Rufe wurden noch gesteigert von ein paar dutzend Ultras, die nach Abpfiff hinter die Bande stürmten. Eines war klar: Erfolgt im Auswärtsspiel bei der Spielvereinigung Unterhaching nicht eine 360-Grad-Wendung im Lautrer Spiel, wird Frontzeck nicht zu halten sein. Von manch einem „Fan“ hörte ich sogar, er wünsche sich eine Niederlage, nur damit der Verein zum Handeln gezwungen werde und Frontzeck gehen müsse. An diesem Punkt hörte mein Verständnis auf. Doch deren Angst sollte unberechtigt sein. Was folgte war keine 360-Grad-Besserung, es war ein Desaster. Mit 0:5 wurde die Elf des FCK gedemütigt, der Verdacht der Arbeitsverweigerung drängte sich unweigerlich auf. Ebenso die Entlassung von Michael Frontzeck, die am nächsten Morgen nach nur zehn Monaten Amtszeit erfolgte.


    Es stand also wieder einmal eine Trainersuche auf dem Programm. „Alle Jahre wieder“, hörte ich von manchem Journalistenkollegen, dies traf den Nagel auf den Kopf. Der Wunsch nach Kontinuität, er war nicht nur nachvollziehbar, er war eigentlich unabdingbar, um die immer fortwährende Abwärtsspirale aufhalten zu können. Doch klar ist eben auch: Ergebnisse müssen geliefert werden. Dabei war Michael Frontzeck aus meiner Sicht nicht einmal wegen der Ergebnisse allein gescheitert. Es war die Art und Weise wie seine Mannschaft - aber auch er - am Ende auftraten. Ideenlos, kampflos, herzlos. Und ein Trainer, der öffentlich nur noch damit beschäftigt war die zu hohe Erwartungshaltung zu kritisieren und Zeit einzufordern. Zeit, das wurde spätestens auf der Jahreshauptversammlung im Dezember klar, die der Verein nicht mehr hat. Sicher, der gemeine FCK-Fan neigt schon einmal dazu, dass die Erwartungen in den Himmel wachsen können. Doch gibt es wahrscheinlich auch keinen Profiverein in Deutschland, dessen Fans ihre Erwartungshaltung innerhalb von 20 Jahren so rapide heruntergefahren haben wie die des 1. FC Kaiserslautern. Ist es wirklich zu viel verlangt von einer Mannschaft, die gerade aus der 2. Liga abgestiegen ist und einen Top-Etat hat, wenigstens um sein selbst ausgegebenes Saisonziel mitzuspielen? Wahrlich nicht.

    Sascha Hildmann — Der FCK wird wieder gelebt

    Wer sollte also her? Viele Namen wurden diskutiert, manche schnell wieder verworfen. Erfahrene Trainer wie ein Uwe Neuhaus vielleicht? Ein junger Coach Marke Nagelsmann wie Lukas Kwasniok? Oder gar ein Held alter Tage, wie der in Australien weilende Marco Kurz?


    Schnell wurde klar, es muss jemand sein, der einen Gegenentwurf zu Michael Frontzeck und den oben beschriebenen Eigenschaften darstellt. Einer, der den Betze annimmt, lebt und mitfühlt, statt ihn als eine von vielen Stationen in einem langen Trainerleben einfach nur mitzunehmen.


    Und so fiel die Wahl auf Sascha Hildmann. Mehr Kaiserslautern ging nicht. Als junger Profi 1994 unter Friedel Rausch selbst einmal im Profikader der Lautrer gestanden, dann Kapitän der Amateure. Und dazu aus Kaiserslautern, der erste auf der Lautrer Trainerbank seit über 50 Jahren. Genauer gesagt aus Enkenbach. Enkenbach? Da war doch was…


    Von der Emotionalität schien das also schon einmal zu passen. Doch was war das für ein Trainertyp? Ich muss zugeben, viel mehr als das er bis Oktober noch Trainer von Großaspach war, wusste ich am Abend, als sein Name im Netz bestätigt wurde nicht über Sascha Hildmann. Auch deshalb war ich zugegebenermaßen zunächst etwas skeptisch. Für was steht er? Was erwartet uns taktisch? Kann er aus den Jungs die erhoffte Qualität rauskitzeln?


    Doch schon am Tag seiner Präsentation wichen meine Zweifel langsam einer gewissen Zuversicht. Sehr sympathisch präsentierte sich Hildmann auf der Pressekonferenz. Die Aussage er tue sich den FCK nicht an, es sei vielmehr eine Herzensangelegenheit, war wohl Balsam für die Seele eines jeden FCK-Anhängers. Dass eben nicht eine zu hohe Erwartungshaltung das Problem des Vereins ist, zeigten mir die Anhänger unseres Vereins erneut an diesem Tag. An einem Donnerstagnachmittag um 15 Uhr kamen mehr als 100 Kiebitze zum ersten Training unter Sascha Hildmann. Es war für mich ein weiterer Beweis dafür, wie leicht es ist, um den Funken auf die Fans überspringen zu lassen, wieder Begeisterung zu entfachen. Und zugleich drängte sich mir die Frage auf, warum die Verantwortlichen der letzten Jahre so unfähig gewesen waren, diese Flamme zum Lodern zu bringen. Gespannt wartete ich also auf das erste Training unter Sascha Hildmann. Und was ich zu sehen bekam, hatte ich auf dem Betzenberg lange nicht mehr gesehen. Da stand ein Mann auf dem Platz, der mit Emotion dabei war, der nicht nur den Platz auf und abschritt.


    Einer, der bei kleinsten Fehlern eingriff und die Mannschaft nach rund zehn Minuten schon gleich einmal anschnauzte, warum sie eigentlich nicht miteinander kommunizieren würde. Dazu wurden Standards trainiert, offensiv wie defensiv. Und auch hier griff der Trainer ein, machte Spielzüge und Laufwege vor und riss so Mannschaft aber auch Zuschauer aus der Lethargie, die seit dem 0:5 Debakel in Unterhaching herrschte. Wann gab es eigentlich das letzte Mal in einem FCK-Training ein Trainingsspiel, das dazu noch aufgezeichnet und anschließend analysiert wurde? Erst jetzt wurde mir in der Gänze bewusst, wie viel Zeit in den letzten Wochen verschenkt worden war.


    Viel Zeit blieb Sascha Hildmann wahrlich nicht. Nur zwei Tage später gastierten die Würzburger Kickers auf dem Betzenberg, dementsprechend wenig erwartete ich vom Spiel unserer Elf und vom Ausgang der Partie.


    Am Ende war das Ergebnis dasselbe wie beim Heimspiel zuvor gegen Wehen Wiesbaden - 0:0 - und doch hatte man ein ganz anderes Spiel gesehen. Die Defensive wirkte stabiler, die Jungs trauten sich wieder mehr zu. Und doch wurde deutlich, wie viel Arbeit auf Sascha Hildmann in der recht kurzen Winterpause zukommen würde. Sein Plan: Die Mannschaft taktisch flexibler machen, unberechenbarer für den Gegner. Sollte Taktik also doch Spiele gewinnen? Natürlich tut sie das. Und Sascha Hildmann wusste um diese Problematik.


    Doch da solch eine Umstellung und Einstudierung eines oder mehrerer Spielsysteme Zeit braucht, agierten die Roten Teufel in den beiden verbliebenen Spielen im gewohnten 4-4-2 System. Trotzdem war schon eine andere Einstellung auf dem Platz erkennbar und im zweiten Spiel von Sascha Hildmann in Meppen gelang dann auch der erste Sieg. Mit 1:0 und drei wichtigen Punkten im Gepäck reiste man zum letzten Spiel des Jahres nach München zu 1860.


    Ich durfte bei diesem Spiel im altehrwürdigen Stadion an der Grünwalder Straße dabei sein. Und ich war voller Hoffnung auf einen versöhnlichen Abschluss eines ganz schlimmen Fußballjahres nach Abstieg und enttäuschter Wiederaufstiegshoffnung. Doch leider wurde das Spiel seinem feierlichen Rahmen nicht gerecht, am Ende verlor der FCK mit 1:2 - der Schlusspunkt eines „Annus horribilis“. Oder um es mit den Worten des amerikanischen Schriftstellers Ambrose Bierce zu sagen: „Jahr: Eine Periode von 365 Enttäuschungen“.

    Mit Hoffnung ins Jahr 2019 — Querelen so weit das Auge reicht

    Was blieb war die Hoffnung. Wie so oft beim 1. FC Kaiserslautern. Die Hoffnung, dass Sascha Hildmann die Jungs im Winter schon fit machen würde, dass die wahre Qualität schon noch zum Vorschein kommen würde und eine Aufholjagd vielleicht doch noch möglich sein könnte. Es konnte ja 2019 nur noch besser werden. Doch wenn du denkst es geht nicht mehr schlimmer, belehrt dich der 1. FC Kaiserslautern immer eines Besseren. In der Winterpause bestimmten zunächst nicht etwa das Wintertrainingslager, mögliche Neuzugänge oder die Vorhaben für eine gute Rückrunde die Schlagzeilen rund um das Betzenberg, sondern es taten sich wieder einmal Abgründe persönlicher Eitelkeiten und Machtkämpfe auf.


    Die Posse begann mit einer Rede von Rainer Keßler, dem damaligen Vorstandsvorsitzenden des 1. FC Kaiserslautern e.V. auf der Jahreshauptversammlung im Dezember. Als jeder der dort Anwesenden schon von einer fast historisch langweiligen, ereignislosen Versammlung ausging, trat Keßler ans Mikrofon. In seiner Rede beklagte er fehlende Transparenz, ihm sei Einblick in eine Liste mit potenziellen Investoren verweigert worden. Dann der eigentliche Paukenschlag: Eigentlich wolle er hier und heute zurücktreten, gab Keßler bekannt, täte dies nun aber doch nicht, um den Verein nicht handlungsunfähig zu machen. Das kommissarische zweite Vorstandsmitglied Michael Littig, seines Zeichens eigentlich Aufsichtsrats- und Beiratsmitglied, trat zuvor schon von seinem Amt zurück. Das Chaos war perfekt.


    Es war der Beginn einer Diskussion, über Strategien den Verein zu retten, über die Art und Weise wie der Klub geführt und mit seinen Mitgliedern umgegangen wird. Die Geschäftsführung um Michael Klatt und Martin Bader plädierten im Falle einer weiterhin erfolglosen Investorensuche für eine teure Zwischenfinanzierung, Aufsichtsratschef Banf unterstützte diesen Weg offenbar. Was zu dieser Zeit noch niemand ahnt: Der Aufsichtsrat und das Vereinsumfeld sind in dieser Frage schon lange gespalten. Die Grabenkämpfe sollten noch tiefer, noch schmutziger werden.


    Auf der Jahreshauptversammlung noch vom Rücktritt zurückgetreten berief der Aufsichtsrat unmittelbar vor dem Auswärtsspiel bei 1860 München Rainer Keßler von seinem Amt ab. Ein Mann, der so viel Herzblut in diese Aufgabe gesteckt hatte, wurde wie in einem schlechten Spielfilm auf der Autobahn von dieser Nachricht überrascht. Eine Art und Weise, die ganz abgesehen von der inhaltlichen Diskussion, unwürdig für einen Mann wie Rainer Keßler und einen Klub wie den 1. FC Kaiserslautern ist!


    Zu Beginn des neuen Jahres durften wir den Hauptsponsor und leidenschaftlichen FCK-Fan Harald Layenberger kennenlernen und interviewen. In einem sehr offenen und ehrlichen Gespräch verriet er uns damals erstmals, wie gespalten der FCK in dieser Frage sei und was er vom Aufsichtsratsvorsitzenden und dessen Arbeitsweise hält. „Ich sehe in einer Zwischenfinanzierung keine Option“, sagte Layenberger damals und deutete an, dass es weitere Optionen und Möglichkeiten gäbe. Wumms. Damit hatten wir nicht gerechnet.


    Dass er den FCK lebt und liebt und Pläne hat, den Verein und seine Mitglieder wieder in den Vordergrund zu rücken, das wurde uns mehr als deutlich. Unmittelbar beim Schreiben dieser Kolumne erreichte uns dann die Nachricht, dass Harry in Eigenregie die Versteigerung des Erbes Fritz-Walters verhindert. Mehr Herzblut geht nicht!


    In einem kicker Interview konterte der Geschäftsführer Sport Martin Bader die Aussage Layenbergers, was denn die Option einer Zwischenfinanzierung sei. Man müsse notfalls Zeit gewinnen, um den Verein zu retten. Was nun begann, war einem so traditionsreichen Verein wie dem 1. FC Kaiserslautern eigentlich nicht würdig und gleichzeitig doch so typisch für den FCK.


    Am 17. Januar wird öffentlich, dass Aufsichtsratsmitglied Michael Littig angeblich mit dem russischen Investor und Präsidenten des KFC Uerdingen, Michail Ponomarew verhandelt habe. Des Weiteren sei Patrick Banf im Aufsichtsrat isoliert, solle in einer außerplanmäßigen Sitzung am darauf folgenden Montag gar gestürzt werden. Harald Layenberger wiederum bezichtigte Patrick Banf, er selbst habe diese Insiderinformationen an die Öffentlichkeit gegeben, um bei den Fans Angst vor einem übermächtigen Investor zu schüren. Und urplötzlich hieß es vom Geschäftsführer Sport Martin Bader, es gäbe einen ganzen Strauß an Optionen, die Lizenz des FCK zu sichern. Ja was denn nun?


    Man kann in dieser Angelegenheit jeden Standpunkt vertreten, alles hat sein Für und Wider. Zweifelsfrei braucht der FCK Geld, eine teure Zwischenfinanzierung verlängert aus meiner Sicht nur das langsame Sterben unseres geliebten Vereins. Denn wenn jetzt niemand investiert, wer soll es dann nächstes Jahr mit weiteren 12 Millionen Verbindlichkeiten tun. Die Herren, die das dann wollen, dürften kaum seriöser sein als ein Herr Ponomarew oder ein Herr Becca aus Luxemburg. Dennoch: Ein Modell wie bei 1860 München ist natürlich auch nicht wünschenswert und führt - wie man sieht - auch nicht zwangsläufig zu sportlichem Erfolg.

    Nur zusammen sind wir Lautern? Schön wäre es!

    Ganz egal welchen Weg man geht, man muss ihn als geschlossene Einheit gehen und ihn ehrlich bestreiten. Die Art und Weise wie beim FCK in den letzten Wochen mit- und übereinander geredet wurde, war dem alten Klub Fritz-Walters nicht würdig. Ganz davon abgesehen, dass so ein zerstrittener Haufen jede Art von Geldgeber, sei es eine Bank oder ein Investor, abschreckt. Der alte Slogan „Nur Zusammen sind wir Lautern“, vom ehemaligen FCK-Boss Gries kreiert, er ist zur Lachnummer verkommen.


    In Anbetracht dessen war es vielleicht ein Schritt in die richtige Richtung, dass in der besagten Aufsichtsratssitzung weder Patrick Banf gestürzt noch Mitglieder des Aufsichtsrats zurückgetreten sind. Man sei sich bewusst, „dass die anstehenden Aufgaben nur gemeinschaftlich in dieser Zusammensetzung bewältigt werden könne“, hieß es in einer Pressemeldung des Vereins.


    Der Schritt ist aber nur dann richtig, wenn er ehrlich gemeint ist. Sollte es sich dabei wieder einmal um einen faulen Kompromiss oder einen sehr brüchigen Burgfrieden halten, dann vertagt er nur das vorhandene Problem. Um ehrlich zu sein, war letzteres auch mein Gefühl, als ich an diesem Abend vor der Geschäftsstelle des FCK wartend die Pressemeldung las. Eine Mischung aus Lachen, Wut und Verzweiflung machte sich in mir breit. Denn die brennenden Fragen blieben weiter ungeklärt. Wie kam es zu diesem Kompromiss? Was ist jetzt die Strategie des Vereins, welchen Weg der beiden so gegensätzlichen Strategien will man gehen? Der Fan des FCK tappt dabei weiter im Dunkeln und kann nur spekulieren. Und das ist es, was mich eigentlich wütend macht. Der Verein schafft sich somit seine Probleme doch nur selbst. Wo Gerüchte wabern, ist die nächste Unruhe schon vorprogrammiert … Kaiserslautern, wie es leibt und lebt.


    So kann man also nur Vermutungen anstellen. Der kürzlich abgeschlossene Ausrüster Deal mit Nike ließ das gesamte Umfeld aufhorchen. Ein 5-Jahresvertrag über 3,5 Millionen Euro, in der 2. Liga gar doppelt so viel. Würde ein so renommiertes Unternehmen einen solchen Deal mit dem FCK abschließen, wenn sich eine nahende Insolvenz andeuten würde? Eher nicht.


    Dazu gibt sich Martin Bader auf einmal ungewohnt offensiv. Er sei sich „sicher, dass der FCK die Lizenz erhalte“. Mehr noch, dies sogar ohne Spieler verkaufen zu müssen. Angesichts der derzeitigen sportlichen Situation kann sich jeder sein eigenes Bild machen, ob es wünschenswert wäre die Mannschaft genauso zusammenzuhalten. Dennoch ist es eine bemerkenswerte Aussage. Und die Umsetzung wäre ein Schritt hin zur lang ersehnten Kontinuität, die auch Martin Bader erreichen möchte.

    Auch sportlich wartet Arbeit - die Richtung stimmt aber

    Für diese ist aber neben Zusammenhalt außerhalb des Platzes auch der sportliche Erfolg unabdingbar. In Spanien studierte Sascha Hildmann mit der Mannschaft ein neues 3-4-3 System ein, man verzichtete bewusst auf Neuzugänge. Ich selbst kann mich an keine Saison erinnern, in der das einmal der Fall gewesen war. In diesen Zeiten vielleicht genau der richtige Weg.


    Und der Start ins Jahr 2019 verlief erfolgreich. Zum Heimauftakt empfing man ausgerechnet Hildmanns Ex-Verein Großaspach. Die Roten Teufel kreierten eine Menge Torchancen, begeisterten mit ihrem Kampfgeist und lieferten endlich mal wieder ein angemessenes Heimspiel, an dessen Ende ein hochverdienter 2:0 Heimsieg stand. Im Anschluss wurde von FCK-Spieler Jan Löhmannsröben gar die „Wiedergutmachungstournee 2019“ angekündigt. Alles also besser in 2019?


    Nicht ganz. Dem Verein fehlt auch zu Beginn des neuen Jahres die Konstanz. Auf den starken Aufritt gegen Großaspach folgte letzten Samstag eine ernüchternde 0:2 Niederlage in Münster. Das begeisternde Offensivspiel wurde dort ebenso schmerzlich vermisst wie die sichere Defensive. Stattdessen sah man alt bekannte Probleme und Schwächen im Lautrer Spiel.


    Wo geht der Weg des 1. FC Kaiserslautern also hin? Sportlich wie wirtschaftlich gibt es viele Fragezeichen. Gewiss ist nur, dass das Jahr 2019 zu einem der wichtigsten in der Vereinsgeschichte werden wird. Es wird sich entscheiden, ob der FCK die Abwärtsspirale stoppen und neu angreifen kann, oder ob das langsame Sterben des Vereins ein jähes und nicht vorstellbares Ende haben wird. Ich jedenfalls kann und will mir es nicht vorstellen.


    Sportlich hat man mit dem neuen Trainer Sascha Hildmann die Weichen richtig gestellt, er verdient das Vertrauen, das jetzt aber auch einmal endlich von Dauer sein muss, auch wenn Wunschträume wie der sofortige Wiederaufstieg endgültig ad acta gelegt werden können. Die Mannschaft sollte schauen, dass sie halbwegs glimpflich und mit etwas Selbstvertrauen aus der Saison kommt und nächstes Jahr neu angreifen kann.


    Damit dies überhaupt gelingen kann müssen die Verantwortlichen des Vereins die eigentliche Wurzel des Problems, die Lizenznot, schnellstmöglich lösen. Dabei müssen persönliche Eitelkeiten endgültig hinten anstehen, gemeinsam muss die Unzerstörbar endlich wieder in ruhiges Fahrwasser gebracht werden. Wer sich dazu nicht in der Lage sieht, sollte sein Mitwirken überdenken. Denn das einst so stolze Schiff des 1. FC Kaiserslautern hat bereits so große Risse, dass weitere Schläge unweigerlich zum Untergang führen würden.


    Wir Fans können dabei nur auf die Vernunft und die Fähigkeiten aller Beteiligten hoffen. Darin sind wir schließlich auch geübt, es liegt quasi in der DNA eines jeden FCK-Fans. Denn nicht nur der bekannte Philosoph Karl Jaspers wusste: „Die Hoffnungslosigkeit ist schon die vorweggenommene Niederlage“, auch die Fans des 1. FC Kaiserslautern kennen das Wort Aufgeben nicht. Und das ist auch gut so. Denn immer, wenn du glaubst es geht nicht mehr, …


    Ihr wisst schon. Und fällt es manchmal auch noch so schwer, ein Blick in unser Vereins-„Vater-Unser“, das Betze-Lied, macht mir immer wieder Mut. Dort heißt es nämlich: „Solangs in Deutschland Fußball gibt, gibt es auch den FCK!“. In diesem Sinne: Weiter, immer weiter!


    Quelle: Treffpunkt Betze

    Autor: Gerrit

    Diskussionsthema zum Artikel: Kommentar: Layenberger - Das Beste, was dem FCK passieren konnte


    Kommentar: Layenberger - Das Beste, was dem FCK passieren konnte

    Der Nachlass von Fritz Walter wird doch nicht versteigert. Harald Layenberger kaufte kurzer Hand die Erinnerungsstücke der Lautrer Legende. Eine Geste, die man nicht hoch genug wertschätzen kann.


    Was war das für ein Trauerspiel. Der Nachlass von Fritz Walter, Ikone des 1. FC Kaiserslautern und des deutschen Fußballs, sollte bei einer Auktion am 16. Februar unter den Hammer kommen. Die Nachlassverwalter, die Familie Lutzi konnte den Nachlass nicht weiter betreiben. Der FCK, der eigentlich ein Vorkaufsrecht besaß, konnte auf Grund seiner wirtschaftlichen Situation die Summe nicht auftreiben. In früheren Jahren, als es freilich noch gegangen wäre, hat man sich darum nicht gekümmert. Ein ebenso beschämendes Bild gab dabei der Deutsche Fußball Bund ab, der deutlich besser gestellt als der FCK für seinen Ehrenspielführer eigentlich etwas Geld investieren sollte, könnte man meinen. Lediglich bei dem ein oder anderen Unikat mitbieten wollte der DFB, so ein Sprecher des Verbandes auf Anfrage. Der Nachlass von Fritz Walter bald in aller Welt verstreut? In irgendwelchen Wohnzimmern, in Brasilien oder China? Es schien unausweichlich.


    Jemand, dem das alles nicht egal ist, ist Harald Layenberger. Der Hauptsponsor des 1. FC Kaiserslautern, er verkörpert die Tradition und die Werte wie kein Zweiter. Heute wurde bekannt, dass er und seine Firma die Auktion verhindern und den gesamten Nachlass erworben hätten. "Wir garantieren, dass wir nun alles daran setzen werden, um dieses auch weiterhin allen traditionsbewussten Fußballbegeisterten öffentlich zugänglich zu machen", so Layenberger auf seiner Facebookseite.


    Dazu möchte der 61-Jährige jetzt mit dem FCK, dem DFB und der Fritz-Walter-Stiftung in Kontakt treten. Dass dies überhaupt möglich geworden ist, dazu ist jeder Fan und leidenschaftliche Anhänger des 1. FC Kaiserslautern und Fritz-Walters Harry Layenberger zu tiefem Dank verpflichtet. In Zeiten, in denen es nur noch um Geld und Profit geht, wo die traditionellen Werte, die einst die Walter-Elf vorgelebt und den 1. FC Kaiserslautern und den DFB erst groß gemacht haben, immer mehr in Vergessenheit geraten, ist ein Mann wie Harald Layenberger Gold wert.


    Das dieser, wenn bei seinem Herzensverein einmal etwas in die falsche Richtung läuft, emotional wird, ja sich vielleicht auch einmal etwas im Ton vergreift, das muss der FCK verschmerzen. Denn ein Sponsor, nein ein Mensch wie Harald Layenberger, das ist das Beste, was dem 1. FC Kaiserslautern passieren konnte.


    Quelle: Treffpunkt Betze

    Diskussionsthema zum Artikel: Hildmann: "Das ging zu einfach, das war zu harmlos"


    Hildmann: "Das ging zu einfach, das war zu harmlos"

    Das hatte sich der 1. FC Kaiserslautern anders vorgestellt. Statt der Fortsetzung der "Wiedergutmachungstournee 2019" setzte es in Münster eine verdiente 0:2 Niederlage.


    Wer Sascha Hildmann kennt, der weiß wie perfektionistisch er ist. Dementsprechend enttäuscht dürfte er über das Spiel seiner Mannen gestern gewesen sein. Kaum beim Interview mit Magenta Sport angekommen, fragte er auch schon nach den Gegentoren. "Darf ich das 0:2 mal sehen?", ging Hildmann direkt in die Analyse.


    "Für mich war das vor dem 1:0 Foul an Jan Löhmannsröben – dann fällt das Tor gar nicht“, äußerte sich Hildmann zum 1:0 von Heidemann. Doch er wollte es nicht als Ausrede für die Niederlage gelten lassen. "Insgesamt haben wir es Münster zu einfach gemacht. Wir waren insgesamt zu harmlos. Am Ende ist es eine verdiente Niederlage", so der Lautrer Coach selbstkritisch.


    Unterstützt wurden die Roten Teufel wie immer bombastisch. Rund 1.500 Fans fanden den Weg ins Münsterland. Mal wieder ein Ausrufezeichen für einen Freitag Abend.


    Unnötig waren die Provokationen rund um die 80. Spielminute. Im Lautrer Block wurden Fanutensilien entrollt, die offenbar vor 10 Jahren Münster entwendet worden sind. Daraufhin stürmten ein paar Ultras von Münster den Platz, das Spiel war für rund fünf Minuten unterbrochen. Das braucht kein Mensch!

    Grill als bester Mann - "Das hilft uns auch nicht"

    Der FCK war an diesem Abend einfach zu ungefährlich und offenbarte in der Rückwärtsbewegung einige Schwächen. Dabei erwies sich Lennart Grill in seinem zweiten Spiel unterdessen als sicherer Rückhalt, parierte mehrere Male in höchster Not. So zum Beispiel als er in der 27. Spielminute einen Freistoß von Kobylanski bärenstark aus dem Eck fischte. "Das Lob tröstet mich wenig, wenn wir am Ende verlieren", blieb Grill nach Spielende bescheiden. Ein Sonderlob gab es dennoch von Trainer Sascha Hildmann. "Lennart Grill hat herausragend gespielt", während er mit dem Rest - André Hainault nahm er davon ebenfalls aus - recht unzufrieden gewesen sein dürfte.

    Bader mehr als optimistisch: "Lizenz ohne Spielerverkäufe"

    Eine interessante Bemerkung abseits des Sportlichen machte der Geschäftsführer Sport, Martin Bader, vor dem Spiel bei Magenta Sport. Gefragt nach der finanziellen Situation und dem Kampf um die Lizenzerteilung, gab sich Martin Bader ungewohnt offensiv. "Ich bin nicht nur optimistisch, dass wir die Lizenz erhalten, ich bin mir sicher, dass wir sie bekommen. Und zwar am Ende ohne Transfereinnahmen regenerieren zu müssen". Immer wieder betonte Bader, sein Ziel sei es, eine Mannschaft zusammen zu stellen, die über mehrere Jahre im Kern zusammenbleibt.


    Für die Roten Teufel geht es nächste Woche Samstag im Heimspiel gegen Halle weiter. Dann möchte die Elf von Sascha Hildmann ihren treuen Fans wieder mehr Grund zur Freude bieten, als gestern Abend in Münster.


    Quelle: Treffpunkt Betze

    Diskussionsthema zum Artikel: #SCPFCK: Ohne Durchschlagskraft - FCK verliert in Münster


    #SCPFCK: Ohne Durchschlagskraft - FCK verliert in Münster

    Der 1. FC Kaiserslautern hat erneut einen Rückschlag erlitten. Gegen Preußen Münster setzte es eine 0:2 Niederlage.


    Der FCK hatte sich viel vorgenommen für das Auswärtsspiel in Münster. Rund 1.500 Fans unterstützten ihre Mannschaft dabei, wollten den zweiten Sieg in Folge feiern. Sascha Hildmann schickte dabei nahezu die gleiche Elf auf den Platz, die am Samstag 2:0 Großaspach besiegen konnte. Lediglich Lukas Gottwalt kam für den verletzten Kevin Kraus in die Partie.


    Münster gibt das Tempo vor - Doppelschlag vor der Halbzeit

    Doch die Roten Teufel standen von Beginn an unter Druck. Schon nach drei Minuten konnte Preußen Münster drei Ecken verbuchen und hätte durchaus in Führung gehen können. In der Folge stabilisierte sich der FCK jedoch, hatte aber in der Rückwärtsbewegung Probleme. Doch gerade als der FCK im Spiel angekommen war, schlug Münster zu. Heidemann tauchte frei vor Grill auf und ließ diesem keine Chance.


    Und es kam noch dicker für den FCK. Kurz vor der Halbzeit erhöhte Münster auf 2:0, Kobylanski mit einem langen Ball, dort ist Akono viel zu frei und kann zum 2:0 einschieben. Das war ärgerlich und viel zu einfach. Eine große Möglichkeit in der Nachspielzeit ließ Timmy Thiele ungenutzt.


    Der FCK ist bemüht - Kurzer Platzsturm sorgt für Unruhe

    In der 2. Hälfte ließ es Münster ruhiger angehen, zog sich mehr zurück. Doch die großen Chancen des FCK blieben aus, dagegen war Münster bei Kontern gefährlich. Auffallend: Der FCK verlierte oft zu einfach den Ball, war schlampig im Passspiel, was Münster oft blitzschnell zu nutzen wusste.


    Aufregung gab es erst in der 80. Spielminute. Vermummte Münsteraner stürmten den Platz, die Partie war mehrere Minuten unterbrochen. Offenbar hatten Lautrer Meppener Fanutensilien geklaut und herausgeholt. Wie auch immer - unnötig.


    Am Spielverlauf änderte es nichts mehr, der FCK verlor am Ende unter dem Strich verdient mit 0:2 und bleibt im Mittelfeld der 3. Liga hängen.



    Statistiken zum Spiel

    Aufstellung #FCK:

    Grill - Gottwalt, Sickinger, Hainault - Schad ('73 Huth), Löhmannsröben, Bergmann ('46 Fechner) Pick ( ’56 Sternberg) - Hemlein, Kühlwetter, Thiele


    Aufstellung #SCP:

    Schnitzler - Braun, Kittner, Scherder - Menig, Kobylanski, Rodrigues, Heidemann - Dadashov ('73 Rühle), Hoffmann ('80 Cueto), Akono ('90 Müller)


    Tore:

    1:0 Heidemann (23. Spielminute)

    2:0 Akono (44. Spielminute)


    Kartenvergabe:

    Fechner


    Zuschauer:

    10.008 Zuschauer


    Quelle: Treffpunkt Betze




    Diskussionsthema zum Artikel: #SCPFCK: "Wiedergutmachungstournee 2019" - Nächster Halt: Münster


    #SCPFCK: "Wiedergutmachungstournee 2019" - Nächster Halt: Münster

    Letzten Samstag starteten die Roten Teufel erfolgreich ins Fußballjahr 2019, morgen geht es in Münster schon wieder weiter. Dabei kann sich Sascha Hildmann über neue Optionen freuen.


    Nachdem in den Wochen vor dem Heimspiel gegen die SG Sonnenhof Großaspach vor allem die Querelen neben dem Platz den Pfälzer Traditionsclub in die Schlagzeilen gebracht hatten, war es am letzten Samstag endlich mal wieder die Mannschaft, die für positives Aufsehen sorgte. Gegen die Schwaben feierte der FCK einen hochverdienten 2:0 Heimerfolg, der noch höher hätte ausfallen müssen. Nun möchte die Mannschaft von FCK-Cheftrainer Sascha Hildmann unbedingt in Münster den nächsten Sieg einfahren.

    Die Lage vor dem Spiel

    Gegen Großaspach fruchtete das neue 3-4-3 Spielsystem von Sascha Hildmann schon ganz gut. Selten kreierte eine FCK-Mannschaft so viele Chancen, stand aber trotzdem – von der ein oder anderen Aktion abgesehen – defensiv stabil.


    Daran möchte Sascha Hildmann anknüpfen. „Wir werden wieder offensiv in dieses Spiel reingehen. Wir wollen mutig sein und uns wieder so viele Chancen erarbeiten wie zu Hause gegen Großaspach und hoffentlich noch mehr Tore erzielen“, so der Lautrer Coach auf der Pressekonferenz vor dem Spiel.


    Im vierten Pflichtspiel unter Sascha Hildmann blieb der FCK damit zum dritten Mal ohne Gegentor. Balsam bei bereits 30 kassierten Gegentreffern und eine Qualität, die in den nächsten Wochen noch wichtig werden wird. Die Chancenverwertung bleibt derweil das Problem der Lautrer. Auch gegen Großaspach wurden hundertprozentige Chancen vergeben, ein bis zwei Tore hätte der FCK mehr erzielen müssen. Hier wartet nach wie vor viel arbeitet auf Hildmann, der diese aber gerne annimmt und seinen „Traumjob genießt“.

    Unsere Roten Teufel

    Personell kehren einige Spieler gegen Münster in den Kader zurück. Janek Sternberg ist nach seiner verbüßten Sperre wieder spielberechtigt. Hendrick Zuck konnte nach überstandener Grippe wieder trainieren und dürfte eben so im Kader stehen wie Lukas Gottwalt. Ob letzterer sogar ein Thema für die Startelf ist hängt auch davon ab, ob Kevin Kraus einsatzfähig sein wird. Er musste gegen Großaspach verletzungsbedingt ausgewechselt werden, Diagnose: Meniskusquetschung. Sein Einsatz ist noch fraglich, Sascha Hildmann hofft aber noch auf die sichere Bank in der Lautrer Defensive, der bisher in jedem Spiel in der Startformation stand. Mads Albaek laboriert derweil weiter an einem Faserriss im Oberschenkel und wird definitiv ausfallen.

    Unser Gegner

    Auch beim SC Preußen Münster ging es die Tage durchaus turbulent zu. So verkündete der Verein am Dienstag, dass die Zusammenarbeit zwischen dem Verein und Cheftrainer Marco Antwerpen über das Saisonende hinaus nicht fortgesetzt wird. Offenbar geschah dies auf Wunsch Antwerpens, der in der Vergangenheit immer wieder Meinungsverschiedenheiten mit dem Geschäftsführer Sport, Malte Metzelder, Bruder des ehemaligen Nationalspielers Christoph Metzelder, hatte. Sportlich läuft es nicht mehr rund bei den Preußen. Nach einem sehr guten Saisonstart standen die Münsteraner nach 16 Spieltagen mit 29 Punkten noch auf Platz zwei. Es folgten jedoch vier Niederlagen in Serie und auch letzte Woche kam Münster nicht über ein 0:0 in Jena hinaus. So wartet der Klub jetzt schon seit vier Pflichtspielen auf einen eigenen Torerfolg und steht in der Tabelle nur noch zwei Punkte vor dem 1. FC Kaiserslautern.

    Daten, Fakten, Statistiken

    • Bislang trafen beide Vereine viermal aufeinander. Der FCK konnte dabei lediglich eine Partie gewinnen: das Endspiel um die Deutsche Meisterschaft 1951 in Berlin.
    • Das einzige Spiel der beiden Mannschaften, das in Münster ausgetragen wurde, verlor der FCK am 22.02.1964 mit 0:1.
    • Das Hinspiel verloren die Pfälzer dramatisch. Nach 1:0 Führung und zwischenzeitlichem Ausgleich sorgte ein Freistoß von Münsters Kobylanski in der 92. Spielminute für die damals erste Niederlage in der noch frischen Drittliga-Geschichte des FCK.

    Stimmen zum Spiel

    FCK-Cheftrainer Sascha Hildmann: „Wir sind alle gut beraten uns weiter zu fokussieren. Es ist noch nichts passiert, wir haben jetzt mal ein Spiel gewonnen. Das ist zwar schön, aber unser Anspruch muss noch ein ganz anderer sein. Münster hat ein paar Spiele unglücklich verloren, das ist schon eine Qualität über die sie verfügen und wir müssen aufpassen, dass die nicht ins Rollen kommt. Wir sind ehrgeizig und wir wollen auch das nächste Spiel gewinnen“.

    Voraussichtliche Aufstellung:

    Grill – Kraus (Özdemir), Sickinger, Hainault, Schad, Löhmannsröben, Pick, Bergmann, Hemlein, Thiele, Kühlwetter

    Faninfos

    Die Roten Teufel können sich auch am Freitag wieder rüber zahlreiche Unterstützung freuen. Bis Mittwoch wurden 1.431 Tickets an FCK-Anhänger abgesetzt, für einen Freitagabend enorm. Wichtige Informationen für Auswärtsfahrer findet ihr auf fck.de. Da nur Telekom Sport das Spiel live überträgt, bieten wir auch am Freitag unseren Liveticker an.


    Quelle: Treffpunkt Betze

    Diskussionsthema zum Artikel: Hildmann: "Wir werden wieder offensiv in das Spiel gehen"


    Hildmann: "Wir werden wieder offensiv in das Spiel gehen"

    Nach dem ersten Sieg im Jahr 2019 letzten Samstag gegen Großaspach möchte der FCK am Freitag in Münster nachlegen. Dabei kann der FCK erneut mit großer Unterstützung rechnen.


    Die Stimmung war gut nach dem 2:0 Heimsieg zum Auftakt des Fußballjahres 2019. Dementsprechend will Sascha Hildmann gar nicht erst Anlass für schlechte Stimmung geben und am Freitag (19 Uhr) beim SC Preußen Münster mit einem Sieg nachlegen. Begleitet wird der FCK dabei von mehr als 1.400 Fans. Wahnsinn, für einen Freitag Abend.

    In der Pressekonferenz vor dem Auswärtsspiel in Münster stand Sascha Hildmann wie gewohnt den Medienvertretern Rede und Antwort.


    Sascha Hildmann über ...


    die Personalsituation:

    "Da hat sich Gott sei Dank einiges getan diese Woche. Hendrick Zuck hat wieder trainiert, Janek Sternberg kehrt nach seiner Gelbsperre auch wieder zurück. Lukas Gottwalt hat heute das zweite mal trainiert, da muss man mal noch abwarten und auch bei Kevin Kraus besteht noch ein wenig Hoffnung. Kevin war vor seiner Verletzung topfit, da macht es nichts, wenn er mal zwei Einheiten verpasst, von daher ist er da vielleicht noch ein bisschen weiter. Das muss man aber noch bis Freitag beobachten".


    den Gegner Preußen Münster:

    "Wir werden wieder offensiv in dieses Spiel reingehen. Wir wollen wennmöglich wieder genauso viele Chancen kreieren wie hier zu Hause gegen Großaspach. Wir wollen mutig sein. Ich denke, dass Münster auch ein paar mal unglücklich verloren hat. Sie verfügen über eine gute Mannschaft mit sehr schnellen Spielern vorne, wie Hoffmann und Akono oder Dadashov. Das ist schon eine Qualität über die Münster verfügt und wir müssen aufpassen, dass die nicht ins Rollen kommt. Wir haben aber natürlich auch gute Spieler, mit jetzt noch mehr Optionen, daher wollen wir uns wieder viele Chancen erarbeiten und hoffentlich noch mehr Tore schießen".


    die Ausgangslage in der Liga:

    "Wir sind alle gut beraten uns weiter zu fokussieren. Es ist noch nichts passiert, wir haben jetzt mal ein Spiel gewonnen. Das ist zwar schön, aber unser Anspruch muss noch ein ganz anderer sein. Wir sind ehrgeizig und wir wollen auch das nächste Spiel gewinnen, so viele wie möglich natürlich. Dadurch ist bei den Spielern auch die Einstellung zu Einhundert Prozent da und wir lehnen uns jetzt nicht zurück. Ich weiß genau was los ist, wenn wir verlieren, dann ist die Stimmung wieder schlecht. Das wollen wir erst gar nicht aufkommen lassen".


    die Tore von Timmy Thiele:

    "Wir hoffen natürlich alle, dass der Knoten jetzt geplatzt ist. Tore tun immer gut, für einen Stürmer sowieso. Wir wissen um die Qualität von Timmy, es freut mich wenn er Tore macht und wir hoffen, dass er jetzt einfach so weiter macht".


    Torwart Lennart Grill und die Unterstützung der Fans:

    "Die Feuertaufe hat er hier im Stadion schon bestanden. Er hat das ruhig gemeistert. Dass in Münster jetzt wieder 1. 500 Lautrer mitkommen ist super. Wir werden wahrscheinlich fast ein Heimspiel haben. Dass wird auch Lennart helfen".


    die Offensive im neuen 3-4-3 System:

    "Zunächst einmal ist es für die Mannschaft besser. Du hast eine größere Torgefahr, die du ausstrahlst und hast drei Spieler, die jederzeit in der Lage sind ein Tor zu erzielen oder eins vorzubereiten. Sie kommen mehr aus der Tiefe, können den Umschaltmoment besser nutzen. Natürlich wünschen wir uns alle davon Tore".


    die Besetzung der linken Seite:

    "Meine Überlegungen sind da noch nicht ganz ausgereift. Flo Pick hat ein sehr starkes Spiel gemacht, auch sehr gut nach hinten gearbeitet. Inwieweit wir da jetzt umstellen weiß ich noch nicht. Natürlich ist es schön Optionen zu haben, da bin ich als Trainer sehr froh. Wir werden uns am Ende für die bestmögliche Lösung entscheiden".


    Die Pressekonferenz im Videostream:



    Quelle: Treffpunkt Betze





    Diskussionsthema zum Artikel: Kommentar: Endlich wieder Betze-Fußball!


    Kommentar: Endlich wieder Betze-Fußball!

    Der 2:0 Heimsieg am Samstag gegen Großaspach war in vielerlei Hinsicht ein besonderer. Für den FCK ist er eine Chance, die Chaostage hinter sich zu lassen. Ein Kommentar.


    Das Spiel gegen die SG Sonnenhof Großaspach - seinen Ex-Club, den er im Hinspiel gegen den FCK noch selbst betreute - es war nicht das erste Pflichtspiel für Sascha Hildmann als FCK-Trainer, auch nicht sein erstes Heimspiel. Und doch fühlte sich am vergangenen Samstag alles irgendwie nach Restart, nach Neubeginn an.


    In den vergangenen Wochen wurden eifrig an Taktik und Spielidee gefeilt, es deutete sich ein neues variables 3-4-3 System an. Und Sascha Hildmann konnte vor allem endlich seine Mannschaft richtig kennenlernen und ihr insbesondere vermitteln, was er von ihr erwartet. Lennart Grill wurde zudem als neue Nummer eins bestimmt. Endlich darf sich der junge und talentierte Torhüter beweisen, der im Gegensatz zu Sievers und Hesl auch noch unverbraucht ist. Neustart also auch auf der Torhüter-Position. Endlich wieder Fußball, endlich wieder Betze. Der legendäre höchste Fußballberg Deutschlands, auf dem in den vergangenen Tagen und Wochen persönliche Eitelkeiten und Machtkämpfe statt Einigkeit und Zusammenhalt, die täglichen Schlagzeilen bestimmt hatten.


    Und natürlich klappte am Samstag auch nicht direkt alles tadellos. Doch war von Beginn an ein Gefühl zu spüren, dass da eine Mannschaft auf dem Platz steht, die einen Plan hat. Ein Gefühl, dass in der Hinrunde nur selten bis gar nicht vorhanden war. Und beinahe durften Mannschaft und Fans fast schon nach vier Minuten jubeln, als Bergmanns Freistoß an den Pfosten klatschte.


    Auch war das neue System Hildmanns, das variable Agieren einer Dreier-Abwehrkette, in dessen Zentrum Carlo Sickinger einen souveränen Auftritt hinlegte, gut zu erkennen. Die Idee dahinter: Das Aufbauspiel soll schneller und vielschichtiger, das Zentrum dabei gestärkt werden, so Hildmann auf der Pressekonferenz vor dem Spiel. Und in der Tat, schon nach wenigen Minuten erspielte sich der FCK hochkarätige Chancen und war oftmals vor dem Aspacher Tor zu finden. Ein Spiel, welches endlich wieder Spaß machte. In der Arbeit gegen den Ball gefiel die neue Dreierkette, jener Carlo Sickinger wurde von zwei stark spielenden Verteidigern umgeben, Kevin Kraus und André Hainault.


    Zumindest am Samstag hatte man nicht bei jedem Ballverlust oder Spielzug von Großaspach das Gefühl, dass ein Gegentreffer nur noch eine Frage der Zeit sei. Will man eine konstante Rückrunde spielen, wäre das eine Grundvoraussetzung dafür. Sicher, es war auch noch Luft nach oben. Die Flanken kamen oft nicht gut oder präzise, von neun Ecken ging nur selten Gefahr aus. Und doch resultierte das erste Tor aus einer Ecke. Hemlein machte es im zweiten Anlauf besser und fand haargenau den Kopf von Jan Löhmannsröben. Es wäre doch auch verwunderlich, wenn alles, was in den letzten Monaten fehlte auf einmal funktionieren würde. Das Wichtigste an diesem kalten Samstagmittag: Die Fans fieberten wieder mit und hatten nicht das Gefühl von Plan- und Hilflosigkeit. Ganz im Gegenteil. Endlich wieder Betze eben.

    Sascha Hildmann und das "FCK-Gen"

    Das Manko blieb zugleich die Chancenverwertung. Mindestens Christian Kühlwetter hätte in der 75. Spielminute das 3:0 machen müssen, aber auch andere hatten die Gelegenheit dazu. Trotzdem war es ein gelungener Auftakt in ein Jahr, in dem für den FCK zweifelsfrei viel auf dem Spiel steht. Jan Löhmannsröben sah in dem Spiel gar den Beginn einer "Wiedergutmachungstournee 2019". Auch wenn mit solchen vollmundigen Versprechungen Vorsicht geboten sein sollte, zu wünschen wäre es allemal.


    Der Trainer tut gut daran den Fokus nur auf die nächsten Spiele zu richten, will sich "von Sieg zu Sieg nach vorne arbeiten". Dass er dabei das richtige Fingerspitzengefühl für den 1. FC Kaiserslautern besitzt, machte besonders eine Aussage nach dem Spiel deutlich. "Wir haben den Jungs ein FCK-Video gezeigt, über alte Zeiten, wie die Fans da mitgehen können, vielleicht hat das noch ein paar Prozent herausgekitzelt", verriet der gebürtige Lautrer nach Spielende gegenüber Telekom Sport. Wann hatte es das zuletzt gegeben? Vielleicht wird genau das noch ein großer Pluspunkt in den nächsten Wochen und Monaten sein, dass an der Seitenlinie kein alter Hase steht, in dessen Vita der FCK nur ein Name von vielen ist. Sascha Hildmann ist Lautrer, er lebt und liebt diesen Verein. Wenn sich davon auch nur ein Funken auf die Mannschaft abfärben könnte, wäre dem Verein schon viel geholfen. Der Anfang dazu wurde am Samstag gegen Großaspach jedenfalls gemacht.


    Quelle: Treffpunkt Betze

    Diskussionsthema zum Artikel: "Jetzt startet die Wiedergutmachungstournee 2019"


    "Jetzt startet die Wiedergutmachungstournee 2019"

    Besser hätte das Fußballjahr 2019 nicht anfangen können. Mit 2:0 schlägt der FCK die SG Sonnenhof Großaspach und begeistert dabei vor allem mit alten Betze Tugenden. Die Stimmen zum Spiel.


    Vor den Augen von 17.297 Zuschauern konnte der FCK den ersten Heimsieg seit Oktober 2018 feiern. Dabei ließ Sascha Hildmann sein neues 3-4-3 System spielen, Lennart Grill debütierte im FCK-Tor und auch Nachwuchstalent Antonio Jonjic kam zu seinem ersten Einsatz. Vor allem aber bekamen die FCK-Fans endlich mal wieder ein Spiel zu sehen, das Spaß machte und - noch wichtiger - das gewonnen wurde.


    Hildmann zollt Mannschaft Respekt - Motivationsschub vor Spielbeginn

    Sascha Hildmann zeigte sich mit dem Spiel und dem Ergebnis seiner Mannschaft natürlich hochzufrieden. Er hob dabei vor allem hervor, dass die Mannschaft von Beginn an "aggressiv nach vorne gespielt" habe und sich so unter anderem ein Eckenverhältnis von 9:1 heraus gespielt hat. "Ein großes Kompliment an meine Mannschaft. Sie hat das umgesetzt, was wir uns vor dem Spiel vorgenommen haben. Ich habe schon im Trainingslager versucht den Jungs zu vermitteln, welche Art von Fußball hier gelebt wird, was man hier zeigen muss. Das ist uns heute gut gelungen. Christian Kühlwetter kann sogar noch das 3:0 machen, die Chancenverwertung geht uns einfach noch etwas ab".


    Teil der "Hildmannschen Motivationsschule" war offenbar auch ein Video, das unmittelbar vor Spielbeginn gezeigt wurde. "Wir haben den Jungs ein FCK-Video gezeigt, über alte Zeiten, wie die Fans da mitgehen können, vielleicht hat das noch ein paar Prozent herausgekizelt", erklärte der gebürtige Lautrer.


    Löhmannsröben als Scorer: "Jeder hatte gefühlt 40 Grad unterm Pulli"

    Ein heißer Kandidat für den "Man of the Match" dürfte Jan Löhmannsröben sein. Der 27-jährige traf in der 39. Spielminute per Kopf nach Hemleins Hereingabe zum 1:0 - und zeigte anschließend einen bemerkenswerten Osterhasenjubel: "Tja, auch ein blindes Huhn findet mal ein Korn. Als ich das letzte mal mit dem Kopf getroffen habe, da hatte ich noch ein paar mehr Haare. Der Jubel stammt aus einer Wette mit einem kritischen Fan. Er hat gewettet, dass ich keine sechs Scorerpunkte in dieser Runde mache. Wenn er verliert, muss er die ganze Saison im pinken Osterhasenoutfit in die Kurve. Das war ein erster Wink mit dem Zaunpfahl".


    Löhmannsröben, der auch das zweite Tor von Timmy Thiele vorbereitete, machte deutlich, was sich die letzten Wochen unter Sascha Hildmann geändert hat. "Wir waren heute alle gallig. Wir hatten alle gefühlt 40 Grad unter dem Pullover, jeder hat gefühlt ein Schnitzel mehr gegessen als der Gegner. Das war wieder Betze-Fußball, das wollen die Leute sehen. Mit Wischi-Waschi holst du keine Punkte. Wir starten jetzt die Wiedergutmachungstournee 2019. Das haben die Fans verdient".

    Thiele bricht den Bann - Freude bei Löhmannsröben und Hildmann

    Erleichtert dürfte auch FCK-Stürmer Timmy Thiele sein, der endlich wieder traf. Nach einem schönen Pass von Jan Löhmannsröben, traf er in der 2. Halbzeit schließlich zum 2:0. "Endlich trägt unsere Arbeit Früchte. Wir müssen jetzt genau so weitermachen, dürfen vielleicht nicht gerade vierzig Minuten verschlafen, es sei denn wir gewinnen wie heute am Ende", so der Stürmer nach Spielende in der Mixedzone. Dass Thiele den Bann brechen würde, ahnte offenbar auch Trainer Hildmann. "Ich habe ihm gesagt, dass der Ball kommen wird und er dann zwischen den beiden Innenverteidigern stehen muss. Für Timmy freut es mich wahnsinnig, dass er sein Tor heute gemacht hat". Auch der Torschütze zum 1:0 und Vorlagengeber Jan Löhmannsröben, der Thiele noch bestens aus gemeinsamen Zeiten in Jena kennt, war erleichtert. "Ja mein kleines Sorgenkind Timmy. Der wird heute sein Million-Dollar-Smile auspacken. Das war heute sehr wichtig".


    Debüt von Grill und Jonjic - Sickinger souverän in der Abwehr

    Es war auch der Tag der Debüts. Lennart Grill, gestern erst zwanzig Jahre alt geworden, feierte sein erstes Spiel als neue Nummer 1. Dabei blieb der junge Torhüter, dem Sascha Hildmann und Torhüterlegende Gerry Ehrmann "großes Potential" attestieren, bescheiden. "Hauptsache ich habe zu Null gespielt und wir haben gewonnen. Klar war am Anfang die Nervosität da, ich habe auch wenig geschlafen, aber während dem Spiel kannst du das dann ausblenden. Meine Familie war im Stadion, die wird mich nach dem Duschen dann gleich empfangen".


    Auch Nachwuchstalent Antonio Jonjic kam zu seinem ersten Einsatz. Für ihn gehe ein "absoluter Traum in Erfüllung", so der 19-jährige unmittelbar nach dem Sieg gegen Großaspach. Carlo Sickinger, in der Dreier-Abwehrkette von Kevin Kraus und Andé Hainault umgeben, machte im Zentrum ebenfalls eine ordentliche Partie. "Ich habe mich wohlgefühlt, das war ein guter Auftakt".


    Kevin Kraus musste unterdessen ausgewechselt werden, laut Sascha Hildmann hat er sich das Knie verdreht. "Wir hoffen, dass es keine schlimme Verletzung ist".

    Schnorrenberg sieht "verdiente Niederlage"

    Großaspachs Trainer Florian Schnorrenberg gratulierte nach der Partie dem FCK und sah die Niederlage als gerecht an. "Wir waren in der ersten Halbzeit großen Druckphasen ausgesetzt, dann bekommst du in der 2. Halbzeit das schnelle 2:0, das ist dann ganz schwer. Alles in allem ist es eine verdiente Niederlage für uns, weil Lautern sehr sehr aggressiv war und die Tore zur richtigen Zeit gemacht hat".


    Für den 1. FC Kaiserslautern geht es jetzt genau in einer Woche freitags nach Münster. Dort will die Elf von Sascha Hildmann unbedingt nachlegen auf der großen "Wiedergutmachungstournee 2019".


    Quelle: Treffpunkt Betze

    Diskussionsthema zum Artikel: Hildmann: "Heilfroh, dass der Ball wieder rollt"


    Hildmann: "Heilfroh, dass der Ball wieder rollt"

    Fußballfreie Zeit ade! Am Samstag (14 Uhr) empfängt der 1. FC Kaiserslautern die SG Sonnenhof Großaspach auf dem Betzenberg.


    15.400 Karten konnte der FCK bisher verkaufen. Viel Luft also noch nach oben. Nach einer enttäuschenden Hinrunde, dem Trainerwechsel, einem intensiven Trainingslager in Spanien und den Querelen im Aufsichtsrat in den letzten Wochen, geht es am Samstag endlich wieder um Fußball. FCK- Cheftrainer Sascha Hildmann stand im Zuge des ersten Heimspiels im Jahr 2019 heute Medienvertretern Rede und Antwort.


    Sascha Hildmann über ...


    die Personalsituation:

    "Janek Sternberg ist gesperrt. Mads und Lukas Gottwalt fehlen uns auch, von Lukas Spalvis mal ganz abgesehen. Gott sei Dank ist der Kader breit aufgestellt und ich habe einige Alternativen, wie genau wir das dann am Samstag lösen werden, da werde ich noch zweimal darüber schlafen".


    seinen ehemaligen Klub Großaspach:

    "Es ist kein besonderes Spiel für mich, ich bin jetzt Trainer hier in Kaiserslautern und bin auch sehr froh darüber.
    Ihre Stärke ist sicherlich ihre mannschaftliche Geschlossenheit. Sie kommen viel über die Physis. Ich habe sie in ihrem letzten Spiel gegen Elversberg noch einmal beobachtet. Sie haben drei Neuzugänge, waren im Trainingslager in Spanien, haben also auch sehr viel gemacht in der Winterpause. Ihr Spiel lebt von ihren schnellen Umschaltmomenten durch Spieler wie Baku oder Hercher. Mit Timo Röttger haben sie außerdem einen sehr erfahren Stürmer, der wenn es gegen uns geht sicher fit sein wird. Es wird entscheidend sein, in wie weit wir sie von unserem Tor weghalten und diese Umschaltmomente verhindern können. Wir wollen hochaggressiv sein, den Gegner zu fehlern zwingen und nach Möglichkeit natürlich frühzeitig ein Tor erzielen".


    die Systemumstellung auf Dreier- und Fünferkette:

    "Es sind zwei Grundordnungen. In der Dreierkette hast du den Vorteil, dass du das Zentrum immer stark besetzt hast, weil du drei Spieler im hinteren Bereich hast. Dafür sind die Außen etwas verwaist. Der Vorteil dieser Spielphilosophie ist, dass du sehr gut das Spiel eröffnen kannst, hast direkt mehrere Optionen. Du kannst versuchen schneller in die Spitzen zu spielen, hast hinter dir eine Absicherung, die Sechser können offensiver agieren".



    Lennart Grills Berufung zur neuen Nummer 1:

    "Er hat gegen Homburg jetzt sein Spiel gemacht, er wird auch am Samstag spielen, das ist kein Geheimnis. Ich kenne Lenni ja schon etwas länger, er macht das sehr gut. Den Ausschlag hat seine Trainingsleistung geben, außerdem wollen wir junge Spieler entwickeln. Er kann sich jetzt freischwimmen, seine Leistung und seine Persönlichkeit entwickeln. Ich hoffe einfach, dass er genau so spielen wird, wie er trainiert".


    Ziele in der laufenden Saison:

    "Es wäre natürlich schön, wenn wir unser ursprüngliches Ziel noch erreichen könnten. Aber davon jetzt zu sprechen, wäre vermessen. Auch wenn es langweilig klingt, wir konzentrieren uns jetzt auf jedes einzelne Spiel. Für mich ist es wichtig, Großaspach anzunehmen, dieses Spiel zu gewinnen, dann nach Münster zu fahren und sich so Step-by-Step bzw. mit Siegen nach vorne zu arbeiten".


    die Querelen im Verein in den letzten Wochen:

    "Natürlich geht das nicht spurlos an uns vorbei. Es ist ein Thema in der Mannschaft gewesen, das ist klar. Aber wir haben einen Auftrag zu erfüllen. Wir sind hier angestellt und müssen unseren Job erledigen. Ich bin wirklich heilfroh, dass der Ball wieder rollt und dass wir uns darauf wieder konzentrieren können. Wir können nur mit Siegen diesen Verein unterstützen und das wollen wir so gut es nur geht".


    seine neue Facebook Seite:

    "Es hat einen Grund, warum wir das gemacht haben. Meine private Facebookseite ist still, die läuft im Hintergrund. Aber in den letzten Wochen habe ich so viele Anfragen bekommen, dass wir uns im Verein zusammengesetzt haben und beschlossen haben, eine offizielle Seite zu machen, um die Leute zu informieren, ihnen immer mal wieder etwas zu zeigen. Ich hoffe, es bleibt ruhig und sachlich, ansonsten wird das sofort wieder abgeschaltet".


    Die Pressekonferenz im Videostream:


    Quelle: Treffpunkt Betze